Pushpak Vayu PuranaZurück WeiterNews

2.36. Die Verherrlichung von Vishnus Macht

Der Suta fuhr fort:
Nachdem Shukra die Gottheit, den blaukehligen Herrn der Götter, befriedigt und mit Worten der Verehrung gepriesen hatte, stand er demütig mit gefalteten Händen und sprach das Brahman aus. Shiva war erfreut, berührte den Körper von Shukra mit seiner Hand, gewährte ihm die reine Sicht auf eine seiner Formen und verschwand wieder vor dessen Augen. Und als der Herr der Götter verschwunden war, sprach Shukra folgende Worte zu Jayanti, die mit ehrfürchtig gefalteten Händen in seiner Nähe stand:
Oh schöne Dame, wer bist du? Als ich bemüht war, hast du dich um mich bemüht. Warum hast du mich versorgt, als ich die große Askese übte? Oh liebliche Dame mit den schönen Hüften, ich bin erfreut über deine beständige Hingabe, Demut, Selbstbeherrschung und Zuneigung. Oh gute Dame, was wünschst du dir? Welchen Herzenswunsch kann ich dir erfüllen? Auch wenn es schwierig ist, ich werde es dir gewähren.

Und Jayanti antwortete:
Oh Heiliger, der im Brahman vereint ist, mögest du meinen Wunsch durch die Kraft deiner Askese erkennen. Denn wahrlich, du weißt bereits genau, was ich wünsche.

Daraufhin sah der Heilige durch seine himmlische Sicht alles und sprach:
Oh schöne Jungfrau, du bist die Tochter von Indra und hierhergekommen, um mir zu dienen. Oh Dame mit den schönen Lippen, du wünschst zehn Jahre verborgen vor den Augen aller Lebewesen mit mir zu leben. Oh strahlende Dame mit dem Glanz vom Herrn der Götter und dem Feuer selbst, oh Jungfrau mit den lieblichen Augen und der süßen Stimme, du bittest mich, dir diesen Wunsch zu erfüllen. So sei es! Oh bezaubernde Dame, laß uns nach Hause gehen.

Daraufhin kehrte der Heilige mit Jayanti zu seiner Wohnstätte zurück, wo er zehn Jahre lang mit ihr lebte. Und von der Kraft der Illusion umhüllt, waren sie vor den Augen aller Lebewesen unsichtbar.

Als die Dämonen erfuhren, daß Shukra zurückgekehrt war und seine Ziele erreicht hatte, waren sie voller Freude und kamen zu seinem Haus, um ihn zu sehen. Doch als sie dort angekommen waren, konnten sie ihren verehrten Lehrer nirgends entdecken, weil er durch die Verbindung mit Jayanti unsichtbar war. Sie dachten, daß dies zur klugen Strategie von Shukra gehörte und kehrten in ihre Wohnstätte zurück.

Doch als Vrihaspati sah, daß Shukra durch Jayanti verborgen wurde mit dem Wunsch, ihrem Vater zu helfen, erkannte er darin eine Gelegenheit, die Dämonen anzugreifen. Er nahm die Gestalt von Shukra an, dem Lehrer der Dämonen, und sprach zu den versammelten Dämonen:
Seid willkommen, meine Schüler, für die ich das große Opfer dargebracht habe. Für euer Wohlergehen bin ich hierhergekommen. Ich werde euch das große Wissen lehren, das ich erreicht habe.

So kamen sie mit erfreuten Herzen zu ihm heran, um das große Wissen zu erlangen. Und nachdem die gewünschten zehn Jahre vergangen waren, wurde Devajani als Tochter von Shukra und Jayanti geboren. Damit wurde Shukra bewußt, daß die vereinbarte Zeit mit Jayanti vorüber war, er erwachte, wurde wieder sichtbar, erinnerte sich an seine Schüler und sprach:
Oh liebe und treue Dame mit dem süßen Lächeln und den furchtsamen dreifarbigen Augen, laß mich gehen, um nach meinen Schülern zu schauen.

Und die Dame antwortete:
Oh Heiliger mit den großen Gelübden, bitte geh zu deinen Schülern. Das ist das heilige Dharma. Oh Brahmane, ich werde dich nicht davon abhalten.

