Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

1.2. Ursprung der Wesen und Geburt von Daksha

Vaisampayana sprach:
Als der Selbstgeborene dieses Schöpfungswerk der Nachkommenschaft hervorbrachte, erhielt Manu seine Gattin Satarupa, die ebenfalls ungeschlechtlich geboren wurde. Oh Monarch, es geschah durch die Güte des Selbstgeborenen, dessen Glanz jeden Raum erfüllt, daß Satarupa (die „Vielgestaltige“) durch seine Yoga Macht erschaffen wurde. Durch beständige Askese über eine Million Jahre erhielt sie diesen Ehemann durch die Kraft ihrer Entsagung. Oh mein Sohn, dieser Ehemann wird Swayambhuva Manu genannt, und sein Manwantara (die Epoche seiner Herrschaft) in dieser Welt besteht aus einundsiebzig Mahayugas (Zyklen der vier Zeitalter). Manu zeugte mit Satarupa einen Sohn namens Vira (der „Kraftvolle“), der mit seiner Frau Kamya (die „Schöne“) zwei Söhne namens Priyavrata und Uttanapada zeugte. Oh Langarmiger, Priyavrata zeugte mit Kamya, der Tochter des Patriarchen Kardama, vier Söhne namens Samrat, Kukshi, Virat und Prabhu. Der Stammvater Atri nahm Uttanapada als seinen Sohn an, und dessen Frau Sunrita gebar ebenfalls vier Söhne. Sunrita war als schöne Tochter von Dharma bekannt. Diese reine Jungfrau entstand aus einem Pferdeopfer und wurde die Mutter von Dhruva. Denn der Stammvater Uttanapada zeugte mit Sunrita die vier Söhne namens Dhruva, Kirtiman, Ayushman und Vasu. Oh Nachkomme des Bharata, mit dem Ziel, Vishnu und das höchste Brahman zu erreichen, übte Dhruva strenge Entsagung für dreitausend himmlische Jahre. Zufrieden gewährte ihm Brahma einen dauerhaften und einzigartigen Stand im Himmel unter den sieben Rishis (als Himmelspol, um den optisch alle Sterne kreisen). Angesichts seiner Vorzüglichkeit und Bedeutung sang der Lehrer der Götter und Dämonen (Shukra) folgenden Vers zu seinem Lob:

Oh wie wunderbar sind seine asketische Energie, seine Kenntnisse der heiligen Schriften und seine Macht, daß er (als Himmelspol) noch über die sieben Rishis gesetzt wurde (Sternbild „Großer Wagen“).

(Zur Geschichte von Dhruva siehe auch Vishnu Purana 1.11.) Dhruva zeugte mit seiner Frau Sambhu die zwei Söhne Shlishthi und Bhavya. Shlishthi zeugte mit Suchaya fünf sündlose Söhne namens Ripu, Ripunjaya, Punya, Vrikala und Vrikateja. Ripu zeugte mit Vrihati den Sohn Chakshusha, der mit allen Energien begabt war. Der edle Chakshusha zeugte einen Sohn namens Manu mit Pushkarini, einer Mutter von Helden und Tochter des Stammvaters Virana. Oh Erster der Bharatas, Manu zeugte zehn sehr mächtige Söhne mit Nadvala, der Tochter des Stammvaters Aranya, nämlich Uru, Puru, Shatadyumna, Tapaswi, Satyavan, Kavi, Agnistud, Atiratra, Sudyumna und Abhimanyu als zehnten. Dies waren die Söhne von Nadvala. Uru zeugte mit Agneyi (der Tochter von Agni) sechs sehr mächtige Söhne namens Anga, Sumanas, Swati, Kratu, Angiras und Gaya. Anga zeugte mit Sunitha nur einen Sohn namens Vena. Durch die übelgesinnten Taten von Vena erhob sich ein großer Zorn (unter den Rishis, die ihn daraufhin töteten). Doch um Nachkommenschaft zu schaffen, rieben die Rishis seinen rechten Arm, und daraus entstand Prithu. (Zur Geschichte siehe auch Vishnu Purana 1.13.) Und als die Rishis ihn sahen, sprachen sie voller Entzücken: „Dieser höchst Starke wird seine Untertanen erfreuen und großen Ruhm gewinnen.“ Als ob er alles mit seiner Energie verbrennen wollte, nahm er seine Geburt mit Bogen und Rüstung angetan. Als Kshatriya beschützte Prithu, der Sohn von Vena, diese ganze Erde. Er war einer der ersten Könige auf Erden, die mit dem Wasser eines Rajasuya-Opfers geweiht wurden. Für ihn wurden Suta und Magadha geboren, die im Singen des Ruhms von Königen höchst erfahren waren. Oh Nachkomme des Bharata, um seinen Untertanen den Lebensunterhalt zu gewähren, molk er die Erde für Getreide zusammen mit den Rishis, Göttern, Dämonen, Ahnen, Gandharvas, Apsaras, Nagas, Guhyakas, Pflanzen und Bergen. Und als er die Erde molk, gab sie die gewünschte Milch in ihren jeweiligen Behältern und ernährte damit ihr Leben (siehe auch MHB 7.69).

Dem Prithu wurden Antardhi und Palita geboren, zwei Söhne, die durch Tugend und Gerechtigkeit wohlbekannt waren. Antardhi zeugte mit Shikhandini den Sohn Havirdhana. Havirdhana zeugte mit Dhishana, einer Tochter von Agni, sechs Söhne namens Prachinaverhis, Sukra, Gaya, Krishna, Vraja und Ajina. So, oh Monarch, wurde Prachinaverhis, der mit großer geistiger Macht begabt war, zum Sohn von Havirdhana. Er war ein mächtiger Stammvater und vervielfältigte seine Nachkommenschaft. Oh Janamejaya, die Spitzen des Kusha Grases wurden in seinen Opferplätzen nach Osten ausgerichtet und bedeckten die ganze Erde. Deshalb wurde er unter dem Namen Prachinaverhis berühmt. Nachdem er große Entsagung geübt hatte, heiratete dieser König Savarna, die Tochter des Ozeans, die ihm zehn Söhne zur Welt brachte, welche Prachetas genannt wurden und die ganze Kunst des Bogenschießens gemeistert hatten. Sie alle beachteten dieselben Tugenden und übten für zehntausend Jahre schwere Askese im Wasser des Ozeans. Doch während die Prachetas mit ihrer Entsagung beschäftigt waren, bedeckten die Bäume die ungeschützte Erde, und die Menschen wurden zurückgedrängt. Selbst der Wind konnte nicht mehr wehen, und der Himmel wurde durch die großen Bäume verdeckt. So vergingen während dieser zehntausend Jahre alle Anstrengungen der Menschen. Als die Prachetas nach ihrer schweren Askese dies erkannten, wurden sie zornig, und aus ihren Mündern kamen Sturm und Feuer. Der Sturm entwurzelte die Bäume, und das Feuer verbrannte sie. So gab es eine schreckliche Vernichtung unter den großen Bäumen. Als nur noch wenige übrig waren und König Soma (der Mond) diese Zerstörung sah, näherte er sich den Prachetas und sprach:
Oh ihr Könige aus der Familie von Prachinaverhis, beherrscht euren Zorn! Die Erde ist fast aller großen Bäume beraubt, und so beruhigt euer Feuer und den Sturm. Diese schöne Tochter der Bäume ist einem Juwel gleich. Mit dem Blick auf die Zukunft habe ich sie gezeugt. So wurde dieses Mädchen von den Bäumen geboren und wird Marisha genannt. Möge diese Ehrenwerte, die den Stamm von Soma vergrößert, eure Ehefrau werden. Durch die Hälfte eurer asketischen Energie und der meinen, wird sie euch einen mächtigen Sohn gebären, den Stammvater Daksha. Dieser Strahlende wird die Schöpfung wieder beleben, die durch eure feurige Energie beinahe zerstört wurde.

Die Prachetas hörten auf Soma, beendeten ihren Zorn gegen die Bäume und heirateten Marisha auf rechte Weise. Dann zeugten sie mit ihr einen Sohn, oh Bharata, und Marisha gebar den zehn Prachetas den Stammvater Daksha, der mit ihrer asketischen Kraft und einem Teil der Energie von Soma begabt war. Und um den Stamm von Soma zu vermehren, schuf Daksha vielfältige Nachkommen, bewegliche und unbewegliche (Pflanzen und Tiere) sowie zwei- und vierbeinige Söhne. Nachdem er auf geistige Weise zuerst die Söhne geschaffen hatte, schuf Daksha auch seine Töchter. Von ihnen heiratete Dharma zehn und Kasyapa dreizehn. Dem König Soma gab der Stammvater Daksha die verbleibenden siebenundzwanzig, die man auch Nakshatras (Mondhäuser) nennt. Die zuvor genannten Töchter brachten die Götter, Vögel, Kühe, Schlangen, Dämonen, Gandharvas, Apsaras und verschiedene andere Wesen zur Welt. Seit dieser Zeit, oh König, vermehren sich die Wesen durch geschlechtliche Fortpflanzung, während ihre Vorgänger allein durch das Denken, Sehen und Berühren geschaffen wurden.

Da wunderte sich Janamejaya und sprach:
Du hast mir die Geburt der Götter, Dämonen, Gandharvas, Nagas und Rakshasas wie auch des hochbeseelten Daksha beschrieben. Oh Sündloser, ich habe einst gehört, daß Daksha vom rechten Daumen Brahmas und seine Ehefrau vom linken entsprang. Wie konnten sie dann eine solche Eheverbindung eingehen? Wie konnte Daksha als Sohn der Prachetas geboren werden? Wie kann er als Enkel von Soma auch sein Schwiegervater sein? Darin habe ich ernste Zweifel, oh Zweifachgeborener. Mögest du mir diese lösen.

Und Vaisampayana antwortete:
Oh König, alle Wesen wandern in dieser körperlichen Schöpfung beständig durch Geburt und Tod. Die Rishis und Weisen werden davon nicht verwirrt. Dakshas und ähnliche Wesen werden in jeder Epoche geboren. Sie werden geboren und sterben immer wieder. Die Weisen sehen darin kein Problem. Oh König, so große Wesen kennen keine frühere und spätere Geburt. Sie entstehen zeitlos allein aus ihrer Entsagung und Yoga-Kraft. Wahrlich, wer diese vielfältige Schöpfung von Daksha versteht, wird mit Nachkommenschaft gesegnet und am Ende seines Lebens mit dem Himmelreich.


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