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2.79. Weiter über das Gelübde

Uma sprach:
Oh Arundhati, eine treue Ehefrau sollte das Gelübde mit gezügelten Sinnen entweder ein Jahr, sechs Monate oder nur einen Monat durchführen. So habe ich dieses heilige Gelübde selbst vollbracht. Dann sollte sie elf reine und tugendhafte Ehefrauen einladen, und ihren Ehemann mit einer Opfergabe aus Wasser dem Lehrer (Narada) weihen. Danach sollte das Lösegeld gemäß den üblichen Riten des Landes gezahlt und der Ehemann zurückgekauft werden. Am Ende des Monats sollte sie während der hellen Hälfte am neunten Tag ein Opfer darbringen und das Gelübde beenden. Damit das Gelübde erfolgreich werde, sollte sie zu Beginn und am Ende Tag und Nacht fasten. Zum Abschluß des Gelübdes sollte sie ihre Nägel schneiden und ihrem Ehemann die Haare. Dann möge sie baden und sich mit Ornamenten und Girlanden schmücken wie zur Hochzeit. Während des Reinigungsbades sollte sie sich in Gedanken und Worten vor den Füßen ihres Ehemannes verneigen und das folgende Mantra wiederholen:
Wasser ist die Mutter der Heiligen, und Wasser ist die Mutter der ganzen Welt. Du kommst vom Himmel herab und verleihst Segen und Wohlergehen. Du bist der Ursprung des Dharma und die Quelle des Guten. Du bist rein und reinigend. Mögest du mir Segen gewähren durch dein nektargleiches Wesen.

Oh Dame mit den schönen Gliedern, dieses Mantra nutzt man gewöhnlich für das Wasser. In den Puranas gibt es auch noch andere, die von Frauen verwendet werden sollten. Höre sie von mir:
Möge ich gut zu meinem Ehemann sein. Möge ich zufrieden leben, Tugend erwerben und das Dharma zusammen mit meinem Ehemann bewahren. Möge ich ihm vertrauensvoll dienen und ihn weder in Taten noch Worten oder Gedanken mißachten. Möge ich ihm folgen, selbst wenn er zornig erscheint. Möge ich die Beste unter seinen Frauen sein, mit Kindern, Glück und liebenswerter Schönheit gesegnet. Möge ich wohltätig sein, die Tugend anderer loben und nie in Armut fallen. Möge mein Ehemann schön und liebevoll sein. Möge er mich mit Hingabe lieben und mir sein Vertrauen schenken. Möge unsere Beziehung so innig wie bei einem Paar Chakravaka Vögel sein. Möge keine Abneigung zwischen uns wachsen, und mögen wir zu den guten Menschen gehören. Möge ich in die Regionen jener höchst ausgezeichneten, reinen Frauen aufsteigen, welche die höchste Tugend durch die Hingabe zu ihrem Ehemann erreicht und damit die Ahnen der Familien ihres Vaters und ihres Ehemannes gereinigt haben und zur Stütze dieser ganzen Welt geworden sind. Mögen Erde, Wasser, Feuer, Wind, Raum, Seele, Natur, Ichbewußtsein und das Meer der Ursachen sowie alle Heiligen meinen Entschluß bezeugen und sich an mein Gelübde erinnern. Möge diese ganze Schöpfung mit den natürlichen Qualitäten der Güte, Leidenschaft und Trägheit, und alle damit verbundenen Götter zum Zeuge meines Entschlusses und des Gelübdes werden. Mögen Sonne und Mond, Yama, der Richter der Toten, die zehn Richtungen und meine Seele die Entschlossenheit meines Gelübdes bezeugen.

Oh vorzügliche Dame, von Beginn an sollen in einem Gelübde alle Hilfsmittel jeden Tag mit solchen Mantras gestärkt werden, die in den Puranas aufgezeigt wurden. Oh Arundhati, nachdem die Frau ihr Reinigungsbad genommen hat, sollte sie sich vor ihrem Ehemann in zwei neuen, weißen und reinen Kleidern zeigen, die sie eigenhändig aus Stoff genäht hat und dessen Faden auch von ihr gesponnen wurde. Oh jugendliche Dame, danach sollte sie soweit es in ihrer Macht liegt mit ihrem Ehemann einen Brahmanen bewirten, der voller Weisheit, Selbstkontrolle und Reinheit ist. Diesen Brahmanen sollte sie mit Kleidung, Betten, Getreide, Wagen oder sogar einem Haus mit Dienern und Dienerinnen beschenken. Sie sollte auch nach ihrem Vermögen Ornamente, Edelsteine und Juwelen geben, die unter Sesamsamen gemischt wurden. Sie kann auch prachtvoll geschmückte Elefanten, Pferde oder Kühe schenken. So auch Salz, Butter, Sirup, Honig, Milch, Quark, Ghee, Säfte, Parfüms, Blumen, Früchte, Gold, Silber, Kupferbehälter, Kleidung, Figuren aus Holz oder Stein von Uma oder Maheshvara, Kusha Gras und andere Dinge, die sie wünscht. Oh reine Dame, all diese Dinge sollten entsprechend dem Reichtum des Hauses und der Tradition des Landes mit Einverständnis des Ehemannes mehr oder weniger dargebracht werden. Vom Gefäß mit Sesamsamen bis zur Kapila Kuh mit Melkeimer sollte der Ehemann stets seinen Segen dazu geben. Oh glückliche Dame, wer das Fell einer schwarzen Antilope zusammen mit Sesam und Kleidung, Spiegel, Kusha Gras und Leder schenkt, wird all seine Wünsche erfüllen können. Oh Schöne, wenn eine Frau auf diese Weise ihr Gelübde erfüllt, wird sie eine der Besten ihres Geschlechts, wird als Mutter von Söhnen gesegnet sein, sowie mit Glück, Schönheit, Großmut, Reichtum und Lotusaugen. Sie wird auch eine Tochter bekommen, schön und vollkommen nach ihrem Herzen. So wird sie als Ehefrau alle guten Dinge erhalten und zufrieden und glücklich leben.

Oh Arundhati, weil ich die Erste war, die dieses Gelübde durchgeführt hat, wurde es in der Welt auch als Uma Gelübde berühmt. Es ist das beste Gelübde, das Ehefrauen vollbringen sollten. Wenn sie entsprechend diesen Geboten Geschenke darbringen, können sie alle ihre Wünsche erfüllen. Oh liebenswerte Dame, zufrieden mit diesem Gelübde hat mich Shiva, der Gott der Götter, der den Bullen als Symbol trägt, zu seiner Göttin erhoben. Am Ende des Gelübdes sollten die Frauen Speise und andere Dinge entsprechend Ort und Zeit darbringen. Oh schöne Dame, die Dinge des Gelübdes sollten unter Brahmanen verteilt werden. Darüber hinaus sollte man sie bewirteten und nach Wunsch beschenken. Entsprechend den Geboten der Puranas sollten in diesem Gelübde keine Tiere geopfert werden. Besser sind süße Speisen wie Reis mit Milch.

Oh vorzügliche Tochter des Mondes, höre nun, wie ich ein zweites Gelübde beschreibe, daß ich ebenfalls durch die Gnade von Shiva erkannt habe. Die Gelehrten sagen, daß eine Frau ihr Leben mit der Geburt eines Sohnes krönt. Deshalb sollte sie mit dem Wunsch nach einem Sohn Wasserkrüge (Kamandalus) verschenken. Das Gelübde sollte in den vorzüglichen Monaten Jyeshtha oder Ashadha oder auch in beiden durchgeführt werden (zu Beginn des Sommers). Oh liebliche Dame, wenn ein oder zwei Monate vorüber sind, sollte die Frau mit dem Wunsch nach einem Sohn einen Wasserkrug verschenken, der mit süßem Getränk gefüllt ist. Oh Dame mit dem Glanz des Mondes, der Krug kann auch mit geklärter Butter, Yoghurt, Milch, Honig oder Wasser gefüllt sein. Sie sollte damit einen Brahmanen beschenken, der seine Gelübde beachtet, selbstgezügelt und weise ist. Eine Frau, die sich eine Tochter wünscht, wird sicherlich Erfolg haben, wenn sie die Ehefrau des Brahmanen beschenkt. Oh Dame mit dem reinen Lächeln, ihnen sollte man Kleidung geben, aber auch heilige Schnüre, Gold oder sogar Kühe sind gute Geschenke in diesem Gelübde. Eine Frau, die diesem Gelübde mit dem Wunsch nach einem Sohn oder einer Tochter folgt, sollte über ein ganzes Jahr den Brahmanen Geschenke darbringen. Und am Ende des Jahres sollte sie mit dem Einverständnis ihres Ehemannes einen Wasserkrug schenken und zum Vollmond im Monat Kartika (Oktober) eine heilige Schnur. Wenn eine Ehefrau mit reinem Herzen entsprechend ihrem Vermögen einem Brahmanen Wasserkrug, heilige Schnur und andere Geschenke gibt, dann erreicht sie all ihre Wünsche. Während dieses Gelübdes sollte sie keinen frischen Reis oder Früchte essen noch sich an frischen Blumen erfreuen. Oh Dharmatreue, im Punyaka Gelübde sollte sie nur einmal am Tag essen, nachdem die Brahmanen und ihr Ehemann versorgt sind. Eine Ehefrau, die dieses Gelübde über ein Jahr beachtet, wird glücklich und strahlend sein, sich am Wohlstand erfreuen, niemals zur Witwe werden und nie den Tod ihres Sohnes beklagen müssen. Das ist gewiß. Eine Frau, die das Fleisch von Hase und Hirsch meidet, wird rein und kann sich eines langen Lebens und der Früchte ihrer Hingabe zu ihrem Ehemann erfreuen. Eine gute Ehefrau, die das Wohl ihres Mannes sucht, sollte auch berauschende und übermäßig süße oder würzige Pflanzen und ihre Früchte meiden. Wenn sie am Ende des Jahres Gemüse zusammen mit anderen Geschenken darbringt, wird sie die Beste aller Mütter werden, die mit einem Sohn gesegnet sind. Wenn sie über die ganze Zeit des Gelübdes ihre Füße eigenhändig wäscht, wird sie Ruhm ernten und niemals von Kummer überwältigt werden. Die treue Ehefrau, die über das Jahr das Essen in der Nacht vermeidet und nur am Tage jene Speise ißt, die von der Sonne gereinigt wurde, wird glücklich und hell strahlend. Ihre Kinder bleiben gesund, und sie wird zur Besten unter den Ehefrauen ihres Mannes. Daran gibt es keinen Zweifel. Wenn sie am Ende des Jahres einem ruhmreichen Brahmanen ihrer Wahl eine Sonne aus Gold darbringt, wird sie wie die ewige Sonne strahlen und stets mit Blumen, Früchten und nahrhaften Speisen gesegnet sein. Oh schöne Dame, wenn eine treue Ehefrau über ein Jahr nur nach Sonnenuntergang ißt, was vom Mond und den Sternen gereinigt wurde, und am Ende des Jahres dem Brahmanen einen goldenen Mond mit Sternen wie auch Kleidung und Salz schenkt, dann wird sie mit einem Körper so kühl und rein wie der Mond gesegnet sein, mit schönen Kindern, die wie Sterne glänzen, und einem glücklichen und erfüllten Leben. Wenn sie in der hellen Monatshälfte den Göttern reines Wasser zum Waschen der Füße und Kusha Gras opfert sowie Reisbällchen mit Quark, dann werden sich alle ihre Wünsche erfüllen. So auch die Ehefrau, die ihre Speise nur unter dem Segen der Sonne ißt und nicht an bewölkten Tagen. Und die wohltätige Frau, die nach ihrem Vermögen den Brahmanen mit Gold beschenkt, wird Glück, Schönheit und den herrlichen Glanz der Götter empfangen.


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