Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.70. Vishnus Geburt als Zwerg

Vaisampayana sprach:
Als die Gottheit geboren wurde, kamen die sieben großen Stammväter und auch die sieben Rishis, um den Herrn zu verehren. Es erschienen Bharadwaja, Kasyapa, Gautama, Vishvamitra, Jamadagni, Vasishta und Atri wie aufgehende Sonnen in der Nacht. Es verneigten sich Marichi, Angiras, Pulastya, Pulaha, Kratu und der große Stammvater Daksha. Es kamen Aurva, Vasishtas Sohn (Shaktri), Stamba, Kashyapa, Kapivan, Akapivan, Dattatreya, Nishchyavana und die anderen sieben Söhne von Vasishta, die noch vor den berühmten Söhnen von Hiranyagarbha geboren wurden, um den Herrn zu verehren. So erschienen auch Gargya, Prithu, Janya, Vamana, Devabahu, Yadhudhra, Parjanya, Hiranyaroman, Vedhashira, Saptanetra, Vishva, Ativishva, Chyavana, Sudharma, Viraja, Atinama und Sahishnu, um ihre Verehrung darzubringen. Es tanzten die Apsaras mit strahlenden Körpern und herrlichen Ornamenten für Vishnu, die Gandharvas musizierten im Himmel, und Tumburu begann, gemeinsam mit anderen Gandharvas zu singen. Zu ihnen gehörten Mahashruti, Chitrashira, Urnayu, Anagha, Gomayu, Suryavarsha und Somavarsha als siebenter, sowie Yugapa, Trinapa, Karshni, Nandi, Trishira, Shalishira als dreizehnter, Parjanya als vierzehnter und Kali als fünfzehnter, die auf diese Weise, oh Herr der Erde, ihre Verehrung zum Ausdruck brachten. Als sechzehnter kam Narada, wie auch Hansa, Haha und Huhu. All diese höchst strahlenden Gandharvas sangen mit wunderbarer Stimme für Kesava. Zu den wunderschön tanzenden Apsaras mit den großen Lotusaugen, die mit allen vorzüglichen Zeichen gesegnet und mit himmlischen Ornamenten geschmückt waren, gehörten Anuka, Jami, Mishrakeshi, Alambusha, Marichi, Shuchika, Vidyutpurna, Tilottama, Atrika, Lakshana, Ramba, Manorama, Ashita, Suvahu, Supriya, Subhaga, Urvasi, Chitralekha, Sugriva, Sulochana, Pundarika, Sugandha, Pramathini, Nanda, Shradwati, Menaka, Sahajanya, Parnika, Punjikashtala und tausend andere bezaubernd tanzende Apsaras. Auch Dhata, Aryaman, Mitra, Varuna, Ansa, Bhaga, Indra, Vivasvat, Pushan, Twashtri, Savita und Vishnu, diese zwölf göttlich strahlenden Söhne von Kasyapa (und Aditi), verneigten sich und ehrten den hochbeseelten Herrn der Himmlischen. Oh König, auch die elf Rudras Mrigavyadha, Sarva, der höchst mächtige Nirriti, Ajaikapad, Ahibridhana, Aparajita, Pinaki, Dahana, Ishvara, Kapila und Sthanu, der Herr der Rudras, erschienen, wie auch die beiden Aswins, die acht Vasus, die höchst kraftvollen Maruts, die Viswadevas und Sadhyas - sie alle standen mit gefalteten Händen vor dem Herrn. Auch Vasuki, der jüngere Bruder von Sesha, Dhritarashtra, Valahaka, Takshaka und andere mächtige Nagas sowie Tarkshya, Arishtanemi, der höchst mächtige Garuda, Aruna und Aruni, diese Nachkommen der Vinata, verneigten sich tief vor dem Herrn. (Dieser Abschnitt befindet sich fast wortwörtlich auch im MHB 1.123 zur Geburt von Arjuna.) Der Schöpfer der Welt kam sogar persönlich mit allen großen Heiligen und sprach:
Er ist der ewige Herr, der mächtige Vishnu, aus dem alle Welten entstehen.

So sprach Brahma, verneigte sich mit allen göttlichen Heiligen vor dem Gott der Götter und kehrte in sein himmlisches Reich zurück. Als der Herr als Sohn von Kasyapa geboren wurde, war sein Körper so dunkel wie eine Regenwolke, die Augen rot und seine Gestalt zwergenhaft. Auf seiner Brust sah man das mystische Srivatsa Zeichen (den Endlosknoten), und die Apsaras bestaunten ihn mit großen Augen. Seine Herrlichkeit strahlte wie tausend Sonnen, die gleichzeitig am Himmel aufgehen. Der Herr erschien wie die göttlichen Heiligen, die das Wohlergehen der Erde, des Himmels und aller anderen Welten sichern. Er hatte hohe Schultern und reines Haar, war die Zuflucht der Tugendhaften und die Strafe der Ungerechten. Die großen Yogis betrachten ihn als den höchst vorzüglichsten Yoga. Er besitzt die acht edlen Qualitäten, und die Leute nennen ihn den Ersten der Götter. Ihn suchen die Zweifachgeborenen, die nach Befreiung von Geburt und Tod sowie jeglicher Furcht vor der Welt durch höchste Erkenntnis des ewigen Geistes streben. Ihm widmen alle vier Lebensweisen ihre asketische Entsagung. Ihm dienen alle Asketen, die Fasten und harte Buße üben. Ihn verehren Sesha und die anderen Nagas in ihrem Reich als den tausendköpfigen Ananta mit den blutroten Augen. Ihm opfern die Zweifachgeborenen, die den Himmel erreichen wollen. Obwohl er vielfältig erscheint, ist er doch Einer. Er ist der Erste der Dichter, und die Veden preisen ihn als den Empfänger der Opfergaben. Die Tugend ist sein Glanz, Sonne und Mond sind seine Augen und der Himmel ist sein Körper. Und dieser allmächtige Herr sprach zu den Göttern mit höchst vorzüglichen Worten:
Da ich allmächtig bin, habe ich durch meine Yoga Kraft diese Verkörperung angenommen. Was soll ich nun für euch tun, oh ihr Himmlischen? Welchen Segen soll ich euch geben? Freut euch und erbittet, was ihr wünscht.

