Pushpak Vayu PuranaZurück WeiterNews

2.11. Die sieben Arten der Ahnen

Der Suta sprach:
Im Himmel gibt es sieben vorzügliche Gruppen der höchst intelligenten Ahnen. Vier Gruppen sind formhaft und drei sind formlos. Hört, wie ich ihr schöpferisches Wirken in der Welt erkläre und versteht es recht. Ich werde ihre Töchter nennen und auch die Söhne dieser Töchter. Es gibt drei höchste Gruppen, die allein aus Dharma bestehen. Ich werde ihre Namen und schöpferischen Taten aufzählen.

Die erste Art der formlosen Ahnen - Vairajas

Die Ahnen der ersten körperlosen Gruppe der Ahnen leben als Söhne von Brahma in den strahlenden Welten namens Vairajas. Oh ihr Brahmanen, sie gehören zu den Vairajas und sind entsprechend als die Vairajas berühmt. Ich werde nun diese Gruppe der Vairajas erklären. Ihre geistige Tochter ist die wunderschöne Mena, die zur Ehefrau des mächtigen Himavat wurde, dem König der Berge. Sie gebar den Sohn Mainaka, den vorzüglichen heiligen Berg, der zum Schatzhaus jeglicher Heilkräuter und Juwelen wurde. Sein Sohn war der Berg Krauncha. Darüber hinaus zeugte der König der Berge mit Mena noch drei Töchter namens Aparna, Ekaparna und Ekapatala. Zwei von ihnen suchten Zuflucht in bestimmten Wohnstätten. Ekaparna lebte im Nyagrodha-Baum, Ekapatala im Patala-Baum und Aparna blieb ohne Wohnstätte. Sie alle übten strenge Askese über hunderttausend Jahre, die sogar von Göttern und Dämonen schwer zu üben ist. Ekaparna lebte nur von einem einzelnen Blatt („Eka-Parna“), und Ekapatala von einem einzelnen Patala-Blatt, immer wenn tausend Jahre vorüber waren. Doch Aparna („Kein-Blatt“) blieb ganz ohne Nahrung, so daß ihre Mutter aus Liebe und Sorge zu ihr sprach: „U-Ma! (Oh, mach das nicht!)“ Und weil die gesegnete Tochter, die so harte Buße vollbrachte, von ihrer Mutter auf diese Weise angesprochen wurde, wurde sie unter dem Namen Uma berühmt, einem Namen, den die vorzügliche Dame durch ihre Taten bekam. Die Welt dieser drei Damen wird ewig leben, denn die Verdienste ihrer Askese werden anhalten, solange die Erde besteht. Alle drei lieblichen Damen verfügen über die große Yoga-Kraft und bewahren ihre Körper durch ihre Entsagung. So wurden sie mit ewiger Jugend gesegnet, der Erkenntnis des Brahman und unvergänglicher Treue. Uma war die Älteste und Schönste von ihnen. Mit ihrer Yoga-Kraft erreichte sie Mahadeva (und vereinte sich mit ihm), und Usanas, der Sohn von Bhrigu, wurde ihr angenommener Sohn. Ekaparna wurde die Frau von Asita, denn sie war treu und beständig in ihren heiligen Gelübden, so daß sie diesem weisen Yoga-Meister von Himavat, ihrem Vater, übergeben wurde. Ihr geistgeborener Sohn war Devala, der sich in die Meditation über das Brahman vertiefte. Und Ekapatala, die dritte Tochter, erwarb sich Jaigishavya zum Ehemann, den Sohn von Satashilaka. Auch ihre beiden Söhne Shankha und Likhita wurden nicht aus dem Mutterleib geboren. Das sind die gesegneten und vorzüglichen Töchter des Himavat. Die Frau von Shiva war die Beste von ihnen und übertraf alle anderen an guten Qualitäten. So entstand zwischen Uma und Shankara eine starke gegenseitige Liebe. Als sie Indra, der Vernichter von Vritra, in dieser vollkommenen Umarmung sah, wurde er sehr besorgt über die Macht, die ein Sohn haben würde, der aus dieser Vereinigung geboren wird. Daraufhin beauftragte er Agni und sprach:
Oh Feuergott, schaff ein Hindernis in ihrer Vereinigung! Du bist überall gegenwärtig, und so wird es für dich keine Schande sein.

