Pushpak Bhagavata Purana Buch 12Zurück WeiterNews

12.7. Die Verehrung der Veden und die zehn Themen der Puranas

Der ehrenwerte Suta sprach:
Der Weise Sumantu, der Kenner des Atharva-Vedas, gab seine Mantra-Sammlung seinem Schüler (Kabandha), der sie an Pathya und Vedadarsha weitergab. Bitte höre achtsam zu, verehrter Brahmane: Shauklayani, Brahmabali, Modosha und Pippalayani, die Schüler von Vedadarsha, und die Schüler Kumuda, Shunaka und Jajali von Pathya wurden ebenfalls zu Lehrern des Atharva-Vedas. Dann lernten Babhru und Saindhavayana, zwei Schüler von Shunaka (Angiras) auf die gleiche Weise zwei Samhitas, und andere Schüler mit Savarna an der Spitze lernten sie wiederum von ihnen. Auch Nakshatrakalpa, Shantikalpa, Kashyapa und Angirasa gehören zu diesen Weisen des Atharva-Vedas.

So höre jetzt, oh Weiser, auch über die Lehrer der Puranas. Trayyaruni, Kashyapa, Savarni, Akritavrana, Vaisampayana und Harita sind die sechs Meister der Puranas. Jeder von ihnen lernte eine Sammlung aus dem Mund von Vyasas Schüler, meinem Vater (Romaharshana), und ich, als ein Schüler all dieser Meister, wurde in allen Puranas wohlbelehrt. Kashyapa, ich, Savarni und Akritavrana, der ein Schüler von Parasurama ist, lernten vier grundlegende Sammlungen von ihm (Romaharshana), dem Schüler von Vyasa. Oh Brahmane, bitte höre aufmerksam zu, was die grundlegenden Themen eines Puranas sind, wie sie von den weisen brahmanischen Sehern in Übereinstimmung mit den vedischen Schriften festgelegt wurden: Die Schöpfung der Welt (Sarga), die Entstehung der Wesen (Visarga), ihr Verhalten (Vritti) und ihre Erhaltung (Poshana), die Herrschaften der Stammväter (Manus), die Stämme der Könige (Vamsas) und ihre Geschichten (Anucharita), die verschiedenen Arten der Auflösung (Pralaya), der Grund von Allem (Hetu) und die höchste Zuflucht (Apashraya) sind die zehn Themen, die ein Purana charakterisieren, wie es von den Kennern auf diesem Gebiet verstanden wird. Einige behaupten allerdings, daß sich die kleineren Puranas im Vergleich zu den größeren nur mit fünf dieser Themen befassen.

Die Schöpfung (Sarga) ist das, was man die Erzeugung aus dem Ungestalteten (dem Meer der Ursachen) nennt. Daraus erschien durch die Erregung der natürlichen Grundqualitäten (Gunas) die universale Intelligenz (Mahat), aus der wiederum das Ichbewußtsein entsprechend den drei natürlichen Grundqualitäten hervorging, und daraus entstanden die subtilen Formen der Wahrnehmung, die fünf Sinne und ihre Objekte. Die weitere Schöpfung (Visarga) mit der Entstehung der Wesen besteht aus einer Menge von Ideen (den Vasanas der Eindrücke, Wünsche und Erwartungen) der verschiedenen Arten von Lebewesen. Diese Neigungen werden durch die Gnade des Höchsten Geistes (Purusha) auf die gleiche Weise erzeugt wie Samen wachsen und wiederum immer neue Samen hervorbringen. So ernähren sich die Lebewesen von anderen Lebewesen, wie von Pflanzen und Tieren. Speziell für Menschen bedeutet dieses Verhalten (Vritti), daß man darin entweder nach seiner persönlichen Natur, seiner Lust oder nach den Geboten der Veden handelt. Ihre Erhaltung (Poshana) stützt sich auf die Verkörperungen des Unfehlbaren, die in jedem Zeitalter unter den Tieren, Menschen, Sehern und Göttern dieses Universums anwesend sind und die Feinde des dreifachen Vedas dem Tod unterwerfen. In jeder Epoche eines Manus (eines Stammvaters der Menschheit) spricht man von der sechsfachen Verkörperung des Herrn, nämlich Manu, Götter, Söhne des Manus, Indras, Seher und spezielle Verkörperungen. Die Stämme (Vamsas), die alle von Brahma abstammen, erstrecken sich als lange Reihen von Königen durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, und ihre Geschichten (Anucharita) beschreiben die aufeinanderfolgenden Aktivitäten ihrer berühmtesten Mitglieder. Die kontinuierliche, zyklische, natürliche und vollkommene Auflösung, die durch die Macht des Höchsten Herrn geschieht, bilden die vier Aspekte dessen, was die Gelehrten als die Auflösung dieses Universums beschreiben (Pralaya). Der Grund (Hetu) der ganzen Schöpfung und die dazugehörige Erhaltung und Auflösung dieses Universums ist die individuelle lebendige Seele (Jiva), die aus Unwissenheit ergebnisorientiert handelt (und Karma anhäuft). Die Weisen erkennen darin die ungestaltete Höchste Seele. Die vollkommene Wahrheit des Brahman ist die höchste Zuflucht (Apashraya), die sowohl jenseits als auch innerhalb der (drei weltlichen) Bewußtseinszustände des traumhaften Wachens, traumhaften Schlafens und traumlosen Tiefschlafes ist, sowie auch jenseits und innerhalb der materiellen Formen, die durch die Illusions- und Schöpferkraft und der individuellen Seele erscheinen. So wie die Grundsubstanz der Materie sowohl jenseits als auch innerhalb der existierenden Materie mit Namen und Formen besteht, so ist auch die reine Wahrheit während der verschiedenen Phasen einer körperlichen Existenz innerhalb des Samens und auch jenseits davon, vom ersten Ursprung bis zu den fünf Elementen. Doch erst, wenn der Geist aufhört, sich mit Eigenschaften zu identifizieren, indem er die drei Qualitäten des Bewußtseins aufgibt und Yoga praktiziert, erkennt man die Höchste Seele, und das weltliche Streben erlischt.

Die Weisen, die sich mit den alten Geschichten auskennen, sagen, daß es achtzehn große und kleine Puranas gibt, die sich durch ihre Eigenschaften unterscheiden. Sie sind bekannt als die drei mal sechs Puranas namens Brahma, Padma, Vishnu, Shiva, Linga, Garuda, Narada, Bhagavata, Agni, Skanda, Bhavishya, Brahma-Vaivarta, Markandeya, Vamana, Varaha, Matsya, Kurma und Brahmanda. Oh Brahmane, damit habe ich gründlich die Zweige (des vedischen Wissens) beschrieben, die der spirituellen Kraft förderlich sind, wie sie vom Weisen (Vyasa), seinen Schülern und deren Schülern aufgeteilt wurden.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter