Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

2.98. Dwaraka wird verschönert

(Hier scheint sich die Geschichte von Kapitel 2.64. fortzusetzen. Dort hatte Krishna den Dämon Naraka geschlagen und enormen Reichtum sowie 16.000 Jungfrauen gewonnen. Auf dem Rückweg nahm er den Parijata Baum vom Himmel mit herab zur Erde. Die 33 dazwischenliegenden Kapitel mit weiteren Geschichten von Krishna über den Parijata Baum, das Punyaka Gelübde, den Sieg über die Dämonen Nikumbha und Andhaka, das Fest am Ozean mit dem Chalikya, die Hochzeit zwischen Prabhavati und Pradyumna und den Sieg über Vajranabha wurden in der überarbeiteten Poona Version des Harivamsha ausgelassen.)

Vaisampayana sprach:
Von Garuda herab erblickte Krishna die Stadt Dwaraka wie eine Wohnstatt der Himmlischen mit juwelengleichen Bergen, Palästen, Gärten, Wäldern, Türmen, Mauern und Toren. Von allen Seiten hörte man die Wellen des Ozeans rauschen. Und als der Sohn der Devaki in der Stadt angekommen war, rief der König der Götter den himmlischen Architekten Visvakarma zu sich und sprach:
Oh Bester der Künstler, wenn du mir einen Gefallen tun möchtest, dann erfreue Krishna und mache seine schöne Stadt noch schöner. Oh Bester der Götter, umgib sie mit hunderten Gärten und laß Dwaraka erstrahlen wie den Himmel auf Erden. Schmücke sie mit allen Juwelen, die du in den drei Welten finden kannst. Denn der höchst mächtige Krishna ist stets bemüht, die Ziele der Götter zu vollbringen und führt einen schweren Kampf für uns.

Auf diese Worte von Indra begab sich Visvakarma nach Dwaraka und schmückte die Stadt so schön wie Amaravati, die Stadt von Indra. Und als sich Krishna, der Herr der Dasarhas, auf dem Rücken von Garuda, näherte, erblickte er Dwaraka so herrlich wie eine Stadt im Himmel. Narayana war höchst zufrieden beim Anblick dieser himmlischen Herrlichkeit, die von Visvakarma auf Erden geschaffen worden war. Er sah blühende Bäume, die den Augen eine Wohltat waren. Er sah die Stadt umgeben von Wasserkanälen voller Lotusblüten, der Ganga und dem Indus gleich, wo sich viele Schwäne erfreuten. Im goldenen Licht der Sonne erstrahlten die Mauern so herrlich, wie der mit einer Girlande aus leuchtenden Wolken geschmückte Himmel. Umgeben von den wunderschönen Gärten, die dem himmlischen Nandana und Chaitraratha glichen, erschien Dwaraka wie das Himmelreich über den Wolken. Im Osten strahlte ein herrliches Tor aus Gold und Juwelen sowie der malerische Berg Raivataka mit seinen entzückenden Tälern, Höhlen und Gipfeln. Im Süden und Westen erstreckte sich eine Buschlandschaft mit Schlingpflanzen in fünf Farben, so bunt wie der Bogen von Indra. Und der helle Berg Venuman strahlte im Norden wie der Mandara. Die Gärten Chitrak, Panchavarna und Panchajanya schmückten mit Blüten aller Jahreszeiten den Raivataka Berg (im Osten). Die drei Gärten Meruprabha, Bhargava und Pushpaka schmückten die Buschlandschaft (im Süden). Die beiden Gärten Shatarvarta, Karavirakarambhi verschönerten mit Asoka, Zitronen und Mandara Bäumen (den Westen). Und die großen Gärten Chaitra, Nandana, Ramana und Bhavana erhöhten die Schönheit ringsum den Berg Venuman (bzw. Venumat im Norden). Oh Nachkomme des Bharata, im Osten floß die himmlische Mandakini mit Lotusblüten und einem bezaubernden See geschmückt zwischen den umliegenden Bergen, deren Gipfel auf Wunsch von Visvakarma zur Freude von Krishna mit zahllosen Göttern und Gandharvas verherrlicht wurden. In fünfzig Kanälen floß die himmlische Mandakini in die Stadt Dwaraka und erfreute dort alle Bewohner. So erblickte Krishna die Stadt mit unüberwindlichen Mauern, umgeben von tiefen Gräben und mit strahlend weißen Palästen, die hoch in den Himmel ragten. Sie war gesichert von goldverzierten Kriegsmaschinen auf großen, eisernen Rädern. Achttausend Streitwagen standen bereit, geschmückt mit Netzen aus Glöckchen und wehenden Bannern. Sie erschien so herrlich wie eine Stadt der Himmlischen. Krishna sah diese Stadt in einer Größe von acht mal zwölf Yojanas, und das Umland war doppelt so groß. Es gab acht Hauptstraßen mit sechzehn großen Kreuzungen. Die Stadt hatte entsprechend den Kriegsregeln von Usanas (Sukra, dem Lehrer der Dämonen) nur eine Zufahrtsstraße, die selbst Frauen einfach verteidigen konnten, von den Wagenkriegern der Vrishnis ganz zu schweigen. Darüber hinaus gab es noch sieben breite Straßen, wo sich die Soldaten sammeln konnten. All diese Straßen hatte Visvakarma mit großer Umsicht entworfen.

