Pushpak Vayu PuranaZurück WeiterNews

1.49. Beschreibung der sieben Dvipas

Der Suta sprach:
Oh ihr vorzüglichen Brahmanen, ich werde jetzt den Kontinent Plakshadvipa ausführlich beschreiben. Hört achtsam auf meine Rede. Der Plakshadvipa umringt den Salzozean. Seine Breite ist doppelt so groß wie Jambudvipa und sein Umfang entsprechend dreimal so groß wie sein Durchmesser. Die Menschen hier sind gerecht und haben eine lange Lebenszeit. Es gibt weder Hunger noch Angst vor Alter und Krankheit. Es gibt sieben große Bergketten und sieben große Flüsse, die reich an strahlenden Edelsteinen sind. In allen fünf Ringkontinenten von Plaksha bis Saka gibt es sieben solcher großen und steilen Bergketten in alle Himmelsrichtungen verteilt. Ich werde zuerst die sieben großen Berge von Plaksha nennen. Der erste heißt Gomedaka, gleicht einer Wolke, und das dazugehörige Land trägt den gleichen Namen. Der zweite heißt Chandra und ist voller Heilpflanzen, welche die Aswin-Kumaras hier für den Nektar der Unsterblichkeit pflanzten. Der dritte heißt Narada und ist ein unüberwindbarer Berg von großer Höhe, auf dem die beiden Heiligen Narada und Parvata geboren wurden. Der vierte heißt Dundubhi, auf dem früher von den Göttern eine Trommel geschlagen wurde, um mit dem Klang den Dämon Dundhubi zu schlagen. Der fünfte heißt Somaka, in dem die Götter einst der Nektar aufbewahrten, den Garuda für seine Mutter davontrug. Der sechste heißt Sumanas oder auch Rishabha, wo der Dämon Hiranyaksha vom Eber Varaha geschlagen wurde. Und der siebente Berg heißt Vaibhraja, der sehr hoch ist und wie Kristall glitzert. Und weil er diese Strahlen aussendet, heißt er Vaibhraja. Nun werde ich auch die Länder dieser Berge in der richtigen Reihenfolge aufzählen. Das erste Land heißt Gomeda und ist sehr friedlich. Das Land von Chandra heißt Shikara, das von Narada Sukhodaya, das von Dundubhi Ananda, das von Somaka Shiva, das von Rishabha Ksemaka, und das von Vaibhraja heißt Dhruva. In diesen Ländern wohnen die Götter, Gandharvas, Siddhas und Charanas und vergnügen sich dort. Entsprechend gibt es auch sieben große Flüsse, in jedem Land einer, die alle in den Ozean fließen. Sie haben tausende Nebenflüsse und führen immer genügend Wasser, als hätte der Regengott große Schauer herabgesendet. Die Bewohner der Länder trinken von ihnen und erfreuen sich daran. Ich werde nun ihre Namen aufzählen, ähnlich den sieben Strömen der Ganga. Es sind Shubha, Shantavaha, Pramoda, Shiva, Ananda, Dhruva und Kshemaka. Die Menschen hier sind gerecht und beobachten die Aufgaben und Regeln ihrer Kaste und Lebensweise. Sie alle sind frei von Sorgen, sehr stark und leiden niemals unter Krankheit. Hier gibt es keine Einflüsse von Vergänglichkeit oder Degeneration. Hier regieren nicht die wechselnden Zeiten der vier Yugas, und es herrscht beständig das Treta-Yuga. Und in allen fünf Ringkontinenten von Plaksha bis Saka entspricht die Jahreszeit dem Charakter des Kontinents. Die Menschen leben bis zu 5.000 Jahre und sind schön, wohlgekleidet, stark und immer gesund. Von Plaksha bis Saka gibt es überall vorzügliche Freude, Langlebigkeit, Kraft, Schönheit, Gesundheit und Tugend. Der Plakshadvipa selbst ist groß und herrlich, voller Reichtum und Nahrung, voll himmlischer Heilkräuter und Früchte, voll verschiedenster Bäume und anderer Pflanzen und von tausenden Haus- und Wildtieren belebt. Oh ihr vorzüglichen Brahmanen, wie der Jambudvipa seinen Namen vom Jambu-Baum erhielt, so erhält der Plakshadvipa seinen Namen vom Plaksha-Baum, der im Zentrum des Kontinents wie ein Gott verehrt wird. Und der Kontinent selbst ist von einem Ozean aus Zuckerwasser umgeben. Damit habe ich die Verhältnisse im Plakshadvipa erklärt.

