Der Suta sprach:
Bitte versteht auch die verherrlichten Götter, wie sie die menschliche Natur angenommen haben und in der Welt geboren wurden. Sankarshana, Vasudeva, Pradyumna, Samba und Aniruddha (Balarama, Krishna, zwei seiner Söhne und ein Enkelsohn, vermutlich als Symbole für verschiedene Prinzipien, wie in Mahabharata 12.349 oder 12.352) - diese fünf werden im Stamm der Vrishnis als größte Helden verherrlicht, zusammen mit den Sieben Heiligen, Kuvera, dem Yaksha Manivara-Shalaki, Narada, dem gelehrten Dhanvantari, Nandi-Mahadeva, Shalankayana und Vishnu, die ursprüngliche Gottheit mit allen göttlichen Wesen vereint.
Da fragten die Heiligen:
Warum inkarnierte Vishnu? Wie viele Inkarnationen kennt man von ihm? Und wie viele wird es in Zukunft noch geben? Warum wird er in den Familien von Brahmanen und Kshatriyas im Laufe der Yuga-Zyklen geboren? Warum nimmt er immer wieder menschliche Gestalt an? Bitte erkläre uns diese Fragen. Wir wünschen umfassend und ausführlich alle Taten des weisen Krishna, dieses Feindevernichters in verschiedenen Verkörperungen, zu hören. Oh Suta, heiliger Herr, bitte berichte uns in der richtigen Reihenfolge seine verschiedenen Taten, Verkörperungen und Wesen. Wie nahm Vishnu, der unter den Göttern als Feindevernichter berühmt ist, seine Verkörperung als Sohn von Vasudeva? Oh Suta, welche besonders verdienstvolle Tat vollbrachten die unsterblichen Götter, die beständig verdienstvoll handeln, daß der Herr aus dem Reich der Götter in die Welt der Sterblichen herabkam?
Warum verkörpert Hari, der Führer der Götter und Menschen, der als Ursprung von Erde und Luftraum gilt, seine himmlische Seele in einem menschlichen Körper? Er ist es doch, der die geistigen Zyklen der Menschen kreisen und funktionieren läßt. So ist er der Beste von denen, die den Diskus wirbeln. Warum entschied er sich, unter sterblichen Menschen geboren zu werden? Er ist es, der allen Welten und dem ganzen Universum Schutz gewährt. Warum steigt Vishnu, der große Herr, auf die Erde herab und erscheint als einfacher Kuhhirte? Er ist die große Seele aller Lebewesen. Er schafft und erhält all die großen Elemente. Er selbst ist der Körper des Wohlergehens. Warum sucht er Zuflucht im Körper einer sterblichen Frau auf Erden?
Und der Suta sprach:
Er war es, der die Welt zum Wohle der Götter mit drei Schritten überquerte. Er war es, der die drei Wege der Welt (durch Himmel, Erde und Hölle?) geschaffen hatte. Zur universalen Auflösung nimmt er die Form des (subtilen) Wassers an und trinkt das ganze Universum aus. Auf sichtbaren und unsichtbaren Wegen macht er das ganze Universum zu einem ausgedehnten Meer (der Ursachen).
In den Puranas wird er als Urseele verehrt. Dieser Beste der Götter nahm die Verkörperung eines Ebers an, hob die Erde aus dem Wasser hervor und übergab sie den Göttern. Er nahm die Verkörperung eines Mensch-Löwen an und tötete Hiranyakashipu, den Ersten der Dämonen. Damals wurde der alldurchdringende Herr auch zum Aurva- oder Samvartaka-Feuer, das in der Unterwelt und im Ozean des Lebens brennt. Wenn dieses Feuer erwacht, trinkt es das Wasser wie eine Opfergabe. Er ist es auch, der in allen Zeitaltern als Herr des Universums mit tausenden Füßen, tausenden Händen, tausenden Körpern und tausenden Köpfen bezeichnet wird. Als die Welt ein einziges Meer war, erschien die Wohnstätte von Brahma aus seinem Nabel, wie das Feuer aus den Feuerhölzern erscheint. Seine Wohnstätte war wie ein Lotus, der sich aus dem Schlamm erhebt, aber vollkommen rein bleibt. Durch ihn wurden die Dämonen im großen Kampf um Tara (die vom Mondgott entführt wurde) geschlagen, nachdem er einen Körper aus allen Göttern angenommen hatte, der alle Waffen trug. Dann saß er auf dem Rücken von Garuda und besiegte den stolzen Dämon Kalanemi (das „Rad der Zeit“). Am Ende des Schöpfungstages nimmt er zu seiner ewigen Yoga-Macht Zuflucht und läßt alles in dichter Dunkelheit versinken. Dann ruht er auf seinem Schlangenbett im Norden des Milchozeans, der den Nektar gibt, und ist die große Dunkelheit.
Durch ihre große Askese empfing Aditi den Herrn in ihrem Mutterleib, wie ein Feuer mit Feuerhölzern entzündet wird. Und durch seine Geburt hat er Indra gerettet, als dieser von den Scharen der Dämonen umringt war. Als der Windgott den Dämonen ihren Halt in der Welt raubte und sie in die Tiefen des Wassers versinken ließ, erhob der ursprüngliche Herr die Götter wieder zu den Herrschern im Himmel und Indra zum Götterkönig.
Er war es, der als Erster der Götter das Opferfeuer durch das Haus- und Totenfeuer in die Welt brachte. Er selbst erschuf den Altar, das Kusha-Gras, die Opferkelle und die Reinigungsriten. Er selbst stellte die Gebote für die Opferriten auf. Er machte die Götter zu den Empfängern des Havyas und die Ahnen zu den Empfängern des Kavyas. Und damit das Opfer Gutes bringe, verkörperte er sich selbst als Opfergabe und Opferritus. Durch seine höchste Macht erschuf er alle Opferutensilien, wie Opferpfähle, Brennholz, Opferkellen, Soma, Kusha-Gras, Feuer und so weiter sowie die Opferpriester und die vorzüglichen Arten des Opfers bis zum Pferdeopfer.
Nachdem er die drei Welten mit dem Zyklus der Yugas Schritt für Schritt geschaffen hatte, schuf er auch die Einheiten der Zeit, die Momente, Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahreszeiten und Jahre sowie ihre Wirkungen und das Wissen darüber. Er schuf die Lebenszeit, Lebensbereiche, Entwicklung, Eigenschaften, Schönheit der Formen, Verstand, Reichtum, Heldenkraft und Pflichtreue sowie die drei Kasten, Gebote, Feuer, Zeitformen, Riten, Illusionen und Gunas (aus Sattwa, Rajas und Tamas, die drei natürlichen Qualitäten von Güte, Leidenschaft und Trägheit). Durch seine unendliche Schöpferkraft erschuf er die Welten mit allen Göttern, Dämonen, Geister- und Lebewesen. So ist er die große Seele von allem. Er erfreut sich in den Sinnesorganen der Menschen durch seine Yoga-Kraft. Er ist der Herr aller Geschöpfe und überall gegenwärtig. Er ist der Meister im Entstehen, Entwickeln und Vergehen.
Er ist das große Ziel aller Frommen und Tugendhaften, aber unerreichbar von jenen, die sündhaft handeln. Er ist der Ursprung des Systems der vier Kasten und ihr Beschützer. Er ist der Kenner der vier Wissenschaften über Logik, Veden, Gewerbe und Herrschaft. Er ist die Ausdehnung zwischen den Himmelsrichtungen und das weite Firmament, die Erde, das Wasser, das Feuer, der Wind und der Raum sowie die beiden Lichtwesen von Sonne und Mond. Er ist der Herr der Yakshas und Rakshasas, die in der Nacht wandern. In den Veden wird er als Höchster Herr und höchste Entsagung gepriesen. Doch er ist noch größer als Entsagung. Man nennt ihn den Höchsten Geist und die Höchste Seele.
Er ist der Erste aller Götter und die Gottheit selbst. Er ist der Herrscher und Vernichter der Dämonen. Er ist der Auflöser am Ende der Yugas. Er ist der Vernichter aller Zerstörer der Welt. Er ist die Brücke über alle Grenzen der Welt und das Reinste aller reinen Wesen. Er ist die Erkenntnis der vedischen Schüler und der Herr aller Mächte. Er ist das Leben aller Lebewesen und das Licht aller brennenden Feuer. Er ist die Vernunft der Menschen und die Entsagung der Asketen. Er ist die Zufriedenheit der Zufriedenen und die Herrlichkeit der Herrlichen. Er ist der Körper aller verkörperten Wesen und die Bewegung von allem Beweglichen.
Aus dem Raum wird der Wind geboren, und der Wind gibt dem Feuer sein Leben. Die Götter (bzw. Sinne) bekommen ihre Lebensessenz aus dem Feuer, und der Madhu-Vernichter ist die Lebensessenz des Feuers. Der Lebenssaft wird zum Blut und das Blut zum Fleisch. Aus dem Fleisch entsteht das Fett und aus dem Fett die Knochen. Aus den Knochen entsteht das Mark und aus dem Mark der Lebenssamen. Aus dem Lebenssamen entsteht durch die Verbindung mit den Körpersäften (der Frau während der sexuellen Vereinigung) der Fötus. Zuerst ist er in einem flüssigen Zustand namens Saumya (von Soma belebter Samen). Dann trifft er auf das Feuer im Mutterleib und wird erhitzt. Deshalb sollte man den Samen als Wesen von Soma (dem Mond) und das menstruale Blut als Wesen des Feuers kennen. Beides sind Lebenssäfte. Männlicher Samen und menstruales Blut sind wie Soma und Feuer. Der Samen fällt in die Kategorie von Kapha (Schleim, träge und ruhig) und das menstruale Blut in die Kategorie von Pitta (Galle, feurig). Der Ort von Kapha ist die Herzgegend, und Pitta sitzt im Nabelbereich. Das Herz ist das Zentrum des Körpers, wo der Geist (als Seele) wohnt, den man als Großen Vater kennen sollte. Das Feuer (die Sonne) ist Pitta und befindet sich im Nabel-Chakra. Soma (der Mond) ist Kapha und befindet sich im Herz-Chakra. So existiert das ganze Universum durch Feuer und Soma (bzw. Sonne und Mond).