Der Feuergott handelte nach diesem Auftrag. Er behinderte den Körper von Uma, so daß der Lebenssamen von Shiva auf die Erde floß. Oh Shamshapayana, daraufhin wurde der Feuergott von der erzürnten Göttin verflucht, und sie sprach mit ärgerlichen Worten:
Oh Feuer, weil du ein Hindernis in unserer Vereinigung geschaffen hast, bevor ich befriedigt wurde, hast du eine Tat begangen, die du Übelgesinnter nicht hättest tun sollen. Weil der strahlende und höchst machtvolle Samen von Rudra nicht in meinen Körper gelangt ist, sollst du als Strafe für deine Tat den Fötus selbst austragen.

Als nun der Feuergott durch den zornigen Fluch von Uma diesen Fötus in sich tragen mußte, bewahrte er ihn einige Jahre. Dann näherte er sich der Ganga und sprach:
Oh Beste der Flüsse, höre mich an! Ich werde vom Tragen dieses Fötus höchst gequält. Oh Flußgöttin, bitte befreie mich und trage diesen Fötus zu meinem Wohl. Durch meinen großen Segen soll die Qual für dich erträglich sein.

Die Flußgöttin war erfreut und sprach: „So sei es!“ Dann nahm sie den Fötus an, der sogleich im Geiste zu brennen begann. Und obwohl sie von diesem Feuer sehr gequält wurde, bewahrte sie den Fötus lange Zeit, bis sie ihn schließlich in einer Schlucht des Himavat zur Welt brachte. Dort gab es einen vorzüglichen Wald namens Sharavana („Schilfwald“), wo verschiedenste Bäume blühten. Hier setzte sie das Kind an Land, das wie ein loderndes Feuer erstrahlte. Und so wurde hier der Sohn von Rudra, Agni und Ganga geboren. Er war voller Kraft und glänzte so hell wie hundert Sonnen. Als dieser gesegnete Sohn (Kumara) von der Ganga geboren war, wurde der ganze Himmel von himmlischen Wagen angefüllt als wären es Scharen von Vögeln. Die himmlischen Pauken erklangen, Siddhas und Charanas flogen durch die Lüfte und streuten Blüten herab, und die führenden Gandharvas, Yakshas, Vidyadharas und alle Siddhas und Kinnaras sangen sein Lob. Tausende königliche Nagas und Vögel näherten sich voller Verehrung dem Sohn von Shankara, und die Dämonen und Rakshasas fühlten sich von seiner strahlenden Macht bereits geschlagen.

Nachdem der Sohn von Agni geboren war, wurde er von den Frauen der Sieben Heiligen (außer Arundhati) versorgt, die wegen ihrer Reinigungsriten hierhergekommen waren. So wurde der herrliche Sohn von Rudra, der einer aufgehenden Sonne glich, von diesen Frauen voller Zuneigung umringt, als wären sie seine wahren Mütter. Und mit dem Wunsch, all diese lieben Mütter gleichzeitig zu sehen (oder von all diesen lieben Müttern gleichzeitig gesäugt zu werden), wuchsen dem strahlenden Sohn der Ganga sechs Gesichter. Bald wurde seine Herrlichkeit so groß, daß er der Mittagssonne glich. Seine Augen waren wie Lotusblütenblätter, und seine Geburt überstrahlte alles andere in der Welt. Als dieser Strahlende geboren war, verloren die Dämonen, die ihre göttlichen Brüder nicht ertragen konnten, allen Mut, und deshalb wird dieser Mächtige auch Skanda genannt. Und weil dieser uralte Vernichter der Dämonen von den sechs Krittikas (dem Siebengestirn der Plejaden) genährt wurde, heißt er auch Kartikeya. Als dieser Feind der Dämonen gähnte, erschien aus dem Mund sein Speer Aparajita („unbesiegbar“), der wie Feuerflammen loderte. Als Spielzeug für Skanda wurden auf Wunsch von Vishnu, dem mächtigen Gott, von Garuda zwei Vögel geschaffen, ein Pfau und ein Hahn. Vayu, der Windgott, schenkte ihm ein Banner, Sarasvati (die Göttin des Lernens) eine große Vina (Laute) mit alldurchdringendem Klang, Brahma eine Ziege und Sambhu (Shiva) einen Schafbock.

