Pushpak Vayu PuranaZurück WeiterNews

2.19. Die Verdienste des Sraddhas zu bestimmten Zeiten

Vrihaspati sprach:
Ich werde nun die verschiedenen Arten der täglichen, gelegentlichen und speziellen Sraddhas und ihre Verdienste erklären.

Es gibt drei Arten der Astakas (besonders günstige Tage für spezielle Sraddhas im Jahr), die für Hochzeit, Söhne und Reichtum förderlich sind. Die dunkle Monatshälfte ist dafür besonders gut. Der erste Astaka heißt Chitri, der zweite Prajapatya und der dritte Vaishvadeviki. Der erste sollte stets mit Mehlkuchen durchgeführt werden, der zweite mit Fleisch und der dritte mit Gemüse. Das sind die Gebote für die Gaben im Sraddha, die für die Ahnen ewiglich aufgestellt wurden. Wenn ein vierter Astaka nötig ist, sollte der Kluge ein spezielles Sraddha durchführen, auch wenn er seinen ganzen Besitz opfern müßte. So wird er in dieser und der kommenden Welt stets glücklich sein. Der Verehrer wird aufsteigen, und der Ungläubige wird fallen. Wie sich die Kühe einem Wassertrog nähern, so nähern sich die Ahnen und Götter dem Verehrer. Die Ahnen nähern sich während der Parvan-Tage und die Götter an allen Tagen. Mögen sie an den Astakas nicht ohne Verehrung zurückkehren! Wer sie nicht verehrt, für den existiert die Welt umsonst, und alles Erhaltene wird er wieder verlieren. Wer opfert, der erreicht die Götter. Wer nicht opfert, sinkt in die niedere Tierwelt.

Wer das Sraddha am Vollmondtag durchführt, wird mit Nachkommen, Nahrung, Gedächtnis, Intelligenz und Wohlstand gesegnet und erfreut sich der Fülle. Zum Sraddha am ersten Tag der Monatshälfte erreicht man unvergänglichen Reichtum. Am zweiten Tag wird man zum Herrn der Menschen. Am dritten Tag erreicht man heilsame Dinge und vernichtet die Sünde. Am vierten Tag erkennt man die Schwachpunkte seiner Feinde. Am fünften Tag gewinnt man großen Wohlstand und Ruhm. Am sechsten Tag wird man von Brahmanen geachtet. Am siebenten Tag erreicht man die Frucht eines großen Soma-Opfers und wird zum Herrn der Ganas (dem Geistergefolge von Shiva). Am achten Tag gewinnt man völliges Wohlergehen. Am neunten Tag wird man mit Glück und einer lieben Ehefrau gesegnet. Am zehnten Tag erreicht man den Glanz der Brahmanenschaft, womit man alle Veden empfängt und die Sünde vernichtet. Ein Sraddha am elften Tag führt zu ewigem Wohlstand. Am zwölften Tag erreicht man Reichtum, Königreich und Sieg. Am dreizehnten Tag wird man mit Nachkommenschaft, Kühen, Intelligenz, Weisheit, Frieden, heilsamer Nahrung, Langlebigkeit und Wohlergehen gesegnet. Das Sraddha am vierzehnten Tag sollte man den Kindern widmen, die im Haus vorzeitig gestorben sind oder jenen, die durch Waffengewalt fielen. Und zu Neumond sollte man das Sraddha den Kindern widmen, die unter ungünstigen Umständen oder als Zwillinge geboren wurden.

Wer das Sraddha regelmäßig durchführt, erreicht die Erfüllung aller Wünsche und endlose Freuden im Himmel. Zum Neumond sollte man jene Rituale und Opfer feiern, die den Soma-Saft fördern (damit der Mond wieder wächst). So genährt, kann der Mond die drei Welten erhalten und wird von den Siddhas und Charanas sowie tausenden Gandharvas und Apsaras durch Gesang und Tanz gepriesen und mit schönen Blüten verehrt, damit er alle Wünsche erfüllen kann. So wird auch der Verehrer der Ahnen, der in seinen heiligen Riten beständig ist, von den Göttern, Gandharvas und Siddhas gepriesen, und sie gewähren ihm den himmlischen Wagen der Glückseligkeit. Der Verehrer, der die Ahnen stets direkt verehrt, wird am Tag des Neumondes alle seine Wünsche erfüllt bekommen. Wer das Sraddha in der Konstellation Magha durchführt, deren Gottheit die Ahnen sind, der erreicht unvergänglichen Verdienst. Deshalb führt der Weise die Riten vor allem an diesem Tag durch, den die Ahnen besonders lieben. Wahrlich, wer auf diese Weise den Ahnen und Göttern hingegeben ist, erreicht das höchste Ziel.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter