Pushpak Vayu PuranaZurück WeiterNews

1.24. Schöpfungsbeginn und Hymne an Mahadeva

Vayu sprach:
Die Heiligen wissen, daß es im Land der Bharatas (im Bharata-Varsha) vier Yugas gibt, nämlich Krita, Treta, Dwapara und Kali. Eintausend Zyklen dieser vier Yugas bilden einen Tag von Gott Brahma (ein Kalpa). Danach suchen die sieben Gruppen der Götter wie Yama und andere sowie die 14 Romavat Gruppen (???) mit ihren Verehrern körperlich im Janaloka Zuflucht. Auf diese Weise gehen die himmlischen Wesen vom Maharloka zum Janaloka und Tapaloka. Am Ende aller Manwantaras (der 14 Epochen der Manus) steigen die mächtigen Götter des Kalpas auf und erreichen die Einheit (Sayujya im Brahmaloka). So verlassen die 14 Gruppen der Wesen den Maharloka zur universalen Auflösung, wenn sich alle körperlichen Geschöpfe in die Elemente auflösen, wenn die Regionen zwischen Bhur- und Swarloka (zwischen Erde und Himmel) leer werden, wenn die Götter, die über das ganze Kalpa herrschten, in den Janaloka eingehen, wenn Brahma all die Götter, Heiligen und Dämonen wieder in sich zurückzieht, wenn alle Geschöpfe im Wasser und Feuer untergehen, und die Yugas ihr Ende finden (siehe auch Vishnu Purana 1.3). Zu jener Zeit vereinten sich im vergangenen siebenten Kalpa, das ich dir beschrieben habe, die sieben Ozeane und bildeten ein grenzenloses Meer voll Dunkelheit. In diesem einzigen und ausgedehnten Meer liegt der Herr, der Muschel, Diskus und Keule trägt, auf seinem Schlangenbett. Der Lotusäugige hat die Farbe einer dunklen Wolke, trägt die Krone und ist der Herr von Lakshmi. Es ist Hari, der Höchste Geist, der im achten Kalpa aus dem Mund von Narayana wieder geboren wurde. Er hat acht Arme und eine breite Brust, ist der Urquell alle Welten und eins mit dem Selbst. Als Yoga-Kenner und Meister der Illusion vertieft er sich in Meditation, die jenseits der Reichweite aller Gedanken liegt. Die Schlange (als sein Bett) hat tausend Köpfe, und ihr Körper strahlt so unvergleichlich wie reinstes Gold.

Als er dort lag und im Selbst ruhte, schuf der mächtige Vishnu wie zum Spiel einen Lotus aus seinem Nabel. Der Lotus wuchs über tausend Yojanas und hatte den Glanz der Mittagssonne. Er wurde von einem höchst stabilen diamantharten Stengel gestützt und entstand spielerisch durch den mächtigen Herrn. Als Lord Vishnu damit spielte, näherte sich wie zufällig der goldfarbige, viergesichtige und großäugige Brahma, der mit den gewöhnlichen Sinnesorganen nicht wahrnehmbar ist und aus dem goldenen Welten-Ei geboren wurde. Als Brahma dieses Wesen sah, das mit dem frischen Lotus spielte, der voller Herrlichkeit strahlte und süßen Duft verbreitete, verehrte er ihn. Er war erstaunt, pries ihn mit lauter Stimme und fragte: „Wer bist du, oh Herr, der inmitten des Meeres liegt?“ Als Vishnu die freundlichen Worte von Brahma hörte, erhob er sich mit erstaunten Augen von seinem Ruhebett und antwortete: „Was immer hier existiert, der Himmel, das Firmament und die Elemente, ich bin der Herr, das höchste Wesen.“ Und dann fragte Vishnu: „Wer bist du, oh Herr? Woher kommst du? Wohin gehst du und wo ist deine ewige Wohnstätte? Bist du ein universales Wesen? Was kann ich für dich tun?“ Und auf diese Fragen von Vishnu antwortete Brahma: „Wie du selbst, so bin auch ich der erste Schöpfer, der Große Vater Prajapati. Auch ich werde Narayana genannt, und alles besteht in mir.“

Vishnu, der Ursprung des Universums, hörte diese Worte mit Erstaunen. Und mit der Erlaubnis von Lord Brahma, dem Schöpfer der Welten, trat Vishnu als großer Yogi aus Neugier in den Mund von Brahma ein. Und nachdem er eingetreten war, sah er im Bauch von Brahma die achtzehn Kontinente mit den Ozeanen und Bergen sowie allen Lebewesen vom kleinsten Grashalm bis zu Brahma selbst, wie auch die vier Kasten und die ewigen sieben Regionen (Lokas). Bei diesem Anblick rief der berühmte und höchst strahlende Vishnu immer wieder: „Oh wie wunderbar die Macht der Askese dieses Wesens ist!“ Vishnu wanderte durch die verschiedenen Regionen und besuchte zahllose Einsiedeleien, aber er konnte auch nach tausend Jahren kein Ende finden. Danach trat der Gott mit Garuda im Banner wieder aus dem Mund heraus. Und der Herr ohne jegliche Feinde sprach zu Brahma, dem Großen Vater der Welt: „Oh sündloser Herr, ich kann weder den Anfang noch die Mitte oder das Ende deines Bauches finden. So sehe ich kein Ende der Zeit und des Raumes.“ Und nach diesen Worten sprach Vishnu weiter zu Brahma: „Oh bester Brahmane, auch du solltest in meinen Bauch eintreten und die unvergleichliche Welt dort sehen.“

Als Brahma diese Worte hörte, die für den Geist entzückend und angenehm waren, trat er in den Bauch von Vishnu ein. Und in diesem Körper sah der Gott mit den unergründlichen Taten die gleichen Welten. Obwohl er darin lange wanderte, fand er kein Ende dieser Welten im Körper des höchsten Herrn. Nachdem Brahma dies gesehen hatte, wollte er wieder zurückkehren. Doch Vishnu verschloß alle Körperöffnungen und wünschte, sich wieder im friedlichen Schlaf inmitten des ausgedehnten Meeres (der Ursachen) zur Ruhe zu legen. Als Brahma alle Körperöffnungen verschlossen sah, machte er sich winzig klein und entdeckte eine winzige Öffnung in Vishnus Nabel. Durch den Lotusstengel kam er heraus und nahm wieder seine eigene Form an. Daraufhin erstrahlte der viergesichtige Herr, der nun in der Mitte des Lotus saß, mit der gleichen Pracht, wie der Lotus selbst. Doch nach diesen Geschehnissen erhob sich ein Zweifel zwischen diesen beiden bezüglich der Oberherrschaft inmitten dieses grenzenlosen Meeres.

Der Suta fuhr fort:
Da kam der dreizacktragende Herr mit der unermeßlichen Seele, der Herr aller Lebewesen, der in goldenen Bast gekleidet war, zu jenem Ort, wo der ewige Vishnu auf seinem Bett des Schlangenkörpers (von Sesha) lag. Während er schnell lief, spitzte er mit den gewaltigen Tritten seiner Füße große Wassertropfen in den Himmel. Diese waren entweder sehr heiß oder extrem kalt, und dazu erhob sich noch ein heftiger Sturm. Als Brahma dieses mysteriöse Phänomen erblickte, sprach er zu Vishnu: „Was bedeuten diese großen Wassertropfen? Und warum wird dieser Lotus so schrecklich erschüttert? Bitte löse meine Zweifel! Was hast du vor?“ Als Vishnu, der Herr unvergleichlicher Taten und Vernichter der Dämonen, diese Worte von Brahma hörte, dachte er bei sich: „Kann es sein, das noch ein anderes Lebewesen in meinem Nabel wohnt? Es spricht angenehme Worte, aber vollbringt unangenehme Taten.“ Nach diesen Gedanken antwortete Vishnu: „Oh Herr, wirst du in diesem Lotus bedrängt? Was habe ich dir getan? Warum, oh bestes Wesen, verdächtigst du mich, obwohl ich dein bester Freund bin? Spricht aufrichtig!“ Als der Herr der Götter so freundlich gesprochen hatte, antwortete Lord Brahma, das Schatzhaus der Veden mit dem lotusgleichen Glanz: „Oh Herr, ich trat auf deinen Wunsch hin in deinen Bauch ein. Und wie du die Welten in meinem Bauch gesehen hast, so sah ich die Welten in deinem. Oh Sündloser, als ich nach tausend Jahren zurückkehren wollte, fand ich alle Ausgänge geschlossen, als wolltest du mich einsperren und unter deine Herrschaft bringen. Oh Gesegneter, ich meditierte, fand einen Ausgang durch deinen Bauchnabel und entkam durch den Lotusstengel. Mögest du keine Mißgunst mir gegenüber hegen!“ Als Vishnu diese Worte von Brahma hörte, sprach er: „Was ich getan habe, war nur ein Gedanke. Es geschah nur im Spiel, daß ich schnell meine Körperöffnungen schloß, und nicht, um dich zu beleidigen. Daran solltest du keinen Zweifel haben. Du bist meines Lobes und meiner Verehrung würdig. Oh Freundlicher, vergib mir, wenn ich mißgehandelt habe. Doch nun bitte ich dich, diesen Lotus zu verlassen, denn ich kann dich nicht länger tragen, weil du so strahlend und schwer bist.“

Darauf antwortete Brahma: „Sage mir, welchen Segen du mir gewährst, wenn ich diesen Lotus verlasse.“ Und Vishnu sprach: „Oh Feindevernichter, bitte sei mein Sohn! Das wird dir große Freude bringen. Du bist ein großer Yogi mit dem Reichtum der Wahrheit und jeder Verehrung wert. Du bist eine Form der heiligen Silbe OM. Oh Herr, von nun an sollst du einen weißen Turban als Krone tragen und als der Lotusgeborene berühmt sein. Oh Brahma, oh Herr der Welten, sei mein Sohn!“ Daraufhin akzeptierte Brahma diesen Segen von Vishnu. Und mit zufriedenem Geist und ohne jeden Gedanken an Rivalität sprach er: „So sei es!“

Doch als er dann ein wundervolles Wesen mit dem Glanz der aufgehenden Sonne und einem riesigen Gesicht herankommen sah, sprach er zu Narayana:
Oh Vishnu, wer ist diese Person, die hierher kommt? Er ist unbegreiflich mit gewaltigem Rachen, gebogenen Fangzähnen, zerzaustem Haar, zehn Armen, einen Dreizack tragend und ein Gesicht mit vielen Augen ringsherum. Er scheint der Herr der Welten in einer schrecklichen Form zu sein. Er trägt einen Gürtel aus Munja-Gras, sein Penis ist erigiert, und er brüllt furchtbar. Er erstrahlt in größtem Glanz wie ein Berg an Pracht und erfüllt alle Himmelsrichtungen und den Himmel selbst.

So von Brahma angesprochen, antwortete Vishnu:
Er kommt schnell heran und watet durch das Meer (der Ursachen). Von seinen Füßen wird der ganze Ozean aufgewühlt, und jede Menge Wasser spritzt in den Himmel. Oh Lotusgeborener, davon wurdest du besprenkelt. Und der große Lotus, der aus meinem Nabel wächst, wird mit dir zusammen vom Atem erschüttert, der aus seiner Nase strömt. Er ist der ewige Lord Isha, der Zerstörer. So wollen wir beide diesen Herrn mit dem Bullen im Banner preisen und verehren!