Daraufhin ging Shukra zu den Dämonen und sah, daß sie vom klugen Lehrer der Götter getäuscht worden waren, indem er die Gestalt des Lehrers der Dämonen angenommen hatte. Da sprach er zu den Dämonen:
Oh ihr Lieben, erkennt, daß ich der wahre Shukra bin. Das dort ist Vrihaspati, der Sohn von Angiras. Oh Dämonen, trotz meiner Kraft wurdet ihr getäuscht.

Als die Dämonen seine Worte hörten, waren sie völlig verwirrt. Sie sahen beide lächelnd und überzeugend vor sich. So standen sie unentschlossen und konnten es nicht verstehen. Und angesichts ihrer großen Verwirrung sprach Shukra erneut:
Ich bin Shukra, euer Lehrer. Und dort ist Vrihaspati, der Lehrer der Götter. Ihr alle solltet mir folgen und nicht diesem Sohn von Angiras!

So angesprochen, standen die Dämonen und staunten, denn sie konnten keinerlei Unterschied zwischen ihnen erkennen. Und ganz ungestört sprach Vrihaspati zu ihnen:
Oh Dämonen, das dort ist Vrihaspati, der Sohn von Angiras, und ich bin Shukra, euer Lehrer. Vrihaspati hat nur meine Gestalt angenommen. Oh Dämonen, er täuscht euch in dieser Form.

Daraufhin berieten sie sich untereinander und sprachen:
Dieser Heilige hat uns über die letzten zehn Jahre ununterbrochen belehrt. Und dieser andere Brahmane tritt nun dazwischen.

So verneigten sich alle Dämonen und verehrten Vrihaspati in Gestalt von Shukra. Getäuscht durch die lange Übung glaubten sie nur seinen Worten. Und voller Zorn sprachen sie mit geröteten Augen zu Shukra:
Das dort ist unser Lehrer und Wohltäter. Mögest du gehen! Du bist nicht unser Lehrer. Sei er nun der Sohn von Bhrigu oder Angiras, er soll unser Lehrer sein, und wir wollen seiner Führung vertrauen. Das wird zweifellos unser Wohlergehen fördern.

So sprachen die Dämonen und vertrauten Vrihaspati als ihrem Lehrer. Doch als Shukra erkannte, daß sie ihn als Lehrer nicht mehr akzeptierten, wurde er zornig über ihren Stolz und sprach:
Oh Dämonen, obwohl ich euch geführt und belehrt habe, vertraut ihr mir nicht. Damit sollt ihr eure Vernunft verlieren und eine Niederlage nach der anderen erleiden.

So sprach Shukra zu ihnen und ging wieder nach Hause. Und als Vrihaspati hörte, daß die Dämonen von Shukra verflucht wurden, sah er sein Ziel erreicht und nahm voller Freude wieder seine eigene Gestalt an. Mit Zufriedenheit registrierte er, daß damit die Dämonen gefallen und verflucht waren und zog sich zurück. Und sobald er verschwunden war, sprachen die bestürzten Dämonen zueinander:
Oh Schande über uns! In dieser Sache wurden wir getäuscht. Wir haben uns geirrt und unseren Lehrer verletzt. Nun steht das Schicksal gegen uns und wird uns schlagen. Für dieses Ziel wurden wir benutzt und von Illusion überwältigt.

Nun fürchteten sich die Dämonen erst recht vor den Göttern und flohen von diesem Ort. Mit Prahlada an ihrer Spitze näherten sie sich wieder ihrem Lehrer und standen mit geneigten Köpfen. Als Shukra seine Schüler sah, für die er das große Opfer dargebracht hatte, sprach er zu ihnen:
Obwohl ich euch zur rechten Zeit gewarnt habe, habt ihr mich nicht respektiert und geehrt. Wegen dieser Überheblichkeit werdet ihr auf euren Untergang treffen.

Darauf bat ihn Prahlada:
Oh Sohn des Bhrigu, bitte sei nicht in deiner Ehre verletzt. Oh Shukra, verlaß uns nicht, deine Schüler, die dir besonders durch Hingabe und Gebet verbunden sind. Als wir von dir ermahnt wurden, waren wir vom Lehrer der Götter getäuscht worden. Bitte erkenne dies durch deine Weitsicht und rette uns. Oh Sohn des Bhrigu, wenn du uns deine Gunst verwehrst, sind wir doppelt verflucht und müssen noch heute in die Unterwelt sinken.

