Pushpak Vayu PuranaZurück WeiterNews

1.29. Der Stamm von Agni

Ein geistiger Sohn von Brahma war der Gott, der im Swayambhuva Manwantara als Agni (der Feuergott) erschien. Seine Gattin Swaha gebar ihm drei Söhne, nämlich Pavaka, Pavamana und Shuchi (bzw. Saura). Pavamana ist das Feuer, das man durch das Reiben der Feuerhölzer erhält. Shuchi erinnert an das Sonnenfeuer, und Pavaka ist das Feuer, das aus dem Blitz entsteht. Das sind ihre jeweiligen Wohnstätten. Der Sohn von Pavamana wird Kavya-Vahana genannt, der von Pavaka Saharaksha und der von Shuchi Havyavaha. Havyavaha ist das Feuer der Götter, Kavya-Vahana ist das Feuer der Ahnen, und Saharaksha ist das Feuer der Dämonen. Das sind die drei Feuer, welche den Göttern, Ahnen und Dämonen gehören. Sie haben 49 Söhne und Enkelsöhne. Ich werde nun ihre Einteilung gesondert durch ihre Namen erklären.

Vaidyuta, das weltliche Feuer, war der erste Sohn von Brahma. Sein Sohn Brahmaudanagni wurde unter dem Namen Bharata berühmt. Seine Söhne waren Vaisvanara, Mahar, Kavya, Apamrasa und weitere. Mit Atharvan wurde zu Beginn das Amrit aus dem Pushkara-Ozean gequirlt. Dieser Atharvan ist das irdische Feuer, und sein Sohn war Dadhyan. Atharvan sollte man auch als Bhrigu kennen und seinen Sohn als Angiras. Daher ist das weltliche Feuer Dadhyan der Sohn von Atharvan. Nun sollte man sich auch erinnern, daß man in diesem Pavamana Feuer aus dem Quirlen des Ozeans das häusliche Garhapatya-Feuer erkennen kann, von dem zwei Söhne geboren wurden, nämlich Shamsya und Shukra. Shamsya ist das Opferfeuer Ahavaniya, das auch als Havyavahana (Götterfeuer) bekannt ist. Der zweite Sohn Shukra wird durch die Rezitation der heiligen Mantras geweiht. Die beiden Söhne des Shamsya-Feuers sind Sabhya (in der Gesellschaft) und Avasathya (im Hause befindlich). Das Götterfeuer des Shamsya, das auch Opferfeuer genannt wird, kennen die Brahmanen, welche die 16 Flüsse verehren, nämlich Kaveri, Krishnaveni, Narmada, Yamuna, Godavari, Vitasta, Chandrabhaga, Iravati, Vipasa, Kausiki, Satadru, Sarayu, Sita, Sarasvati, Hladini und Pavani. Er teilt sich unter ihnen in 16 Teile und begibt sich in diese Wohnorte. Diese Wohnorte sind himmlisch, und wer darin geboren wird, wird Bewohner genannt. Entsprechend sind die Söhne dieser Flüsse himmlische Bewohner. Manche dieser Opferfeuer sind bewegliche Feuer, und andere sind an einen festen Ort gebunden. Hört, ich werde sie kurz und prägnant erklären.

Ritu, Pravahana und Agnidhra sind die vorderen Feuerplätze. Die anderen werden am Tag, an dem der Somasaft extrahiert wird, bezüglich ihrer Orte nach der Reihenfolge der Opfer festgelegt. Hört nun über die Ordnung weiterer Feuer. Das Feuer Samrat wird nach dem zweiten Uttara-Vedi festgelegt und als achtfach bezeichnet. Es wird von den Brahmanen verehrt. Daneben befindet sich das zweite Parsad-Feuer. Dieses Feuer empfängt die Opfergaben, wenn die Mantras „Pro tadvoche nabhaha ...“ wiederholt werden. Vom Brahma-Jyoti-Vasu-Feuer wird gesagt, daß es seine Wohnstätte in der Region von Brahma hat.

Ein Feuer, das keine direkte Verbindung zum Götter- oder Opferfeuer hat, wohnt auf dem Leichenverbrennungsplatz. Es heißt auch, das irdische Feuer im Ozean wohnt in der Region von Brahma, und das strahlende Feuer Ritudhama lebt im Udumbara-Holz. Das Ajaikapat ist ein ortsgebundenes Feuer und befindet sich vor der Opferhalle. Das Ahirbudhnya ist ein Anuddeshya-Feuer und wird auch als Grihapati (Hausvater) bezeichnet. Alle Söhne des Shamsya-Feuers werden von den Brahmanen als ortsgebundene Feuer bezeichnet.

