Pushpak Vayu PuranaZurück WeiterNews

2.47. Die Herrlichkeit des ursprünglichen Keulenträgers

Narada fragte weiter:
Wie steht Adi-Gadadhara, der ursprüngliche Keulenträger, in offenbarter Form? Wie steht er verborgen offenbart? Woher stammt die Keule Gada? Wie wurde er als ursprünglicher Keulenträger bekannt? Und wie wurde der Ort so heilig, daß er alle Sünden bereinigen kann?

Und Sanatkumara antwortete:
Einst gab es einen Dämonen namens Gada, dessen Körper unzerstörbar wurde. Diesen großen Segen erlangte er von Brahma durch äußert harte Askese. Und als er später von Brahma darum gebeten wurde, übergab er ihm die Knochen seines Körpers, die praktisch unzerbrechlich waren. Auf Wunsch von Brahma fertigte Visvakarma, der himmlische Handwerker, eine wunderbare Keule daraus. Er wandelte die Knochen des Dämons in eine Keule, die sogar den Donnerblitz zerschlagen konnte und bewahrte sie im Himmel auf.

Nach langer Zeit übte im Swayambhuva Manwantara der Dämon Heti, der Sohn von Brahma, härteste Askese. Über hunderttausend himmlische Jahre lebte er nur von Luft. Erst schaute er nach oben und stand auf seinen Zehnen mit erhobenen Händen. Danach stand er lange Zeit nur auf einem Fuß und lebte von Luft und einigen trockenen Blättern. Brahma und die großen Götter waren zufrieden mit seiner Askese, und er wünschte sich folgenden Segen vom Gewährer der Segen:
Möge ich sehr mächtig sein und weder von den Göttern noch den Dämonen oder Menschen mit ihren Waffen getötet werden können. Möge ich sogar vor dem Diskus von Vishnu und dem Dreizack von Shiva sicher sein.

Brahma sprach „So sei es!“ und verschwand. Daraufhin begann Heti, die Götter zu besiegen und als Indra zu regieren. Die Götter wurden schwer gequält, suchten mit Brahma und Shiva bei Vishnu Zuflucht und baten: „Bitte besiege den dämonischen Heti!“ Doch Vishnu antwortete:
Oh Götter, Heti kann weder von Göttern noch Dämonen besiegt werden. Gebt mir eine große Waffe, mit der ich ihn töten kann.

Daraufhin übergaben sie ihm die Keule aus den Knochen von Gada und machten ihn zum Gadadhara, dem Keulenträger. Und nachdem er als Gadadhara mit dieser Keule Heti geschlagen hatte, kehrte er als Gott mit den Göttern in den Himmel zurück. In gleicher Weise stellte er sich mit dieser Keule auf die Steinplatte, die auf dem Kopf von Gaya lag, um ihr Stabilität zu geben, und brachte den Stein (als geistiges Fundament?) zur Ruhe. Daher trägt Vishnu auch den Namen Adi-Gadadhara. Er manifestiert bzw. offenbart sich auf dem Stein in Form von Bergen und Flüssen namens Mundaprishtha, Prabhasa, Udyanta, Gitanada, Bhasmakuta, Gridhrakuta, Pretakuta, Adipala, Aravindaka, Panchaloka, Saptaloka, Vaikuntha, Lohadandaka, Kraunchapada, Akshayavata, Phalgutirtha, Madhushrava, Dadhikulya, Madhukulya, Devika, Vaitarani und viele mehr. Als unmanifest-manifest bzw. verborgen-offenbart erscheint er in den Fußspuren von Vishnu, Rudra, Brahma, Indra, Kasyapa, Agasyta, Ravi, Kartikeya, Krauncha und Matanga sowie in den Lingas. Adi-Gadadhara, der ursprüngliche Keulenträger, erscheint auch als Gayatri, Savitri, Sandhya, Sarasvati, Gayaditya, Uttararka, Dakshinarka, Naimisha, Svetarka, Gananatha, die acht Vasus, die führenden Heiligen, die elf Rudras, die sieben Weisen, Somanatha, Siddhesha, Kapardisha, Vinayaka, Narayana, Mahalakshmi, Brahma, Shri-Purushottama, Markandeyesha, Kautisha, Angiresha, Pitamaha, Janardana, Mangala, Pundarikaksha und so weiter.