Hört nun kurzgefaßt die Beschreibung des Salmalidvipa in der rechten Ordnung. Der vorzügliche Salmalidvipa ist der dritte Dvipa und umringt den Zuckerozean. Er ist doppelt so breit wie der Plakshadvipa. Auch hier gibt es sieben große Berge, Länder und Flüsse, die man als reich an wertvollen Edelsteinen kennen sollte. Der erste Berg heißt Kumuda und ist so strahlend wie die Sonne. Sein Gipfel ist steinig und voller Mineralien. Der zweite heißt Unnata, der mit seinem gelben Gipfel den Himmel berührt. Der dritte heißt Balahaka mit einem Gipfel aus schwarzem Kollyrium, der bis zum Himmel reicht. Der vierte heißt Drona, wo die starken Heilkräuter wachsen, die Pfeile entfernen und wiederbeleben können. Der fünfte Berg heißt Kanka, ist sehr hoch und mit Bäumen und Kletterpflanzen voll himmlischer Blüten und Früchte bedeckt. Der sechste heißt Mahisha und gleicht einer Wolke. Hier befindet sich das Mahisha-Feuer, das aus dem Wasser geboren wurde. Und der siebente Berg heißt Kakudman, den Indra selbst mit unzähligen Juwelen bestreut hat. Auf diese Weise wurde der Prajapatya-Ritus durchgeführt, um Prajapati zu ehren. Das sind die sieben juwelenbedeckten Berge des Salmalidvipa. Nun werde ich auch die zugehörigen Länder aufzählen. Zum ersten Berg Kumuda gehört das Land Sweta, zum Berg Unnata das Land Lohita, zum Berg Balahaka das Land Jimuta, zum Berg Drona das Land Harita, zum Berg Kanka das Land Vaidyuta, zum Berg Mahisha das Land Manasa und zum siebten Berg Kakudman das Land Suprabha. Das sind die sieben Länder der sieben Berge. Nun erfahrt auch die zugehörigen Flüsse. Zu den jeweiligen Ländern gehören die Flüsse Pani, Toya, Vitrishna, Chandra, Shukra, Vimochani und als siebenter Nivritti. Sie haben hunderte und tausende Nebenflüsse, die man (leider) nicht alle aufzählen kann. Doch wer sie wirklich wissen möchte, der kann sie erkennen. Damit habe ich euch den Salmalidvipa erklärt. Und wie im Plakshadvipa der große Plaksha-Baum steht, so steht hier im Zentrum ein Salmali-Baum. Der ganze Salmalidvipa wird von einem Ozean aus Wein umringt, der so breit ist, wie der Kontinent selbst.

Oh ihr Brahmanen, ich werde nun den vierten Kontinent namens Kusadvipa erklären, der den Ozean aus Wein umringt und doppelt so breit wie der Salmalidvipa ist. Auch hier gibt es sieben große Berge. Der erste Berg im Kusadvipa heißt Vidrumocchaya, der zweite Hema, der dritte Dyutiman, der den Wolken gleicht, der vierte Pushpavan, der fünfte Kusheshaya, der sechste Hari und der siebente Mandara. Das Wort ‚Manda‘ bedeutet Wasser, und so ist Mandara der Berg, der das Wasser spaltet. Der Abstand zwischen den Bergen ist doppelt so groß wie ihre Ausdehnung. Die zugehörigen Länder heißen Udbhida, Venumandala, Svairathakara, Lavana, Dhrtimat, Prabhakara und Kapila. In diesen Ländern sieht man Götter, Gandharvas, Prabhas und Prajapatis wohnen und sich vergnügen. Hier gibt es weder Räuber noch wilde Völker. Die Bewohner sind von heller Farbe und niemand stirbt vorzeitig. Die sieben großen Flüsse sind Dhutapada, Shiva, Pavitra, Santati, Vidyut, Dambha und Mahi. Darüber hinaus gibt es hunderte und tausende Nebenflüsse, die das Regenwasser ersetzen. Der Kusadvipa ist von einem Ozean aus geklärter Butter umringt, der die gleiche Breite hat, wie der Kontinent selbst. Damit habe ich euch den Kusadvipa erklärt.

Hört nun vom Kraunchadvipa. Man weiß, daß er doppelt so breit wie der Kusadvipa ist und den Ozean aus geklärter Butter umringt. Der Hauptberg in diesem Kontinent ist Krauncha, und die sechs anderen großen Berge heißen Vamana, Andhakara, Divavrit, Divinda, Pundarika und Dundubhisvana. Das sind die sieben juwelenbedeckten Berge des Kraunchadvipa, die voller Bäume und Kletterpflanzen mit reichen Früchten sind. Die Varsha-Berge sind doppelt so hoch, wie die vorhergehenden, und die Länder heißen Kushalin, Manonuga, Ushna, Pravaraka, Andhakara, Munidesha und Dundubhisvana. Sie sind von Siddhas und Charanas und hellhäutigen Bewohnern bevölkert. Die sieben großen Flüsse nennt man Gauri, Kumudvati, Sandhya, Ratri, Manojava, Khyati und Pundarika. Sie erscheinen wie die Ganga, die sich in sieben Ströme geteilt hat. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Nebenflüsse, die wie die großen Flüsse mit viel Wasser in den Ozean fließen. Der glorreiche Kraunchadvipa ist aus einem Ozean aus Joghurt umringt, der die gleiche Breite wie der Kontinent hat. Damit habe ich auch diesen Kontinent beschrieben. Es ist unmöglich alle Einzelheiten der Entstehung und Auflösung dieser unvergleichlich großen Kontinente zu erklären, auch in hundert Jahren nicht.

So will ich nun auch die Eigenschaften den Sakadvipa kurzgefaßt beschreiben. Hört auf die Worte, und versteht sie recht. Seine Breite ist doppelt so groß wie der Kraunchadvipa, und er umringt den Ozean aus Joghurt. All seine Länder sind sehr heilig, und die Bewohner sterben erst nach einem sehr langen Leben. Hier herrschen weder Hunger noch Angst vor Alter und Krankheit. Es gibt auch sieben juwelengleiche Berge, die wie die Flüsse reich an Juwelen und Edelsteinen sind. Der erste große Berg heißt Udaya und erstreckt sich nach Osten. Er ist so golden wie der Meru und die Wohnstätte himmlischer Heiliger und Gandharvas. Hier entstehen die Wolken, die den Regen tragen. Als nächstes folgt der große Berg Jaladhara, wo Indra mit den Wolken große Mengen an Wasser holt, die er zur Regenzeit herabfallen läßt. Dann folgt der Berg Raivataka, von dem Brahma den Stern Revati wieder zum Firmament erhoben hat. Als nächstes folgt der sehr große Berg Shyama, und man sagt, durch diesen Berg haben die Menschen ihre angeborene dunkle Hautfarbe erhalten. Der fünfte Berg aus massivem Silber heißt Astagiri, der sechste ist der schneebedeckte und unpassierbare Ambikeya, und der siebente ist der wunderschöne Kesari, auf dem beste Heilkräuter wachsen und Vayu zu Hause ist. Die zugehörigen Länder heißen Jalada, Sukumara, Kaumara, Manichaka, Kusumottara, Modaka und Mahadruma. Größe, Breite und Länge dieses Kontinents entsprechen wiederum dem (Doppelten vom) Kraunchadvipa. Im Zentrum wächst ein großer Shaka-Baum (Teak), den die Bewohner verehren. Die Götter, Gandharvas, Siddhas und Charanas sind hier sichtbar und vergnügen sich mitten unter den Bewohnern. Die Menschen sind höchst tugendhaft und bewahren die Aufgaben der vier Kasten. Es gibt natürlich auch sieben große Flüsse, die wie die Ströme der Ganga in den sieben Ländern fließen und im Ozean enden. Der erste Fluß ist unter den Namen Sukumari, Ganga, Shivajala oder Anutapta bekannt, der zweite als Kumari, Siddha oder Sati, der dritte als Nanda oder Parvati, der vierte als Shivetika oder Tridiva, der fünfte als Ikshu oder Kratu, der sechste als Dhenuka oder Mrita (und der siebente als Gabhasti). Diese sieben großen Gangas segnen mit vorzüglichem Wasser alle Bewohner des Sakadvipas über das ganze Jahr. Darüber hinaus gibt es tausende Nebenflüsse mit so viel Wasser, als würde Indra reichen Regen senden. Es ist unmöglich, alle aufzuzählen. Diese ausgezeichneten Flüsse sind sehr heilig, und die glücklichen Bewohner trinken aus ihnen. Oh Shamshapayana, dieser Kontinent ist sehr groß (32 mal so breit wie Jambudvipa und fast 400 mal so lang) und gleicht einem Rad, bedeckt von Flüssen und wolkengleichen Bergen, die zauberhaft mit verschiedenen Mineralien, Juwelen und Korallen geschmückt sind. Die Städte sind vielfältig, gedeihend und von wohlhabenden Bewohnern besiedelt. Der Kontinent ist voller Bäume, die mit Blüten und Früchten beladen sind, so daß es an Reichtum und Nahrung niemals mangelt. Er ist von einem Ozean aus Milch umringt, der die gleiche Breite hat. Die sieben Länder zwischen den Bergen sind strahlend und heilig. Die Bewohner folgen den Regeln ihrer Kaste und Lebensweise und vermeiden jede Vermischung. Und weil sie nicht vom Pfad der Tugend und Gerechtigkeit abgehen, leben sie stets glücklich. Sie sind weder gierig noch betrügerisch, eifersüchtig oder boshaft. Es gibt keinen Verlust der Standhaftigkeit oder gegenteilige Ergebnisse. Bei ihnen ist alles natürlich. Es werden keine Steuern oder Strafen verhängt, denn es gibt niemanden, der zu strafen wäre. Sie kennen die Tugend durch natürliche Gerechtigkeit und beschützen sich untereinander. Soviel kann man über die Bewohner dieses Kontinents sagen.