Oh ihr Brahmanen, nachdem er später mit seiner Macht über die Illusion den Berg Krauncha spielerisch zerschlagen und auch Taraka, den sich erhebenden Führer der Dämonen, besiegt hatte, wurde der königliche Sohn von Agni als mächtiger Dämonenfeind von den gesegneten Göttern mit Indra und Vishnu an der Spitze zum General der himmlischen Heerscharen gekrönt. Als General der Götterarmee wird er auch Naranayaka genannt, und für den Kampf gegen die Dämonen wurde Skanda, der Herr und Meister aller Welten, von den Pramathas (aus Shivas Gefolge), den verschiedenen Gruppen der Götter, Vinayakas und Bhutas sowie von den großen Müttern der Welt umringt. Die Welten, wo die Nachkommen von Marichi leben, werden Somapadas genannt (Wege des Mondes). Hier erschien Skanda mit seinem Gefolge und wurde von den Göttern verehrt.

Die zweite Art der formlosen Ahnen - Barhishads

Wir hörten, daß die Ahnen namens Barhishads den Soma-Saft trinken. Die geistige Tochter dieser Ahnen war der heilige Fluß Acchoda, der aus dem gleichnamigen heiligen See entspringt. Sie hatte ihre Ahnen niemals zuvor gesehen, denn sie wurde als geistige Tochter geboren. So kannte sie ihren eigenen Ahnen nicht, überging ihre wahren Eltern und wählte sich Amavasu, den berühmten Sohn von Aila, zum Vater, weil sie ihn eines Tages in Begleitung der Apsara Adrika in einem himmlischen Wagen durch die Lüfte reisen sah. Wegen dieses Irrtums, einen anderen für ihren Vater zu halten, verlor sie ihre Yoga-Kraft, mit der sie durch den Himmel wandern konnte, und fiel auf die Erde hinab. Doch noch während sie aus dem Himmel fiel, erblickte sie drei ätherische Wagen so klein wie Staub, in denen ihre formlosen Ahnen saßen. Sie waren höchst subtil und unklar wie winzige Feuerfunken. Und noch im Fallen mit dem Kopf voran rief sie zu ihnen: „Rettet mich!“ Da beruhigten die Ahnen ihre Tochter und sprachen: „Fürchte dich nicht!“ Sogleich hielt sie an, kam zur Ruhe und begann, ihre Ahnherren mit klagenden Worten zu bitten. Und die Ahnen sprachen zur Jungfrau, die wegen ihres Irrtums aus ihrer himmlischen Herrlichkeit fiel:
Oh Jungfrau mit dem reinen Lächeln, wegen deiner eigenen Unwissenheit hast du all deinen Verdienst verloren. Die Himmlischen genießen im Himmel die Früchte ihrer guten Taten mit den gleichen Körpern, mit denen sie diese in der Welt angesammelt haben. Für sie bringt jede Tat sogleich ihre Frucht, während die Menschen ihre Früchte erst nach dem Tod ernten. Deshalb wirst du nach dem Tod als Tochter von Amavasu wiedergeboren und die Frucht (deines Irrtums) empfangen.

