Pushpak Vayu PuranaZurück WeiterNews

2.18. Die Verdienste des Gebens

Vrihaspati sprach:
Im Folgenden werde ich die verschiedenen Arten der Opfergaben und ihren Nutzen erklären. Mit Opfergaben können die Lebewesen den Ozean der weltlichen Existenz überqueren, denn sie ebnen den Weg zum Himmel. Alles, was in der Welt vorzüglich ist, was einen Menschen erfreut und himmlisch erscheint, sollte den Ahnen als Opfergabe dargebracht werden, wenn man die ewige Befreiung sucht.

Wer gekochten Reis opfert, erreicht das Verdienst eines goldenen Wagens mit himmlischen Apsaras, der wie eine Sonne strahlt. Wer im Sraddha frischgewebte Kleidung opfert, wird mit Langlebigkeit, Reichtum, Schönheit und einem Sohn gesegnet. Der Kenner des Dharmas, der im Sraddha eine heilige Schnur und Wasser für alle Brahmanen opfert, erreicht die Frucht des Vedenstudiums. Wer den Brahmanen im Sraddha einen guten Wassertopf opfert, erreicht eine Kuh, die ihn mit nektargleicher Milch versorgt. Wer einen runden Wassertopf opfert, erreicht eine himmlische Kuh, die jeden Wunsch gewähren kann. Wer eine komplette Bettausstattung mit schmückenden Blütengirlanden opfert, erreicht einen Palast, der ihm sogar in den Himmel folgt. Wer im Sraddha ein geschmücktes Haus mit Bett, Sitzen und Nahrung einem Asketen opfert, der wird sich im Himmel erfreuen, erreicht Perlen, Lapislazuli, Gewänder, verschiedene Edelsteine, Millionen himmlischer Fahrzeuge und einen besonderen himmlischen Wagen, der mit dem Glanz von Sonne und Mond wie ein loderndes Feuer erstrahlt und nach Wunsch mit allen Juwelen geschmückt ist. Der himmlische Wagen fährt so schnell wie Gedanken und kann sich nach Belieben überall hinbewegen. Dort sitzt er an der Spitze, ist von himmlischen Apsaras umgeben und wird von allen gepriesen. Die Gandharvas und Apsaras segnen ihn mit himmlischen Düften und Blüten, singen und tanzen für ihn und wecken ihn jeden Morgen mit süßen Stimmen.

Der Mann, der tausend Pferde, hundert Wagen und tausend Elefanten opfert, wird eine Yogini zur Frau bekommen. Wer Wasser und Lichter den Ahnen und Yogis opfert, erreicht den Verdienst einer Spende über tausend Goldmünzen. Doch kein Opfer ist so vorzüglich wie der Schutz des Lebens. Deshalb sollte man stets Schutz spenden. Gewaltlosigkeit ist heiliger als alle Götter, denn sie kann alles geben. Deshalb sagen die Weisen, daß die Gabe des Lebens die edelste für alle Lebewesen ist.

Wer im Sraddha schöne goldene Gefäße opfert, der wird mit himmlischem Nektar, himmlischer Nahrung und einem guten Schicksal gesegnet. Wer schöne Metallgefäße während der Bewirtung im Sraddha opfert, wird alles Gewünschte erreichen, wie auch Schönheit und Reichtum. Wer im Sraddha Silber- oder Goldgefäße opfert, erreicht höchste Tugend. Wer eine Kuh mit Kalb und Melkeimer opfert, erreicht viele Kühe und deren Futter. Wer zu Beginn des Winters den Brahmanen Feuerholz opfert, wird im Kampf stets siegreich sein und voller Herrlichkeit erstrahlen. Wer die Brahmanen verehrt und ihnen duftende Girlanden und süßes Parfüm opfert, erreicht große Flüsse mit himmlischem Duft und alle Arten der Freude mit jugendlichen Damen. Wer im Sraddha Betten, Sitze, Teppiche oder Fahrzeuge opfert, erreicht die Früchte eines Pferdeopfers. Wer den heiligen Brahmanen Gefäße voll geklärter Butten respektvoll opfert, erreicht ein gutes Gedächtnis und subtilen Verstand. Er gewinnt den Verdienst, als hätte er viele gute Milchkühe verschenkt und erfreut sich in dieser Welt an Wagen und guten Pferden. Wer alles Gewünschte in einem Sraddha gibt, erreicht das Verdienst eines Lotusblütenopfers. Wer einen schönen herrschaftlichen Platz anbietet, erreicht die Frucht eines Rajasuya-Opfers. Wer Blüten und Früchte aus dem Wald opfert, erreicht süße Düfte. Wer Brunnen, Parks, Teiche, Felder, Kuhgatter und Häuser opfert, erfreut sich im Himmel solange Mond und Sterne existieren. Wer juwelengeschmückte Betten und Bettzeug opfert, erreicht endlose himmlische Freuden. Die Ahnen sind mit ihm zufrieden, er wird sogar von den Königen verehrt und gedeiht in Reichtum und Nahrung.