Ich werde nun den siebenten Kontinent namens Pushkara beschreiben. Hört aufmerksam zu! Der Milchozean wird vom Pushkaradvipa umringt, der doppelt so breit wie der Sakadvipa ist. Hier gibt es nur eine große Bergkette namens Mahashila mit vielen hohen Gipfeln voll verschiedenster Juwelen. Diese große Bergkette mit wundervollen Kämmen und Schluchten steht in der Osthälfte des Dvipas. Ihre Breite ist 25.000 Yojanas und ihre Höhe bis zu 44.000 Yojanas. Die hervorragende Bergkette Manasa umringt die andere Hälfte des Kontinents im Westen. Sie erscheint von der Küste des Ozeans wie der aufgehende Vollmond. Ihre Höhe ist 55.000 Yojanas und ihre Breite ebenfalls. Doch in Wirklichkeit ist es nur eine einzige Bergkette, die von den Kämmen in zwei geteilt wird. Der Kontinent wird von einem Ozean aus reinem Wasser umringt. Die Bergkette zieht sich um den ganzen Pushkaradvipa, so daß zwei heilige und strahlende Länder auf den beiden Seiten entstehen. Im Äußeren befindet sich der Mahavita Varsha und im Inneren Dhataki. Die Menschen leben hier über 10.000 Jahre mit strahlender Gesundheit und Glückseligkeit, denn sie haben alle höheren Mächte (Siddhis) erreicht. In den beiden Ländern sind Gestalt, Eigenschaften und Lebenslänge der Menschen gleich. Es gibt keinen Unterschied zwischen Höher und Niedriger unter ihnen. Alle sind gleich in Erscheinung und Verhalten. Niemand betrügt, und keiner ist eifersüchtig. Es gibt keine Diebe, keine Angst, keine Inhaftierung oder Strafe, keine Gier oder Bestechung. Es gibt weder Wahrheit noch Lüge, weder Tugend noch Untugend, weder die Regeln der Kasten noch der Lebensweisen. Es gibt keinen Handel, keine Viehzucht und keine Wirtschaftsunternehmen. In diesen beiden Ländern von Pushkara gibt es weder die Gebote der drei Veden, irgendwelche Regierungssysteme oder Militär, bezahlte Arbeit oder anderweitige Dienste. Niemand verletzt andere Wesen mit harten Worten oder scharfen Waffen. Es gibt keine Flüsse, keinen Regen, keine bittere Kälte oder drückende Hitze, keine Vegetation, kein Wasser, keine Berge und keine Quellen. Die Jahreszeit ist beständig die gleiche wie im nördlichen Kuru-Land. Die Bewohner sind stets glücklich und frei von Alter und Mühe. Das sind die Zustände in den Ländern Dhataki und Mahavita. Damit habe ich den ganzen Pushkaradvipa erklärt, der von einem Ozean aus reinem Wasser in gleicher Breite wie der Kontinent selbst umringt ist.

