Als die Heiligen und Asketen diese höchst ausgezeichneten Worte des weisen Sutas gehört hatten, fragten sie ihn folgerichtig:
Warum wurden die Götter, die höchst mächtigen Adityas, mit Indra und Vishnu an der Spitze in den sieben Manwantaras geboren? Oh Lomaharshana, bitte erzähle uns alles ausführlich.
So gebeten von den Verkündern des Brahman, antwortete der bescheidene Suta, der Beste der Redegewandten, auf ihre Frage:
All die Götterwesen, die mit dem Wunsch nach Schöpfung in den Manwantaras aus dem Mund von Brahma geschaffen wurden, besaßen Körper, die aus Mantras geformt waren. Die zwölf Stammgötter waren die zwölf Söhne von Brahma namens Darsha (Neumond), Paurnamasa (Vollmond), Brihad, Rathantara (großer Wagen), Chitti (Bewußtsein), Vichitti (Unterbewußtsein), Akuti (Wunsch), Kuti (Haus), Vijnatri (Erkenner), Vijnata (Weisheit), Manas (Denken) und Yajna (Opfer). Sie gleichen den Monatsnamen, die zusammen ein Jahr hervorbringen. Und Brahma sprach zu ihnen:
Oh Jayas (Sieger), zeugt die Götter, und vollbringt das Feueropfer nachdem ihr euch verheiratet habt!
So sprach Brahma und verschwand vor ihnen. Aber sie handelten nicht nach dem Gebot des Großen Vaters. Sie glaubten ihm nicht, der in Gedanken, Worten und Taten stets in der Wahrheit weilt, sahen die Früchte der weltlichen Taten als höchst vergänglich an und wehrten sich gegen Schöpfung und Nachkommenschaft. Sie waren bewußt, aber frei von Ichgefühl und dem Wunsch, irgendetwas besitzen zu wollen. Sie wünschten die Ewigkeit und hafteten nicht an weltlichen Dingen. Sie sahen die Unvollkommenheit der weltlichen Taten und entsagten dem Reichtum, der Liebe und auch der Tugend. Sie hielten sich an der Erkenntnis des höchsten Wesens im Inneren fest und entfalteten ihre Herrlichkeit nicht nach außen. Als Brahma ihre Absicht sah, wurde er zornig und sprach verzweifelt zu den Göttern:
Ihr wurdet von mir für die zukünftige Schöpfung geschaffen. Ich habe euch bereits gebeten, zu erschaffen und siegreich zu sein. Doch ihr habt meine Worte mißachtet und fürchtet euch vor Anhaftung. Damit verleugnet ihr den Sinn eurer Geburt. Und so mißachtet ihr die (karmische Notwendigkeit der) Schöpfung der Wesen. In eurem Verlangen nach Ewigkeit habt ihr alle heiligen Opferriten aufgegeben. Weil ihr mich auf diese Weise mißachtet habt, sollt ihr siebenmal wiedergeboren werden!
So von Brahma gedrängt, versuchten die Sieges-Götter, ihn zu versöhnen und sprachen:
Oh großer Herr, vergib uns, was wir aus Unwissenheit getan haben.
Und als sie sich vor ihm verneigten und flehten, antwortete Brahma:
Wer könnte in dieser Welt unabhängig sein, ohne meinen Segen zu haben? Alles ist von mir durchdrungen. Wie könnte irgendein Wesen gegen meinen Willen etwas Gutes oder Schlechtes erreichen? Was immer in dieser Welt existiert, sei es gut oder schlecht, ist von meiner Intelligenz und Seele erfüllt. Wer in der Welt könnte es wagen, mich zu betrügen? Was auch immer die Wesen denken, entscheiden und wünschen, ist mir völlig bekannt. Das ganze Universum aus belebten und unbelebten Geschöpfen wurde von mir aus den Prinzipien von Hoffnung und Erwartung geschaffen. Wie kann ich zulassen, daß es aufhört? Wenn ich mich selbst für die Schöpfung gewandelt habe, ohne andere Absichten zu hegen, wer könnte von meinem Willen frei sein, ohne den Weg der heiligen Opfer zu gehen?