Aber diese Worte erzürnten Brahma, der im Lotus strahlte, und er sprach zu Vishnu:
Du kennst dich nicht selbst als Quelle und Ursprung aller Welten noch mich als Brahma, den ewigen Schöpfer des Universums! Wer soll dieses Wesen sein, das uns beide übertrifft?!

Als Vishnu diese zornigen Worte von Brahma hörte, antwortete er:
Oh Liebenswerter, spricht nicht so abfällig über das edle Selbst (den Atman). Dieser uralte Höchste Geist, der Herr von Illusion (Maya) und Yoga ist die Tugend und Gerechtigkeit (Dharma) selbst. Er kann nicht übertroffen werden. Er ist es, der jeden Segen gewährt, der ewige Herr und die Ursache des Universums. Er ist die Seele aller Seelen und das einzige Licht, das überall scheint. Er ist Gott Shankara, der sich am Spiel der Welt erfreut, wie die Kinder an ihrem Spielzeug. Als Schöpfer von allem trägt er viele Namen, wie Pradhana (Meer der Ursachen), Avyaya (unvergänglich Ruhender), formloses Licht, Prakriti (ungestaltete Natur) oder unfaßbare Dunkelheit. Wie auch immer er erscheinen mag, er ist die große Zuflucht der Asketen, um Leid und Zweifel zu überwinden. Er ist der ewige Sämann des ewigen Samen. Du bist der ewige Samen, und ich bin der ewige Mutterleib.

Nach diesen Worten sprach Brahma, die Seele des Universums, erneut zu Vishnu:
Du bist der Mutterleib, und ich bin der Samen. Doch wie ist er der Sämann des Samens? Ich bitte dich, mir diesen subtilen Zweifel zu lösen!

Auf diese Frage hin erklärte Vishnu, der Erhalter der Welt, ihren eigenen Ursprung und den Ursprung der Welten. Er löste die Zweifel von Brahma mit einer passenden Analogie:
Kein anderes Wesen ist größer oder auch kleiner als er. Die Region dieses Herrn ist das Ziel aller geistig Suchenden, denn dies ist der Ort der Glückseligkeit. Der höchste Herr hat sich selbst in zwei geteilt und besteht in sich selbst mit und ohne Eigenschaften. Ohne Eigenschaften ist er formlos, subtil und unverkörpert. Er ist der Kenner der weltlichen Illusion und ihrer Wirkungen. Er ist tief und unergründlich. Sein Penis brachte dich als Samen zu Beginn der Schöpfung in meinen Leib. Dort wurde dieser Samen im Laufe der Zeit zum großen goldenen Ei. Für tausend Jahre wurde dieses Ei in das weite Meer gelegt. Am Ende dieser tausend Jahre brach es durch das Element des Windes in zwei Teile. Der obere Teil der Schale wandelte sich in den Himmel und der untere in die Erde. Der erhabene Fötus (bzw. das Eidotter) wurde zum goldenen Berg Meru. Daraus erwachten der goldstrahlende Herr der Götter (Hiranyagarbha bzw. Brahma) und ich, der vierarmige Vishnu.