So angesprochen von ihren Ahnen, verehrte sie diese erneut. Und nachdem sie eine Weile meditiert hatte, waren sie mit ihr zufrieden und beruhigten sich. Und in weiser Voraussicht, was geschehen muß, sprachen die himmlischen, Soma trinkenden Ahnen zur Jungfrau:
Du wirst die Tochter des hochbeseelten Königs Amavasu werden, der auf Erden als Mensch geboren wurde, und danach kannst du deine wahren Welten zurückgewinnen. Im 28. Dwapara-Yuga wirst du im Leib eines Fisches als Tochter von König Amavasu und der Apsara Adrika geboren (und Satyavati heißen). Du selbst wirst den Sohn des heiligen Parasara zur Welt bringen, und dieser brahmanische Heilige (Vyasa) wird den ganzen Veda in vier Teile unterteilen. Danach wirst du wieder Jungfrau sein, den glorreichen König Shantanu heiraten und zwei Söhne gebären, nämlich Vichitravirya, den Kenner des Dharma, und den starken und strahlenden König Chitrangada. Und nachdem du diese Söhne geboren hast, wirst du deine wahren Welten zurückgewinnen. Wegen deiner Unwissenheit bezüglich der Ahnen mußt du diese niedere Geburt ertragen und zur Tochter von König Amavasu und der Apsara Adrika werden. Erst danach kannst du wieder den Himmel erreichen.

So angesprochen wurde sie zu Satyavati, die als Tochter von Amavasu am Zusammenfluß von Ganga und Yamuna von Adrika in Gestalt eines Fisches geboren wurde. Wahrlich, sie war die Tochter dieses Königs und wurde durch seinen Samen gezeugt, aber dann von einem Fischer adoptiert. (Eine ausführliche Geschichte befindet sich in Mahabharata 1.63.)

Die dritte Art der formlosen Ahnen - Agnisvattas

Die Virajas-Welten sind im Himmel, wo all diese Gruppen der Ahnen erstrahlen. Hier leben auch die strahlenden Ahnen der Agnisvattas, die mit dem Wunsch nach vorzüglichen Früchten von den Dämonen, Yakshas, Rakshasas, Gandharvas, Kinnaras, Bhutas, Nagas und Pisachas und anderen Nachkommen des Stammvaters Pulaha als Ahnen verehrt werden. Diese Gruppe der Ahnen gilt als die dritte, die auf vorzügliche Weise in Form von Dharma existiert. Ihre geistige Tochter wurde unter dem Namen Pivari berühmt. Sie war selbst eine große Yogini, wurde die Frau eines Yogis und die Mutter von Yogis. Im 28. Dwapara-Yuga wird ein großer Asket namens Shuka im Stamm von Parasara geboren. Er wird ein glorreicher mächtiger Yogi sein und den Yoga verbreiten. Er nimmt seine Geburt aus den Arani-Feuerhölzern (zum Entzünden des Opferfeuers) und erscheint wie eine rauchlose Flamme. Mit der geistgeborenen Tochter der Ahnen wird er die berühmten Lehrer des Yogas namens Krishna, Gaura, Prabhu, Shambhu und Bhurishruta zeugen, sowie eine Tochter namens Kritimati, die eine Yogini und Yoga-Mutter sein wird. Sie wird Anahu heiraten und zur Mutter von Brahmadatta werden. Und nachdem er (Shuka) diese Kinder gezeugt und die große Yoga-Kraft gewonnen hat, wird er ein mächtiger Yogi und Asket und erreicht das große Ziel, von dem es keine Rückkehr gibt. Wie die Strahlen der Sonne wird er allgegenwärtig, frei und von der Wiedergeburt erlöst sein.

Damit habe ich die drei Arten der formlosen Ahnen beschrieben. Nun hört über die vier formhaften Arten und versteht es recht.