Nachdem der Große Vater auf diese Weise die Sieges-Götter getadelt hatte, und sie ihre Strafe akzeptiert hatten, sprach er zur Versöhnung weiter:
Weil ihre trotz meines Gebotes an der Entsagung festhalten wolltet, ihr aber jetzt zur intensiven Anstrengung bereit seid, auch wenn sie vergänglich ist, so sollen eure zukünftigen Geburten in vollkommener Glückseligkeit enden. Oh ihr vorzüglichen Götter, eure Geburt soll nach eurem Willen geschehen. In den sieben Manwantaras vom Swayambhuva bis zum Vaivaswata werdet ihr als Götter an der Spitze der Welt stehen, aber auch von Unwissenheit getäuscht sein.
Diesbezüglich rezitierte Brahma auch den folgenden alten Vers:
Wer heilsam handelt, die Veden studiert, die Reinheit bewahrt, Nachkommen hervorbringt, die Opfer für die Ahnen und Götter durchführt und Wohltätigkeit übt, wird von allen Sünden frei und jeder Verehrung würdig.
Nachdem er diesen Vers rezitiert hatte, sprach er zu den Sieges-Göttern erneut:
Wenn das Vaivaswata Manwantara vorüber ist, werdet ihr wieder zu mir kommen. Dann sollt ihr zusammen mit mir die Macht der Ewigkeit erreichen.
So sprach Brahma und verschwand vor ihnen. Und als der Herr verschwunden war, übten die Götter, die mit Yoga-Kraft und übernatürlichen Fähigkeiten (den acht Siddhis) begabt waren, den furchtlosen Yoga. Daraufhin wandelten sich ihre Körper in zwölf Seen, die unter dem Namen Jaya (Sieg) bekannt wurden und den Ozeanen glichen. Dann wurden diese Götter im Swayambhuva Manwantara als Söhne von Ruchi und Ajita geboren und als die zwölf Ajitas bekannt. Diese zwölf geistigen Söhne hießen Vidhi, Munaya, Kshema, Nanda, Avyaya, Prana, Apana, Sudhama, Kratu, Shakti und Vyavasthita. In den Opfern im Swayambhuva Manwantara wurden sie zusammen mit den anderen Göttern als Empfänger der Opfergaben genannt. Im Swarochisha Manwantara wurden sie als Söhne von Swarochisha und Tushita wiedergeboren und als Tushitas und Pranas (Lebenswinde) bekannt. Sie galten als Götter und Empfänger von Opfergaben. Im Auttama Manwantara wurden sie erneut als die vorzüglichen Söhne von Auttama und Satya geboren, so daß sie als Satyas bekannt waren und im ersten Dwapara-Yuga dieses dritten Manwantaras zu Empfängern der Opfergaben wurden. Als das Tamasa Manwantara anbrach, wurden diese zwölf Götter als Söhne von Tamasa und Harya geboren, so daß sie Haris hießen und in den Opfern geehrt wurden. Als das Charishnava (bzw. Raivata) Manwantara kam, wurden sie die Söhne von Charishnu und Vaikuntha und entsprechend als Vaikunthas berühmt. Im Chakshusha Manwantara wurden die zwölf Vaikunthas als Söhne von Dharma und Sadhya wiedergeboren. Und als das Vaivaswata Manwantara begann, wurden diese Sadhyas zu Beginn des ersten Treta-Yugas als die zwölf Söhne von Kasyapa und Marichi geboren und als Adityas berühmt. So wurden die ursprünglichen Jayas, die Sieges-Götter, durch den Fluch von Brahma in allen Manwantaras wiedergeboren und leben als Adityas im gegenwärtigen Vaivaswata Manwantara.
Wer diese Geschichte über die sieben Geburten der Götter nach dem Gebot des Herrn mit Vertrauen liest, wird von Sünde und Hindernissen verschont bleiben. Und so habe ich die sieben Wiedergeburten der Sieges-Götter erklärt. Was möchtet ihr darüber hinaus noch hören?
Da sprachen die Heiligen:
Erzähle uns bitte ausführlich von der Geburt und dem Tod der Daityas, Danavas, Gandharvas, Nagas, Rakshasas, Bhutas (Geister), Pisachas (Gespenster), Tiere und Pflanzen.
So befragt, antwortete der Suta:
Wir hörten, daß Diti ihrem Ehemann Kasyapa zwei Söhne gebar, die als die Ältesten aller Söhne von Kasyapa gelten. Der erste wurde Hiranyakashipu genannt. Kashipu bedeute „Matte“, denn der Sitz des führenden Opferpriesters im Pferdeopfer von Kasyapa war eine goldene Matte. Und als der Sohn während des Opfers am Tag der Soma-Pressung geboren wurde, setzte er sich vor allen Versammelten sogleich auf diesen Sitz des führenden Opferpriesters.
Da fragten die Heiligen:
Oh heiliger Herr, erkläre uns bitte ausführlich, wie Name und Macht des hochbeseelten Dämons Hiranyakashipu entstanden.
Und der Suta sprach:
Damals wurde das große Pferdeopfer in Pushkara gefeiert und von den Göttern und Gandharvas gesegnet. Für die Opferpriester waren entsprechend den Geboten fünf goldene Sitze vorbereitet. Drei davon waren mit Kusha-Gras geheiligt, der vierte war ein Bündel Kusha-Gras und der fünfte war ohne. Die vier ersten Sitze waren für die Ritviks-Priester vorgesehen, und der fünfte war für den Hotri-Priester göttlich, golden und mit himmlischen Stoffen belegt. Diti, die schon seit zehntausend Jahren schwanger war, nahm den Patni-Sitz ein (für die Frau des Opferherrn Kasyapa). Da kam der Junge aus dem Mutterleib und setzte sich auf den goldenen Sitz, der für den Hotri vorbereitet war, und rezitierte verschiedene Verse aus den vier Veden und Puranas wie Kasyapa selbst. Und als die Heiligen ihn so sahen, gaben sie ihm den Namen Hiranyakashipu, unter dem er berühmt wurde.
Hiranyaksha war sein jüngerer Bruder, und Sinhika seine jüngere Schwester. Sie heiratete Viprachitti und wurde zur Mutter von Rahu (dem dunkeln Planeten der Mond- und Sonnenfinsternis). Der Daitya („Sohn von Diti“) Hiranyakashipu übte harte Askese über hunderttausend Jahre, fastete und stand auf dem Kopf. Und als Brahma mit dieser Buße zufrieden war, gewährte er ihm den Segen (der Unbesiegbarkeit vor allen Lebewesen). Oh ihr führenden Brahmanen, daraufhin besiegte er mit seiner Yoga-Kraft die Götter, erlangte die Weltherrschaft und forderte:
Mögen die Dämonen den Göttern gleich sein und die göttliche Macht erreichen! Möge uns dieser Segen gewährt werden!
Auch diesen Wunsch gewährte ihm Brahma, verlieh den göttlichen Segen und verschwand wieder vor seinen Augen. So wurde Hiranyakashipu von den damaligen Menschen mit folgendem Vers verherrlicht:
Sogar die Götter und Heiligen verneigen sich in jener Richtung, wo König Hiranyakashipu regiert.
Oh Brahmanen, solche Macht hatte Hiranyakashipu, der König der Daityas. Deshalb nahm Vishnu damals die Form eines Löwenmenschen an und tötete ihn mit seinen Klauen, deren Nägel als vollkommen rein galten.
