Pushpak Vayu PuranaZurück WeiterNews

1.15. Das Yoga-Opfer

Vayu sprach:
Nachdem man die Arten der Wanderung durch die vierzehn Regionen der Welt erkannt hat, sollte eine Person, die von Todesfurcht im Kreislauf der Geburten überwältigt wurde, mit heilsamen Taten beginnen. Vom Rad der weltlichen Bindungen umhergeworfen, erwacht langsam die Erinnerung. Und so übt sich der Yogi immer beständiger in der Meditation zur Verbindung mit dem Höchsten. Er sollte das Yoga so üben, daß er das wahre Selbst (Atman) erkennen kann. Es ist der erste Urgrund, das höchste Licht und die größte Brücke. Es wohnt und wächst in einem persönlichen Lebewesen, aber diese Trennung ist nicht ewig. Wer also den Weg kennt, sollte diese große Brücke verehren, dieses Selbst, dieses Feuer, das alle Wesen verbindet und im Herzen aller Lebewesen wohnt.

Nachdem man zuerst etwas Wasser geschlürft hat, sollte man gereinigt und mit konzentriertem Geist, der allein auf das Selbst gerichtet ist, nacheinander acht Opfergaben in das Feuer geben, das im Herzen wohnt, und es innerlich verehren. Dazu sollten zuerst die fünf Lebenswinde mit folgenden fünf Mantras geopfert werden: Pranaya Swaha, Apanaya Swaha, Samanaya Swaha, Udanaya Swaha und Vyanaya Swaha (Swaha = „der Gottheit gewidmet!“). Dann folgen nach Belieben drei weitere Opfergaben mit dem Zusatz „Swadha“ („den Ahnen gewidmet!“). Dann nimmt man etwas Nahrung zu sich, schlürft dreimal vom Wasser und berührt das Herz. Danach sollte man sich durch folgendes Mantra stärken und beruhigen:
OM, du bist der Knoten der Lebenswinde, du bist das Selbst. Du bist Rudra, der große Vernichter und der Lebensatem des Selbst. Du bist der uralte Gott, der Schreckliche, der auf dem Bullen der Intelligenz reitet und den Tod vernichtet. Mögen diese Opfergaben dem Wohlergehen aller Wesen dienen!

Nach diesem Mantra berührt man mit seiner rechten Hand das Herz, die rechte Fußspitze und den Nabel. Dann schlürft man wieder etwas Wasser und berührt Hüfte, Augen, Nase, Ohren, Herz und Kopf.

Aus- und Einatmung sind zwei Seiten des Selbst. Die Einatmung ist das innere Selbst und die Ausatmung das äußere. Die Einatmung ist die Grundlage („Speise“) und die Ausatmung ist Leben und Tod. Die Grundlage sollte man als das Brahman erkennen. Es ist die Quelle der Entstehung aller Geschöpfe. Aus dieser Grundlage werden alle Lebewesen geboren, und durch diese Grundlage werden sie erhalten und gedeihen. Deshalb wird diese Grundlage auch „Speise“ genannt. Und all die Götter und Dämonen sowie die Gandharvas, Yakshas, Rakshasas und anderen Geisterwesen ernähren sich von dieser Speise, die im Opferfeuer dargebracht wird.


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