Der Suta sprach:
Auf der linken Seite (Brahmanda Purana 1.2.18: in der Mitte) des Himavat befindet sich der Berg Kailash, wo der wohlhabende Kuvera mit den Rakshasas wohnt und sich als König von Alaka der Gesellschaft von Apsaras erfreut. Am Fuße des Kailash sammelt sich strahlendes, vorzügliches und kühles Wasser in dem See Manda, der von Lilien umkränzt ist und so funkelt wie die Sterne am Frühlingshimmel. Aus diesem See entspringt die ausgezeichnete und himmlische Mandakini, an deren Ufer der himmlische Garten Nandana liegt.
Im Nordosten des Kailash steht der Berg Chandraprabha in der Nähe von Suvarna, reich an himmlischen Wesen, Heilpflanzen und Mineralien, von denen sich die Götter bedienen. Der Berg Chandraprabha ist wie ein reines Juwel. Zu seinen Füßen liegt der See Acchoda, aus dem der himmlische Fluß Acchodá entspringt, der den himmlischen Garten Chaitraratha bewässert. Auf diesem Berg lebt Manibhadra, der General der Yakshas, mit seinem Gefolge und umgeben von seiner furchterregenden Armee der Guhyakas. Und wie die Mandakini, so fließt auch die Acchoda durch die Länder der Erde bis in den großen Ozean.
Im Südosten des Kailash steht der große Berg Lohita, der mit seinem goldenen Gipfel wie die Sonne strahlt. Er grenzt an den himmlischen Berg Pishanga, der wie rotes Vermillon erglänzt, und ist reich an vorzüglichen Tieren und Heilpflanzen. Am Fuße von Lohita liegt der große himmlische See Lohita, aus dem der Fluß Lauhitya mit höchst ausgezeichnetem Wasser entspringt, an dessen Ufern der große himmlische Garten der Götter namens Vishoka liegt. Auf diesem herrlichen Berg lebt der selbstgezügelte Yaksha Manivara mit seinem Gefolge an rechtschaffenen Guhyakas.
Der große Berg Vaidyuta aus vielfältigen Mineralien und Metallen steht in der Nähe des Anjana und wurde aus dem Körper des Dämonen Vritra geboren. Er hat drei Gipfel und ist voll grimmiger Tiere und Heilpflanzen. Er befindet sich südlich vom Kailash, und zu seinen Füßen liegt der heilige Manasa See, wo die Siddhas leben. Aus diesem See entspringt die heilige Sarayu zum Segen der Welten, und der himmlische Garten an ihren Ufern wurde unter dem Namen Vaibhraja berühmt. Auf dem Berg Vaidyuta lebt der Rakshasa Brahmapata, ein Sohn von Prahetri und Diener von Kuvera. Er ist selbstgezügelt, hat grenzenlose Kraft und wird von hunderten Yatudhanas umgeben, die durch die Lüfte reisen können.
Im Westen des Kailash steht der ausgezeichnete Berg Aruna, reich an guten Tieren, Heilpflanzen, Gold und Edelsteinen. In seiner Nähe steht der glorreiche Berg Munjavat, der den Wolken gleicht. Der Aruna ist ein Lieblingsplatz des großen Herrn Shankara und wird von reinen und goldenen Felsen umgeben. Es scheint, als würde er den Himmel mit hunderten goldenen Gipfeln bemalen. Er ist stets von Schnee bedeckt und schwer zugänglich. Auf diesem Berg lebt Lord Dhumra-Lohita, der König der Berge, und zu seinen Füßen liegt der See Shailoda, aus dem der himmlische Fluß Shailodá entspringt, der zwischen den Flüssen Chaksus und Sita in den Ozean eingeht. An seinen Ufern liegt der himmlische Garten Surabhi.