Der neuentstandene Fötus verweilt dort wie eine winzige Wolke. Dann tritt der Wind ein und verbindet sich mit der großen Seele. Dabei teilt er sich in fünf Lebenswinde, die den Fötus entwickeln. Die fünf Lebenswinde sind Prana, Apana, Samana, Udana und Vyana (Aushauch, Einhauch, Allhauch, Aufhauch und Zwischenhauch). Unter ihnen bewegt sich Prana nach außen und verkörpert die große Seele. Apana befindet sich in der unteren Hälfte des Körpers. Udana zirkuliert in der oberen Hälfte, und Vyana wird so genannt, weil er den ganzen Körper erfüllt, während Samana in allen Gelenken gegenwärtig ist. Danach verkörpert sich der Fötus mit den fünf grobstofflichen Elementen von Raum, Wind, Feuer, Wasser und Erde, die durch die Sinnesorgane (bzgl. Gehör, Gefühl, Sehen, Geschmack und Geruch) wahrnehmbar sind. Damit entstehen die Sinnesorgane im Fötus und beginnen ihre jeweiligen Funktionen.
So sagt man, der feste Körper stammt vom Erdelement, die Körperflüssigkeiten vom Wasserelement, die Verdauung vom Feuerelement, die Lebenswinde vom Windelement und die Körperhöhlungen vom Raumelement. Und durch die Kraft des Höchsten Herrn funktionieren auch die fünf körperlichen Sinne (in Form von Nase, Zunge, Augen, Gefühl und Ohren) entsprechend den fünf Elementen. Auf diese Weise wird alles durch den einen ewigen Purusha, den Höchsten Geist, geschaffen.
Da fragten die Heiligen:
Aber warum nahm Vishnu, der ewige Purusha, der alle Geschöpfe und Welten erschafft, die Gestalt eines sterblichen Menschen an? Oh Weiser, das ist unser Zweifel, und wir wundern uns sehr darüber. Er ist das höchste Ziel all jener, die nach Befreiung suchen. Wie kam es, daß gerade er einen menschlichen Körper annahm? Bitte erzähle uns von den wundervollen Taten Vishnus. Vishnu ist ein großes Geheimnis, das selbst die Götter nicht kennen. Oh höchst Intelligenter, bitte erzähle uns die Geschichte seiner wundervollen Geburt. Möge uns diese Geschichte erfreuen und inspirieren. Seine Verkörperungen der Höchsten Seele mit der berühmten Kraft und Macht sind voller Wunder. Bitte erzähle uns von der innersten Kraft von Vishnu, der aufgrund seiner wunderbaren Taten ein Wunder geworden ist.
Und der Suta sprach:
Verehrung der Verkörperung der Höchsten Seele! So hört, wie der Herr der großen Entsagung unter Menschen geboren wurde. Seine Verkörperung geschah durch einen Fluch von Bhrigu, weil er aus Illusion die Frau von Bhrigu getötet hatte. So inkarnierte er zu Beginn des Kali-Yugas, um die Ziele der Götter zu vollbringen. Hört und versteht die himmlische Persönlichkeit von Vishnu, wie ich sie erkläre. Denn als das Dharma der Tugend und Gerechtigkeit immer weiter abnahm, sogar ins Gegenteil umzuschlagen drohte und die Menschen schwach und hilflos wurden, verkörperte sich der Herr, um das Dharma unter den Menschen wieder aufzurichten. Diese Verkörperung geschah durch den Fluch von Bhrigu im Kampf zwischen Göttern und Dämonen.
Da fragten die Heiligen:
Wie konnte er sich wegen des Kampfes zwischen Göttern und Dämonen verkörpern? Und wie kam es zu diesem Kampf? Das wünschen wir ausführlich zu erfahren.
Und der Suta antwortete:
So hört und versteht, wie ich den Kampf zwischen Göttern und Dämonen auf rechte Weise erkläre. Einst regierte der Daitya Hiranyakashipu über alle drei Welten, und später übernahm Vali die Oberherrschaft. Zu Beginn gab es große Freundschaft zwischen den Göttern und Dämonen. Über zehn Yuga-Zyklen lebten alle Bewohner des Universums ohne jegliche Unterbrechung friedlich miteinander. Alle Götter und Dämonen lebten unter der Herrschaft der beiden Herrscher. Doch später entwickelte sich ein schrecklicher und gewaltsamer Kampf zwischen den Halbbrüdern der Götter und Dämonen, der große Verwüstung auf beiden Seiten verursachte. Viele Schlachten wurden ausgetragen, wo es vor allem um den Anteil am väterlichen Erbe ging.
