Pushpak Bhagavata Purana Buch 12Zurück WeiterNews

12.5. Abschließende Belehrung für König Parikshit

Der ehrenwerte Suka sprach:
Oh König, ich habe dir ausführlich den Höchsten Herrn Hari beschrieben, die Seele des Universums, aus dessen Gnade der Schöpfergott Brahma und aus dessen Zorn der Auflösungsgott Shiva geboren wurden. Oh König, solange du noch denkst „Ich werde sterben!“, mußt du diese tierhafte Mentalität aufgeben. Denn es ist nicht so, daß du wie ein Körper geboren wurdest, während du vorher nicht existiert hast. Deshalb wirst du heute auch nicht sterben. Du wirst auch kein neues Leben als dein Kind oder Enkelkind bekommen, wie eine Pflanze aus ihrem eigenen Samen sprießt. Denn du bist nicht dieser Körper und alles, was zu ihm gehört, so wie das Feuer nicht das Holz ist. Wie man in einem Traum miterleben kann, wie der eigene Kopf abgeschlagen wird, so wird man auch Zeuge, wie der physische Körper aus den fünf Elementen entsteht und vergeht. Deshalb ist die Seele das ungeborene und ewige Wesen des Körpers. Wenn ein Topf zerbrochen wird, dann wird der Raum des Topfes wieder wie zuvor sein. So erlangt auch das Individuum seinen ursprünglichen geistigen Zustand zurück, wenn der Körper stirbt. Die weltlichen Körper, Qualitäten und Handlungen der geistigen Seele resultieren aus einem weltlich orientierten Geist. Und es ist Maya, die Illusions- und Schöpferkraft des Herrn, die den weltlichen Geist und die daraus folgende weltliche Existenz einer individuellen Seele hervorbringt. Die Verbindung von Öl, Gefäß, Docht und Feuer ist das, was man zusammen als eine leuchtende Lampe sieht. Ebenso wird man sich bewußt, wie sich durch das Zusammenwirken der natürlichen Qualitäten von Leidenschaft, Güte und Unwissenheit die weltliche Existenz eines physischen Körpers entwickelt und auflöst. Denn die Seele, die jenseits des grob- und feinstofflichen Körpers besteht, ist selbstleuchtend und bildet, weil sie so unveränderlich wie der Himmel ist, die ewige und unvergleichliche Grundlage. Oh König, wenn du deine Intelligenz auf diese Weise in der Meditation über Vasudeva mit logischen Schlußfolgerungen beschäftigst, solltest du deine Essenz, dein wahres Selbst, das von deinem physischen Körper verhüllt ist, sorgfältig erkennen. Dann kann dich der Schlangenkönig Takshaka, der von den Worten des Brahmanen gesandt wurde, nicht verbrennen (siehe Kapitel 1.18). Auch die Boten des Todes können dich nicht mehr ergreifen, wenn du die Ursache für den Tod und damit den Tod selbst überwunden hast. Mit der Erkenntnis „Ich bin die reine Wahrheit des Höchsten Brahman, die Höchste Wohnstätte des Brahman und das Höchste Ziel!“ solltest du dich in die Höchste Seele versetzen, die frei von weltlichen Begriffen ist. Dann wird diese ganze Welt von der Seele abfallen, und du wirst Takshaka und deinen Körper nicht einmal bemerken, wenn er sich züngelnd nähert und mit seinen Giftzähnen in deinen Fuß beißt. Oh gute Seele, was willst du darüber hinaus noch wissen, nach all dem, was ich dir auf deine Fragen über das Wirken des Herrn gesagt habe?


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