Nachdem Vishnu den Dämon Heti getötet hatte, kehrte er in sein Reich zurück. Und als der Dämon leblos war, wurde Gadadhara von Brahma mit Shiva und den anderen Göttern verehrt. Brahma sprach:
Ich verneige mich vor Gadadhara, der jeden Segen gewähren kann, den Makel der Vergänglichkeit überwindet, in Gaya gegenwärtig ist, alle wunderbaren Eigenschaften besitzt, in der Höhle des Herzens wohnt, die Berge mit den weißen Gipfeln verkörpert und von allen Wesen der Natur verehrt wird. Ich verehre Gadadhara, der dem Tag Wohlstand verleiht, der den Göttern Herrlichkeit gibt, der Shiva die Königswürde gewährt, dessen Glanz die Dämonen schlägt, der sogar im Kali-Zeitalter Herrlichkeit schenkt, und dessen Herrlichkeit die Unreinheit des Kali-Zeitalters vernichtet. Allen Zufluchtsuchenden gibst du die Fülle. Ich verneige mich vor dir, der du vergänglich und unvergänglich bist, der von den Meistern immer wieder gepriesen wird, der alle wünschenswerten Eigenschaften besitzt, der höchst Verläßliche, der in allen Traditionen gegenwärtig und doch nicht greifbar ist, der über das Wachstum herrscht, der von sündhaften Personen nicht erkannt werden kann, der sein eigenes Reich regiert, geistig vom Höchsten abstammt und als Größtes gepriesen wird. Ich verneige mich beständig vor Hari, dem höchsten und ewigen Herrn, der unkörperlich besteht, keine Sinnesorgane besitzt, keine Geburt kennt und auf dem Altar der Sonne verehrt wird. Ich verneige mich vor dem Keulenträger, der weder hörbar noch sichtbar ist. Ich verneige mich vor Gadadhara, der in jedem Herzen gegenwärtig und schneller als der Geist ist, der Eine ohne ein Zweites, der von den Gelehrten im Vedanta gepriesen wird und das reine Bewußtsein jenseits aller Ursachen und Wirkungen ist.

Adi-Gadadhara, der ursprüngliche Keulenträger, der auf diese Weise von Brahma zusammen mit den Göttern verehrt wurde, antwortete:
Wählt einen Segen!

Und Brahma sprach:
Wir wollen auf dem Stein (bzw. Fundament) der göttlichen Natur und Eigenschaften nicht ohne dich stehen. Wir wollen hier für immer mit dir vereint offenbart sein.

