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1.39. Die Wohnstätten der Himmlischen

Der Suta sprach:
Im Weiteren werde ich über die ausgezeichneten Wohnstätten der himmlischen Wesen sprechen, die sich auf den verschiedenen Bergen befinden. Der Lustgarten vom mächtigen Indra liegt auf dem großen Berg Shitanta und ist mit allen wünschenswerten Qualitäten gesegnet. Der Berg enthält viele bauchähnliche Höhlen, die als Wohnstätte dienen, und viele verschiedenartige Mineralien und Juwelen. Hier wohnen zahllose Tiere mit guten Eigenschaften, und die Täler und Felsspalten sind mit Blüten übersät, wo die Bienen summen. Alles ist mit Gold, Korallen und Juwelen geschmückt, von bunt schimmernden Kletterpflanzen bedeckt und vom Summen der Bienen belebt. Hunderte Mineralien breiten sich über die Gipfel und Abgründe aus. Die Felsen sind mit Juwelen und Blüten verschiedenster Farben verziert, und darüber sprudeln Quellen und Fontänen mit reinem und wohlschmeckendem Wasser. Ringsherum blühen zierliche Hecken, und auf den zauberhaften Bächen schwimmen Blütenflöße. Die inneren Felsenspalten werden von den Kinnaras besucht, und die vielen Höhlen von den Yakshas und Gandharvas. Manche sind leicht zu erreichen, andere sind eng und schwer passierbar. Überall tummeln sich die Tiere, gutes Wasser gibt es reichlich, und die Bäume auf dem Berg tragen verschiedenste Blüten und Früchte. Hier befindet sich auch der große (wunscherfüllende) Parijata Baum vom König der Götter, der in den drei Welten berühmt ist und, wie man hört, in vielen Hymnen gepriesen wird. Durch seine äußerst duftenden und lieblichen Blüten, so strahlend wie die Mittagssonne, wird der ganze Berg ringsherum erleuchtet. Und der Wind trägt den Duft der Parijata-Blüten aus dem Wald über hunderte Yojanas davon. Die Seen sind mit duftenden blauen Lotusblüten geschmückt, so dunkel wie Lapislazuli und mit goldenen und diamantgleichen Staubfäden, die von Bienen umsummt werden. In gleicher Weise gibt es auch den roten Lotus mit großen Blättern, dessen vollentfaltete Blüten mit hundert Blütenblättern höchst bezaubernd sind. Tausende Fische schimmern im klaren Wasser wie mit goldenen Ornamenten geschmückt und Augen, die nicht zwinkern. Reich verzierte Schildkröten erstrahlen wie mit Gold bedeckt und paddeln überall umher. Dieser wunderschöne Wald des tausendäugigen Indras wird noch von Vögeln verschönert, die in allen Farben schimmern und mit juwelengleichen Federn gesegnet sind. Sie haben Schnäbel wie Edelsteine und tragen farbige Blütenmuster. Stolz fliegen sie umher und zwitschern in lieblichsten Tönen. So wurde dieser Lustgarten durch das Summen der berauschten Bienen und das Zwitschern der stolzen Vögel zu einem Ort der ewigen Freude. Darüber hinaus gibt es auch viele Affen in diesem Wald, deren Fell so bunt wie Edelsteine schimmert, sowie zahllose andere Tierarten verschiedenster Gestalten und Farben. Die Felsen haben herrlich goldene Wände mit Juwelen und Perlen, und die Gipfel leuchten wie Diamanten. Wenn die Bäume, Kletterpflanzen und Sträucher wie auch der Parijata-Baum vom sanften Wind geschüttelt werden, regnet es überall herrliche Blüten. Oh ihr Brahmanen, wie ein Paradies erstrahlt dieser Lustgarten mit all den Betten und Sitzen aus glänzenden Edelsteinen. Die Sonne ist weder zu heiß noch zu kalt. Die Natur befindet sich in ausgeglichener Harmonie, und das Klima ist stets angenehm. Der Frühlingswind trägt den lieblichen Duft der Blüten und schafft ein Gefühl großer Freude. Er zerstreut jede Müdigkeit, und seine Berührung ist reines Glück. In diesem strahlenden Garten von Indra erfreuen sich all die Götter, Dämonen, Nagas, Yakshas, Rakshasas, Guhyakas, Gandharvas, Vidyadharas, Siddhas und Kinnaras. Auch die Scharen der Apsaras vergnügen sich hier nach Lust.

Östlich vom königlichen Berg steht der fürstliche Kumunja mit vielen Flüssen und Höhlen. Auf seinem mineralreichen Gipfel befinden sich acht große Städte hochbeseelter Dämonen. Und auf dem Berg Vajraka mit seinen vielen Gipfeln und Höhlen liegt die Wohnstätte der Rakshasas voll Männer und Frauen. Der schreckliche Rakshasa Nilaka kann jede gewünschte Gestalt annehmen. Sie alle sind mit großer Kraft und Heldenmut begabt und leben dort für immer. Auf dem großen Berg Mahanila gibt es fünfzehn berühmte Städte der pferdeköpfigen Kinnaras. Ihr mächtiger Führer, der so stark wie Indra ist, heißt Devasena, und entsprechend sind die fünfzehn Kinnara-Könige sehr stolz. Der große Berg ist mit befestigten Siedlungen geschmückt, die goldene Mauern haben und Bewohner verschiedenster Stämme beherbergen. Dort leben auch hunderte der großen Nagas in Furcht vor Garuda, diese schrecklichen, feurigen und unnahbaren Schlangen mit stechendem Blick.

