Pushpak Bhagavata Purana Buch 10Zurück WeiterNews

10.27. Das Gebet von Indra und Surabhi

Der ehrenwerte Suka sprach:
Nachdem Krishna den Berg Govardhana hochgehalten hatte, um die Hirtengemeinschaft vor dem Unwetter zu beschützen, kam Surabhi, die himmlische Mutter der Kühe, aus dem Himmel der Kühe herab, um Krishna zu verehren. Dazu erschien auch Indra, der sich nun für seine Beleidigungen schämte, und berührte an einem abgelegenen Ort mit seiner Krone, die wie eine Sonne strahlte, die Füße von Krishna. Und nachdem er von der Macht Krishnas gehört und schließlich auch Zeuge davon geworden war, wie er mit unermeßlicher Kraft seinen überheblichen Stolz als Götterkönig und Herr der drei Welten vernichtet hatte, sprach er mit gefalteten Händen:
Oh Höchster Herr und Reichtum der reinen Güte, Zufriedenheit und Erleuchtung! Du hast alle Leidenschaft und Unwissenheit vernichtet, die auf Illusion beruhen. Deshalb bist du frei vom endlosen Kreislauf der Existenzen, der durch die Kraft der natürlichen Eigenschaften aufgrund der Illusions- und Schöpferkraft (Maya) entsteht. Oh Herr, wie könnte es also in dir solche Ursachen zur Verwicklung wie Begierde und Haß geben, wie ich in meiner Unwissenheit angenommen hatte? Du bist doch der Höchste Herr, der seine Macht gebraucht, um das Dharma zu beschützen und die Übelgesinnten zu zügeln. Du bist der Vater und geistige Lehrer des ganzen Universums, der ursprüngliche Herr und die unüberwindliche Zeit, die sich in dieser Welt verkörpern und danach streben, durch ihre Herrschaft die Ichsucht derer auszurotten, die sich als Herrn der Welt betrachten und entsprechend aufspielen. Unwissende Wesen wie ich, die daran glauben, Meister des Universums zu sein, geben ihre Arroganz schnell auf, wenn sie deiner furchtlosen Macht begegnen. Denn du vernichtest durch deine Lektionen ihre übelgesinnte Einbildung, so daß sie wieder dem heilsamen Weg folgen. So war auch mir deine Macht nicht bewußt, und ich badete mich im Stolz über meine Herrschaft. Meine Intelligenz war verwirrt, und daher war ich beleidigend. Oh Meister, der diese Gestalt angenommen hat, bitte vergib mir. Oh Herr, bitte laß mein Bewußtsein nie wieder in solche Unwissenheit fallen. Oh Herr des Jenseits, du bist in diese Welt zum Wohle aller herabgekommen, die deinen Lotusfüßen dienen. Oh Gottheit, du hast dich verkörpert, um Mutter Erde von der übermäßigen Last der Kriegsherren zu befreien, die für sie zu einer Qual geworden sind. Verehrung sei dir, dem Höchsten Herrn, dem Höchsten Geist und der Höchsten Seele (Bhagavat, Purusha und Maha-Atman), Krishna, dem Sohn von Vasudeva. Verehrung dem Meister aller Diener der Höchsten Wahrheit. Verehrung dem Herrn, der sich nach den Wünschen seiner Verehrer verkörpert, dessen Form reine Erkenntnis und Geist ist, der Samen von Allem und die innerste Seele aller Wesen. Oh Höchster Herr, als mein Opfer verhindert wurde, wollte ich stolz und wütend die Gemeinschaft der Kuhhirten zerstören. Aber du, oh Bester der Lehrer, zeigtest deine Barmherzigkeit und hast meine Starrheit zerbrochen und meine Versuche erfolglos gemacht. So bin ich nun zu dir gekommen, dem wahren Selbst und geistigen Meister, um deinen Schutz zu suchen.

So wurde Krishna vom Götterkönig Indra verherrlicht. Und darauf lächelte der Höchste Herr und sprach mit einer Stimme wie das Donnern von Wolken:
Ich habe dein Opfer verhindert, um dir meine Barmherzigkeit zu zeigen und sicherzustellen, daß du als Götterkönig, der von seiner Macht berauscht war, für immer an mich denken wirst. Wer geblendet von Macht und Herrlichkeit mich nicht mehr mit dem Herrscherstab in der Hand sieht, den werde ich zu seinem eigenen Wohl aus seiner mächtigen Position stürzen. Oh Indra, nun geh deiner Wege, ich wünsche dir alles Gute! Wenn du meinen Geboten folgst, kannst du frei von überheblichem Stolz in deinem Amt bleiben.

Dann sprach auch Surabhi, die Mutter der Kühe, zu Krishna. Mit friedlichem Geist brachte sie ihre Verehrung dar und bat zusammen mit ihren Kühen, vom höchsten Herrn erhört zu werden, der als junger Kuhhirte erschienen war. Und Mutter Surabhi sprach:
Oh Krishna, du höchst Geheimnisvoller! Oh Seele und Ursprung des Universums, mit dir als Herrn der Welt haben wir unseren Meister gefunden. Oh Allmächtiger, du bist die Höchste Gottheit. Oh Herr des Universums, wir bitten dich zum Wohle der Kühe, der Brahmanen und aller Götter und Heiligen, mögest du unser Indra sein. Dafür werden wir eine Badezeremonie nach den Anweisungen von Brahma durchführen. So bitten wir dich, werde unser Indra, oh Seele des Universums, der herabgestiegen ist, um der Erde ihre übermäßige Last zu erleichtern.

Nach dieser Bitte wurde Krishna von Surabhi in ihrer eigenen himmlischen Milch gebadet. Und auf Wunsch der himmlischen Mütter wurde er von Indra auch mit dem himmlischen Wasser der Ganga gewaschen, das Indras Elefant Airavat in seinem Rüssel auf die Erde brachte. Und so erhielt der Nachkomme von Dasarha den Titel Govinda („der die Kühe findet“). Da erschienen auch Tumburu, Narada und die anderen himmlischen Sänger, Weisen und Heiligen an diesem Ort und besangen die Herrlichkeit des Herrn, der die Unreinheit der Welt vernichtet, während die Frauen der Götter voller Freude zusammen tanzten. Er wurde als Juwel aller Götter gelobt und mit himmlischen Blüten bestreut. Alle Wesen der drei Welten fühlten höchste Befriedigung, und die Kühe segneten die Erde mit ihrer Milch. Die Flüsse waren mit klarstem Wasser gefüllt, die Bäume gaben süßeste Früchte, die Pflanzen wuchsen prächtig ohne Kultivierung, und die Berge gaben kostbarste Edelsteine. Oh Bester der Kurus, nachdem Lord Krishna auf diese Weise rituell gebadet worden war, wurden alle Lebewesen, selbst die gefährlichsten, von ihrer Feindschaft (gegenüber den Kühen) befreit. Und nachdem Govinda als Herr der Kühe auch von Indra durch sein Bad gesegnet worden war, kehrte Indra im Kreis aller anderen Götter in den Himmel zurück.


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