Vaisampayana sprach:
Beide Armeen zogen in den Kampf und erschütterten die drei Welten mit ihren Schlägen. Der Klang tausender Trompeten, Trommeln und Becken erfüllte den Himmel. So wurde inmitten des Lärms auf dem Schlachtfeld das schreckliche Opfer dargebracht, in dem der Dämon Prahlada als Führer agierte, Virochana als priesterlicher Rezitator des Yajur Veda, Namuchi als brahmanischer Sänger des Rik, Vritra als Assistent und Rezitator der Mantras, und der mächtige Vana, der seinen Vorvätern folgte und sie an Kraft übertraf, als Ausführender des Opfers, der stets auf dem Schlachtfeld anwesend war. Die im Kampf verwendeten himmlischen Waffen wie Aindra, Pasupata, Brahma und Sthunakarna dienten als Mantras, und der strahlende Maya, der für seine Feinde höchst schrecklich war, fungierte als Sänger der Saman Hymnen. So ließen die Dämonen ihr Löwengebrüll ertönen und erschütterten die Armee der Götter. Der Dämonenkönig Vali erfüllte im Opfer des Kampfes das Amt des Brahma Priesters, der die Opfergaben ins Opferfeuer schüttet. So nährten die Götter und Dämonen mit dem Brennstoff der Feindschaft dieses Opferfeuer, das dem Vishnu gewidmet war und schrecklich aufloderte. Die Klänge der Muschelhörner und Trommeln dienten als Anrufung von Brahma, die Dämonen Vala, Valaka und Puloma als Beschwörungsformeln für Frieden und Glückseligkeit, die schwarzen und blutbeschmierten Zugstangen der Kampfwagen als Opferpfähle, die scharfen Lanzen, Schwerter, Äxte und Messer als Opferwerkzeuge, die Knochen, Eingeweide und Köpfe der Gefallenen als Opfergaben, die Ströme von Blut als geklärte Opferbutter und die zahllosen Keulen und Pfeile als Brennmaterial für das Opferfeuer. Die Dämonen Hayagriva, Asiloma, Rahu, Kesin, Virochana, Jambha, der gewaltige Kujambha und der mächtige Viprachitti dienten als Beisitzer, die Spieße, so stark wie Wagenachsen, als kleine Schöpfkellen und die Bögen mit ihren Sehnen als große Schöpfkellen, um die geklärte Butter ins Opferfeuer zu gießen. Vrishaparva war der Helfer in diesem Opfer des Kampfes, das Vali zelebrierte, und die mächtige Armee war Valis Frau. Der Dämon Samvara diente als Vollbringer der Samitra Riten und der gewaltige Kalanemi als Dakshina in diesem Opfer, das dem dreifachen Opferfeuer dargebracht wurde. Das Ausbluten der Götter durch die Dämonen war das lautstarke Auspressen und Trinken des Soma Saftes, und die Hoffnung der Dämonen auf den Sieg über die Götter das abschließende Reinigungsbad. Die übermächtigen Dämonen waren wie die vedengelehrten, großmütigen und begüterten Veranstalter des Opfers, die bereit sind, sich selbst im Kampf zu opfern, und dafür große Mengen Dakshina als Geschenke geben. Die Dämonen, die sich entschlossen hatten, die drei Welten zu erobern, glichen den Asketen mit harten Gelübden, die schwarze Hirschfelle und Gürtel aus Munja Gras tragen. Ihre ganze Hingabe galt dem Ziel, zu siegen und die drei Welten zu erobern.
So erklangen auf dem Schlachtfeld die lauten Rufe der Götter und Dämonen, die verschiedenste Waffen trugen und zum Kampf stürmten. Der Lärm ihrer Schlachtrufe vermischte sich mit dem Brüllen der Elefanten, dem Geratter der Wagenräder, dem Klang der Muschelhörner und Trommeln, dem Gewieher der Rosse, dem Klatschen der Hände und Stampfen der Füße. Beide Parteien waren stark, bewaffnet und bereit, ihre Macht im Kampf zu zeigen. Die goldgeschmückten Elefanten und Streitwagen erschienen wie Wolken voller Blitze. In jeder Armee funkelten die Lanzen, Speere, Schwerter, Keulen, Dreizacks und Äxte. Die tausenden Kampfwagen glichen Bergen mit goldenen Spitzen, die vergoldeten Rüstungen blendenden Sonnen und die zahllosen Krieger mit kampfbereiten Waffen den Sternen am Firmament. Die Götter mit großen Augen wie von Bullen standen strahlend an der Spitze ihrer Armeen und erhoben mit ledergeschützten Armen ihre Waffen. Der Wind ließ die bunten Banner und Flaggen der Krieger mit verschiedensten Symbolen flattern, und die Sonne lieh ihre Strahlen den kostbaren Roben, Ornamenten und Rüstungen. Der aufgewirbelte Staub von den Füßen der unzähligen Krieger schien die Himmelsrichtungen in seidene Kleider zu hüllen. Und aus all ihren Gesichtern schien ein Feuer zu lodern, so daß keiner bereit war, dem Gegner zu weichen.