Alle sieben Kontinente sind von Ozeanen umringt, und jeder Kontinent grenzt direkt an einen Ozean. So sollte man die relative Verbreiterung (jeweils um das Doppelte) der Ozeane und Kontinente kennen. Und weil auf diese Weise die Ozeane große Mengen an Wasser zunehmen, werde sie auch Samudras (Wassermassen) genannt. Weil in den Ländern die vier Kasten der Menschen mit den Heiligen leben, heißen sie Varshas („heilige Energie“) und gewähren ihnen Glück.

Die Gezeiten in den Ozeanen entstehen mit dem Auf- und Untergehen des Mondes. In der hellen Monatshälfte steigt der Wasserstand des Ozeans und in der dunklen Monatshälfte nimmt er ab. Wie das Wasser in einem Topf durch den Kontakt mit dem Feuer aufkocht, so schwillt das Wasser im Ozean durch den Mond an und ab. Doch beim Steigen und Fallen des Wasserstandes bleibt die Wassermenge immer gleich, sei es in der hellen oder dunklen Monatshälfte, beim Aufgehen oder Untergehen des Mondes. Das Steigen und Fallen des Ozeans ist nur das Ergebnis des Erscheinen und Verschwinden des Mondes. Diese Gezeiten kann man im Ozean bis zu 510 Angulas (Daumenbreiten, also ca. 10m) beobachten, und das besonders an den Parvan-Tagen (zu Voll- und Neumond).

Die Kontinente werden Dvipa genannt, weil sie von allen Seiten von Wasser umgeben sind. Und weil der Ozean ein Schatzhaus an Wasser ist, heißt er auch Udadhi. Berge mit zerfurchten Kämmen heißen Parvatas und die anderen Giris. Weil der Gomeda im Plakshadvipa einen zerfurchten Kamm hat, wird er Parvata genannt. Im Salmalidvipa wird der große Salmali-Baum verehrt und im Kusadvipa ein Feld aus Kusha-Gras. Im Kraunchadvipa steht der Krauncha-Berg im Mittelpunkt und im Sakadvipa der Saka-Baum. Daher bekommen diese Kontinente ihre Namen. Im Pushkaradvipa wird der Nyagrodha-Baum verehrt, und der große Herr ist Brahma, der Herr der drei Welten. Dieser Große Vater lebt dort mit den Sadhyas und wird als Bester der Götter von den dreiunddreißig Göttern und den Heiligen verehrt.

Verschiedene Juwelen und Edelsteine (bzw. gutes Karma) kann man in Jambudvipa erlangen. In allen anderen Kontinenten leben die Menschen wahrhaftig, keusch und selbstbeherrscht. Damit verdoppelt sich ihre Gesundheit und Lebenszeit (von Kontinent zu Kontinent). Und in den oben genannten beiden Ländern von Pushkaradvipa beschützt Gott Brahma selbst die Bewohner, deren Schmuck die Tugend ist. Hier hält Brahma als Höchster Herrscher der drei Welten den Stab der Herrschaft. Er ist ihr Herr, Vishnu, Shiva, Vater und Großvater, und ihre Nahrung erhalten sie von selbst ohne besondere persönliche Anstrengung. So werden die Bewohner stets mit Nahrung in allen sechs Geschmacksrichtungen versorgt.