Die vier Arten der formhaften Ahnen

Oh vorzügliche Brahmanen, ich werde jetzt die Ahnen beschreiben, die höchst strahlende Formen annehmen. Es sind zunächst die Kavyas, die Söhne von Agni, die von Swadha geboren wurden. Das sind die Ahnen, die in der Götterwelt mit ihrem Glanz unter den Sternen erstrahlen. Sie sind reich mit allem Gewünschten gesegnet und werden von den Brahmanen verehrt. Ihre geistige Tochter war im Himmel unter dem Namen Gau berühmt. Kumara stellte ihr eine Armee zur Verfügung, und sie wurde die geliebte Ehefrau von Shukra (dem Sohn von Bhrigu und Lehrer der Dämonen). Da waren 32 Ahnen, welche die Herrlichkeit der Bhrigus erhöhten, und als ihre Welten kennt man die Strahlen, die den Himmel umhüllen.

Die Söhne von Angiras, die einst von den Sadhyas genährt wurden, gelten als die Ahnen der Upahutas, die im Himmel erstrahlen (die zweite Art der formhaften Ahnen). Sie werden von der Kaste der Kshatriyas verehrt, die sich Erfolg wünschen. Ihre geistgeborene Tochter ist unter dem Namen Yashoda bekannt. Sie war die Ehefrau von Vishwamahan, die Schwiegertochter von Vishvasharmin und die Mutter des hochbeseelten königlichen Weisen Khatvanga (auch Dilipa genannt), in dessen Opfer folgender Vers von den Heiligen zu seinem Lob gesungen wurde:
Wer auch immer von der Geburt des Agni in der Familie des Shandilya gehört hat (was sich vermutlich auf die Chandogya-Upanishad bezieht) und jetzt mit reinem Geist diesen wahrhaften und hochbeseelten Dilipa sieht, wie er sein Opfer vollbringt, der wird zweifellos die himmlischen Bereiche erobern, wo der Tod nicht regiert.

Die (dritte Art der formhaften) Ahnen der Ajyapas sind die Söhne des Stammvaters Kardama, der von Pulaha gezeugt wurde. Sie können frei durch die Lüfte wandern und leben in jenen Welten, in denen sich die Bewohner beliebig bewegen können. Sie werden von der Kaste der Vaisyas, die sich den Erfolg ihrer Taten wünschen, im Sraddha-Opfer verehrt. Ihre geistgeborene Tochter wurde unter dem Namen Viraja berühmt. Und diese reine Dame war die Ehefrau von Nahusha und die Mutter von Yayati.

Die (vierte Art der formhaften) Ahnen der Sukalas sind die Söhne des hochbeseelten Stammvaters Vasishta, dem geistigen Sohn von Brahma. Sie werden von den Shudras verehrt. Ihre himmlischen Welten heißen Manasas, und ihre geistgeborene Tochter ist Narmada, die Beste der Flüsse. Sie fließt in der südlichen Region und segnet die lebenden Wesen. Sie wurde zur Ehefrau von Purukutsa und zur Mutter von Trasadasyu.

(Die sieben Arten, der hier beschriebenen Ahnen sind:
1) Vairajas - Tochter Mena wurde zur Mutter von Uma
2) Barhishads - Tochter Acchoda wurde zur Mutter von Vyasa
3) Agnisvattas - Tochter Pivari wurde zur Großmutter von Brahmadatta
4) Kavyas - Tochter Gau wurde zur Ehefrau von Sukra
5) Upahutas - Tochter Yashoda wurde zur Mutter von Khatvanga bzw. Dilipa
6) Ajyapas - Tochter Viraja wurde zur Mutter von Yayati
7) Sukalas - Tochter Narmada wurde zur Mutter von Trasadasyu
Die Gruppe 4) wird von Brahmanen verehrt, 5) von Kshatriyas, 6) von Vaisyas und 7) von Shudras.)