Im Norden des Kailash steht der Berg Gaura, wo vorzügliche Wesen und Heilpflanzen leben. Er erstrahlt wie ein gelbes Juwel und hat goldene Gipfel. Zu seinen Füßen liegt der glitzernde See Bindusaras, dessen Sand aus Gold besteht. Zu diesem See kam einst König Bhagiratha, um die heilige Ganga aus dem Himmel auf die Erde herab zu holen. Der königliche Weise lebte dort viele Jahre mit dem Wunsch: „Mögen meine Ahnen zum Himmel aufsteigen, wenn ihre irdische Asche im heiligen Wasser der Ganga gereinigt wird.“ Hier wurde die Göttin Ganga, die dreifach im Himmel, auf Erde und in der Unterwelt fließt, zuerst herabgebeten. Auf dem Mondberg entspringend teilt sie sich hier selbst in sieben Ströme. An diesem Ort bestehen die Opferpfähle aus wertvollen Edelsteinen und die Opferaltäre aus Gold. Nachdem hier das Opfer vollbracht wurde, begab sich Indra mit der Götterschar zu Shiva. Die Milchstraße, die man aus unzähligen, dichtgesäten und hellglitzernden Sternen am klaren Nachthimmel sehen kann, ist nichts anderes als die Göttin Ganga. Nachdem sie durch den Himmel geflossen ist, kam sie nun auf die Erde herab. Sie stürzte auf das Haupt von Shiva, der sie mit seiner Yoga-Illusionsmacht empfängt und zügelt. Als die Göttin wild herabstürzte, fielen einige Tropfen auf die Erde, die zum glitzernden See namens Bindusaras wurden. Man sagt, als die Göttin von Shiva mit einen Lächeln empfangen und gezügelt wurde, wollte sie eigentlich den Gott hinwegspülen und dachte: „Ich werde meinen Weg ungehindert gehen, die Erde durchbohren und Shankara mit meinem Strom in die Unterwelt reißen.“ Doch Shiva erkannte die Absicht ihres wilden Wesens und empfing sie auf seinem Kopf, als sie mit großer Gewalt auf die Erde stürzen wollte. Denn er blickte auf König Bhagiratha, der durch seine Buße völlig abgemagert war, das Netz seiner Adern trat überall hervor und seine Sinnesorgane versagten vor Hunger. Da dachte der Herr: „Ich wurde von diesem König wegen des heiligen Stroms zufriedengestellt und möchte ihm einen Segen gewähren.“ So zügelte er den Zorn der großen Göttin und erinnerte sich damit an sein Versprechen, das er Brahma gegeben hatte. Und von der harten Buße Bhagirathas versöhnt, entließ er den wilden Strom, den er durch seine Macht gezügelt hatte. Und sobald der Fluß freigegeben war, begann er in sieben Strömen zu fließen. Drei davon flossen in östliche und drei in westliche Richtung. So teilte sich der eine Strom der Ganga in sieben Zweige. Nalini, Hradini und Pavani flossen östlich davon, Sita, Chaksu und Sindhu westlich, und der siebente Strom floß von König Bhagiratha geführt direkt nach Süden. Deshalb wird der Fluß auch Bhagirathi genannt und geht in den Salzozean ein (um die Ahnen des Königs zu erlösen, siehe ausführlich in Mahabharata ab 3.106).
Das ganze Bharata-Land (Himavarsha) wird durch diese sieben Ströme gesegnet. Sie entspringen dem Bindusaras-See und segnen all die vielen Länder wie Indra, wenn er Regen sendet.
Der Fluß Sita teilt die Sindhu-Wüste und segnet die Mlecha-Länder der Sirindhras, Kuntalas, Chinas, Barbaras, Yavanas, Druhas, Rushanas, Kunindas und Angalokavaras, um schließlich in den westlichen Ozean zu fließen.
Der Chaksu fließt durch die Länder der Chinmamarus, Nanganas, Sarvamulikas, Sadhras, Tusaras, Tarmpakas, Pahlavas, Daradas und Sakas und endet ebenfalls im Ozean.
Der Sindhu fließt durch die Länder der Daradas, Kashmiras, Gandharas, Varapas, Hradas, Shivapauras, Indrahasas, Vedatis, Visarjayas, Saindhavas, Randhrakarakas, Bhramaras, Abhiras, Rohakas, Sunamukhas und Urdhvamanus.
Die Ganga (bzw. Bhagirathi) segnet die vorzüglichen Länder der Kalapagramakas, Paradas, Siganas, Khasas, Kiratas, Pulindas, Kurus, Bharatas, Panchalas, Kashis, Matsyas, Magadhas, Angas, Brahmottaras, Vangas und Tamraliptas, die von den Siddhas, Charanas, Gandharvas, Yakshas, Rakshasas, Vidyadharas und Nagas besucht werden. Geleitet von den Vindhya Bergen endet sie schließlich im südlichen Ozean.
Der heilige Fluß Hradini fließt in östliche Richtung und bewässert die Länder der Nishadas, Dhivaras, Rishikas, Nilamukhas, Keralas, Ustrakarnas, Kiratas, Kalodaras und Vivarnas, um dann in den östlichen Ozean einzugehen.