Es heißt, daß es in diesem Varaha-Kalpa zwölf große Kämpfe zwischen Göttern und Dämonen (mehr oder weniger in jedem Manwantara) gab, und der letzte geschah unter der Beteiligung von Sanda und Amarka. Hört, wie ich sie alle einzeln aufzähle. Der erste Kampf hieß Narasimha, in dem der Dämonenkönig Hiranyakashipu von Vishnu als Menschlöwe getötet wurde. Der zweite war Vamana, als Vishnu in Gestalt eines Zwerges handelte und die drei Welten mit drei Schritten überquerte, um den Dämonenkönig Vali zu binden. Der dritte Kampf war Varaha, als sich Vishnu als Eber verkörperte und im Zweikampf den höchst starken und mächtigen Dämon Hiranyaksha tötete, der bisher im Kampf unbesiegbar war. Danach hob er mit seinem gebogenen Hauer die Erde wieder aus dem Wasser hervor. Der vierte geschah nach dem Quirlen des Ozeans, um den Nektar der Unsterblichkeit zu gewinnen. In diesem Kampf wurde Prahlada von Indra besiegt. Der fünfte war der schreckliche Tarakamaya wegen der Entführung von Tara durch den Mondgott. Hier tötete Indra durch seine Heldenkraft den Dämon Virochana, den Sohn von Prahlada, der Indra nach dem Leben trachtete. Der sechste Kampf war Adibaka, als Vishnu in den Körper von Indra einging und Jambha besiegte, der durch einen Segen die Unbesiegbarkeit und übernatürliche Waffen erhalten hatte. Den siebenten Kampf kennt man als Traipura, als die Götter die Übermacht der Dämonen nicht mehr ertragen konnten und Shiva die dreifache Dämonenstadt Tripura zerstörte, die bisher uneinnehmbar war. Der achte Kampf war Andhakara („Dunkelheit“), als die Dämonen und Rakshasas, die überall Dunkelheit verbreiteten, von den Göttern mit Hilfe der Menschen und Ahnen besiegt wurden. Der neunte Kampf war Dhvaja („Banner“), als Viprachitti begann, gegen Indra zu kämpfen und sich mithilfe seiner Illusionskraft unsichtbar machte. Da zielte Indra auf sein Banner und schlug ihn nieder. Der zehnte war der Kampf um Vritra, als Indra mit der Hilfe von Vishnu die Dämonen mit Vritra an der Spitze besiegte. Der elfte war Halahala, als Indra von allen Göttern umgeben die Dämonen schlug, die sich gegen ihn vereint hatten. Und der zwölfte war der schreckliche Kolahala, als Raji mit allen Göttern die Dämonen besiegte. Ihre Anführer Sanda und Amarka fielen durch den Nektar, der aus den Opfern floß, und damit wurden auch alle anderen Dämonen besiegt. Diese zwölf Kämpfe fanden zwischen Göttern und Dämonen statt und führten zu großer Erschöpfung auf beiden Seiten, worunter natürlich auch die Menschen leiden mußten.
( Die 12 großen Kämpfe zwischen den Göttern und Dämonen:
1) Narasimha - Vishnu als Menschlöwe gegen Hiranyakashipu
2) Vamana - Vishnu als Zwerg gegen Vali
3) Varaha - Vishnu als Eber, der die Erde aus dem Wasser hebt, gegen Hiranyaksha
4) Quirlen des Ozeans und Kampf gegen Prahlada
5) Tarakamaya - um die Entführung von Tara, Indra gegen Virochana
6) Adibaka - Indra und Vishnu gegen Jambha
7) Traipura - Shiva zerstört die dreifache Dämonenstadt
8) Andhakara - Götter, Menschen und Ahnen gegen die Dunkelheit
9) Dhvaja - Indra gegen Viprachitti
10) Vritra - Indra und Vishnu gegen Vritra
11) Halahala - Indra gegen die Dämonen allgemein
12) Kolahala - Raji und Götter gegen Sanda und Amarka)
Hiranyakashipu erstrahlte als Herrscher und König der drei Welten über 17.280.000 (17280000) Jahre (4 Mahayugas). Sein Nachfolger war Vali, der als König 13.060.000 (13060000) Jahre regierte (3 Mahayugas + 100.000 (100000)). Und danach herrschte Prahlada als Führer der Dämonen über die gleiche Zeitperiode wie Vali. Diese drei wurden als die Indras der Dämonen höchst berühmt und waren überaus mächtig. So standen alle Welten über zehn Mahayugas unter der Herrschaft der Daitya-Dämonen, und während dieser Zeit war das ganze Königreich von allen Feinden frei. (Symbolisch könnten mit den ersten zehn Mahayugas auch die ersten zehn Jahre im Leben eines Menschen gemeint sein, in denen die Natur regiert, bis dann die Vernunft erwacht und herrschen sollte.) Danach wurde die Herrschaft über die drei Welten vom göttlichen Indra übernommen. Und als Prahlada die Herrschaft im Laufe der Zeit verlor, und die drei Welten im Kreislauf der Natur an Indra übergeben wurden, verließ auch das Opfer die Dämonen und ging zu den Göttern über. Und als das Opfer zu den Göttern gegangen war, sprachen die Dämonen zu ihrem Lehrer Shukra:
Was geschieht hier? Trotz all unserer Vorsehung verläßt das Opfer unser Königreich und geht zu den Göttern. So können wir nicht länger im Himmel leben und müssen noch heute in die Unterwelt gehen.
So angesprochen, wurde Shukra nachdenklich, und sprach mit aufmunternden Worten:
Oh Dämonen, fürchtet euch nicht! Ich werde euch durch meine geistige Macht alles gewähren. Der Regen, die Pflanzen und die Körpersäfte liegen mit der Erde und dem Reichtum in meiner Macht. Nur ein Viertel davon gehört den Göttern. So werde ich euch alles geben, was in meiner Macht liegt.
