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2.102. Narada preist weitere Taten von Krishna

Narada sprach:
Krishna zerschnitt die Schlingen des Dämons Mura, schlug Nisunda und Naraka, und befreite den Weg zur Stadt Pragjyotisha wieder von allen Gefahren. Selbst die stolzesten Könige der Erde fürchten den Klang der Bogensehne und des Muschelhorns Panchajanya von Krishna, dem Nachkommen von Sura. Mit Leichtigkeit besiegte dieser Beste der Vrishnis den höchst mächtigen Rukmi im Kampf, der von den Königen des Südens beschützt wurde und eine riesige Wagenarmee besaß, und gewann die Jungfrau Rukmini. So brachte Hari, der Träger von Muschel, Diskus und Keule, diese Tochter des Bhoja Königs (Bhishmaka) auf einem Wagen in sein Haus, der wie die Sonne strahlte und dessen Räder wie Gewitterwolken donnerten, und heiratete sie. Er besiegte Ahvriti in Jaruthi wie auch Kratha und Sisupala sowie Dantavakta mit seiner Armee und den unschlagbaren Satadhanwan. Im gerechten Zorn schlug er Indradyumna und den Yavana Kaseruman (wahrscheinlich König Kalayavana). Der Träger des mächtigen Bogens Sarnga besiegte Salwa, den Herrn von Saubha (der fliegenden Stadt). Mit seinem Diskus zerspaltete der Lotusäugige und Beste der Männer tausende Berge und schlug Dyumatsena. Dieser Kämpfer mit Löwenkraft, der in einem Augenblick den ganzen Berg Meru umrunden konnte, vernichtete all diese Anhänger von Ravana (vielleicht Indradyumna - der wurde im Ramayana von Lakshmana geschlagen, Dyumatsena, Gopati und Talaketu, obwohl diesbezüglich keine passenden Geschichten zu finden sind). Mit seinem Bogen Sarnga schlug er an den Ufern der Iravati die beiden mächtigen Bojas Gopati und Talaketu, die wie Sonne und Feuer erstrahlten. Krishna besiegte die unbesiegbaren Dämonen Hansa und Dimvaka mit ihren Armeen (zwei Verbündete von Jarasandha, MHB 2.14). Der Hochbeseelte verbrannte die Stadt Varanasi und schlug den König von Kasi mit allem Gefolge (Vishnu Purana 5.34). Krishna mit den wundervollen Taten besiegte im Kampf mit besonderen Pfeilen Yama, den Gott der Toten, und brachte den Sohn von Indrasena zurück. Unter Wasser besiegte er den höchst mächtigen Varuna mit all den großen Wasserwesen. Krishna begab sich ins Reich von Indra und trug gegen den Willen des Götterkönigs den Parijata Baum davon, der unter dem Schutz der mächtigen Himmlischen stand. Janardana schlug die Könige von Pandya, Pundra, Kalinga, Matsya und Banga. Nachdem er hundert höchst mächtige Könige besiegt hatte, heiratete er die schöne Gandhari (die Tochter des Gandhara Königs Nagnajit). In gleicher Weise sorgte der Madhu Vernichter dafür, daß Arjuna, der Beste der Bharatas, Sohn der Kunti und Träger des Bogens Gandiva, im Kampf erfolgreich war. Und so konnte dieser Held in der Schlacht (auf Kurukshetra) Drona, Aswatthaman, Kripa, Karna, Bhishma und andere Wagenkrieger von Duryodhana besiegen. Um Babhru (Akrura) Gutes zu tun, eroberte der mächtige Hari, der Träger von Muschel, Diskus und Keule, die Tochter des Königs Suvira. Der Beste der Männer gewann den Sieg, als durch Venudari die ganze Erde von Pferden, Kampfwagen und Elefanten zerfleischt wurde. Selbst als er in der Stadt Pragjyotisha von den Dämonen mit Donnerblitzen, Keulen und Schwertern angegriffen wurde, konnte sich ihm der Tod nicht nähern. Und wie Hari einst als Zwerg durch seine asketische Kraft, Energie und Macht die drei Welten von Vali zurückgewann, so besiegte Krishna nun den höchst mächtigen Vana, den Sohn von Vali, mit seinem ganzen Gefolge. Der starkarmige Janardana schlug Kansas Gefährten Pitha, Paithika und Asiloma. Der berühmte Tiger unter den Männern tötete die Dämonen Jambha, Airavata und Virupa in menschlicher Gestalt. In einem See der Yamuna schlug der Lotusäugige den höchst mächtigen Schlangenkönig Kalya und verbannte ihn in die Tiefen des Ozeans. Hari, der Erste der Menschen, besiegte Yama, den Sohn des Sonnengottes, und holte den toten Sohn von Sandipani ins Leben zurück. (Manche Slokas aus diesem Kapitel findet man wortwörtlich auch im MHB 3.12. Dennoch bleiben einige der angesprochenen Geschichten im Dunkeln.)