Der große Ozean aus reinem Wasser umringt den Pushkaradvipa von allen Seiten, und jenseits davon liegt eine überaus große Welt. Ihr Boden ist golden und so flach, als wäre sie aus einem Stück. Sie ist doppelt so breit (wie der Pushkaradvipa), und jenseits davon steht der Berg Lokaloka, der die Grenze des Horizontes bildet. Jenseits dieses Berges ist völlige Dunkelheit, und diesseits ist es hell. Er ist 10.000 Yojanas hoch und breit, aber kann sich nach Belieben in jede Höhe bewegen. Das Wort ‚Loka‘ versteht man bezüglich des Lichtes, das die Welt sichtbar macht. Jenseits des ‚Loka‘ ist völlige Dunkelheit, und hier endet alles Sichtbare, das vom Licht erleuchtet wird. Die Dunkelheit begrenzt das Welten-Ei, und jenseits davon ist Wasser (als subtiles Element). Innerhalb des Welten-Eies befinden sich alle Welten, die Erde (Bhurloka) mit ihren sieben Kontinenten, Bhuvar (Luft), Swar (Himmel), Mahar, Jana, Tapas und Satyaloka. Daraus besteht die erkennbare Welt, und jenseits davon ist das Ende der Welt. Der (sichtbare) Kosmos ist wie die erste kleine Mondsichel nach dem Tag des Neumondes (und das meiste liegt im Dunkeln).

Der prinzipielle Aufbau der Billionen Welten-Eier

Im Universum gibt es Billionen solcher Welten-Eier, wie es hier beschrieben wurde. Sie sind darüber, darunter und auf allen Seiten. Sie sind verursacht und durchdrungen von den sieben Prinzipien der Natur (die fünf Elemente, Ichbewußtsein und Intelligenz), die sich gegenseitig stützen und aufeinander aufbauen. Jedes nachfolgende Prinzip ist zehnmal größer als das vorhergehende. Um ein Welten-Ei herum befindet sich das (subtile bzw. feinstoffliche) Wasserelement, welches das Welten-Ei hält und sich darin verfestigt. In jeder Richtung um das Wasser herum befindet sich das Feuerelement, welches das Wasser hervorbringt und stützt. Das Feuer umschließt das Wasser wie ein runder Ball, der wiederum vom Windelement hervorgebracht und ringsherum gestützt wird. Der Wind wird vom subtilen Raumelement hervorgebracht und gestützt, der Raum vom Ichbewußtsein, das Ichbewußtsein von der universalen Intelligenz (Mahat), und die universale Intelligenz entsteht aus der ungestalteten Natur (Prakriti), die sie durchdringt und stützt. Die ungestaltete Natur ist subtil, unendlich und unveränderlich. Sie hat weder einen Anfang noch ein Ende. Sie ist jenseits von allem, allmächtig und hat selbst keine Stütze. Sie ist vollkommen und kann auch mit vielen tausend Yojanas nicht gemessen werden. Sie wird von Dunkelheit verhüllt und ist die Dunkelheit selbst ohne jedes Licht. Sie ist grenzenlos und benötigt keinen Raum. Selbst die Götter können sie nicht verstehen, denn sie hat keine Eigenschaften.

Jenseits der Dunkelheit, des Raumes und aller Grenzen gibt es einen großen, berühmten und strahlenden Schrein von Shiva. Er ist durch seinen Glanz berühmt, und man sagt, er ist sogar für die Götter unerreichbar. Er liegt im Raum der Gottheit selbst, dem höchsten Herrn aller Götter.

Oh ihr Brahmanen, im Universum werden alle Welten, die vom warmen Licht der Sonne und des Mondes erleuchtet werden, Lokas genannt. Daran sollte man nicht zweifeln. So gibt es sieben Welten unter und sieben Welten über der Erde, wo der Wind sieben Wege geht und der Schöpfergott Brahma zu Hause ist. Von der Unterwelt bis zum Himmel gibt es den fünffachen Weg (der fünf Illusionen?). Das ist die Ausdehnung des Weltalls, der große Ozean der weltlichen Existenz. Die Entwicklung des Universums hat weder einen Anfang noch ein Ende und ist mit dem Entstehen der verschiedenen Arten und Gruppen der Wesen verbunden. Diese wellenartige Entwicklung des Universums ist wirklich wunderbar. Seine körperliche Schöpfung ist praktisch grenzenlos. Nicht einmal die gesegneten Siddhas können alles erfassen, obwohl sie bereits Dinge jenseits der sinnlichen Wahrnehmung kennen.