Als die Götter erkannten, wie die Dämonen vom intelligenten Shukra erhalten wurden, fürchteten sie sich und sprachen mit dem Wunsch nach Sieg zueinander:
Dieser Lehrer der Dämonen verdirbt durch seine Macht alles, was wir errungen haben. Laßt uns schnell handeln, damit er die Dämonen nicht weiter stärken kann! Wenn wir sie mit Gewalt töten, müssen die Restlichen in die Unterwelt fliehen.
Daraufhin stürmten die Götter mit gewaltigem Zorn gegen die Dämonen und töteten viele. Von den Göttern überwältigt eilten sie zu Shukra. Und als Shukra sah, wie die Söhne der Diti von den Göttern attackiert und durch ihre Wunden im Kampf mit verschiedensten Waffen höchst gequält wurden, dachte er über das kommende Schicksal nach, erinnerte sich an die begangenen Sünden und sprach zu den Dämonen:
Alle drei Welten wurden von Vamana (dem Zwerg) durch drei Schritte erobert, und Vali wurde gebunden. Jambha wird getötet werden und auch Virochana. In zwölf großen und schrecklichen Kämpfen werden die Dämonen von den Göttern besiegt. Durch verschiedene geschickte Mittel werden auch die Bedeutendsten fallen. Schon im letzten Kampf sind nur wenige übriggeblieben. Wir müssen eine bessere Strategie finden. Wartet eine Weile. Ich werde zu Mahadeva (Shiva) gehen, um die nötigen Mantras zu erlangen, damit wir siegen können. Vrihaspati, der Lehrer der Götter, verehrt mit Mantras den Feuergott Agni und führt große Opfer durch. Für noch bessere Mantras gehe ich zu Shiva, dem Blaukehligen, und wenn ich damit zurückkehre, werde ich euch alle damit segnen. Bis dahin geht in die Wälder, tragt Bastkleider und übt Askese. Dann werden euch die Götter nicht töten bis ich zurückgekehrt bin. Nachdem ich von Shiva die Mantras erhalten habe, die uns in jeder Situation helfen werden, wollen wir gegen die Götter kämpfen, und der Sieg wird uns sicher sein.
Nach diesen Gedanken sprachen die Dämonen zu den Göttern:
Wir haben unseren Streit mit euch beendet. Möget ihr die ganze Welt beherrschen. Wir werden uns in Bastkleider hüllen und im Wald Askese üben.
Als die Götter diese Worte von Prahlada hörten, glaubten sie, daß er die Wahrheit sprach, und voller Freude beendeten sie den Kampf. Die Dämonen legten ihre Waffen nieder, und alle Götter kehrten zu ihren Plätzen zurück, von denen sie gekommen waren. Daraufhin sprach Shukra zu den Dämonen:
Nun habt Geduld und wartet einige Zeit, ohne weiteren Kampf zu begehren. Die Zeit wird uns helfen, unser Ziel zu erreichen. Oh Söhne der Diti, verweilt in der Einsiedelei meines Vaters (Bhrigu) und wartet.
So instruierte Shukra die Dämonen und näherte sich Mahadeva. Dann verneigte er sich vor dem Herrn, der die erste Ursache des Universums ist, und sprach:
Oh Herr, ich wünsche die großen Mantras zu erlangen, die nicht einmal Vrihaspati besitzt. Ich wünsche diese Mantras, damit sich die Dämonen nicht mehr fürchten müssen und die Götter besiegen können.
Auf diese Bitte antwortete der Herr:
Oh Brahmane! Du wünschst die Mantras? Dann vollbringe die heiligen Riten, die ich dir gebiete, mit reinem Geist und Keuschheit. Für tausend Jahre sollst du mit geneigtem Kopf stehen und den Rauch des heiligen Opferfeuers einatmen. Sei gesegnet! Wenn du das vollbringst, wirst du die Mantras von mir empfangen.
Als der große Asket Shukra vom Herrn der Götter auf diese Weise angewiesen wurde, berührte er die Füße des Herrn und sprach:
Ja, mein Herr, ich werde diesen heiligen Ritus vollbringen und alle deine Gebote einhalten.
Daraufhin begann Shukra, den Rauch des Opferfeuers einzuatmen. Doch als Shukra zu Mahadeva gegangen war und dort Keuschheit übte, um die Mantras für das Wohlergehen der Dämonen zu erlangen, verstanden die Götter, daß es nur eine bedachte Strategie der Dämonen war, daß sie das Königreich freiwillig abgegeben hatten. Und sobald sie diese Hinterlist entdeckten, wurden die Dämonen wieder von den erregten Göttern mit scharfen Waffen und Vrihaspati als Führer angegriffen. Als sie die Götter mit erhobenen Waffen heranstürmen sahen, bekamen die Dämonen Angst, flüchteten und sprachen zueinander:
Wir haben unsere Waffen abgelegt, um ihnen den Sieg zu versprechen. Unser Lehrer ist weit entfernt und übt heilige Riten. Die Götter haben das Abkommen gebrochen und wollen uns nun als Feinde schlagen. Möge uns Gutes geschehen! Wir sind ohne Führer. Wir haben ihm vertraut, uns ruhig verhalten und Askese geübt. Nun sind wir in Bast gekleidet, ohne Rüstung, ohne Waffen und ohne Zuflucht. In keiner Weise könnten wir die Götter im Kampf besiegen. In dieser hoffnungslosen Situation ist es wohl das Beste, wenn wir bei der Mutter von Shukra Zuflucht suchen. Dort wollen wir warten, bis unser Lehrer zurückkehrt. Dann werden wir alles berichten und gegen die Götter kämpfen.