Als am Ende der tausend Jahre das Ei in zwei Teile zerbrochen war, erblicktest du die Welt ohne Sterne, Mond und Planeten. Da kam dir der Gedanke: „Wer ist hier?“ Daraufhin wurden deine geistigen Söhne geboren, jene Söhne, die immer wieder am Ende der tausend Jahre geboren werden, die ersten Stammväter, herrlich anzuschauen mit feuergleich strahlenden Körpern und Augen wie Lotusblütenblätter. So wurden gleichzeitig Sanatkumara und Ribhu geboren, die stets in Keuschheit lebten, sowie Sanaka, Sanatana und Sanandana. Sie konnten Dinge sehen, die jenseits der Reichweite aller Sinnesorgane sind. Sie wurden mit beherrschtem Geist geboren und waren frei von den drei Leiden. Aber sie erklärten, daß sie das Werk der Schöpfung nicht fortsetzen wollten. Denn die Geburt in der Welt ist ein großes Leiden, das von Alter und Kummer begleitet wird. Geburt, Leben und Tod drehen sich ständig im Kreis. Diese Welt ist wie ein Traum, und selbst im Himmel gibt es noch Sorgen. Als die drei Söhne mit Sanaka beginnend die Qualen der Höllen erblickten, das Entstehen und die Unvermeidlichkeit der Ereignisse (von Ursache und Wirkung) erkannten und sahen, wie selbstkontrolliert Sanatkumara und Ribhu waren, vermieden sie die drei natürlichen Qualitäten (welche die Welt regieren), erreichten die Selbsterkenntnis jenseits der illusionären Natur der Welt und entsagten ihr. Während sie der Welt entsagten, wurdest du von der Illusion Shankaras getäuscht. Damit ging zu Beginn dieses Kalpas dein reines Bewußtsein verloren, und daraus entstanden die subtilen Elemente von Raum, Wind, Feuer, Wasser und Erde, die bis zum Ende des Kalpas existieren werden.

Das ist die große Illusion (Maya) des höchsten Herrn, die du erkennen kannst. Das ist der Berg Meru, von dem man sagt, daß er bis in die Region der Götter reicht. So kannst du deine wahre Größe erkennen. So kannst du dich selbst durch dein Selbst erkennen. So kannst du auch mich erkennen, und dich dem Herrn, dem großen Shiva mit der Yoga-Macht nähern, der den lebenden Wesen jeden Segen gewährt. Nähere dich diesem Meister des Universums in Form des OM und verneige dich tief vor ihm! Wenn er zornig wird, kann er uns beide mit nur einem Atemzug verbrennen. Nachdem ich diesen Herrn der großen Yoga-Macht, der wie ein Feuer strahlt, erkannt habe, werde ich ihn nun preisen und verehren, damit er mir die Kraft und Stärke gibt, dich zu tragen.

Der Suta fuhr fort:
So begann Vishnu, der Gott mit Garuda im Banner, mit folgender Hymne die vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Namen der Gottheit aus den Quellen der Veden zu preisen, um Brahma im Lotus tragen zu können:

Verehrung dem Herrn mit den heilsamen Riten und dem unergründlichen Glanz, dem Herrn aller heiligen Orte, dem großen Sämann und Träger des Dreizacks! Verehrung dem Herrn mit und ohne erigierten Penis, aus dessen Samen Vishnu geboren wird, dem Urältesten, Höchsten, Ersten und Besten. Verehrung dem Empfänger aller Opfer, der jeder Verehrung wert ist, dem Ungeborenen, dem Unergründlichen, dem Herrn des Reichtums und dem Gott, der in gelben Bast gekleidet ist. Verehrung dem Ursprung aller lebenden Wesen, wie wir es sind, dem Herrn der Veden und aller heiligen Riten. Verehrung dem Herrn von Yoga und Sankhya (Praxis und Theorie), dem Herrn der Heiligen, die den Schlaf überwinden. Verehrung dem Herrn des lauten Gebrülls, dem Herrn von Blitz, Donner und Wolken und dem Herrn der Ozeane und Kontinente. Verehrung dem Herrn der großen Berge, Länder und Flüsse, dem Herrn der Heilpflanzen und Bäume, der führenden Götter der Tugend, Gerechtigkeit und heiligen Riten sowie dem Herrn des Kreislaufs der Existenzen im Rad von Geburt und Tod. Verehrung dem Herrn des Nektars und der Juwelen sowie dem Herrn der Zeit mit all ihren Einteilungen von Moment, Sekunde, Minute, Stunde, Tag, Woche, Monat, Jahreszeit, Jahr und Yuga. Verehrung dem Herrn der Puranas und der vierfachen Schöpfung mit den unendlich vielen Augen. Verehrung dem Herrn aller Berufe, die mit der Schöpfung verbunden sind, dem Herrn des Universums und dem Herrn von Brahma und allen anderen Göttern. Verehrung dem Herrn der Gesetze, heiligen Riten und Mantras, dem Herrn der Ahnen und Geister, dem Herrn des uralten Bullen und aller tugendhaften Worte. Verehrung dir mit dem wundervollem Haar, erhobenen Augen und erhobenem Kopf, dem Herrn der Geisterwesen, der den Bullen im Banner trägt.

