Janamejaya fragte:
Warum wurde der mächtige König Sagar mit Gift geboren? Warum wurde er davon nicht verletzt? Und warum wurde er zornig und nahm den Sakas und anderen sehr starken Kshatriya Stämmen ihre religiösen Wurzeln? Oh großer Asket, bitte erkläre mir alles ausführlich.
Und Vaisampayana sprach:
Oh König, als König Bahu dem Laster verfiel, wurde sein Land von den Haihaya und Talajangha Königen mithilfe der Sakas eingenommen. Denn die Yavanas, Paradas, Kambojas, Pahlavas und Sakas waren fünf Stämme, die für die Haihayas kämpften. Und als König Bahu sein Königreich verloren hatte, zog er sich mit seiner Ehefrau in die Wälder zurück. Dort beendete er sein Leben im großen Elend. Seine Ehefrau aus dem Yadu-Stamm war damals schwanger und folgte ihrem Ehemann, obwohl ihr eine andere Ehefrau Gift gegeben hatte (um aus Neid die Schwangerschaft abzubrechen). Als sie den Scheiterhaufen für ihren Ehemann im Wald angebrannt hatte und sich selbst mit verbrennen wollte, erschien der Asket Aurva aus dem Stamm von Bhrigu und hinderte sie aus Mitgefühl daran. Er brachte sie in seine Einsiedelei, und dort gebar sie den mächtigen und starkarmigen König Sagar zusammen mit dem Gift, das ihr gegeben wurde. Nachdem Aurva alle Geburtsriten für diesen Hochbeseelten durchgeführt hatte, lehrte er ihn auch die Veden und übergab ihm schließlich die Feuerwaffe, der sogar die Unsterblichen nicht widerstehen können. Und weil der König auch selbst mit großer Kraft begabt war, konnte er mithilfe dieser Waffe in kürzester Zeit die Haihayas schlagen, wie Rudra ein wildes Tier schlägt. So breitete sich der Ruhm dieses Königs in der Welt aus. Danach entschloß sich der König, auch die Stämme der Sakas, Kambojas und Pahlavas zu vernichten. Doch als der hochbeseelte Held angriff, suchten sie Zuflucht beim weisen Vasishta und verneigten sich vor ihm. Als Vasishta sie zur rechten Zeit am rechten Ort sah, gewährte er ihnen Schutz und beruhigte den Zorn von König Sagar. Doch angesichts seines Versprechens und der Worte seines Lehrers (Vasishta) nahm er ihnen ihre religiöse Identität und zeichnete ihr Äußeres. So ließ er den Sakas die Hälfte ihrer Köpfe rasieren und den Yavanas und Kambojas ihre ganzen Köpfe. Die Paradas ließ er lange Haare und die Pahlavas lange Bärte tragen. Der hochbeseelte König Sagar verbot ihnen auch, die Veden zu studieren und Opfergaben im Feuer darzubringen. Oh mein Sohn, so wurden die Sakas, Yavanas, Kambojas, Paradas, Kolasapyas, Mahishas, Darvas, Cholas und Keralas, die zuvor Kshatriyas waren, auf das Wort von Vasishta hin, vom hochbeseelten Sagar ihrer religiösen Wurzeln beraubt. (Sie wurden quasi aus der vedischen Völkergemeinschaft ausgestoßen und sowohl innerlich als auch äußerlich zu „Barbaren“ degradiert.)
Und nachdem er die ganze Erde mit den Völkern Khasa, Tukhara, China, Madra, Kishkinda, Kountala, Banga, Shalwa, Konkashaka und vielen anderen besiegt und die vedische Religion (den Dharma) wieder aufgerichtet hatte, begann dieser König ein Asvamedha Opfer. So ließ er ein Opferpferd frei über die Erde wandern, doch als es in die Nähe des südöstlichen Ozeans kam, wurde es gestohlen und verschwand im Inneren der Erde. Daraufhin ließ der König diesen Teil des Landes von seinen Söhnen aufgraben. Als sie sich an den Ufern dieses mächtigen Ozeans in die Erde gruben, erreichten sie einen Ort, wo die Gottheit, Hari, dieses Erste aller männlichen Wesen und Urgrund jeder Schöpfung, in Form von Kapila schlief. Oh großer König, als er erwachte, verbrannte er mit dem Feuer seiner Augen alle Söhne des König Sagar bis auf vier. Dies waren Varhaketu, Suketu, Dharmaratha und der heroische Panchajana. Sie setzten den Stamm von Sagar fort. (Diese Stelle ist etwas verwirrend, denn in einer anderen Version bleibt nur Panchajana übrig, der auch Asamanjas genannt wird, und als Stammhalter geboren wurde.) Der allwissende Hari Narayana verlieh dem König Sagar viele Segen, wie die Fortsetzung seines Stammes, den ewigen Ruhm der Ikshvaku Familie, die Inkarnation des Ozeans in einem seiner Nachkommen, eine ewige Wohnstätte im Himmel und die Reinigung sowie die Himmelfahrt seiner Söhne, die durch die feurigen Blicke des Kapila verbrannt worden waren. Daraufhin erschien der Ozean vor dem König und verehrte ihn mit reichen Gaben. So wurde der Ozean als Sohn von Sagar bekannt. Danach erhielt er vom Ozean auch das Opferpferd zurück, das für das Asvamedha Opfer bestimmt war. Und man sagt, dieser höchst berühmte König hatte sechzigtausend Söhne und führte insgesamt hundert Pferdeopfer durch.