Hiranyaksha hatte fünf heldenhafte Söhne mit großer Kraft namens Utkura, Shakuni, Kalanabha, Mahanabha und Bhutasantapana, die sogar von den Göttern nicht besiegt werden konnten. Ihre hunderttausenden Söhne und Enkelsöhne wurden Badeyas genannt und erst später im Kampf nach der Entführung von Tara (durch den Mondgott) getötet.
Hiranyakashipu hatte vier mächtige Söhne. Der Älteste war Prahlada, und die anderen hießen Anuhlada, Samhrada und Hrada. Die Söhne von Hrada waren Hrada und Nisunda. Die heldenhaften Söhne von Nisunda waren Sunda und Upasunda, und die Söhne von Hrada waren Brahmaghna, Mahavirya und Muka. Der Sohn von Sunda war Maricha, der von Tadaka geboren wurde. Die Dämonin Tadaka wurde vom mächtigen Raghava (Rama im Ramayana) getötet, wie auch Muka (der Sohn von Hrada) von Arjuna in Kirata getötet wurde (als Shiva die Gestalt eines Jägers annahm, um ihn zu prüfen).
Die Nivatakavachas wurden im Stamm von Samhrada geboren und waren durch ihre große Askese höchst gesegnet. Sie wohnten in Manivarta und zählten bald dreißig Millionen. Vor den Göttern waren sie unbesiegbar, wurden aber im großen Kampf auf Kurukshetra von Arjuna besiegt.
Die Söhne von Anuhlada waren Ayu und Siniwali, deren Nachkommen zu den hunderttausend Dämonen der Halahalas wurden. Virochana, der Sohn von Prahlada, hatte fünf Söhne namens Gavesthi, Kalanemi, Jambha, Vashkala und Sambhu. Ich werde nun auch deren unschlagbare Söhne der Reihenfolge nach nennen. Die Söhne des mächtigen Gavesthi waren Sumbha, Nisumbha und Visvaksena. Die Söhne von Jambha waren Satadundubhi, Daksa und Khanda. Die Söhne von Vashkala waren Virodha, Manu, Vriksayu und Kushalimukha. Die Söhne von Kalanemi waren Brahmajit, Kshatrajit, Devantaka und Narantaka. Und die Söhne von Sambhu waren Dhanuka, Asiloman, Nabala, Gomukha, Gavaksha und Goman.
Der mächtigste Sohn von Virochana war Vali, dem wiederum hundert Söhne geboren wurden. Sie waren große Könige, von denen vier durch ihre extreme Heldenkraft herausragten. Der Älteste war der tausendarmige Vana, der mit Reichtum gesegnet und von allen verehrt wurde. Die anderen hießen Kumbhanabha, Gardabhaksha und Kushi. Die zwei Töchter von Vali waren Shakuni und Putana. Seine heldenhaften Söhne und Enkelsöhne vermehrten sich zu hundert Tausenden und wurden Valiganas genannt. Vali besaß einen Geist wie Indra und residierte in seiner Hauptstadt Lauhitya.
Als die Söhne von Diti immer wieder von den Göttern besiegt wurden, verehrte Diti ihren Ehemann Kasyapa. Und mit ihr zufrieden, gewährte er einen Segen, und der höchst strahlende Sohn von Marichi sprach:
Was wünschst du dir?
Darauf antwortete sie ihrem Ehemann Kasyapa mit demütig gefalteten Händen:
Oh heiliger Herr, meine Söhne werden immer wieder von deinen Söhnen besiegt, die von Aditi geboren wurden. Ich wünsche mir einen Sohn von dir, der mit langer Askese gesegnet ist und die Macht hat, Indra zu besiegen. Dafür will ich harte Askese üben. Bitte zeuge mir so einen Sohn.