Verehrung dem Herrn der Stammväter, Siddhas, Schlangen und Vögel sowie von Garuda, dem König der Vögel. Verehrung dem Gott mit den Kuhohren, der auf dem Bullen sitzt, der Spitzohrige, der Herr der Rakshasas und der unergründliche Gott des Varaha-Kalpas. Verehrung dem Herrn der Apsaras und Gandharvas, der Flüsse und der Herrlichkeit. Verehrung dem Herrn der Lakshmi voller Herrlichkeit und demütiger Bescheidenheit, dem Schöpfer der Schwachen und Starken und dem Zerstörer des Unzerstörbaren. Verneigung vor dem lang- und einhörnigen Stier mit dem gewaltigen Buckel, vor dem Körper mit größter Beständigkeit und vor dem prachtvollen Licht. Verehrung dem Herrn der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, dem mächtigen Helden von großem Glanz, der alle übertrifft. Verehrung dem Gewährer von Segen, dem höchst vorzüglichen und allgegenwärtigen Herrn aller Zeiten. Heil dir, dem Herrn der Menschen, der Buße und des Segens, dem Gott, der jeder Verehrung würdig ist, dem Herrn der Erlösung, der Menschenwelt und der Hölle. Verehrung dem Seienden, dem Verehrer, der Verehrten und dem Opfernden, der mit lauter Stimme gepriesen wird, der im Licht erstrahlende, der jenseits aller natürlichen Qualitäten ist. Verehrung dem Träger der Schlinge, dem Wohlgeschmückten, dem Empfänger aller Opfer, dem Geliebten und Ungeliebten. Verehrung dem Ishta, Purta, Agnistoma, Ritvik, Rita, Satya und dem Herrn der Lebewesen. Verehrung dem Herrn, der in jedem Opfer anwesend ist, dem Opfergeschenk und dem im Opfer Gereinigten, dem guten Freund in allen Welten und dem heilsam Liebenden aller Seelen. Verehrung dem Gewährer der Zufriedenheit, dem Dreiäugigen mit dem himmlischen Duft, dem Herrn der Sinnesorgane und der Heilung, der himmlische Girlanden trägt.

Verehrung dem Universum, dem Universalen mit allen Gestalten, allen Augen und allen Gesichtern ringsherum sowie mit unendlichen Händen und Füßen. Verehrung dem Götteropfer, dem Ahnenopfer und dem Allopfer, dem Reinen und Himmlischen, dem gesuchten und unvergänglichen Herrn. Heil dem großen Helden, dem schrecklichen Zerstörer des Unzerstörbaren, dem höchst Intelligenten, dem Gott der Guten und dem sonnengleich Strahlenden. Immer wieder verneige ich mich vor Suparna mit den wunderschönen Schwingen, dem Goldfarbenen, dem Dreiäugigen mit dem zusätzlichen Auge, dem Goldbraunen mit der grenzenlosen Kraft. Verehrung dem strahlenden Herrn, der jedes Auge blendet, dem Schönäugigen, dem Weiß-, Rot- und Schwarzfarbigen sowie dem Farblosen. Ehrenvolle Verneigung vor dem Rotbraunen und Gelben, dem Träger des Köchers, der alle Eigenschaften besitzt und auch nicht besitzt. Verehrung dem lotusfarbenen Vernichter des Todes und dem Gott des Todes, dem schwarzen, weißen, roten und farblosen Herrn. Verehrung dem Liebenswerten in der Farbe der Wolken in der Dämmerung, dem Allgestaltigen, der den Totenkopf in der Hand trägt, und dem Nackten mit verfilzten Haaren. Verehrung dem unergründlichen Sharva, dem Unschlagbaren und höchst Vorzüglichen, der von vorn und hinten stützt. Verehrung dem Großen, Unüberwindbaren und Dunklen, den niemand überschreitet, dessen Körper wie die Sonne strahlt, dem grenzenlos Kraftvollen und Beweglichen. Verehrung dem Träger des Pinaka, dem alldurchdringenden, lebendigen und wolhabenden Gott mit höchster Intelligenz, der die Rudrakshas trägt. Verehrung dem Nackten mit dem Haarknoten. Verehrung dem Herrn, der in allen Farben erscheint, dem geheimnisvollen Träger, der alles trägt, dem Weisen, dem Zufriedenen und Allgegenwärtigen. Verehrung dem Ruhigen und Vergebungsvollen mit dem Körper so stark wie der Donnerblitz, dem Vernichter der Dämonen, dem Zerstörer der Opfer, dem blaukehligen Gott, der sich von sexueller Vereinigung zurückhält.