Nun werde ich das transportable Feuer und seine acht Söhne beschreiben. Kratu, Pravahana und Agnidhra sind ihre Wohnorte. Am Tag, wenn der Somasaft extrahiert wird, werden sie zu ihren Plätzen getragen. Das Feuer als Opferträger, das an den Sohn von Pautra erinnert, wird Shanti (Frieden), Prachetas (Achtsamkeit) oder Satya (Wahrheit) genannt. Es ist das zweite Feuer. Das Viswadeva-Feuer (Allgötter-Feuer) gilt als im Brahman beständig. Avaksu, der Sohn von Acchavaka, wird als auf der Erde befindlich betrachtet. Das kraftvolle Ushira-Feuer gilt als Sohn von Nesthiya. Das achte Feuer Vyaratti gilt als Sohn von Marjali. Sie alle haben veränderliche Wohnorte.

Von ihnen wird das Pavaka-Feuer als Fötus des Wassers bezeichnet. Daraus entsteht das Feuer Avabhritha, das durch Opfergaben ins Wasser auf rechte Weise verehrt wird. Sein Sohn ist das Hricchaya-Feuer, das sich im Bauch der Menschen befindet. Der Sohn des Verdauungsfeuers ist das Wissens-Feuer Manyuman, die sich gegenseitig entzünden und die Lebewesen beherrschen. Der Sohn des Manyuman-Feuers ist das schreckliche Samvartaka-Feuer, das pferdeköpfige Feuer im Ozean, das (zur universalen Auflösung) dessen Wasser verzehrt. Der Sohn des unterseeischen Feuers ist Saharaksha, das Feuer der Dämonen. Der Sohn von Saharaksha ist das Kshama-Feuer, das die Wohnstätten der Menschen verbrennt. Und dessen Sohn ist das Kravyada-Feuer, das den Tod verbrennt. Dies sind die Generationen der Söhne des Pavaka-Feuers (Pavaka => Avabhritha => Hricchaya => Manyuman => Samvartaka => Saharaksha => Kshama => Kravyada, oder sinngemäß: Leben => Opfer => Verdauung => Erkenntnis => Auflösung => Sieg => Körperlosigkeit => Unsterblichkeit).

Das Shuchi-Feuer der Sonne wurde von den Gandharvas und Dämonen durch Reiben von Arani-Hölzern entzündet. Daraus entsteht das Ayus-Feuer, das in den Tieren verehrt wird. Der Sohn von Ayus ist Mahiman, und dessen Sohn heißt Savana, das Selbst-Feuer des Kochens und Opferns. Der Sohn von Savana ist das berühmte Adbhuta-Feuer, und dessen großartiger Sohn ist Vivichi, der stets die Opfergaben der außerordentlichen Riten von Sündern verzehrt. Der Sohn von Vivichi ist Arka, und dessen Söhne heißen Anikavan, Asrijavan, Raksoha, Pitrikrit, Surabhi und Rukmavan, die in Gold, Juwelen und anderen kostbaren Materialien wohnen. (Shuchi => Ayus => Mahiman => Savana => Adbhuta => Vivichi => Arka => ...) Das sind die vierzehn Nachkommen des Shuchi-Feuers, die auch Vahnis genannt werden. Sie werden durch das Rezitieren der Mantras in den Opfern geheiligt.

Im Manwantara namens Swayambhuva entstehen diese Feuer mit der ersten Schöpfung und vergehen (am Ende der Manwantaras) zusammen mit den Gruppen der wirksamen Götter. Während des Manwantaras sind diese Feuer, die ihren beweglichen Wohnorten entsprechen, sowohl leblos als auch lebendig. Sie werden in drei Arten des Wirkens eingeteilt, nämlich Kamya (beliebig nach Wunsch), Naimittika (gelegentlich) und Nitya (regelmäßig). Am Ende des Manwantaras vergehen sie mit ihren strahlenden Söhnen.

Damit habe ich die Wohnstätten (Feuerstellen) und ihre Bewohner erklärt. An ihrem Beispiel wurden die Eigenschaften der Feuer der vergangenen und zukünftigen Manwantaras aufgezählt. Sie alle sollten wie Asketen betrachtet werden, die ihr rituelles Reinigungsbad genommen haben, oder als strahlende Herrscher ihrer Untertanen. In all den sieben Manwantaras von Swarochisha bis Savarni kann man sie durch ihre verschiedenen Formen und Aufgaben erkennen. Die jeweiligen Feuer existieren immer zusammen mit den jeweiligen Gruppen der Götter. Damit wurden die Arten der Feuer auf rechte Weise ordnungsgemäß beschrieben. Nun hört die ordnungsgemäße Beschreibung der Ahnen.


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