Pushpak Bhagavata Purana Buch 10Zurück WeiterNews

10.32. Krishna kehrt zu den Hirtenfrauen zurück

Der ehrenwerte Suka sprach:
Oh König, so sangen und sprachen die Hirtenfrauen in ihrer Verwirrung, weinten herzzerreißend und sehnten sich nach der Gegenwart von Krishna. Daraufhin erschien der Sohn von Vasudeva, der als Liebesgott ihren Geist verwirrte, direkt vor ihnen, lächelte mit strahlendem Lotusgesicht, trug gelbe Kleider und eine schöne Blütengirlande. Als die Frauen sahen, daß ihr Geliebter zurückgekehrt war, rissen sie voller Freude ihre Augen auf und erhoben sich gemeinsam, als wäre das Leben in ihre Körper zurückgekehrt. Eine von ihnen berührte mit ihren gefalteten Händen freudig die Hand von Krishna, eine andere legte seinen Arm, der mit Sandelholzpaste verziert war, um ihre Schultern. Eine schlanke Hirtenfrau nahm die Überreste des Betels, den er gekaut hatte, mit ihren gefalteten Händen auf, und eine andere legte seine Lotusfüße auf ihre Brust und ihr brennendes Herz. Eine biß sich mit Stirnrunzeln auf die Lippen und warf von Liebe erregte Blicke auf ihn, als wollte sie ihn verbrennen. Eine starrte ihn gebannt an, genoß den Nektar seines Lotusgesichts, aber konnte nicht genug bekommen, wie auch Heilige niemals genug Hingabe zu seinen Füßen finden. Eine zog ihn durch ihre geöffneten Augen in ihr Herz und umarmte ihn dort mit geschlossenen Augen, wie ein Yogi in Ekstase, daß ihr die Härchen zu Berge standen. So erlebten sie alle eine überwältigende Freude beim Anblick von Krishna und vergaßen ihre große Not der Trennung, wie es alle Menschen tun, wenn sie einem geistig Erleuchteten begegnen. Und inmitten all derer, die von ihrem Kummer befreit wurden, erschien der Höchste Herr so strahlend wie der Höchste Geist mit all seinen geistigen Kräften.

Dann führte sie der Allmächtige zum Ufer der Yamuna, wo der heilige Fluß wie mit Händen weichen Sand angesammelt hatte. Eine herbstliche Brise trug den süßen Duft der Waldblüten, der die Bienen so anzog, während der herrlich strahlende Mond die Dunkelheit der Nacht vertrieb, wie auch die große Freude über den Anblick von Krishna jeden Schmerz in ihren Herzen vertrieb. Und indem sie für ihren geliebten Freund mit ihren Schals, die vom Kumkum ihrer Brüste gefärbt waren, einen Sitzplatz bereiteten, erreichten die Hirtenfrauen die höchste Erfüllung ihrer Seelen, wie es in den heiligen Schriften beschrieben wird. Dort saß nun strahlend der Höchste Herr und Meister, für den die Yogis in ihren Herzen einen Platz bereiten. Auf diese Weise zeigte er seine persönliche Gestalt, die als grenzenlose Quelle von Schönheit und Pracht in den drei Welten verehrt wird. So wurde der Höchste Herr, der den Liebesgott erweckt hatte, mit zärtlichem Lächeln, verspielten Blicken, hochgezogenen Augenbrauen und dem Massieren seine Füße und Hände angebetet und gepriesen. Und doch regten sich noch einige Zweifel, weil sie von ihm verlassen wurden, und die Hirtenfrauen fragten:
Oh Liebster! Manche respektieren nur jene, von denen sie respektiert werden. Manche respektieren andere, ohne selbst respektiert zu werden. Und manche haben vor niemandem Respekt. Kannst du uns das erklären?

Und der Höchste Herr sprach:
Oh ihr schönen Damen, die Freunde, die sich nur aus Eigennutz respektieren, sind auf diese Weise keine wahren Freunde, weil sie nur ihren Nutzen suchen und nicht die Wahrheit. Die jedoch respektvoll und gütig wie gute Eltern sind, ohne selbst Respekt zu verlangen, sind wahrhaftig in ihrem Pflichtgefühl und tadellos in ihrer Freundschaft. Was nun aber jene betrifft, die keinen Respekt vor denen haben, die sie respektieren, und nicht einmal auf die Liebe antworten, die sie erhalten, so kann man bei ihnen entweder von Selbstzufriedenen sprechen, also von Menschen, deren Wünsche alle erfüllt wurden, oder von undankbaren und unzufriedenen Menschen, die den Ehrwürdigen feindselig gegenüberstehen. Liebe Freunde, auch ich erwidere nicht immer den Respekt, den ich von anderen Lebewesen empfange, nicht einmal, wenn ich angebet werde, weil ich diesen Respekt zur reinen Liebe anwachsen lassen möchte. Das funktioniert wie bei einem armen Mann, der ein Juwel gefunden hat und aus Furcht, es zu verlieren, an nichts anderes mehr denken kann. Weil ihr euch um meinetwillen dem widersetzt habt, was die Leute, die Schriften und eure Verwandten sagen, und weil ich wünsche, daß eure reine Liebe zunehme, habe ich wahrlich aus Liebe gehandelt, als ich vor euren Augen verschwand. Oh ihr Guten, seid also nicht unzufrieden mit eurem Geliebten. Ich werde, auch wenn ich nicht so lange wie ein Gott im Himmel lebe, in der Lage sein, euch eure reine Verehrung mir gegenüber zu vergelten. Mögen eure tugendhaften Taten der Lohn dafür sein, daß ihr die so schwer zu lösenden Ketten eures Haushaltslebens durchbrochen habt.


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