So gebeten, verehrt und informiert erkannte Shukra die Wahrheit. Aus Mitgefühl und Zuneigung zügelte er seinen Zorn und sprach:
Fürchtet euch nicht! Ihr müßt nicht für immer in die Unterwelt. Trotz meiner Warnung geschah euch dieses Mißgeschick, weil es geschehen mußte. Das Schicksal ist übermächtig und kann nicht anders sein. Eure verlorene Vernunft sollt ihr später wiedergewinnen. Brahma selbst hat euch diese nachteilige Zeit bestimmt. Nur durch meine Güte konntet ihr die großen Freuden der drei Welten so lange genießen. Über zehn ganze Yuga-Zyklen habt ihr über die Götter regiert. Doch Brahma hat eure Herrschaft auf diese Zeit begrenzt. Erst im Savarnika Manwantara (dem kommenden 8. Manwantara von Manu Savarni) werdet ihr eure Herrschaft zurückerlangen, und euer Enkelsohn Vali wird wieder zum Herrn der drei Welten. Brahma selbst hat es mir offenbart, daß ihm die drei Welten entzogen werden. Mit all seiner Kraft, die er aus Askese gewonnen hat, wird er es nicht verhindern können. Doch weil Valis Handeln frei von übermäßiger Anhaftung ist, wird Brahma mit ihm zufrieden sein und ihm die Herrschaft im Savarnika Manwantara wieder übergeben. Der Herr selbst sprach zu mir: „Das Reich der Götter wird Vali regieren.“ Deshalb wartet Vali seine Zeit für alle Lebewesen unsichtbar ab. Soweit der selbstgeborene Gott mit euch zufrieden ist, segnet er euch mit Unsterblichkeit. Deshalb ertragt den Wandel der Zeit ohne übermäßige Unruhe und Begierde nach Wissen. Bevor die rechte Zeit nicht gekommen ist, kann ich euch nicht retten. Oh ihr Herren, das verbietet mir Brahma, der die Zukunft kennt. Unter euch sind zwei Schüler, die mir und Vrihaspati gleich sind. Sie mögen euch alle beschützen, wenn die Götter euch angreifen.

Als die Dämonen mit Prahlada an der Spitze diesen Rat von Shukra mit der unermüdlichen Energie und Tätigkeit vernommen hatten, gingen sie mit den beiden Schülern davon (vermutlich Sanda und Amarka). Nachdem sie von ihrem Lehrer über die Unvermeidlichkeit künftiger Ereignisse gehört hatten, betrachteten sie die Worte von Shukra mit Hoffnung, daß sie irgendwann wieder siegen würden. Und im Laufe der Zeit ergriffen sie wieder ihre Waffen und Rüstungen und forderten die Götter zum Kampf heraus. Angesichts der angreifenden Dämonen wappneten sich auch die Götter und bekämpften sie im Gegenzug. Der Kampf zwischen den Göttern und Dämonen setzte sich über hundert Jahre fort. Als die Dämonen siegten, sprachen die geschlagenen und gequälten Götter zu sich selbst:
Wir können die Macht von Sanda und Amarka auf Seiten der Dämonen nicht ergründen. Deshalb sollten wir für unser Wohlergehen ein Opfer darbringen. Wenn wir diese beiden kennengelernt und gewonnen haben, werden wir die Dämonen besiegen.

Daraufhin gingen sie zu Sanda und Amarka und sprachen:
Wir wollen euch an den Opfergaben teilhaben lassen (welche die Menschen den Göttern opfern). Oh Brahmanen, verlaßt die Dämonen. Wenn sie besiegt sind, werden wir dafür sorgen, daß ihr euren Anteil am Opfer empfangt.

Auf diese Weise verließen Sanda und Amarka die Dämonen, die Götter waren siegreich, und die Dämonen erlitten einen schrecklichen Untergang. Und nachdem die Dämonen besiegt waren, ehrten die Götter Sanda und Amarka. Denn ohne sie hatten die Dämonen keine Stütze mehr und mußten von den Göttern geschlagen und vom Fluch des Shukra überwältigt in die Unterwelt eingehen. So wurden die Dämonen von Indra besiegt und unwirksam gemacht.

Und seitdem geschieht es durch den Fluch von Bhrigu, daß immer, wenn die heiligen Opfer und Gelübde schwinden, Lord Vishnu wieder und wieder unter sterblichen Menschen verkörpert wird, um das Dharma aufzurichten und die Ungerechtigkeit und Untugend zu vernichten. Denn Brahma selbst hat bestimmt, daß alle Dämonen, die nicht den Geboten von Prahlada folgen, von Menschen getötet werden können.

Wie Narayana für das Dharma im vergangenen Chakshusha Manwantara geboren wurde, so richtete er auch im gegenwärtigen Vaivaswata das heilige Opfer wieder auf. Er verkörperte sich als Prithu, dem Sohn von Vena, und Brahma persönlich wurde sein Opferpriester. Im vierten Yuga-Zyklus, als die Götter unterdrückt waren, wurde er in seiner zweiten Verkörperung aus dem Meer (der Ursachen) als gewaltiger Menschlöwe geboren, um als Vertreter der Götter den Dämon Hiranyakashipu zu töten. Seine dritte Verkörperung geschah im siebenten Treta-Yuga in Gestalt eines Zwergs als alle drei Welten von Dämonen überwältigt waren und von Vali regiert wurden. Der Sohn der Aditi zog sich in einen kleinen Zwergenkörper zurück und näherte sich Vali, dem Sohn von Virochana und König der Dämonen, der gerade ein großes Opfer durchführte. Der Zwerg wurde von Vrihaspati begleitet, nahm zur rechten Zeit die Form eines Brahmanen an und bat Vali:
Oh König, du bist der Herr der drei Welten und alles gehört dir. So bitte ich dich, mir soviel zu geben, wie ich mit drei Schritten erreichen kann.

Und König Vali versprach angesichts des bedürftigen Zwerges mit Freude: „Ich werde es dir geben!“ Doch da, oh ihr vorzüglichen Brahmanen, durchschritt der Zwerg mit drei Schritten alle drei Welten, die Erde, den Luftraum und den Himmel. Dabei übertraf diese innere Seele aller Wesen voller Herrlichkeit sogar den Glanz der Sonne. Der starkarmige Vishnu erleuchtete mit seinem Licht alle Himmelsrichtungen, nahm den Dämonen ihren Glanz und ließ die drei Welten im göttlichen Licht erscheinen. Damit verbannte er sie mit ihren Söhnen und Enkelsöhnen in die Dunkelheit der Unterwelt. Zu ihnen gehörten auch Namuchi, Sambara und Prahlada. Die Gewalttätigen wurden getötet, und die anderen flohen völlig erschüttert aus der Welt.

Dann zeigte Vishnu, die innere Seele aller Lebewesen, den versammelten Zweifachgeborenen (also Vali und seinem Gefolge) ein großes Wunder in Form aller großen Elemente mit ihren besonderen Eigenschaften und dem Wesen der Zeit vereint. Sie sahen das ganze Universum und sich selbst in seinem kosmischen Körper. Es gab nichts in den Welten, das nicht von diesem hochbeseelten Herrn durchdrungen war. Alle Götter, Dämonen und Menschen waren höchst fasziniert von diesem Anblick und wurden von der Herrlichkeit Vishnus verzaubert. Vali wurde daraufhin mit seinen Verwandten, Freunden und Gefolgsleuten mit einer großen Schlinge gebunden und der ganze Stamm von Virochana in die Unterwelt gebannt. Und so verkörperte sich der starkarmige Vishnu in der Menschenwelt und übergab den ganzen Reichtum und die Herrlichkeit an die Götter mit ihrem König Indra. (Eine ausführliche Geschichte zur Verkörperung von Vishnu als Zwerg befindet sich z.B. im Harivamsha-Purana 3.70.)

Das waren die ersten drei vorzüglichen und göttlichen Inkarnationen des Herrn (im gegenwärtigen Vaivaswata-Manwantara). Nun hört und versteht auch die weiteren sieben Inkarnationen unter den sterblichen Menschen aufgrund des Fluchs von Bhrigu. Als im zehnten Treta-Yuga das Dharma verschwand, geschah die vierte Inkarnation als Dattatreya mit Markandeya als seinem Lehrer. Die fünfte Inkarnation war im fünfzehnten Treta-Yuga in Gestalt des großen Herrschers Mandhatri, und sein Lehrer war Utathya. Die sechste Inkarnation war im neunzehnten Treta-Yuga als Parasurama, dem Sohn von Jamadagni, der die ganze Kshatriya-Kaste ausrottete. Sein Lehrer war Vishvamitra. Seine siebente Inkarnation im vierundzwanzigsten Treta-Yuga nahm er als Rama, Sohn von Dasaratha, um Ravana zu töten. Sein Lehrer in diesem Opfer war Vasishta. Seine achte Inkarnation nahm Vishnu im achtundzwanzigsten Dwapara-Yuga als Veda Vyasa, dem Sohn von Parasara, und sein Lehrer war Jatukarna. Seine neunte Inkarnation nahm Vishnu, der zuvor als Sohn von Aditi und Kasyapa geboren wurde, als Krishna, dem Sohn von Devaki und Vasudeva, und sein Lehrer war der Brahmane Gargya.

Der Herr ist grenzenlos und unberechenbar. Er bewegt sich nach Belieben, ist vollkommen selbstbeherrscht und erfreut sich an dieser Welt wie ein Kind mit seinem Spielzeug spielt. Dieser starkarmige Madhu-Vernichter ist unermeßlich, und nichts ist größer als die kosmische Form des Herrn. Im achtundzwanzigsten Dwapara-Yuga, als nur noch ein kleiner Teil vom Yuga übrig war und das Dharma unterging, wurde Vishnu im Stamm der Vrishnis als Krishna geboren, um die Dämonen zu vernichten und das Dharma wieder aufzurichten. Durch seine Yoga-Illusion faszinierte diese Yoga-Seele alle Lebewesen. Er ging in einen menschlichen Mutterleib ein und wanderte über diese Erde in körperlicher Verkleidung, um sich unter den Menschen zu erfreuen und wurde vom Lehrer Sandipani unterrichtet. In dieser Verkörperung schlug der Herr die folgenden Dämonen, die menschliche und tierische Körper angenommen hatten: Kansa, Shalva, den Affen Dwivida, den Stier Arishta, Vrishabha, das Roß Kesin, den Elefanten Kuvalayapida, die mächtigen Ringer Chanura und Mushtika und die Dämonin Putana. Er schlug die tausend Arme von Vana ab, dem Dämon mit den wunderbaren Taten, und tötete auch Naraka und den mächtigen Kalayavana im Kampf. Durch seine strahlende Herrlichkeit gewann er alle Juwelen der Könige und besiegte alle dämonischen Könige, die aus der Unterwelt aufgestiegen waren. So geschah diese Inkarnation des hochbeseelten Herrn zum Wohlergehen aller Welten.

Und wenn das gegenwärtige Kali-Yuga zu Ende geht und die Übergangszeit (zum nächsten goldenen Krita-Yuga) beginnt, wird Vishnu als der machtvolle Kalki unter dem Namen Vishnuyashas (oder Vishnu-Yasa) als Sohn von Parasara geboren. Er wird von seinem Lehrer Yajnavalkya begleitet werden, und dies wird seine zehnte Verkörperung sein, die in naher Zukunft geschieht. Er wird eine Armee mit Elefanten, Pferden und Wagen anführen und von hunderten und tausenden Brahmanen mit himmlischen Waffen umgeben sein. Er wird in alle Himmelsrichtungen die Gottlosen und Übelgesinnten schlagen, die das Dharma hassen, mit all den Dravidas, Simhalesas, Gandharas, Paradas, Pahlavas, Yavanas, Shakas, Tusaras, Barbaras, Pulindas, Daradas, Khashas, Lampakas, Andhakas, Rudras und Kiratas. Der mächtige Herr wird seinen Diskus wirbeln und alle Barbaren vernichten. So wird Vishnu unerkannt von den körperlichen Augen der Lebewesen über die Erde wandern. Er wird als menschliches Wesen aus einem Teil der intelligenten Gottheit in Gestalt des mächtigen Pramiti (Kalki) geboren werden und am Ende des Kali-Yugas in verkörperten Glanz wie der volle Mond erstrahlen. - Damit habe ich euch die zehn Inkarnationen des Herrn erklärt.