So sprachen die Dämonen zueinander und suchten Zuflucht bei der Mutter von Shukra. Sie waren voller Furcht, aber der Segen der Sicherheit wurde ihnen gewährt, als sie Zuflucht suchten, und die Mutter sprach:
Oh Dämonen, fürchtet euch nicht! Werft alle Ängste ab! Ihr braucht euch nicht zu fürchten, solange ihr hier bei mir seid.
Als die Götter sahen, wie sich die Dämonen fürchteten, verfolgten sie diese verbissen, ohne ihre eigene Stärke und Schwäche zu bedenken. Als nun die edle Dame, die Mutter von Shukra, sah, wie die furchterfüllten Dämonen von den Göttern gejagt wurden, wurde sie zornig und sprach:
Ihr sollt euren Indra verlieren!
Und sogleich war Indra völlig betäubt und konnte nicht mehr handeln. Als nun die Götter sahen, wie Indra völlig hilf- und bewegungslos wie eine Opferpfahl stand, wurden sie selbst von Furcht ergriffen und flohen davon. Als die Scharen der Götter geflohen waren, sprach Vishnu zu Indra:
Oh König der Götter, möge dir Gutes geschehen! Geh in mich ein, und ich werde dich davontragen.
Daraufhin ging Indra in Vishnu ein. Doch als die Mutter ihn von Vishnu gerettet sah, sprach die zornige Dame:
Oh Indra, noch an diesem Ort werde ich dich zusammen mit Vishnu vor den Augen aller lebenden Wesen verbrennen. Möget ihr die Macht meiner Askese erfahren!
Als Indra und Vishnu solcher Art bedroht waren, fragte Vishnu in seinem Inneren:
Oh Indra, wie können wir uns beide befreien?
Und Indra antwortete:
Oh Herr, töte sie, bevor sie uns verbrennt. Ich wurde bereits von ihr angegriffen. Deshalb zögere nicht und töte sie!
Angesichts der Bedrohung war Vishnu bereit, die Frau zu töten. In der Gefahr erinnerte sich der Herr an seinen Diskus. Und wie sie getrieben war, die beiden Götter zu töten, so wurde der Diskus, der die Feinde der Götter vernichtet, noch schneller getrieben. Vom gnadenlosen Wunsch der Frau erzürnt, erhob der Gatte von Lakshmi diese Waffe und trennte ihr den Kopf vom Körper. Doch als ihr Gatte, der heilige Bhrigu, den gewaltsamen Tod seiner Frau sah, wurde Vishnu getadelt und als Frauenmörder mit den Worten verflucht:
Weil eine Frau niemals getötet werden sollte und du diese Tat begangen hast, obwohl du das Dharma kennst, sollst du siebenmal unter sterblichen Menschen geboren werden!
So geschah es durch diesen Fluch, daß Vishnu immer wieder zum Wohle aller Wesen in der Welt der Sterblichen geboren wurde, um die Tugend und Gerechtigkeit wieder aufzurichten. Und nachdem Bhrigu diesen Fluch über Vishnu ausgesprochen hatte, ergriff er den Kopf seiner Frau und setzte ihn wieder auf den Körper. Dann nahm er Wasser und sprach:
Oh wahrhafte Dame, ich belebe dich hiermit wieder, obwohl du von Vishnu getötet wurdest. Wenn ich alle Tugenden und heiligen Gelübde verstanden und geübt habe, dann komm ins Leben zurück! Wenn ich die Wahrheit spreche, dann werde durch die Macht der Wahrheit wieder lebendig!
Unter der Anrufung der Wahrheit bekam die liebliche Dame ihr Leben zurück. Dann besprenkelte er sie mit kaltem Wasser und rief: „Erwache und erhebe dich!“ Und alle lebenden Wesen, die diese Auferstehung wie aus dem Schlaf sahen, jubelten lautstark: „Wohlgetan! Wohlgetan!“ Und auch aus allen Himmelsrichtungen erschallte dieser Jubel von körperlosen Stimmen. Denn vor den Augen aller lebenden Wesen wurde diese Frau von Bhrigu aus dem Tod wieder zum Leben erweckt. Das war wirklich ein großes Wunder.
Nur Indra war angesichts dieser Wiederbelebung durch Bhrigu ohne die geringste Beeinträchtigung alles andere als glücklich, denn er fürchtete sich jetzt noch mehr vor Shukra. So fand Indra keine Ruhe mehr, und bald rief der intelligente Vernichter von Paka seine Tochter Jayanti und sprach zu ihr:
Oh liebe Tochter, Shukra übt schreckliche Askese, um mich zu vernichten. Dieser höchst mächtige Brahmane raubt mir jegliche Hoffnung. So geh und verehre ihn auf vorzügliche Weise. Lindere seine Erschöpfung und diene ihm achtsam und sorgfältig, daß sich sein Geist erfreut.