Und Gadadhara, der Keulenträger, antwortete „So sei es!“ und steht nun mit der Göttin (des Wohlstandes) Shri zum Schutz der Welten und zur Befreiung der Wesen auf diesem Stein. Die offenbarte Form des lotusäugigen Vishnu ist unter dem Namen Janardana wohlbekannt. Sein ursprüngliches und ewiges Wesen, das mit keinem Wissen ergriffen werden kann, war im Sweta-Kalpa noch sehr offensichtlich und wird im Varaha-Kalpa (in unserem gegenwärtigen Kalpa) verschwinden, obwohl es zuvor offenbar war. Doch es gibt keinen Zweifel, daß es auf dem Kopf von Gaya zum Schutz der Götter und zur Befreiung der Welten klar und deutlich offenbart sein wird. Wer Adi-Gadadhara nur einmal besucht und ihn hingebungsvoll bittet, wird von Krankheit befreit und erreicht die Wohnstätte von Hari. Wer ihn regelmäßig mit Hingabe besucht, erreicht Wohlstand, Nahrungsmittel, Gesundheit und Langlebigkeit. Wer sich mit Hingabe und voller Vertrauen vor dem ursprünglichen Keulenträger verneigt, erreicht alle guten Eigenschaften und wird mit Ehre, Glück, Frauen, Söhnen und Enkelsöhnen gesegnet. Er wird die Früchte vieler verdienstvoller Taten ernten und zur Wohnstätte von Brahma aufsteigen. Wer ihm Düfte opfert, wird reich an Duft, wer ihm Blumen opfert, erreicht ein gutes Schicksal, wer ihm Süßes opfert, gewinnt ein Königreich, wer ihm Flaggen opfert, wird von Sünde befreit, und wer ihm Lichter opfert, wird erleuchtet. Wer diese Pilgerreise unternimmt, erreicht den Brahmaloka. Wer hier das Ahnenopfer mit den Reisbällchen darbringt, führt die Ahnen zu Vishnu. Wer sich vor dem ursprünglichen Keulenträger voller Vertrauen verneigt und ihn preist und verehrt, führt seine Ahnen zu Madhava. Sogar Shiva verehrte Adi-Gadadhara, den ursprünglichen Keulenträger, mit großer Freude und sprach:
Ich verneige mich vor Adi-Gadadhara, der unverkörpert verborgen ist, aber in Form von Mundaprishtha und ähnlicher Berge oder in Form der Phalgu-Tirtha und ähnlicher Pilgerorte verkörpert und offenbar wird. Ich verneige mich vor Adi-Gadadhara, der in Form von Fußspuren, Lingas und Göttersymbolen auf verborgene Weise offenbar wird. Ich verneige mich vor Adi-Gadadhara, der auf natürliche Weise in Mundaprishtha verkörpert wird und in verborgener Weise in Form von Janardana. Ich verneige mich vor Adi-Gadadhara, der auf dem Stein mit göttlichen Eigenschaften steht und von Brahma und den anderen Götterwesen verehrt wird. Ich verneige mich vor Adi-Gadadhara, durch dessen Erkennen, Berühren und Verehren die Menschen den Brahmaloka erreichen. Ich verneige mich vor Adi-Gadadhara, der die einzige Ursache der natürlichen Prinzipien beginnend mit der universalen Intelligenz (Mahat) ist, der in manifester und unmanifester Form offenbar und verborgen erscheint. Ich verneige mich vor Adi-Gadadhara, der ohne physischen Körper jenseits von Sinnesorganen, Denken, Intelligenz, Lebenswinde und Ichbewußtsein ist und frei vom traumhaften Zustand des Schlafens oder Wachens. Ich verneige mich vor Adi-Gadadhara, der von Ewigkeit und Vergänglichkeit frei ist, die reine Wahrheit, die höchste Glückseligkeit, der vierte Zustand (das traumlose Wachsein jenseits vom traumhaften Wachen, traumlosen Schlaf und traumhaften Schlaf) und die lichtvolle höchste Seele.

Sanatkumara fuhr fort:
Auf diese Weise von Shiva verherrlicht, wurde der ursprüngliche Keulenträger erfreut, und stellte sich selbst mit Brahma und den anderen Göttern auf die Steinplatte. Wer Adi-Gadadhara in gleicher Weise als Herrn verehrt, der auf dem Berg Mundaprishtha steht, kann den Brahmaloka erreichen. Wer Tugend sucht, wird Tugend finden, wer Liebe sucht, wird Liebe finden, und wer Befreiung sucht, wird Befreiung finden. Selbst eine unfruchtbare Frau wird einen Sohn gebären, der zum Meister der Veden und ihrer Zweige wird. Ein König gewinnt den Sieg, und sogar ein Shudra erreicht damit die Glückseligkeit. Wer Adi-Gadadhara verehrt und Söhne wünscht, wird mit Söhnen gesegnet. Wahrlich, alles, was der Geist wünscht, kann durch die Verehrung von Adi-Gadadhara, dem ursprünglichen Keulenträger, erreicht werden.


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