Als Kasyapa, der strahlende Sohn von Marichi, diese Worte der sehr traurigen Diti gehört hatte, antwortete er:
So sei es! Möge dir Gutes geschehen! Halte dich vollkommen rein, oh asketische Dame, und du wirst einen vorzüglichen Sohn gebären, der sogar Indra im Kampf besiegen kann. Wenn du über ganze hundert Jahre deine Reinheit bewahrst, wird dir so ein Sohn geschenkt, welcher der Beste in den drei Welten sein wird.
So sprach der höchst strahlende Herr und zeugte mit ihr diesen Sohn. Und nachdem er sie umarmt hatte, ging der Heilige seinen Weg durch die drei Welten. Als ihr Ehemann gegangen war, begab sich die höchst glückliche Dame zum Kushala-Wald und begann ihre harte Askese. Doch der tausendäugige Indra, der Beste der Götter, erkannte ihre Absicht und diente ihr mit seinen reichen Fähigkeiten während ihrer Askese. Er holte für sie Zweige, Holz, Kusha-Gras, Früchte und Wurzeln und versorgte ihr Opferfeuer. Der Tausendäugige gab ihr alles, was sie wünschte. Er massierte ihre Glieder, linderte ihre Müdigkeit und sorgte sich in jeder Weise. Diti war mit seinem Dienst sehr zufrieden und sprach zu Indra:
Oh Bester der Götter, ich freue mich über dich. Oh lieber Sohn, sei gesegnet! Nur noch zehn Jahre sind übrig, dann wirst du deinen Bruder sehen. Indem ich diesen Sohn zur Welt bringe, erfülle ich meinen Wunsch nach Sieg, denn mit ihm werde ich die drei Welten erobern.
So sprach sie zu Indra. Doch als die Sonne zum Mittag im Zenit stand, wurde die Dame vom Schlaf überwältigt und der Kopf sank auf ihre Knie. Als Indra sah, wie sie unrein wurde, weil die Haare ihre ungereinigten Füße berührten, lächelte er und freute sich über diese Gelegenheit. Sogleich trat er in ihren Körper ein, erblickte den unbeschreiblich mächtigen Fötus und schlug den bedrohlichen Feind mit seinem Donnerblitz. Vom Donnerblitz mit den hundert Knoten zerschlagen schrie der Fötus mit hoher und schrecklicher Stimme auf, und Indra sprach zu ihm: „Schreie nicht! (Marodih => Marut)“ Und weiter zerteilte Indra den Fötus in sieben Teile und jedes Teil noch einmal in sieben. Da erwachte Diti und rief: „Er soll nicht getötete werden! Er soll nicht sterben!“ Indra respektierte die Worte seiner Mutter, sprang aus ihrem Bauch heraus und sprach mit dem Donnerkeil bewaffnet und mit demütig gefalteten Händen:
Oh edle Dame, du bist in einem unreinen Zustand eingeschlafen, und da haben sich deine Haare über die Füße ausgebreitet. Diese Gelegenheit mußte ich ergreifen, um den Fötus zu zerteilen, der mich sonst im Kampf besiegt hätte. Deshalb solltest du mir vergeben.