Jayanti, die Tochter von Indra und liebenswürdige Dame mit vorzüglichem Verhalten, ging und erblickte Shukra in Meditation vertieft. Obwohl er körperlich abgezehrt war, stand er ruhig und selbstbeherrscht und voll innerer Stärke, wie es ihr Vater vorhergesagt hatte. Und so gewährte sie Shukra jeden Dienst, wie es ihr Vater wünschte. Sie pries ihn mit freundlichen und angenehmen Worten, massiert seinen Körper und diente ihm auf viele wünschenswerte Arten. So verbachte sie dort viele Jahre. Und als die tausend Jahre vorüber waren und dieser gewaltige Ritus des Einatmens des Opferrauchs vollbracht war, war Shiva erfreut, gewährte ihm den gewünschten Segen und sprach:
Oh Brahmane, solch ein Gelübde hat noch niemand außer dir vollbracht. Deshalb wirst du alle Götter in Askese, Intelligenz, Gelehrtheit, Stärke und Glanz überbieten. Oh Sohn des Bhrigu, was auch immer ich an geistigen Geheimnissen durch die Opfer, die Upanishaden und andere heilige Texte besitze, soll von Anfang bis Ende nur dir allein bekannt sein, sonst niemandem. Damit wirst du ein ausgezeichneter Brahmane werden, der alle überragt.
Damit gewährte er dem Sohn von Bhrigu einen Segen nach dem anderen: Unbesiegbarkeit, Herrschaft über Reichtum und sogar die Unsterblichkeit. Und über diese Segen war Shukra höchst erfreut, und die Härchen standen ihm in grenzenloser Glückseligkeit zu Berge. Und durch seine große Freude manifestierte sich die folgende Lobeshymne auf die Gottheit wie von selbst. Er verneigte sich und pries Shiva:
Verehrung dem Blaukehligen, der alle guten Formen annimmt und jeglichen guten Glanz ausstrahlt! Verehrung dem Gott, dessen Feuerzunge alles beleckt, dem Vernichter, der über das Jahr regiert. Verehrung dem Herrn des Universums, der verfilzte und wilde Haare trägt, dem wilden Roß, dem Verleiher von Segen und heiligem Gipfel. Verehrung dem Herrn der Götter, der die Schnelligkeit verkörpert und das schöne Gesicht mit dem Turban trägt. Verehrung dem Gott mit den tausend Augen, dem Freigiebigen, der den Reichtum verteilt, und dem schrecklich Brüllenden, der in Bast gekleidet härteste Askese übt. Verehrung dem Kleinen mit ungebundenem Haar, dem General der Götterarmee, dem Poeten und dem uralten Herrscher, der mit der Urschlange spielt. Verehrung dem Herrn der Berge, dem Gott mit der Sonne als Auge, dem Asketen, der geklärte Butter opfert, dem Guten mit den hilfreichen Händen und dem vorzüglichen Bogenschützen, der den Bogen schwingt. Verehrung der Gottheit mit tausenden Armen, tausenden Füßen, tausenden Körpern, tausenden Köpfen und tausenden reinen Augen. Verehrung dem Vielgestaltigen, der das ganze Universum verkörpert, und dem Farblosen, dem Höchsten Geist. Verehrung dem Träger des Köchers und der Rüstung, dem Subtilen und Gütigen, der alles vernichtet. Verehrung dem Kupferfarbenen, dem Braunen, Rotbraunen, Gelbbraunen und Goldgelben. Verehrung der Gottheit und dem Besten der Vernichter, der überall gegenwärtig ist. Verehrung dem Goldenen, Selbstbeherrschten und Neutralen. Verehrung dem Träger des Bogens Pinaka, dem Besitzer aller Pfeile, dem übernatürlich Allfarbigen und natürlich Rotschimmernden. Verehrung dem Einfüßigen, der mit dem Klang der Trommel verehrt wird, dem Würdigen und Vernünftigen, der im Opfer von Daksha die Gestalt eines Jägers annahm. Verehrung dem Schrecklichen, der beweglichen Urschlange und dem Bewegungslosen, der wie ein Baumstumpf in Meditation verharrt. Verehrung dem Allgestaltigen, dem gewaltigen Dreiäugigen, dem Höchsten Herrscher, dem dunklen und einzigen Helden mit den drei Augen, dem Totengott, der das Leben beschützt. Verehrung dem Einen jenseits aller Himmel, dem Wohltäter, dem Vorzüglichen, Waldeinsiedler, Hausvater und Schüler. Verehrung dem nachdenklichen Philosophen und meditierenden Yogi, dem Träger der Gelübde, dem unverkörpert Verborgenen und ehrenwerten Vernichter der körperlichen Welt. Verehrung dem Erleuchteten, der die Girlande trägt, dem Reinen und Befreiten, dem Einen ohne Zweiten, der auf dem Gipfel steht, dem Mitfühlenden und großen Heiligen, der im Brahman vereint ist. Verehrung dem Vierbeinigen, dem für das Opfer Würdigen, der