Manu wurde zum Herrn des Manwantaras, indem er diese Ahnen angenommen hatte, und initiierte zu Beginn alle Arten des Sraddhas (Ahnenopfers). Oh ihr vorzüglichen Brahmanen, damit habe ich alle sieben Arten der Ahnen in ihrer richtigen Reihenfolge erklärt. Deshalb sollte das Sraddha mit Vertrauen im Einklang mit dem eigenen Dharma (den Geboten der Kaste und Lebensweise) dargebracht werden. All die Gaben, die in silbernen Gefäßen geopfert werden, befriedigen die Ahnen. Wer auf diese Weise Soma, Agni und Vaivaswata (Manu) erfreut und ein Feueropfer während des nördlichen Laufs der Sonne (in der heller werdenden Jahreshälfte) durchführt, kann die Früchte eines Pferdeopfers erreichen. Wer die Ahnen mit Hingabe erfreut, den erfreuen die Ahnen. Und zweifellos werden die Ahnen ihm Nahrung und Nachkommenschaft schenken. Die Riten der Ahnen sollten stets weit über denen der Götter stehen. Denn so ist es bestimmt, daß die Befriedigung der Ahnen wichtiger ist, als die der Götter. Wie der subtile Weg des Yogas, so ist auch die Befriedigung der Ahnen für das körperliche Auge unsichtbar. Nur durch besondere Fähigkeiten (Siddhis), die durch Entsagung entstehen, kann man die Ahnen sehen. Damit habe ich die Ahnen, ihre Welten, Töchter, Enkelsöhne, Opferherrn und Verehrer erklärt. Drei Arten sind formlos und vier formhaft.

Selbst die Götter ehren sie und opfern das Sraddha mit Hingabe und Eifer. Alle Götter mit Indra an der Spitze konzentrieren ihren Geist auf sie. Sie falten demütig ihre Hände und verehren sie hingebungsvoll. All die Viswadevas, Sikatas, Prishnijas, Shringins, Krishnas, Svetas und Ajas sowie die Vatarashanas, Divakirtyas, Lekhas, Maruts, Brahma und andere Himmelsbewohner, Atri, Bhrigu, Angiras und alle anderen Heiligen wie auch die Yakshas, Nagas, Suparnas, Kinnaras und Rakshasas verehren die Ahnen. Wenn die hochbeseelten Ahnen im Sraddha auf rechte Weise ge- und verehrt werden, können sie alle Wünsche hundert- und tausendfach gewähren. Die Urväter gewähren die Yoga-Kraft und die Befreiung von den Bindungen der drei Welten durch Geburt, Alter und Tod. Die Urväter sind höchst subtile Götterwesen, welche die Mittel geben, um Erlösung, Seligkeit, völlige Nichtanhaftung und Unendlichkeit zu erreichen. Yoga gibt höchste Herrschaft, und höchste Herrschaft ist vollkommener Reichtum. Ohne Yoga und Selbstbeherrschung ist keine wahre Befreiung möglich, wie sich auch kein Vogel ohne Flügel in die Lüfte erheben kann. Das Dharma der Befreiung (Mokshadharma) ist das höchste aller Dharmas (Lebensaufgaben). Die hohen Ahnen gewähren tausende himmlische Wagen, die von Apsaras begleitet werden und mit allem Wünschenswerten ausgestattet sind. Intelligenz, Erinnerungskraft, Vernunft, Nahrung, Königreich und Gesundheit können nur durch die Gnade der hochbeseelten Ahnen erreicht werden. Die hohen Ahnen gewähren Millionen von Juwelen, Perlen, Edelsteinen und Gewändern sowie tausende Pferde und Elefanten. Die Ahnen geben den Menschen die geistigen Wagen, die von Schwänen und Pfauen gezogen werden, mit Perlen, Juwelen und klingenden Glöckchen geschmückt und mit ewigen Blüten und Früchten beladen sind.


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