Mit Freude erblickte der Sohn der Devaki diese Beste der Städte mit verschiedensten Palästen, gold- und juwelenverzierten Treppen, wunderschönen Gärten und bunten Flaggen auf den Türmen, die im Wind flatterten. Die Kuppeln der Paläste waren vergoldet und glichen dem Gipfel des Berges Meru. Die Herrenhäuser erstrahlten in den fünf Farben des Regenbogens so schön wie ein Blütenmeer, waren so mächtig wie Wolken, majestätisch wie Bergesgipfel und vom Lärm der Betriebsamkeit erfüllt. Die ganze Stadt, die von Visvakarma erbaut wurde, erstrahlte wie ein loderndes Feuer und erfüllte mit ihrem Glanz den Himmel wie Sonne und Mond. Mit den wunderschönen Gärten, den edlen Dasarhas und den wolkengleichen Palästen erschien Dwaraka wie die Stadt von Indra mit all den Göttern im Himmel. Der Palast, den Visvakarma für Vasudeva erbaut hatte, war vier Yojanas lang und breit, und mit unvorstellbarem Reichtum geschmückt. Auf Wunsch von Indra baute Visvakarma in dieser berühmten Stadt einen ganzen Wald aus Palästen, die so majestätisch wie Bergesgipfel erschienen. Für Rukmini erschuf er einen wunderschönen goldenen Palast, der wie der Berg Meru aufragte und den Namen Kanchana trug. Satyabhama bekam einen weißen Palast namens Bhagavan mit juwelenverzierten Treppen und Bannern, die wie Sonnen erstrahlten. Der Palast von Jambavati leuchtete so hell und schön wie die aufgehende Morgensonne, wandelte beständig sein Aussehen, war mit vielen Fahnen geschmückt, die im Wind flatterten, und stand zwischen den beiden (Palästen von Rukmini und Satyabhama). Visvakarma baute auch einen weiteren schönen Palast, so groß wie der Gipfel des Kailash, der sogar die Sonne überstrahlte, wie Feuer loderte, einem Ozean glich und den Namen Meru trug. Diesen Palast gab Krishna (seiner Ehefrau) Gandhari, der vorzüglichen Tochter des Gandhara Königs (Nagnajit), die ihrem Stamm alle Ehre machte. Für Subhima (eine weitere Ehefrau Krishnas) baute er den Palast Padmakula, der in der Farbe des Lotus erstrahlte und mit hohen, bildschönen Türmchen geschmückt war. Oh Bester der Könige, für (seine Ehefrau) Lakshmana ließ Krishna, der Träger des Bogens Sarnga, den Palast Suryaprabha bauen, wo alles Wünschenswerte zu finden war. Seine Ehefrau Mitravinda hatte einen grünen Palast, der mit entsprechenden Juwelen geschmückt war, von den großen Rishis verehrt wurde und als Perle aller Paläste unter dem Namen Para berühmt war. Für Krishnas Ehefrau Suvarta baute Visvakarma einen Palast, Ketuman genannt, der einem mächtigen Berg glich und sogar von den Göttern gelobt wurde.

Einen weiteren wunderschönen und strahlenden Palast, der sich über ein Yojana erstreckte und den Namen Viraja trug, baute der himmlische Architekt für den hochbeseelten Krishna selbst. Er war mit Edelsteinen geschmückt und mit hohen, goldenen Bannern gekrönt, so daß jeder den Weg zu seinem Palast finden konnte. Überall gab es zahllose himmlische Juwelen. Unter ihnen war der Berg Vaijayanta und auch der berühmte Gipfel des Hamsaketu vom See Indradyumna, der sechzig Palmengrößen hoch und ein halbes Yojana lang war. Der unvergleichlich strahlende Krishna brachte ihn vor aller Augen mit den Kinnaras und Nagas hierher. Zur Freude von Krishna holte Visvakarma sogar den weltberühmten goldenen Gipfel des Meru, der bis zum Pfad der Sonne ragt, mit all den himmlischen Wagen und Lotusblüten. Denn es war der Wunsch von Indra, daß Visvakarma diese vorzüglichen Berge mit allen Sorten von Heilpflanzen hierher brachte. Den himmlischen Parijata Baum hatte Krishna bereits persönlich nach Dwaraka geholt, nachdem er auf wundervolle Weise mit den Göttern gekämpft hatte, die diesen Besten der Bäume beschützen. So gab es hier tausende Juwelen, goldene Wagen, die durch die Lüfte fliegen konnten, und herrliche Bäume mit Blüten und Früchten. Es gab wunderschöne Teiche und Flüsse mit roten und blauen Lotusblüten, die wie Edelsteine leuchteten, und viele Kähne, die mit Gold und Juwelen verziert waren. Mächtige Sal, Palmyra, Kadamba und Sandelbäume verschönerten mit mächtigen Kronen die bezaubernden Ufer. Diese majestätischen Bäume holte Visvakarma für Krishna, den Löwen der Yadavas, aus dem Himalaya und sogar vom Berg Meru. Er pflanzte sie in die Gärten von Dwaraka, wo sie zu allen Jahreszeiten weiße, rote, gelbe, blaue und orangene Blüten sowie ihre Früchte trugen. Die Flüsse und Teiche in dieser vorzüglichen Stadt waren voll klaren Wassers und mit Lotusblüten bedeckt. Die Ufer waren eben, mit reinem, goldenem Sand und vielfältigen Bäumen und Büschen geschmückt, die angenehmen Schatten spendeten. Dort tummelten sich verliebte Pfauen, Koils und andere Vögel, und ihr lieblicher Gesang erfreute die Herzen der Menschen. Und im Umkreis der Stadt lebten zufrieden zahllose Elefanten, Kühe, Büffel, Bären, Hirsche und Vögel. Auf diese Weise verschönerte Visvakarma diese herrliche Stadt mit goldenen Palästen, die in den Himmel ragten, hohen Bergen, Seen, Teichen, Wäldern und Gärten.


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