Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

1.44. Die Aufstellung der Götterarmee

Vaisampayana sprach:
Oh mein Sohn, damit hast du vom Aufmarsch der Dämonenarmee zur großen Schlacht zwischen den Göttern und Dämonen gehört. Höre nun über die Aufstellung der Götterarmee zusammen mit Vishnu. Die Adityas, Vasus, Rudras und die kraftvollen Aswins trafen mit ihren mächtigen Verbündeten und Kriegern auf rechte Weise alle Vorkehrungen für den Kampf. Als Kommandeur der ganzen himmlischen Heerschar stand der tausendäugige Indra auf seinem Elefant Airavat an der Spitze. An seiner linken Seite war sein glänzender Kampfwagen, der so schnell wie der König der Vögel war, mit schönen Rädern und viel Gold und Juwelen geschmückt. Tausend Götter, Gandharvas und Yakshas folgten ihm, und die strahlenden Heiligen und Brahmanen seines Hofes sangen sein Lob. So marschierte Indra auf, beschützt von den großen Wolken, gerüstet mit mächtigen Waffen und begleitet von den Blitzen seines Donnerkeils. Auf seinem Elefant erschien er wie ein Berg, der sich frei bewegen kann, und die Brahmanen, die den Göttern das Soma-Opfer darbringen, priesen seine Herrlichkeit mit heiligen Hymen. Als der König der Götter in die himmlischen Bereiche zurückkehrte, begannen ringsherum die Trompeten zu erklingen und die Apsaras zu tanzen. Sein Kampfwagen mit der hohen Standarte erschien so strahlend schön wie die Sonne selbst, wurde von seinem Wagenlenker Matali geführt und von tausend Pferden so schnell wie ein Gedanke oder der Wind gezogen. Er glich dem Berg Meru, der von den Strahlen der Sonne eingehüllt ist. Inmitten der himmlischen Heerschar stand Yama und erhob seine Keule und die Schlinge des Todes, um die Dämonen anzugreifen. Auch Varuna stand mit seiner Keule bewaffnet in dieser Armee und war von den vier Ozeanen und mächtigen Nagas umgeben. Er war ganz aus Wasser und geschmückt mit Muscheln, Juwelen und Ornamenten. In seiner Hand hielt er die Schlinge der Zeit. Er bewegte sich tausendfältig spielerisch auf Rossen, die den Mondstrahlen glichen, oder auf Wellen, die vom Sturm getrieben wurden. Seine Kleidung war schwarz, und er trug herrlichen Schmuck aus Korallen. Sein Körper glich dem Blau des Saphirs, und seine Halskette hing bis zum Nabel herab. So stand er in Erwartung des Kampfes wie der Ozean, wenn er von seinem Ufer zurückgedrängt wird. Auch Kuvera sah man dort mit einem saphirblauen Körper und Menschen, die ihn trugen. Dieser Herr der Schätze war von seiner Armee der Yakshas, Rakshasas und Guhyakas umgeben sowie mit Muschelhorn, Lotus und Keule bewaffnet. Er stand auf seinem mystischen Wagen Pushpak, und als Freund von Shiva erschien dieser von Menschen getragene König der Könige im Kampf wie Shiva persönlich.