Auf dem großen Berg Sunaga gibt es ebenfalls tausende Wohnstätten der Götter mit prächtigen Palästen, hohen Mauern und großen Torbögen. Auf dem Berg Venumanta, der fünfzig Yojanas lang und dreißig breit ist, stehen drei Städte der Vidyadharas. Ihre Herrscher heißen Uluka, Romasa und Mahanetra und sind so heldenhaft wie Indra. Auf dem großen Gipfel des Berges Vaikanaka, der voll Höhlen und Bächen ist, lebt Sugriva, der gefürchtete, kraftvolle und unbesiegbare Feind der Schlangen und Sohn von Garuda, der so schnell wie der Wind fliegt. Dieser Gipfel schimmert in verschiedenen Farben durch all die Juwelen und Mineralien. Und der ganze Berg wimmelt von großen, mutigen und kraftvollen Vögeln, die sich von Schlangen ernähren.

Auf dem Berg Karanja wohnt Shiva, der Herr der Yogis und Geisterwesen mit dem Bullen als Symbol. Und ringsherum in den Spalten und auf den Hängen leben verstreut die Geisterwesen und unnahbaren Kobolde mit unterschiedlichsten Gestalten und Fähigkeiten. So sagt man auch, daß sich die acht strahlenden Wohnstätten der acht hochbeseelten und unermeßlich kraftvollen Vasus auf dem Berg Vasudhara befinden. Auf dem Berg Ratnadhatu sind die heiligen Einsiedeleien der Sieben Heiligen und die Wohnstätten der Siddhas. Auf dem hervorragenden Berg Hemasringa ist die Wohnstätte des viergesichtigen Herrn, des großen Stammvaters Brahma, die von allen Lebewesen verehrt wird. Auf dem Berg Gajashaila erfreut sich ewiglich der heilige Herr Rudra mit all seinen Geisterwesen, von allen Wesen verehrt. Auf dem großen Berg Sumegha, der einer Wolke gleicht und mit Mineralien reich begabt ist, sind die grenzenlos strahlenden Wohnstätten der Adityas, Vasus und Rudras erbaut. Der ganze Berg ist mit vielen Höhlen, Bächen und Büschen geschmückt, und hier findet man auch die bezaubernde Wohnstätte der Aswin-Götter. Die Wohnstätten der Götter wurden von den Siddhas auf den großen Bergen errichtet und werden dort beständig von den Yakshas, Gandharvas und Kinnaras verehrt.

Auf dem hervorragenden Berg Hemakaksa befindet sich die wohlhabende Gandharva-Stadt Ashitya, die so strahlend wie das himmlische Amaravati mit hohen Mauern und Torbögen ist. Doch dort leben allerdings keine Siddhas, weil die Gandharvas von kämpferischer Natur sind. Ihr Herrscher ist der große König Kapinjala. Die Wohnstätten der Rakshasas sind auf dem Berg Anala, und die mächtigen und heldenhaften Danavas, die den Göttern feindlich gesinnt sind, leben auf dem Berg Panchakuta. Auf Satasringa stehen hunderte Städte der unermeßlich mutigen Yakshas, und die ausgezeichnete Stadt von Takshaka, dem Sohn von Kadru, ist auf dem Berg Tamrabha. Die große Wohnstätte von Guha, der gern in einer Höhle wohnt, befindet sich im vorzüglichen Berg Vishakha, der mit schönsten Spalten und Höhlen gesegnet ist. Auf dem Berg Swetadara ist die Stadt des edlen Sunabha, dem Sohn von Garuda, mit großen Palästen. Auf dem ausgezeichneten Berg Pishachaka ist ebenfalls eine Stadt mit vielen Palästen, wo Kuvera, der Gott der Reichtümer, wohnt und von Yakshas und Gandharvas verehrt wird. Entsprechend wird auch Lord Hari von allen Lebewesen auf dem Harikuta verehrt, und durch die Anwesenheit des Herrn erstrahlt der Berg in größter Herrlichkeit.

Die Wohnstätten der Kinnaras sind auf dem Berg Kumuda. Die Nagas leben auf dem Berg Anjana, und die Städte der Gandharvas mit vielen Palästen sind auf dem Berg Krishna. Die Stadt der Vidyadharas befindet sich mit Mauern, Toren und vielen großen Häusern auf dem schönen Gipfel Pandura. Auf dem Berg Sahasra-Shikhara gibt es tausend Städte der schrecklichen Daityas, die goldene Ketten tragen. Auf dem Berg Mukuta wohnen die Nagas, und die Heiligen leben glücklich auf Pushpaka. Und auf dem herausragenden Berg Supaksa gibt es die vier Paläste für Yama, Soma, Vayu und den Schlangenkönig, die von den Gandharvas, Kinnaras, Yakshas, Nagas, Vidyadharas und Siddhas an ihren jeweiligen Stätten höchst verehrt werden.


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