Oh König Janamejaya, auf diese Weise straft der Hochbeseelte all die Übelgesinnten, welche die Brahmanen und Götter verletzen und mißachten. Zum Wohle von Indra, dem Träger des Donnerblitzes, schlug er Naraka, den Sohn von Mutter Erde, und brachte die gestohlenen Ohrringe von Aditi, der Mutter der Götter, zurück. Der höchst berühmte Vishnu, der Herr und Meister aller Welten, ist der Terror der Dämonen und die Zuflucht der Himmlischen. Wenn er das Dharma unter den Sterblichen wieder aufgerichtet, viele Opfer mit großen Gaben ausgeführt und bedeutende Werke für die Götter vollbracht hat, wird er in sein Reich zurückkehren. Der ruhmreiche Krishna wird auch dafür sorgen, daß die herrliche Stadt Dwaraka, die Bhogavati (der Stadt der Nagas) gleicht und den Heiligen lieb ist, mit allem Reichtum wieder untergeht. Die ganze Stadt mit all den verschiedensten Juwelen, Tempeln und Opferpfählen wird mit den umliegenden Gärten und Wäldern im Ozean versinken, dem Reich von Varuna. Wenn Krishna, der Sohn von Vasudeva, diese Stadt, die dem Wohnort der Sonne gleicht, verläßt, dann holt sie der Ozean zurück, der den Wunsch vom Träger des Bogens Sarnga kennt. Denn außer dem Madhu Vernichter selbst kann niemand unter den Göttern, Dämonen und Menschen in Vergangenheit und Zukunft in einer solchen Stadt leben.

So erschien Vishnu als Narayana auf Erden wie Sonne und Mond (als Krishna und Balarama) und führte die Dasarhas auf einem vorzüglichen Weg. Er ist unvergleichlich und von Gedanken nicht faßbar. Er bewegt sich frei nach seinem Willen und beherrscht alles. Er spielt voller Liebe mit den weltlichen Geschöpfen, wie ein Kind mit seinem Spielzeug. Keiner kann die Macht des starkarmigen Madhu Vernichters abschätzen. Er durchdringt und umfaßt alles in seiner universalen Form, und nichts ist ihm gleich oder ungleich. Auf diese Weise wurde er schon hunderttausende Male gepriesen. Doch keiner kann das Ende seiner Werke und seines Wirkens erkennen. Vyasa, der höchst intelligente und weise Yogi, der seine Sicht durch die Kraft der Askese gereinigt hatte, schaute all diese Taten, die der lotusäugige Krishna mithilfe von Balarama in seiner Jugend vollbracht hatte. Und als Zeuge mit der reinen Sicht eines Yogis hat er uns vor langer Zeit alles verkündet.

Vaisampayana fuhr fort:
So lobte der himmlische Heilige Narada auf Wunsch vom König der Götter die glorreichen Taten von Govinda, und kehrte unter der Verehrung der Yadavas in die himmlischen Regionen zurück. Und so verteilte Krishna, der lotusäugige Madhu Vernichter, alle gewonnenen Reichtümer und Juwelen auf rechte Weise unter den Vrishnis und Andhakas. Damit führten die hochgeborenen Yadavas große Opfer mit reichen Gaben durch und lebten glücklich in der Stadt Dwaraka.


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