Pushpak Vayu PuranaZurück WeiterNews

1.19. Die Omen des Todes

Vayu sprach:
Ich werde nun die Omen des Todes erklären. Wer sie kennt, kann seinen Tod vorhersehen.

Wer den Arundhati-Stern, den Polarstern, die Milchstraße und den Schatten auf dem Mond nicht mehr sehen kann, wird kein Jahr mehr überleben. Wer die Sonne ohne Strahlen und das Feuer von Strahlen umringt sieht, überlebt keine elf Monate mehr. Wer wie im Traum Gold oder Silber im Erbrochenen, Urin oder Kot sieht, überlebt keine zehn Monate mehr. Wer seine Fußspuren im Staub oder Schlamm nur noch halb sieht, überlebt keine sieben Monate mehr. Auf wessen Kopf sich Taube, Krähe, Geier oder ein anderer Raubvogel niederläßt, überlebt keine sechs Monate mehr. Wer plötzlich von einer Schar Krähen oder einem Staubregen überfallen wird, lebt nur noch vier oder fünf Monate. Wer am wolkenlosen Himmel in südlicher Richtung Blitze, Wasser oder einen Regenbogen sieht, lebt nur noch zwei oder drei Monate. Wer sein Spiegelbild im Wasser oder in einem Spiegel nicht mehr sieht oder nur ohne Kopf, überlebt keinen Monat mehr.

Wenn der Körper wie eine Leiche oder verbranntes Fett riecht, dann steht der Tod bevor, und man lebt nur noch zwei Wochen. Wenn ein beißender Wind die empfindlichen Punkte des Körpers zu durchbohren scheint, oder wenn man beim Berühren von Wasser nichts mehr empfindet, dann steht der Tod unmittelbar bevor. Wenn man träumt, daß man singend auf einem Wagen, der von Eseln gezogen wird, Richtung Süden fährt, dann steht der Tod unmittelbar bevor. Wenn man träumt, daß man von dunklen singenden Frauen in schwarzer Kleidung in Richtung Süden geführt wird, dann steht der Tod unmittelbar bevor. Wenn man träumt, daß man dunkle Lumpen trägt, daß sein Ohr gebrochen ist, oder daß man bis zum Kopf in einem sumpfigen Meer versinkt, dann sollte man erkennen, daß der Tod unmittelbar bevor steht. Wer im Traum Asche, brennende Kohlen, Haare, ausgetrocknete Flüsse und Schlangen sieht, wird keine zehn Nächte mehr überleben. Wer träumt, von schrecklich dunkelhäutigen Männern mit Waffen und Steinen in ihren Händen geschlagen zu werden, wird gleich sterben. Wenn eine heulende Füchsin früh morgens bei Sonnenaufgang auf einen zu eilt, dann steht demjenigen der Tod unmittelbar bevor. Wer direkt nach dem Baden einen starken Schmerz in der Brust und unerträgliche Schmerzen in den Zähnen fühlt, dem steht der Tod bevor. Wer Tag und Nacht nach Luft schnappt und den Duft der Öllampe nicht mehr unterscheiden kann, dem steht der Tod bevor. Wer in der Nacht einen Regenbogen und am Tag die Sterne sieht, und wer sein Spiegelbild in den Augen von anderen nicht mehr erkennt, der lebt nicht mehr lange. Wenn die Augen tränen, die Ohren herabhängen, und die Nase sich krümmt, dann steht der Tod bevor. Wenn die Zunge schwarz und rauh wird, das Gesicht trüb und die Wangen rötlich einfallen, dann steht der Tod bevor. Wer im Traum mit aufgelöstem Haar lachend, singend und tanzend nach Süden geht, der trifft auf sein baldiges Lebensende. Wer ständig schwitzt und die Schweißtropfen wie weiße Senfsamen aussehen, der stirbt bald. Wer im Traum in einem Wagen, der von Kamelen oder Eseln gezogen wird, nach Süden fährt, der stirbt bald.

Zwei besonders schlechte Omen sind auch, wenn man keine lauten Geräusche mehr hört und kein helles Licht mehr sieht. Wer sich im Traum in einen Graben fallen sieht, aus dem es kein Entkommen gibt, der wisse, daß sein Lebensende gekommen ist. Ein nach oben gerichteter Blick, rote Augen, erweitert und unruhig, ein heißer Mund und die Ausdehnung des Bauchnabels verkünden eine große Gefahr. Wer Tag und Nacht von Geisterwesen angegriffen und geschlagen wird, der lebt nicht mehr lange. Wer in der Nacht träumt, im Feuer zu versinken, und auch am Tage nicht wieder herauskommt, der hat das Ende seiner Lebenszeit erreicht. Wer seine weiße Kleidung im Traum rot oder schwarz sieht, dem steht der Tod unmittelbar bevor.

Ein Weiser sollte jede Angst und Entmutigung vermeiden, wenn sich ihm der Tod mit solchen Omen nähert. Er sollte sein Haus verlassen und Richtung Osten oder Norden gehen. Dort sucht er sich mit reinem Geist einen ebenen und einsamen Ort, der von Krähen frei ist, reinigt seinen Mund und setzt sich mit dem Gesicht nach Norden oder Osten in der Swastika-Haltung nieder. Er verneigt sich vor Lord Shiva und hält Oberkörper, Nacken und Kopf aufrecht. Diese Haltung gleicht einer Lampe, die an einem windstillen Ort ohne zu flackern brennt. So übt er Yoga, und richtet sich nach Osten oder Norden. Er übt Dharana (Konzentration) auf den Lebensatem sowie auf Augen, Brust, Haut, Ohren, Denken und Intelligenz. Dabei sollte er sich mit besonderer Freude auf den Lebensatem konzentrieren.

Auf diese Weise sollte man mach dem Erkennen der Todes-Omen das Dharana in den Teilen des Körpers 12 mal und im Kopf 108 mal durchführen. Diese Yoga-Konzentration läßt die Winde im Körper auf rechte Weise funktionieren. Schließlich füllt er mit reinem Geist seinen ganzen Körper mit der Silbe OM. Denn vom OM erfüllt, kann niemand vergehen, man wird unvergänglich.


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