Als sie diese Worte des hochbeseelten Zwerges hörten, sprachen die Götter mit Indra an der Spitze voller Freude mit gefalteten Händen zum Sohn von Kasyapa:
Oh Herr, kraft der Tugend seiner asketischen Entsagung und dem Segen, den ihm Brahma verliehen hat, raubte uns der allwissende und höchst mächtige Dämonenkönig Vali die Herrschaft über die ganze Welt und regiert nun durch seine große Macht und Selbstbeherrschung. Keiner von uns kann ihn schlagen. Oh Tugendhafter, nur du allein bist fähig, ihn zu besiegen. Wir alle suchen Zuflucht bei dir, oh Herr, der seine Verehrer liebt, Segen verleihen und die Furcht der Götter zerstreuen kann. Oh starkarmiger und mächtiger König der Himmlischen, laß wie bisher die Ahnen das Kavya und die Götter das Havya empfangen zum Wohle der Rishis und aller Welten und zur Freude von Kasyapa und Aditi. Gewinne die drei Welten zurück und gib sie wieder unter die Herrschaft von Indra, dem König der Götter. Der Dämonenkönig will gerade ein großes Pferdeopfer feiern. So bedenke die Mittel und Wege, wie du die drei Welten zurückgewinnen kannst.

So angesprochen von den Göttern antwortete Vishnu in Gestalt des Zwerges, um die Götter mit Freude zu erfüllen:
Möge mich der höchst strahlende Heilige Vrihaspati, der Sohn von Angiras, der die Veden gemeistert hat, zu diesem Opfer bringen. Oh ihr Götter, auf dem Opferplatz angekommen, werde ich tun, was zur Wiedergewinnung der drei Welten nötig ist.

Daraufhin führte der höchst strahlende und gelehrte Vrihaspati den allmächtigen Zwerg zum Opferplatz des Dämonenkönigs Vali, der mit großer geistiger Kraft gesegnet war. Der Zwerg erschien in Gestalt eines Jungen mit der heiligen Schnur, dunkelroten Augen, grauem Haar, strahlend und in ein Hirschfell gehüllt. In seinen Händen hielt er einen Schirm und den Stab der Brahmanen. Obwohl er noch nicht alt war, erschien er doch wie ein alter Mann. So ging der Herr der Welt, verehrt von Brahma und den anderen Göttern, zum Opferplatz des Dämonenkönigs Vali, dem Sohn von Virochana, wo sich viele heilige Brahmanen versammelt hatten. Der Herr der Welt ging persönlich zum Opfer, um sich selbst als Verkörperung des Opfers vorzustellen. Obwohl das Tor von wohlbewaffneten und gutgerüsteten Dämonen bewacht wurde, konnte er ungehindert eintreten. So erschien der allmächtige Zwerg vor Vali, dem König der Daityas und Danavas, der ganz von Priestern umringt war, die im Rezitieren der heiligen Mantras geübt waren. Auf dem Opferplatz angekommen, stellte er sich den vielen, ehrwürdigen Brahmanen als das Opfer selbst vor. Und nachdem der ewige Purusha, der mit dem Opfer eins und der Meister aller Opferriten ist, ausführlich das Opfer erklärt hatte, schlug er Shukra und andere gelehrte Priester mit verschiedenen Fragen, auf die sie keine Antwort wußten. Vor Vali und all den Rishis und Priestern erklärte sich der allmächtige Herr mit wunderbarer Rede und den Argumenten der Veden als eins mit dem Opfer. Und Vali betrachtete es als ein großes Wunder, daß die älteren Rishis und Lehrer dem höchst strahlenden Zwerg, der noch ein Junge war, keine Antwort geben konnten. Höchst erstaunt neigte der Dämonenkönig seinen Kopf und fragte mit gefalteten Händen:
Woher kommst du? Wer bist du? Wer sind deine Eltern? Mit welchem Ziel bist du hierhergekommen? Ich habe noch nie einen so intelligenten, strahlenden und wunderbaren Brahmanensohn gesehen, der mit solch spiritueller Weisheit gesegnet und in den Veden wohlgelehrt ist. Nicht einmal die Götter, Rishis, Nagas, Yakshas, Dämonen, Rakshasas, Pitris, Siddhas und Gandharvas habe solche Söhne. Wer auch immer du bist, ich verneige mich vor dir. Sage mir, was ich für dich tun kann.

So angesprochen von Vali lächelte der allwissende Zwerg, der in seinem Wesen unbegreiflich ist, und antwortete dem Dämonenkönig.


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