Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

2.76. Das Punyaka Gelübde und die Rückgabe des Parijata Baumes

Vaisampayana sprach:
Oh Nachkomme der Kurus, sobald Krishna an Narada dachte, erschien dieser Beste der Schweigenden und Sprechenden mit dem Reichtum der Askese. Der Sohn von Vasudeva grüßte ihn auf gebührende Weise und lud ihn respektvoll zur Initiation des Punyaka Gelübdes ein. Und zur rechten Stunde verehrte der ewige Vasudeva mit seiner geliebten Satyabhama voller Freude den großen Muni Narada mit Düften, Blüten und Speisen, der sich zuvor mit einem Bad gereinigt hatte. Dann legte die tugendhafte Satyabhama eine Girlande um den Hals von Krishna und band ihn damit an den Parijata Baum. Danach widmete sie Krishna mit seinem Einverständnis dem Narada mit einer Opfergabe aus Wasser. Dazu gab sie reiche Geschenke von Sesamsamen, der von Juwelen und Edelsteinen glänzte, Reis und anderes Getreide, das mit Goldperlen vermischt war, Berge von Gold und tausend Kühe. Und Narada, dieser Beste der Redner, akzeptierte diese Gaben und sprach voller Freude zu Krishna:
Oh Kesava, Satyabhama gab dich mit geheiligtem Wasser und nun bist du mein. So folge mir und tue, was ich sage.

Darauf antworte Janardana „Das ist gut!“ und folgte Narada, der sich anschickte, den Ort zu verlassen. Doch Narada, der gern seinen Spaß treibt, rief:
Du wartest hier! Ich werde gehen.

Dann nahm er Krishna die Girlande vom Hals und sprach:
Wenn du dich von mir befreien willst, dann gib mir eine weiße Kapila Kuh mit ihrem Kalb sowie ein Antilopenfell gefüllt mit Sesamsamen und Gold. Oh Krishna, dies hat der Gott, der den Bullen als Symbol trägt, als Preis festgelegt.

Darauf antwortete Janardana „So sei es!“, brachte ihm das Gewünschte dar und sprach lächelnd zum Besten der Munis:
Oh Narada, oh Kenner des Dharma, ich bin sehr zufrieden mit dir. Bitte um einen Segen, und ich werde ihn gewähren.

Und Narada sprach:
Oh ewiger Vishnu, mögest du immer mit mir zufrieden sein und durch deine Gunst in meinem Herzen wohnen. Oh Zuflucht der Tugendhaften, ich bitte dich, wenn ich wieder Geburt annehmen muß, dann laß mich ein Brahmane sein, der nicht aus einem Mutterleib geboren wurde.

Oh Sproß der Bharatas, der mächtige Vishnu sprach „So sei es!“ und der weise Narada war sehr zufrieden. Dann lud Satyabhama, die geliebte Ehefrau von Hari, zu diesem Punyaka Ritual auch die sechzehntausend weiteren Frauen des höchst mächtigen Vishnu ein und verteilte unter ihnen die himmlische Kleidung und all den Schmuck, welche Krishna von Sachi empfangen hatte. So gedieh der Parijata Baum auf Erden durch die Gunst von Krishna und Narada, und entfaltete seine herrlichen Tugenden. Und auf Einladung vom hochbeseelten Krishna konnten alle Freunde und Verwandten die unvergleichliche Macht dieses Baumes bezeugen. Oh Kuru König, anläßlich dieses großen Festivals lud der höchst mächtige Hari auch die Pandavas ein mit (ihren Ehefrauen) Draupadi und Subhadra sowie Pritha (ihrer Mutter Kunti). So kamen auch Srutasravas mit ihrem Sohn (die Schwester von Kunti und Ehefrau von König Damaghosha mit Sisupala), Bhishmaka mit seinem Sohn (Rukmi) und andere Freunde und Verwandte. Dann begann der höchst strahlende Krishna zusammen mit Arjuna, dem Sohn der Pritha, die Zeit glücklich mit ihren Frauen und in allem Wohlstand zu verbringen. Und nachdem ein ganzes Jahr auf diese Weise vergangen war, brachte der Beste der Götter zum Wohle aller Wesens den Parijata Baum zurück in das himmlische Reich und verehrte dort seine Eltern Kasyapa und Aditi sowie seinen älteren Bruder Indra. Und nachdem sich der Madhu Vernichter vor seiner Mutter verneigt hatte, sprach sie:
Oh ihr Ersten der Unsterblichen, möget ihr beiden immer brüderliche Gefühle hegen. Oh Janardana, erfülle mir diesen Wunsch!

Darauf antwortete der höchst intelligente Krishna seiner Mutter „So sei es!“, verehrte seine Eltern und sprach zum Abschied zum Götterkönig:
Oh Verleiher von Ehren, der hochbeseelte Mahadeva hat mich beauftragt, die unschlagbaren Dämonen zu schlagen, die im Inneren der Erde leben. Deshalb werde ich diese Dämonen innerhalb der nächsten zehn Tage töten. Oh König der Götter, möge in dieser Zeit Pravara zusammen mit deinem heldenhaften Sohn Jayanta im Himmel bereitstehen, um die Dämonen zu vernichten. Pravara ist ein menschlicher Gott und Jayanta ein Gottessohn. Der Segen von Brahma, durch den die Dämonen so stolz und überheblich geworden sind, gilt nur für die Unschlagbarkeit vor Göttern. Doch menschliche Wesen können diesen Kampf gewinnen.

Darauf antwortete Indra „So sei es!“, und beide Brüder umarmten sich zufrieden.

Krishna, Satyabhama und Narada mit dem Parijata Baum während der Initiation zum Punyaka Gelübde, ca.1810, India, Kangra


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