Wer den Brahmanen Kleidung aus Wolle und Seide, schöne Decken, Hirschfelle, Goldbrokat, farbige Stoffe und Wolle mit Verehrung und Vertrauen opfert, erreicht das Verdienst von hundert Vajapeya-Opfern. Er wird von allen Sorgen frei, und schöne Frauen, Söhne, Diener und Gefolgsleute werden ihm in dieser Welt gern dienen, und schließlich sogar alle Lebewesen. Wer im Sraddha Seide, Rohseide, Baumwolle oder Samtkleider opfert, erreicht die Erfüllung all seiner Wünsche und vertreibt alles Unheil und Unglück, wie die aufgehende Sonne die Dunkelheit vertreibt. So erstrahlt er auf einem ätherischen Wagen wie der Mond unter den Sternen.

Kleider werden von allen Göttern gepriesen, und Kleider gehören zu allen Göttern. Ohne Kleider gibt es keine heiligenden Riten, weder Opfer, Vedenstudium noch Buße. Deshalb sollte man im Sraddha vor allem Kleider opfern, so daß man all diese Dinge erreichen kann, nämlich Opfer, Veden und Buße. Wer in den Sraddhas stets Kleider mit reinem Vertrauen gibt, erreicht alle Wünsche und alle Welten sowie die Früchte eines Opfers, in dem alles Wünschenswerte geopfert wird. Wer verschiedene Arten von Speisen, Getreide, Quark, Kuchen, Ghee, Zucker, Milch, Pudding oder Reisgerichte opfert, erreicht die Früchte eines Agnistoma-Opfers. Die Ahnen lieben Quark und andere Milch- oder Reisspeisen vor allem während der Regenzeit und wenn die Magha-Konstellation gegenwärtig ist. Die Brahmanen lieben die geklärte Butter, und davon sollte man auch etwas auf den Boden schütten (für die Geister).

Wer Elefanten in Gaya opfert, kann von allen Schulden bezüglich des Sraddhas befreit werden. Wer gekochten Reis, Milch, Pudding, Ghee, Honig, Früchte, Wurzeln und ähnliche Speisen opfert, erfreut sich in dieser und der jenseitigen Welt. Milchreis mit Zucker und geklärter Butter bringt ebenfalls unvergänglichen Verdienst. Gekochter Reis kann die Ahnen über ein Jahr befriedigen. Wer geröstetes Getreide, gebratenen Reis, gekochte Pferdebohnen und Kuchen, alles mit Quark vermischt, im Sraddha opfert, erreicht den Reichtum von Kuvera. Wer mit Achtsamkeit frisches Gemüse im Sraddha opfert, nachdem er die Gäste ordnungsgemäß geehrt hat, erreicht alle Freuden und wird im Himmel geehrt werden. Wer die besten Speisen und Getränke opfert, wird auch der Beste von allen sein.

Das beste Fleisch für die Opfergaben an die Viswadevas und Soma ist vom Rhinozeros. Doch das vorzügliche Horn des Rhinozeros sollte man aus Mitgefühl vermeiden. Wer als Verehrer dem Gast mit gefalteten Händen den besten Platz zum Essen anbietet, erreicht die vorzüglichen Früchte aller Riten und Opfer. Den Hungrigen sollte man wohlgekochte Speise warm und schnell servieren, die nicht zerkocht sein sollte. Wer jeden Gast achtsam ehrt und ihm pflanzliche Nahrung mit geklärter Butter anbietet, erreicht für unzählige Kalpas einen himmlischen Wagen, der von Schwänen gezogen wird und wie die Mittagsonne strahlt. Denn es gibt keine größere Gabe als gute Nahrung, und davon wird zweifellos auch der Geber erhalten. Denn wer Nahrung gibt, der gibt Leben. Alle drei Welten leben durch Nahrung. Das ist der große Verdienst, wenn man gekochten Reis opfert. Denn alle Welten werden durch Nahrung erhalten. Wer also Nahrung gibt, der erhält die Welten. Nahrung ist der Schöpfergott selbst. Alle diese Welten sind davon durchdrungen. Deshalb gab es noch nie ein besseres Opfer, und es wird auch in Zukunft kein besseres geben.

Wer den Ahnen hingegeben ist, erreicht augenblicklich alle Juwelen, Fahrzeuge und Frauen auf Erden. Deshalb sollte man mit gefalteten Händen auch jeden Gast ehren und bewirten. Das sind die Götter, die zu Tausenden die himmlische Gastfreundschaft suchen. Wer alles gibt, wird auch alles besitzen und der höchste Herrscher auf Erden sein. Schon ein, zwei oder drei Gaben bringen großes Glück. Das Geben ist die größte Tugend, die von allen guten Menschen gepriesen wird. Sogar die Herrschaft über die drei Welten erreicht man nur durch das Geben. Wer gibt, dem wird gegeben. Der König bekommt ein Königreich, der Arme bekommt Reichtum und der Sterbende ein Leben. Wer mit Hingabe den Ahnen opfert, dem werden die Ahnen jeden Wunsch erfüllen, den er im Geist hegt.


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