Der Zweig Pavani fließt ebenfalls in östliche Richtung und segnet die Apathas, den See Indradyumna, die Kharapathas und Indrasahkupathas, den mittleren Garten von Maskara und Kuthapravarana. Dann endet der Fluß im Salzozean in der Nähe der Insel Indradvipa.
Ebenfalls in östliche Richtung fließt der Zweig Nalini und segnet die Tomaras, Hamsamargas und Huhukas. Dann durchbricht er manche Berge und erreicht die Karnapravaranas und Asvamukhas, durchquert eine Wüste und kommt zu den Vidyadharas, um schließlich in Nemimandala-Kostha im großen Ozean zu enden.
All diese großen Flüsse haben hunderte und tausende Nebenflüsse, die alle irgendwann im Ozean enden, wie das Wasser, das Indra regnen läßt. An den Ufern der Vasvokasa, die auf dem Gipfel des Harisringa entspringt und für ihr duftendes Wasser berühmt ist, lebt der selbstbeherrschte Gelehrte Kauveraka (Sohn von Kuvera) mit seinen Schülern Yajnopeta, Sumahan, Amitaujas und Suvikrama, die ihm gleichen. Kauveraka ist stets von gelehrten Brahma-Rakshasas aus der Familie des Agastya umgeben. So kann man sich den Wohlstand der Bewohner dieser Berge vorstellen. Durch gegenseitige Verbundenheit entsteht ihr Wohlstand aus Dharma, Artha und Kama (Tugend, Verdienst und Liebe) und verdoppelt sich noch.
Auf der Bergkette Hemakuta liegt der See Sayana, aus dem die Flüsse Manasvini und Jyotismati entspringen. Der eine fließt in den westlichen und der andere in den östlichen Ozean. In gleicher Weise liegt auf dem Nishada der See Visnupada, und aus ihm entspringen die Flüsse Gandharvi und Nanvali. Vor dem Meru befindet sich der tiefe See Chandraprabha, aus dem der heilige Jambu-Fluß entspringt, der das berühmte Gold Jambunada gibt. Auf der Bergkette Nila liegt der See Payoda so strahlend wie ein weißer Lotus, von dem die Flüsse Pundarika und Payoda entspringen. Auf dem Sweta liegt der See Uttara-Manasa, und aus ihm stammen die Flüsse Jyotsna und Mrigakanta. Der heilige See Rudrakanta (auf der Bergkette Sringavan) ist voller Nektar und Lotusblüten sowie reich an Fischen und Wasservögeln. Ringsherum stehen wunscherfüllende Bäume. Sein Wasser ist angenehm und süß wie Honig, und man sagt, er wurde von Shiva geheiligt. Daneben gibt es zwölf weitere berühmte Seen voll mit Lotusblüten, Fischen und Wasservögeln. Sie werden Rudrajayas genannt und sind so groß wie Meere. Hier entspringen die beiden Flüsse Santa und Madhvi.
Im Kimpurusha Varsha und darüber gibt es keinen Regen aus Wolken. Hier wird das Land nur von vorzüglichen Flüssen bewässert, welche die Berge durchbohren. Darüber hinaus gibt es zwölf große Berge, die im großen Salzozean untergetaucht sind. Im Osten sind es Rishabha, Dundhubi und der große Dhurma, im Norden Chandra, Kanka und Prana, im Westen Somaka, Varaha und Narada und im Süden Chakra, Balahaka und Mainaka. Zwischen Chakra und Mainaka befindet sich im Süden das große Samvartaka-Feuer, das zur universalen Auflösung alles Wasser verbrennt. Es liegt im Ozean und wird auch Aurva oder Pferdeköpfig genannt. Diese zwölf großen Berge versteckten sich im Ozean, weil sie Furcht davor hatten, daß Indra auch ihnen die Flügel abschlägt (um die Gestalt der Erde beständig zu machen).
Was man im hellen Vollmond als dunkle Schatten in Gestalt eines Hasen sieht, das ist ein Abbild des Bharata-Varsha mit seinen neun Bereichen. Dies sieht man nur von hier aus, und nicht anderswo. All die Länder im Bharata-Varsha gedeihen durch Tugend, Verdienst und Liebe in den gewünschten Qualitäten von Gesundheit, Langlebigkeit und Größe. Überall in den verschiedenen Ländern leben verschiedene Arten von Menschen und andere Lebewesen mit solch guten Qualitäten. So wird diese Erde zur Basis für das ganze Universum.