Der tausendäugige Indra beschützte den östlichen Flügel der himmlischen Heerschar, Yama, der König der Toten, den südlichen, Varuna den westlichen und Kuvera den nördlichen. So beschützten die vier Regenten der Himmelsrichtungen zum schrecklichen Kampf bereit mit höchster Wachsamkeit die vier Seiten der Götterarmee. Über ihnen erschien der Sonnengott auf seinem Wagen, der von sieben Rossen durch den Himmel gezogen wurde, und sandte brennend seine feurigen Strahlen herab. Wie er sonst mit tausend Sonnenstrahlen erglänzt, von seinem Wagen herab auf seiner Reise zwischen den Auf- und Untergangsgebirgen ewiglich die Welten erhitzt und dabei durch die zwölf Monate wandert, so bewegte sich dieser Herr der Strahlen nun inmitten der himmlischen Heerschar. Auch der Mondgott, der mit seinen kühlen Strahlen die Welt erfreut und ihr den Tau bringt, erglänzte hell auf seinem Wagen, der von weißen Pferden gezogen wurde. So erblickten die Dämonen den Mond mit der kühlenden Waffe auf dem Schlachtfeld, der als Soma mit klarem Licht besonders von den Brahmanen verehrt wird, der von den Sternen umringt wird, auf dessen Körper man den Schatten der Erde sehen kann, der die nächtliche Dunkelheit zerstreut, der als König aller Leuchtkörper am Firmament gilt, als Quelle aller Säfte, als Herrscher und Beschützer der Pflanzen, als Bewahrer des Nektars der Unsterblichkeit, als Fruchtbarkeitsspender zur Ernährung der weltlichen Wesen und als Freundlicher mit kühler Feuchtigkeit, der den Tau ausbreitet. Auch Vayu, von eigener Energie bewegt und mit den Wolken verbunden, begann in verschiedene Richtungen zu stürmen und die Dämonen anzugreifen. Er ist das Leben aller Wesen, lebt in den Menschen als die fünf vitalen Winde (Prana, Apana usw.) und teilt sich siebenfach (Avaha, Pravaha usw.) als Stütze dieser ganzen Welt aus belebten und unbelebten Geschöpfen. Die Leute nennen ihn den Wagenlenker des Feuers, und er ist Stütze und Herr von allem. Durch ihn entstehen die sieben Noten der Musik. Er gilt als das vorzüglichste Element und ist körperlos. Er wandert durch den Luftraum, bewegt sich sehr schnell und hat den Klang als seinen Ursprung. So erschienen auch spielerisch die Maruts (Sturmgötter) zusammen mit den Göttern, Gandharvas und anderen Himmlischen mit blanken Schwertern, die weißen Schlangen glichen. Auch die großen Schlangen begannen, mit weit geöffneten Mündern durch den Himmel zu schlängeln und zornig ihr tödliches Gift zu versprühen, als wären sie die Pfeile der Götter. Sogar die großen Berge erschienen an der Seite der Götter, um die Dämonen mit ihren mächtigen Felsen und den hundertfach verästelten Bäumen anzugreifen. Und schließlich sah man inmitten der himmlischen Heerschar auch den höchst berühmten und intelligenten Hari, den Halter von Diskus und Keule, Hrishikesha mit dem Lotusnabel, der Herr der drei Schritte, der alles überstrahlt, wie das Feuer der Auflösung, der Herr des Universums, der Vernichter von Madhu, der auf dem Wasser Ruhende, der durch Opfergaben Verehrte und Ernährte, der schwer Erkennbare, das Wesen von Erde, Wasser und Himmel, die Essenz der Elemente, der Quell von geistigem Frieden und Gelassenheit, der Feindevernichter, der Ursprung und Samen des ganzen Universums sowie der Lehrer der Welt, der Garuda zum Symbol hat. In seinen Händen hielt er den feindevernichtenden Diskus, der so strahlend wie das Feuer der aufgehenden Sonne war, die Dämonen zerstörende Keule, den Bogen Sarnga und andere feuergleiche Waffen. Hari ritt auf Garuda, diesem Ersten der Vögel und jüngeren Bruder von Aruna, der von Kasyapa geboren wurde, sich von Schlangen ernährt und große Schlangen in seinem Schnabel trägt, der schneller als der Wind fliegt und den ganzen Himmel aufwirbelt, der so groß wie der Berg Mandara ist, welcher damals zum Quirlen das Ozeans erschien, der seine Heldenkraft schon hundertmal im Kampf zwischen den Göttern und Dämonen gezeigt hatte, dessen Körper wegen des Amrits die Narbe des Donnerblitzes vom Götterkönig trägt, der mit einer Krone und glänzenden Ohrringen geschmückt ist, der ein Kleid aus bunten Federn hat, die wie ein Berg aus Mineralien glänzen, und dessen breite Brust von mondfarbenen Schlangen mit strahlenden Juwelen geziert wird. Mit seinen beiden schöngezeichneten Flügeln schwebte er mit Leichtigkeit am Himmel wie zwei regenbogenfarbene Wolken zur Zeit der universalen Auflösung. Er war der Schrecken seiner Feinde, mit roten, schwarzen und gelben Fahnen geschmückt, und er war das Emblem, das Vishnu auf seinem Banner trug. So folgten alle Götter der Gottheit in den Kampf, und die großen Asketen sangen das Lob von Vishnu mit heiligen Hymnen. Die himmlische Heerschar stand wundervoll zur Schlacht bereit unter der Hilfe von Kuvera, geführt von Yama, dem Sohn des Sonnengottes, umringt von Varuna, dem König der Gewässer, befohlen von Indra, dem Götterkönig, verschönert durch die Strahlen des Mondes, gestärkt durch die Sturmgötter, begleitet vom Brausen des Windgottes, strahlend erhellt vom Feuergott und durchdrungen von der grenzenlosen Energie Vishnus, der auf ewig siegreich ist und alles ertragen kann. Vrihaspati, der Sohn von Angiras und Lehrer der Götter, betete für das Wohlergehen der Götter, und Sukra, der Lehrer der Dämonen, betete entsprechend für das Wohlergehen der Dämonen.


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