die Tugend als Rüstung trägt, dem schnell Beweglichen mit dem Haarknoten, den scharfen Zähnen und dem Totenkopf in seinen Händen. Verehrung der universalen Intelligenz, dem Ungehinderten, Erleuchteten und Schöpfer des Lichtes. Verehrung dem Schrecklichen, Abscheulichen und Verborgenen. Verehrung der höchsten Intelligenz, dem Freundlichen, Verdienstvollen, Gerechten und Ausgezeichneten, der unvergänglich, todlos, endlos und anfangslos ist. Verehrung dem mächtigsten Wesen, dem Dreizack tragenden und dreiäugigen Gott, dem Empfänger von Soma, Ghee, Rauch und Nahrung in jedem Opfer. Verehrung dem Reinen, der mit der Zunge leckt, dem Dreifachgeborenen, dem Tod, Fleischverzehrer und Kobold. Verehrung der Wolke und dem Blitz, dem Unabhängigen, höchst Strahlenden am Himmel, dem Fähigen, Ausdauernden, Wahrhaften und Herrlichen. Verehrung dem Zerstörer der dreifachen Dämonenstadt, dem Erleuchteten mit dem Diskus, dem Behaarten mit den scharfen Waffen, dem Reinsten und Weisesten mit dem glatten Haar. Verehrung dem Verlockenden, der unvollkommen erscheint, dem Gedeihenden und sich Erfreuenden, der auf dem Bullen sitzt, dem Vereinten und Stillen, der jede Leidenschaft zügelt. Verehrung dem Vernichter der Sünde, der das Opfer von Daksha zerstörte, dem Gott des Todes, der das Opfer fordert, und dem Feuer, das alle Opfergaben trägt. Verehrung der Blüte, die sich aus der Erde erhebt, dem Glückseligen und Höchsten mit dem Auge der Wahrheit, und dem Vollkommenen, der den Bullen reitet. Verehrung dem Mächtigen, der die Rakshasas vernichtet, die Tiere jagt und die Hindernisse beseitigt. Verehrung dem Liegenden und Tanzenden, der das große Ziel erreicht und immer gegenwärtig, aber schwer zu erreichen ist. Verehrung dem Geschickten, dem letzten Herrscher der Welten, dem von Krankheit Freien und Allerhöchsten, der sich in allem verkörpert. Verehrung dem Gott mit den goldenen Armen, der Wahrheit der Stille und dem Schwert der Erkenntnis. Verehrung dem erwachenden Frühling, dem Einäugigen und höchst Vorzüglichen, dem Gott der Schönheit, dem Intelligenten, der die Schöpfung entfaltet, dem Erleuchter der Welt, der weint und lacht. Verehrung dem Gelübdetreuen, der die Rüstung trägt und auf seinem Wagen an der Spitze aller Heerscharen steht. Verehrung dem Herrn des Bhrigu, dem Shukra und dem Feuer des Intellekts. Verehrung dem Sündevernichter, der voller Liebe frei von Liebe ist. Verehrung dem Gott, der alle Himmelsrichtungen als Kleid trägt, dem Träger der Elefantenhaut und Zerstörer von Bhaga. Verehrung dem Herrn aller individuellen Seelen, dem Herrn aller Lebewesen, dem heiligen OM, dem Rig, Yajur und Saman Veda, dem Swadha und Swaha. Verehrung der Verkörperung des heiligen OM, der Allseele, dem Schöpfer, Erhalter und Zerstörer, dem Opferpriester und dem Opfer selbst. Verehrung der Gottheit in Form der Zeit als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, als Vasu, Sadhya, Rudra, Aditya und Aswins. Verehrung der Gottheit in Form der Maruts und der Seele aller Götter. Du bist Sonne und Mond, Opfernder, Opfer und Opfergabe, Mantra und Heilung. Du bist das Opfergeschenk, die Reinigung nach dem Opfer und das Opfer selbst. Du bist Entsagung, Wahrheit, Zügelung und Selbstbeherrschung. Du verkörperst die Gewaltlosigkeit und Begierdelosigkeit. Du bist die Ordnung und die Kreativität. Du bist die Seele des Yogas und die Seele des Lebens. Du verkörperst alle sieben Welten, die Erde, den Luftraum, den Himmel sowie den Mahar-, Jana-, Tapas- und Satyaloka. Verehrung der ganzen Natur vom Meer der Ursachen über die große Intelligenz und das Ichbewußtsein bis zu den fünf subtilen und groben Elementen mit ihren Eigenschaften und Sinnesorganen. Verehrung der Wirklichkeit, dem ewig Einen, Umfassenden, Subtilen, Fühlenden, Reinen, Allgegenwärtigen und Alldurchdringenden. Verehrung der Höchsten Seele, die sich in allen Welten und Bereichen verkörpert.
Oh Herr, du bist der Freund aller Brahmanen. Auch wenn ich in diesem Gebet zu deiner Verehrung Wahres und Unwahres gesprochen habe, bitte vergib mir meine Unvollkommenheit, schau mich an und wisse, daß ich dein hingebungsvoller Verehrer bin.