Verehrung dem Feindevernichter und Zerstörer mit den scharfen Waffen. Verehrung dem Freudigen, der sich am Fließen der Flüsse erfreut. Verehrung dem OM und dem Herrn des OM, dem Gewährer von Glück, dem Jäger des Rehs, dem Dieb und dem Zerstörer von Dakshas Opfer. Heil dem Geist, der jede Form annehmen kann und alle Herrscher übersteigt, dem Vernichter der dreifachen Stadt Tripura, dem Nichthandelnden und himmlisch duftenden Besitzer der vorzüglichen Pfeile. Verehrung dem Herrn, der die Zähne von Pushan und die Augen von Bhaga ausgerissen hat, dem ausgezeichneten Kananda und dem Zerstörer von Kamas Körper. Verneigung vor dem gewaltigen Rad der Sonne, dem Unterdrücker des Königs der Schlangen und Zerstörer der Dämonen, der mit himmlischen Waffen kämpft. Verehrung dem Herrn, der die Leichenplätze liebt, dem dreiäugigen Beschützer der vitalen Winde und dem Träger der Schädelkette. Verehrung dem Gott, der von allen Wesen mit Freude gepriesen wird, der halb männlich und halb weiblich ist und die Göttin Uma erfreut. Verehrung dem Träger des Asketenstabes, verfilzter Locken und einer Schlange als heiliger Schnur, der sich stets dem Tanz hingibt und die Musik liebt. Verehrung dem Zornvollen, dessen Wesen gelassen ist, dem schrecklichen Gott, der wundervolle Lieder singt, der fürchterliche Gestalten trägt und mit schönen Armreifen geschmückt ist. Verehrung dem schrecklichen und Ehrfurcht einflößenden Bedränger von Bhaga, der von den Siddhas gepriesen wird und höchst gesegnet ist. Heil dem Gott, der laut und frei herauslacht, der sich mit lautem Gebrüll auf die Arme schlägt, der jubelt, springt und sich freut. Verehrung dem wundervoll Mysteriösen, der schläft und rennt, umherblickt und meditiert, sich zusammenzieht und ausdehnt, sich zurückzieht und angreift, sich erfreut und weitergeht. Verehrung dem Dickbäuchigen, der mit geschorenem Kopf und ohne Hände alles erschüttert. Verehrung dem, der gern in Verkleidung eines Verrückten mit klingendem Schmuck erscheint und fürchterliche Kleider trägt, dem Schonungslosen, Schrecklichen und Wilden. Verehrung dem Unbegreiflichen, dem Erleuchteten, der jenseits aller Attribute strahlt, aber auch gern streitet und Juwelen wie Siegel trägt. Heil dem Kindergleichen mit den unvergleichlichen Qualitäten, dem geheimen Geist, der unerreichbaren aber ewigen Zuflucht.