So kämpften die Götter und Dämonen wie mächtige Berge gegeneinander und töteten sich auf wundersame Weise. Von ihrem Stolz angetrieben schossen sie mit sagenhafter Kraft ihre scharfen und unerträglichen, geflügelten Pfeile und wirbelten ihre Speere, Dreizacks, Eisenkeulen, Schwerter und Disken, die dem Donnerblitz glichen.
Vana hob seinen Bogen, attackierte Savitra und bedeckte seinen Feind mit einer Wolke aus Pfeilen. Der berühmte Dämonenkönig entsandte seine Pfeile, wie geklärte Butter in ein Opferfeuer fließt, und schwächte die Götterarmee wie die Sonnenstrahlen einen See austrocknen. Doch schnell schleuderte der Sturmgott Savitra seinen mächtigen Speer gegen Vana, wie Indra seinen Donnerblitz auf einen Berg. Dieser Speer flog wie ein flammender Komet gegen Vana, der ihn auf wunderbare Weise mit einem Pfeil empfing und spaltete. Daraufhin ergriff Savitra sein Schwert, das ein prachtvolles Werk von Visvakarma und in Götterhand eine vernichtende Waffe war. Dieses strahlende Schwert glich einer Giftschlange und trug die Form der Mondsichel. Savitra schwang es hoch in die Luft und stürmte mit zornesroten Augen gegen Vana. Da ergriff der Sohn von Vali mehrere Pfeile, die an Glanz dem Sonnenstrahl, an Schnelligkeit dem Blitz und an Macht dem Gift einer Schlange glichen, einen goldenen Kopf und eine feurige Spitze hatten. Der Held spannte seinen Bogen bis zum Ohr, legte die schrecklichen Pfeile auf, die wie Feuer loderten, und bedeckte Savitra wie Gewitterwolken den Kailash. Da wandte sich der Gott ab und fuhr mit seinem Wagen und Banner davon. Vana bejubelte den Sieg über Savitra, schwang seinen gewaltigen Bogen und fuhr weiter zum Wagen von Indra.
Der mächtige Dämon Bala erhob seine gewaltige Keule und schlug sie auf den Kopf das Vasu Dhruva, so daß die goldene Rüstung mit samt der Schulter zerbrach. Daraufhin bedeckten die anderen Vasus den Dämon zornvoll mit himmlischen Waffen, daß er wie die Sonne hinter den Wolken verschwand. Schwer bedrängt von den zahllosen Waffen sprang Bala von seinem Wagen herab und stürmte mit erhobener Keule gegen die Götter, welche unter seinen Schlägen, die dem Donnerblitz von Indra glichen, ebenfalls von ihren Wagen sprangen und in alle Richtungen entflohen. Als die Reihen der strahlenden Vasus gebrochen waren, entsandten die Götter einen Pfeileregen wie aus donnernden Gewitterwolken. Doch dieser Angriff reizte Bala um so mehr, und wie der Tod mit offenem Rachen, wie eine brennende Sonne oder ein loderndes Feuer trocknete er dieses Meer himmlischer Pfeile aus. Er erhob sich wie ein wütender Ozean und schlug die Götter mit einer Kraft, die einer Flutwelle glich, die ganze Berge überschwemmt, oder dem Sturm, der die Bäume entwurzelt. Vergebens stellten sich ihm die Vasus Apa und Anila entgegen und überschütteten den Dämon mit einem Sturzregen an Pfeilen. Denn all diese Pfeile wurden auf ihrem schnellen Flug von Balas Keule zerschmettert.
Daraufhin kehrte Dhruva voller Zorn in die Schlacht zurück, und die beiden großen Helden attackierten sich auf ihren Wagen mit Pfeilen und Speeren wie Löwen mit ihren Klauen oder Elefanten mit ihren Stoßzähnen. Manchmal standen sie sich gegenüber und manchmal wandten sie sich ab, um voller Stolz erneut aufeinander zu prallen. Mit ihren Schwertern zerschlugen sie sich die Bögen, Köcher und Schilde. Dann erhoben sich die Kämpfer mit der breiten Brust und den langen Armen wie zwei große Berge, und ihre Fäuste schlugen wie donnernde Blitze auf Felsen ein. Wie zwei Elefanten mit ihren Stoßzähnen oder zwei Stiere mit ihren Hörnen, so attackierten sich Bala und Dhruva im schrecklichen Zweikampf. Doch schließlich unterlag der Gott den Schlägen des Dämons, ließ seinen Wagen zurück und floh schwer erschüttert in Richtung Osten davon.