(Die zehn menschlichen Verkörperungen von Vishnu im gegenwärtigen Manwantara:
1) Beginn des Vaivaswata-Manwantara - als Prithu mit Opferpriester Brahma
2) 4. Mahayuga - als Menschlöwe gegen Hiranyakashipu
3) 7. Treta-Yuga - als Zwerg gegen Vali mit Lehrer Vrihaspati
4) 10. Treta-Yuga - als Dattatreya mit Lehrer Markandeya
5) 15. Treta-Yuga - als Mandhatri mit Lehrer Utathya
6) 19. Treta-Yuga - als Parasurama mit Lehrer Vishvamitra
7) 24. Treta-Yuga - als Rama mit Lehrer Vasishta
8) 28. Dwapara-Yuga - als Veda Vyasa mit Lehrer Jatukarna
9) Ende des 28. Dwapara-Yuga - als Krishna mit Lehrer Gargy/Sandipani
10) Ende des 28. Kali-Yuga - als Kalki mit Lehrer Yajnavalkya)

Der Herr verkörpert sich zu verschiedenen Zeiten (der natürlichen Entwicklung) mit einem Teil seiner mächtigen Herrlichkeit in den drei Welten für verschiedene Zwecke und Ziele. So wird er in verschiedenen Mutterleibern geboren, um seine Aufgabe entsprechend zu erfüllen. Wenn seine fünfundzwanzigste Verkörperung in diesem Kalpa erscheint, wird er (als Kalki) über fünfundzwanzig Jahre alle Lebewesen und Menschen vernichten. Durch diese gewaltige Tat reinigt er die Erde bis auf die reinen Samen. So wird er alle gottlosen und dämonischen Personen töten. Mit Hilfe seiner Armee wird Kalki sein Ziel erreichen, und die Lebewesen gehen durch ihre eigenen Taten unter, um als reine Wesen wieder aufzuerstehen. Vom unvermeidlichen Schicksal getrieben werden sie unvernünftig, verwirrt und wütend und verursachen ihre gegenseitige Zerstörung. Schließlich wird er mit seinem Gefolge zwischen der Ganga und Yamuna zur Ruhe kommen und wieder in die Ewigkeit eingehen. Wenn Kalki geht, sind alle Könige mit ihrem Gefolge vernichtet, und die Menschen haben keine Zuflucht mehr. Ohne Schutz werden sie sich gegenseitig im Kampf töten und jegliches Vertrauen verlieren. Voller Sorgen und Ängste werde sie völlig verzweifeln. Ohne jeden Sinn im Leben werden sie ihre Städte und Dörfer verlassen und das vedische Leben mit allen Tugenden und Geboten aufgeben. Es wird keine Riten der Kasten und Lebensweisen mehr geben, und die Menschen werden mißgebildet und früh in der Wildnis sterben. Sie ziehen sich an die Flüsse und Berge zurück und leben in Tierhäute oder Bast gekleidet von den Blättern, Wurzeln und Früchten der Bäume. Die Kasten werden sich völlig vermischen und im Ausklang des Kali-Yugas wird überall Krankheit und Tod herrschen. Alle Mittel des Lebenserwerbs vergehen, und viel Unglück wird geschehen. Die Menschen gehen in ihrem Leiden unter und verschwinden zusammen mit dem Kali-Yuga. Und wenn das eiserne Kali-Yuga vergangen ist, beginnt ein neues goldenes Krita-Yuga, und die Geschöpfe werden auf natürliche Weise ihre Ursprünglichkeit zurückgewinnen. Anders kann es nicht sein.

Damit habe ich das Wirken der Götter und Dämonen erklärt. Und im Rahmen des Berichtes über den Yadu-Stamm wurde der große Ruhm von Vishnu verherrlicht. Im Folgenden werde ich nun die Stämme von Turvasu, Puru und Drahyu aufzählen.


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