Oh ihr ausgezeichneten Brahmanen, es gibt keine Grenzen, keinen Verfall und kein Ende für die subtilen Elemente von Erde, Wasser, Feuer, Wind, Raum, Dunkelheit (bzw. Ichbewußtsein) und universaler Intelligenz, denn sie sind die ewige und allgegenwärtige Gottheit. Das habe ich bereits zuvor bei der Aufzählung der Namen von Shiva erwähnt. So solltet ihr Mahadeva als Gottheit verehren, denn er durchdringt alles und wird an allen Orten verehrt. Er wird von der Unterwelt bis zum Himmel, in der Erde, im Wasser, im Feuer, im Wind und im Raum verehrt. Daran sollte man nicht zweifeln. Dieser Herr des großen Glanzes sollte durch Askese verwirklicht werden. Denn diese Gottheit hat sich als großer Yogi in der ganzen Vielfalt aller Formen verkörpert. Und dieser Herr der Welten wird auf verschiedenen Wegen in allen Welten verehrt. So entstehen die Welten eine aus der anderen und stützen sich gegenseitig durch die Verbindung von Stützendem und Gestütztem bzw. von Ursache und Wirkung. In gleicher Weise entstehen auch die Elemente der Erde usw. eins aus dem anderen, indem sie sich umhüllen (wie im Matrjoschka-Prinzip, wo nur der kindliche Intellekt die Matrjoschka auseinandernimmt und die Puppen nebeneinander aufstellt). Und so lösen sie sich auch eins in das andere wieder auf, das jeweils kleinere in das größere. Nur weil sie sich gegenseitig durchdringen (und ineinander enthalten sind), konnten sie ihre Stabilität erreichen. Zuvor waren sie ohne spezielle Eigenschaften. Doch indem das eine aus dem anderen entstanden ist, haben sie ihre speziellen Eigenschaften bekommen. So kann man Erde, Wasser und Feuer als drei verschiedene Dinge unterscheiden. Ihre Unterscheidung beruht auf dem Fehlen bestimmter Eigenschaften. Die beiden anderen Elemente (von Wind und Raum) sind aufgrund ihrer Feinheit schwerer zu unterscheiden. Das Erdelement besitzt die Eigenschaften aller anderen Elemente (Geruch, Geschmack, Sichtbarkeit, Fühlbarkeit und Klang), und der Raum besitzt nur eine Eigenschaft (den Klang). Und wie man in einem großen Becher kleinere Becher stapeln kann, die sich dann untereinander enthalten, so sind alle Elemente im Raum enthalten. So ist ein Element immer größer als das darin enthaltene.

Die Schöpfung funktioniert, solange die Elemente existieren. Und die ganze Entwicklung der Geschöpfe betrachtet man in den Elementen. Ohne Elemente kann es keine Wirkung bzw. Wirklichkeit geben. Die Elemente sind in ihrem Wesen mehr Wirkungen, und die höheren Prinzipien wie die universale Intelligenz sind mehr Ursachen. Oh ihr Brahmanen, damit habe ich euch diese Erde mit ihren sieben Kontinenten und Ozeanen zusammen mit ihren Unterteilungen erklärt. Das alles ist nur die Verkörperung eines kleinen Teils aus dem Pradhana (dem Meer der Ursachen) auf verschiedenen Ebenen. Diese kosmische Gestaltung ist die Wohnstätte des höchsten Herrn, dem dieses ganze Universum gehört. Alles ist in ihm enthalten und von ihm durchdrungen. Nur diese äußeren Dinge kann ich beschreiben, und nur das kann man bezüglich der Entwicklung und Gestaltung der Welt hören. Die sieben Prinzipien der Natur (die Prakritis) stützen sich gegenseitig. Darüber hinaus gibt es viele weitere Prinzipien, die sich wiederum darauf stützen. Ich kann sie nur in beschränktem Maße erklären. So hört nun, ihr Brahmanen, wie ich die Position der Leuchtkörper am Himmel erkläre, ihre Grenzen und was über und unter dem Horizont der Erde ist.


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