Diese Erde, die Mutter der Welten, bildet deine Füße als Zuflucht für die Guten. Dein unergründlicher Bauch ist die Zuflucht der Yogis, welche die Yoga-Macht erreicht haben. Das Firmament, das mit den Unmengen von Sternen geschmückt ist, erstreckt sich in deiner Brust. Die Milchstraße ist die strahlende Girlande um deinen Hals. Die zehn Himmelsrichtungen sind deine zehn Arme, die mit Ornamenten und Armreifen geschmückt sind. Dein mächtiger Nacken mit den goldenen Halsketten bildet die dunklen Wolken am Himmel, wenn sie von Sonnenstrahlen durchbrochen werden. Und dein Rachen mit den gebogenen Fangzähnen ist unvergleichlich. Wie sehr doch der Turban wie eine Girlande aus Lotusblüten auf deinem Kopf erstrahlt! Die Weisen wissen, daß all die Qualitäten wie der Glanz der Sonne, die Schönheit des Mondes, die Festigkeit der Erde, die Kraft des Windes, die Hitze des Feuers, der Klang im Raum und die Kühle des Wassers aus deinen wunderbaren und ewigen Qualitäten entstehen. Deshalb sollte man stets deine Namen rezitieren und bewahren: Du bist der große Yogi, Mahadeva, der große Gott, der höchste Herrscher, der Körperbewohner, der Herzbewohner, der Himmelswanderer, der Nachtwanderer, der Reichtum der Askese, der Lehrer von Skanda, der Freudenspender, der Glücksbringer, der Pferdeköpfige, der Erdenträger, der Schöpfer, der Verleiher von Wohlergehen, der würdig ist, erkannt zu werden, der Erleuchter, der Führer, der Träger des Jochs, der alles erschüttern kann, der Besitzer des großen Wagens, der gewaltig Handelnde, der weithin Ruhmreiche, der Gewinner von Reichtum, der Glocken liebt, der Träger von Banner, Schirm, Flagge, Rüstung, Eisenkeule, Muschel, Schlinge und Axt, der wie ein Berg Beständige, der Sündlose, der Mutige und der Vernichter der Feinde von Indra.

Nur weil du zufrieden mit uns bist, konnten wir die Feinde im Kampf besiegen. Du bist ein Feuer, das nicht einmal durch das Austrinken aller Seen befriedigt werden kann. Du bist die Wohnstätte der Wildheit, aber im Geist zufrieden. Du bist der Zerstörer von Kama (dem Liebesgott), aber gewährst die Freuden und bist höchst liebenswert. Du bist im Brahman verschmolzen, keusch, sexuell gezügelt und von allen Guten verehrt. Du bist der unerschöpfliche Schatz der Veden, und du verordnest die Opfer. Du bist das Opferfeuer, das die Opfergaben trägt, die Veden und die Gebote der Veden. Wenn du zufrieden bist, oh Mahadeva, dann sind auch wir zufrieden. Du bist der Herr der Ewigkeit, jeglicher Glanz, Brahma, der Schöpfer der Welten und die Schöpfung selbst. Im Sankhya weiß man, daß du jenseits der Natur bestehst. Wenn also ihr Denken erlischt, gehen sie nicht in den Tod. Die Yogis, die durch Yoga beständig mit dir verbunden sind, wenden sich von den Sinnesfreuden ab. Die Sterblichen, die bei dir Zuflucht suchen, werden von Sünde befreit und erfreuen sich am himmlischen Glück. Deine Größe ist die Grenzenlosigkeit der Höchsten Seele. Was auch immer wir von der Herrlichkeit der unbegreiflichen Wahrheit kennen, kommt von der Herrlichkeit deines Wesens. Sei uns immer und überall gnädig! Wer auch immer du bist, du bist da. Dir sei unsere ganze Verehrung!


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