Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

1.13. Wie Trisanku zum Himmel erhoben wurde

Vaisampayana sprach:
So kümmerte sich Satyavrata aus Mitgefühl und wegen seines Entschlusses (nicht mehr Schüler von Vasishta zu sein) um die Familie von Vishvamitra. Er jagte wilde Hirsche, Bären und Büffel und hängte das Fleisch in die Bäume, die um die Einsiedelei von Vishvamitra standen. Nachdem sein Vater, der König, in die Wälder gezogen war, um ihn zu suchen, lebte er enthaltsam zwölf Jahre im Verborgenen und übte das Gelübde, keine andere Frau zu heiraten. Während dieser Zeit beschützte der königliche Familienpriester Vasishta die Stadt von Ayodhya wie auch den königlichen Harem. War es nun aus Einfalt oder Schicksal, Satyavrata hegte einen großen Zorn gegen Vasishta, denn als sein Vater ihn verstoßen hatte, wollte er dem jungen Prinzen aus irgendwelchen Gründen nicht helfen. Satyavrata dachte damals, daß eine Ehe erst vollzogen ist, nachdem die heiligen Mantras gesprochen und sieben Schritte gemeinsam ums heilige Feuer gegangen wurden. Doch er hatte die Jungfrauen noch vor ihrer Heirat entführt (also keinen Ehebruch erzwungen), und so konnte er die Haltung des sonst so tugendhaften Vasishta nicht verstehen und dachte, daß dieser ihn mißachtet. Auf jeden Fall war er höchst zornig auf seinen Lehrer. Doch das Verhalten von Vasishta entsprach dem Dharma, nur Satyavrata konnte es nicht erkennen. Denn weil sein Vater ihn wegen seiner Untugend verstoßen hatte, sandte Indra über zwölf Jahre keinen Regen. Und Vasishta sah voraus, daß diese Zeit der schweren Entsagung die königliche Familie reinigen und das Dharma wieder aufrichten würde. Deshalb verhinderte er die Verbannung von Satyavrata durch seinen Vater nicht, weil er wußte, daß er dessen tugendhaften Sohn später zum König weihen würde.

Nachdem der starkarmige Prinz Satyavrata seine strenge Entsagung über zwölf Jahre fortgesetzt hatte, geschah es eines Tages, als er im Wald kein Fleisch mehr finden konnte, daß er die Milchkuh des hochbeseelten Vasishta erblickte, die alle Wünsche erfüllen konnte. Oh Janamejaya, er tötete diese Kuh aus Hunger, Verzweiflung, Zorn, Begierde und Unwissenheit. Dann aß er von dem Fleisch und versorgte auch die Familie von Vishvamitra damit. Als Vasishta davon erfuhr, wurde auch er zornig. Und voller Zorn sprach der verehrenswerte Rishi zum Prinzen:
Oh übelgesinnter Mann, ich hätte dich nicht verflucht, wenn du nicht diese zwei neuen Sünden begangen hättest. Damit wurdest du dreier Sünden schuldig, nämlich der Verärgerung deines Vaters, der Tötung der Milchkuh deines Lehrers und des Essens von verbotenem Fleisch.

Und weil er durch diese drei Sünde dreifach getroffen wurde, hieß er seit dem Trisanku (dreifacher Sünder). Bald darauf kehrte Vishvamitra zurück und erfuhr, daß sich Trisanku um seine Ehefrau und Kinder gekümmert hatte, und voller Freude darüber gewährte ihm der Asket einen Segen. Darauf wünschte sich der Prinz solche Reinheit, daß er sogar mit seinem Köper zum Himmel aufsteigen könne. Der Asket gewährte diesen Segen, und damit endete nach zwölf Jahren die schreckliche Trockenheit. Danach erhob er Trisanku zurück in die Kaste der Könige und begann, als sein Priester zu fungieren. Und in einem großen Opferritus wurde Trisanku schließlich vom mächtigen Sohn des Kushika vor allen Göttern und dem großen Rishi Vasishta leibhaftig in den Himmel erhoben (als Sternkonstellation, wahrscheinlich Orion oder Kreuz des Südens). (Eine andere Version der Geschichte findet sich in Ramayana 1.57.)

Er hatte eine Ehefrau namens Satyaratha, die im Stamm der Kekayas geboren wurde. Mit ihr zeugte er den sündlosen Prinzen Harishchandra, der auch Traishankava (Sohn von Trisanku) genannt wurde. Er vollendete ein Rajasuya Opfer und wurde zum König der Könige. Harishchandra hatte einen mächtigen Sohn namens Rohita, der zum Wohle seines Reiches die Stadt Rohitapura gegründete. Nachdem er sein Königreich und die Untertanen gerecht regiert hatte, erkannte der königliche Weise die Essenzlosigkeit der Welt und schenkte diese Stadt den Brahmanen. Der Sohn von Rohita war Harita, und dessen Sohn war Chanchu, der wiederum zwei Söhne namens Vijaya und Sudeva hatte. Vijaya besiegte alle Kshatriyas und bekam deshalb diesen Namen. Sein Sohn war Ruruka, der besonders tugendhaft lebte und die Veden studierte. Der Sohn von Ruruka war Vrika, und dessen Sohn war Bahu. Er war trotz des goldenen Zeitalters nicht tugendhaft, und so konnten die Haihayas und Talajanghas zusammen mit den Saka, Yavana, Kamboja, Parada und Pahlava Stämmen diesen König überwältigen. Der Sohn von Bahu wurde mit Gift geboren und deshalb Sagar genannt. Er suchte Zuflucht in der Einsiedelei von Aurva und wurde von diesem Nachkommen des Bhrigu beschützt. Oh Erster der Kurus, Sagar erhielt von Aurva eine mächtige Feuerwaffe, und so konnte der fromme König voller Kraft die Haihayas und Talajanghas besiegen. Er eroberte die ganze Erde und nahm den Saka, Pahlava und Parada Kriegern ihre religiöse Identität.


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