Pushpak Vayu PuranaZurück WeiterNews

1.22. Weiter über die Kalpas

Die Heiligen sprachen:
Oh Bester der Heiligen, all dies ist höchst wundervoll! Du hast uns die Geheimnisse der Kalpas und die Entstehung ihrer Mantras (bzw. Veden) erklärt. Es gibt in den drei Welten nichts, was dir unbekannt wäre. Deshalb sprich nun weiter über die Kalpas.

Und Vayu sprach:
So werde ich euch die Kalpas genau aufzählen, und was die Yugas und Jahre für den höchsten Gott Brahma sind. Eintausend (eigentlich 360) Kalpas sind ein Jahr von Brahma. Achttausend solcher Jahre sind ein Yuga für Brahma. Tausend Yugas (Mahayugas der Menschen) sind ein Savana (Tag im 30er-System) des Großen Vaters, und 6.000 Savanas (vermutlich 36.000 => 100 Jahre x 360 Tage) sind die Lebenslänge von Brahma. So hört im Folgenden über seine Entwicklung (vermutlich in Jahren bis zum gegenwärtigen 33. Lebensjahr).

Ich werde nun ordnungsgemäß noch die Namen der anderen Kalpas nach dem 28. Kalpa nennen, die bereits erklärt wurden. Erfahrt auch die Namen und den Ursprung der Mantras in den anderen Kalpas nach dem Rathantara und Brihat Saman. Das 29. Kalpa sollte man als Swetalohita kennen. Als Brahma während dieses Kalpas in höchste Meditation vertieft war, wurde ihm ein höchst strahlender Sohn geboren, der dem Feuergott glich. Er trug einen weißen Turban, weiße Girlanden, weiße Kleider und einen Haarknoten. Sein Gesicht war schrecklich rot, höchst grimmig und furchteinflößend. Sein Körper strahlte über alles, und sein Mund war riesig. Gott Brahma, der Große Vater und herrliche Purusha mit Gesichtern in jede Richtung, erwies diesem Jüngling (Kumara) seine Verehrung als Erhalter der Welt, als allgegenwärtiger höchster Herr und Gott der Götter, der strahlende uralte Höchste Geist und das ewige universale Selbst der Yogis. Und Brahma zog den Sohn an seine Brust und umarmte ihn, den großen Gott (Mahadeva), die Höchste Seele, der Allherrscher, der neu geboren worden war. Dann meditierte er über das Brahman, erkannte es und wurde zum ersten der Götter. Das erfreute den Herrn der Welt und er begann, laut zu lachen. Daraufhin verkörperten sich von seiner Seite hochbeseelte weißstrahlende Heilige mit dem Glanz des Brahman, die mit weißen Girlanden und weißer Asche geschmückt waren. Es waren Sunanda, Nandaka, Vishvananda und Nandana, die hochbeseelten Schüler, von denen Brahma nun umgeben war. Nach ihnen wurde der große Heilige Sweta geboren, der in leuchtendweißem Glanz erstrahlte, und sein Sohn war Nara. All diese Heiligen übten sich im Pranayama, vertieften sich in der Verwirklichung des Brahman und wurden von allen Sünden und Bindungen befreit. Mit dem Glanz des Brahman überstiegen sie die Welt von Brahma und erreichten die Region des höchsten Brahman.

Vayu fuhr fort:
Das 30. Kalpa ist unter dem Namen Rakta wohlbekannt, weil das höchst strahlende Wesen eine rötliche Färbung annahm. Denn von Brahma, dem Großen Vater, der mit dem Wunsch nach einem Sohn meditierte, wurde ein Junge mit strahlend rötlichem Glanz geboren. Er trug rote Girlanden und Kleidung. Seine Augen waren rot, und er war sehr stark. Als Brahma diesen Jungen in roter Kleidung sah, vertiefte er sich weiter in Meditation und erkannte, daß es der Herr des Universums war. Nachdem er sich vor ihm verneigt hatte, wurde Brahma vollkommen selbstkontrolliert und meditierte über die Vamadeva-Form („Gott der Liebe“) des Brahman. Und die Gottheit, über die der Schöpfergott Brahma auf diese Weise meditierte, sprach zum Großen Vater voller Zuneigung:
Oh höchst verehrenswerter Gott, weil ich von dir mit höchster Hingabe und Yoga-Meditation mit dem Wunsch nach Nachkommen verkörpert wurde, sollst du voller Buße mich, den höchsten Herrscher und Erhalter der Welt, in jedem Kalpa verwirklichen.

So sprach Sharva (ein Name Rudras) und ließ sein alldurchdringendes Lachen ertönen. Damit wurden Brahma vier hochbeseelte Söhne geboren, die in reinem Geist erstrahlten. Sie hießen Viraja, Vivaha, Vishoka und Vishabhavana, waren in den Veden wohlgelehrt, dem Brahma gleich, heroisch, fleißig und beharrlich. Sie trugen rote Kleidung, rote Girlanden und rote Pasten. Ihre Körper waren mit roter Asche eingerieben, und auch ihre Augen funkelten rot. Diese tüchtigen, edlen und wohlgelehrten Seelen verehrten das Brahman in der Vamadeva-Form und segneten alle Wesen, die von ihnen zu lernen wünschten, mit dem Segen ihrer Belehrung. Und nach tausend himmlischen Jahren gingen sie wieder in Rudra ein, den ewigen großen Herrn. Auch andere Brahmanen, die den Yoga für die Vereinigung mit Vamadeva übten, erreichten diesen Herrn als hingebungsvolle Verehrer. Sie wurden von Sünde befreit und erreichten in vollkommener Reinheit die Herrlichkeit des Brahman. So gingen sie in das Reich von Rudra ein, von dem es keine Rückkehr in diesen Kreislauf von Geburt und Tod gibt.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter