Pushpak Vayu PuranaZurück WeiterNews

1.37. Die Täler und Seen im Osten des Meru

Der Suta sprach:
Die Täler zwischen den Shitanta und Kumunja Bergen erklingen vom Gesang der Vögel und werden von unzähligen Geschöpfen bewohnt. Sie sind dreihundert Yojanas lang und hundert breit. Dort gibt es einen vorzüglichen See mit süßem und reinem Wasser. Er erstreckt sich über die ganze Länge des Tales und ist mit süßduftenden weißen und großen roten Lotusblüten mit tausend Blütenblättern zu Hunderten und Tausenden geschmückt. Hier gibt es große und unnahbare Schlangen mit gewaltigen Körpern, und das vorzügliche Wasser wird von den Göttern, Dämonen und Gandharvas genutzt. Der heilige See heißt Shrisaras und ist hier und im Himmel berühmt. Er ist mit klarem Wasser gefüllt und der Zuflucht aller verkörperten Wesen würdig. In der Mitte dieses ausgedehnten Lotussees befindet sich ein Lotus mit Millionen Blütenblättern, die sich nach allen Seiten ausbreiten. Er hat den Glanz der Mittagssonne, ist ständig offen und voll erblüht. Er verwelkt niemals, ist kugelförmig mit vielen schönen Staubfäden und erklingt vom Summen der berauschten Bienen. In diesem Lotus wohnt stets Lakshmi, die Göttin des Wohlstandes, und zweifellos ist dieser Lotus eine Verkörperung von ihr. Auf der östlichen Seite des Sees ist ein wunderschöner Bilva-Wald voller Blüten und Früchte, der von den Siddhas bewohnt wird. Er ist hundert Yojanas breit und dreihundert lang. Dort gibt es tausende große Bäume mit dicken Stämmen und weit ausgebreiteten Zweigen und Kronen bis zu einem halben Yojana groß. Der Boden ist mit süßschmeckenden Früchten voller Nektar übersät, die so groß wie Kriegstrommeln sind. Manche sind golden, andere grün, gelb oder weiß. Überall fallen sie herunter und zerbrechen sich selbst. Er ist als Shrivana bekannt und wird von Kinnaras, Yakshas, großen Nagas und anderen Naturgeistern bewohnt. Hier leben auch die Siddhas, die sich von den Bilva-Früchten ernähren, sowie viele andere Arten von Lebewesen. Hier ist die Göttin Lakshmi beständig anwesend und wird von den Siddhas verehrt.

Zwischen den großen Bergen Vikanka und Manishaila befindet sich ein ausgedehnter Champaka-Wald. Er ist zweihundert Yojanas lang und hundert breit und wird von den Siddhas und Charanas besucht. Ihn umgibt ein Meer von üppigen und prachtvollen Blumen, so daß er wie ein Feuer erstrahlt. So erscheint der ganze Wald in einer gelbroten Farbe voll großer Bäume mit riesigen Stämmen und blühenden Zweigen und Kronen, die sich über ein Achtel Yojana ausbreiten. Die Blüten haben einen Umfang von einer Elle und sind drei Ellen lang. Ihre hellgelben Staubfäden enthalten Pollen, der dem roten Vermillon-Pulver gleicht. Sie blühen beständig und verbreiten ihren süßen Duft. Der ganze Wald erstrahlt von diesen Blüten und hallt vom Summen der berauschten Bienen wieder. So wird er gern von den Göttern, Dämonen, Gandharvas, Yakshas, Rakshasas, Apsaras und großen Schlangen besucht. Hier gibt es auch eine Einsiedelei des heiligen Stammvaters Kasyapa, wo man viele Siddhas und Sadhyas findet, und der wundervolle Klang vedischer Rezitationen erklingt.

Zwischen den Bergen Mahanila und Kumunja befindet sich am Ufer des großen Flusses Sukha ein schöner Palmenwald, wo viele Siddhas leben. Er ist fünfzig Yojanas lang und dreißig breit. Die Kumuda- und Anjana-Bäume erheben sich hier bis zu einem Achtel Yojana, haben mächtige Wurzeln, sind sehr stark und stehen so dicht, daß man kaum hindurchgehen kann. Sie sind fest, groß und rund. Ihr Duft und ihr Saft sind süß. Dieser Wald ist die Heimat des ausgezeichneten Elefanten Airavata, des königlichen Elefanten des großen Indra. Und so ist er in allen Welten berühmt.

Nördlich der Berge Venuman und Sumedha liegt ein großes Feld von Kusha-Gras. Es ist tausend Yojanas lang und hundert breit, ohne Bäume, Sträucher, Kletterpflanzen und jegliche Tiere. Ähnlich liegt im Norden der beiden Berge Nishada und Deva ein sehr felsiges Land, das tausend Yojanas lang und hundert breit ist. Auch hier wachsen keine Bäume oder Sträucher, obwohl es immer naß ist und knöcheltief unter Wasser steht.

Oh ihr führenden Brahmanen, damit habe ich euch die verschiedenartigen Täler zwischen den Bergen im Osten des Meru beschrieben.


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