Als der Fötus fruchtlos geworden war, wurde Diti sehr traurig und sprach zum tausendäugigen Indra die versöhnenden Worte:
Oh Herr der Götter, oh mächtiger Sohn des Heiligen, es war nicht dein Fehler, wenn der Fötus durch meine Unachtsamkeit seiner Macht beraubt wurde. Im Töten eines Feindes liegt keine Sünde. Deshalb werde ich dich, oh Indra, auch nicht verfluchen. Ich wünsche zu tun, was dich erfreut. So segne bitte meinen Fötus, so daß meine Söhne sieben Wohnstätten im Himmel bekommen. Mögen meine Söhne auf den Pfaden des Windes wandern. Mögen sie als die sieben Maruts siebenfach berühmt werden. Möge ihr erstes Reich die Erde sein, ihr zweites die Sonne, ihr drittes der Mond, ihr viertes die Sterne, ihr fünftes die Planeten, ihr sechstes die Region der Sieben Heiligen und ihr siebentes die Region von Dhruva, welche die höchste Region des Windes ist. Mögen meine Söhne zu verschiedenen Gelegenheiten durch all diese Regionen des Windes wandern. Die erste Region erstreckt sich von der Erde bis zu den Wolken und heißt Avaha. Möge die erste Gruppe meiner Söhne dort leben. Die zweite Windregion erstreckt sich von den Wolken bis zur Sonne und heißt Pravaha. Möge die zweite Gruppe meiner Söhne dort leben. Über der Sonne bis zum Mond erstreckt sich die Windregion namens Udvaha. Möge die dritte Gruppe meiner Söhne dort leben. Über dem Mond bis zu den Sternen erstreckt sich die vierte Windregion namens Suvaha. Ohr Herr, möge die vierte Gruppe meiner Söhne dort leben. Über den Sternen bis zu den Planeten erstreckt sich die fünfte Region namens Vivaha. Oh lieber Sohn, möge die fünfte Gruppe meiner Söhne dort leben. Über den Planeten bis zu den Sieben Heiligen (im Sternbild des Großen Bären) erstreckt sich die sechste Region namens Parahata (bzw. Anuvaha). Möge die sechste Gruppe meiner Söhne dort leben. Und über den Sieben Heiligen bis zu Dhruva (dem Polarstern) erstreckt sich die siebente Windregion namens Parivaha. Möge die siebente Gruppe meiner Söhne dort leben. Mögen meine Söhne zu unterschiedlichen Gelegenheiten durch all diese Regionen wandern und unter dem Namen „Maruts“ berühmt sein.
So wurden sie von Mutter und Sohn wegen ihrer Aufgabe in der Welt „Maruts“ genannt. Darüber hinaus bekam jeder einzelne noch einen Namen. Die Maruts der ersten Gruppe heißen Sattwajyotis, Aditya, Satyajyotis, Tiryagjyotis, Sajyotis und Jyotishman. Die zweite Gruppe bestand aus Ritajit, Satyajit, Sushena, Senajit, Satyamitra, Abhimitra und Harimitra. Und zu den anderen Gruppen gehörten Krita, Satya, Dhruva, Dharta, Vidharta, Vidharaya, Dhvanta, Dhuni, Ugra, Bhima, Abhiyu, Sakshipa, wie auch Ahvayagana, Idrik, Anyadriksha, Yadrik, Pratikrit, Samiti, Samrambha, Idrik, Purusha, Anyadriksa, Chetasa, Samita, Asamitadriksha, Pratidriksha und andere (der Originaltext ist hier vermutlich defekt). Dies sind die 49 verschiedenen Maruts mit ihren jeweiligen Namen, die von Diti und Indra vergeben wurden. Und als Diti ihre Namen hörte, sprach sie zu Indra:
Oh Sohn, sei gesegnet! Mögen meine Söhne zusammen mit den Göttern in den Regionen des Windes wandern.
Und der tausendäugige Indra faltete demütig seine Hände und sprach:
Oh Mutter, so sei es! Zweifellos wird es so geschehen, wie du es gesagt hast. Diese Hochbeseelten sollen Götter sein (die Wind- oder Sturmgötter) und von den anderen Göttern verehrt werden. Und so sollen deine Söhne auch mit den Göttern zusammen die Früchte der Opfer empfangen. All diese Maruts mögen als himmlische Wesen, als jüngere Brüder von Indra und als Unsterbliche gelten. All diese Söhne der Diti werden Asketen und Götter sein.
Nachdem sie dies sicher erkannt hatten, erhoben sich Mutter und Söhne durch ihr asketisches Wesen glückselig in den Himmel. Und auch Indra kehrte in den Himmel zurück. - Wer diese vorzügliche Geschichte über den Ursprung der Maruts liest oder hört, soll mit einem langen Leben gesegnet sein und niemals von der Angst vor Trockenheit überwältigt werden.