Pushpak Bhagavata Purana Buch 10Zurück WeiterNews

10.26. Nanda erzählt die Worte von Garga

Der ehrenwerte Suka sprach:
So sahen die Hirten die übermenschlichen Taten von Krishna und konnten sich nicht vorstellen, woher diese Kraft kam. Überaus erstaunt gingen sie zu Nanda und sprachen:
Warum hat nur dieser Junge mit so außergewöhnlichen Fähigkeiten eine Geburt unter so einfachen und gewöhnlichen Leuten verdient, wie wir es sind? Wie konnte ein siebenjähriger Knabe spielerisch mit einer Hand diesen vorzüglichen Berg hochhalten, so leicht, wie ein mächtiger Elefant eine Lotusblüte hochhält? Schon als kleines Baby saugte er die Brust der mächtigen Putana mit ihrer ganzen Lebensenergie aus, wie die Kraft der Zeit die Jugend aus den Körpern der Lebewesen aussaugt. Als er ein paar Monate alt war, lag er unter einem Karren, strampelte mit den Beinen und warf den ganzen Karren um, der nur von seiner Fußspitze getroffen wurde. Im Alter von einem Jahr wurde er vom Dämon Trinavarta in den Himmel entführt, als er im Freien saß. Doch er packte ihn am Hals und ließ ihn leiden, bis er sterbend zur Erde herabfiel. Etwas später band ihn seine Mutter an einen schweren Holzmörser, weil er Butter gestohlen hatte. Doch er krabbelte auf seinen Händen davon und zog den Mörser zwischen zwei Arjuna-Bäume, die daraufhin umstürzten. Als er dann mit Balarama und den anderen Hirtenjungen die Kälber im Wald hütete, riß er mit seinen Händen den mächtigen Schnabel des Dämons Vaka auseinander, der ihn töten wollte. So besiegte er auch den Dämon Vatsa, der ihn in Gestalt eines Kalbes töten wollte, und warf ihn spielerisch auf einen Baum, so daß die Früchte herunterfielen. Zusammen mit Balarama, der die Esel-Dämonen im Talavana-Wald besiegte, befreiten sie den Wald von Dämonen, in dem es so viele reife Früchte gab. So besiegte Balarama auch den schrecklichen Pralamba, und Krishna rettete die Hirtenjungen und ihre Kühe vor einem gewaltigen Waldbrand. Dann unterwarf er den höchst giftigen Schlangenkönig Kaliya, tanzte ihm auf den Köpfen herum, besiegte seinen Stolz und verbannte ihn aus dem See der Yamuna, dessen Wasser auf diese Weise wieder gereinigt wurde. Lieber Nanda, wie kann es sein, daß alle Bewohner des Hirtendorfes eine so überaus große Liebe zu deinem Sohn empfinden, die er auf natürliche Weise zurückgibt? Und daß er als siebenjähriger Junge den großen Berg emporgehoben hat, können wir uns wirklich nicht erklären.

Darauf sprach Nanda:
Hörte auf meine Worte, ihr lieben Hirten. Gebt alle Zweifel über diesen Jungen auf. Der Heilige Garga hat mir zu diesem Kind einst folgendes gesagt: „Oh Nanda, dein Sohn erscheint gemäß dem jeweils herrschenden Yuga-Zeitalter in weißer, roter, gelber und dunkler Farbe. So ist er jetzt (im dunklen Kali-Yuga) Krishna, der Dunkle. Dieses Kind wurde als Sohn von Vasudeva schon an vielen Orten geboren, und daher werden die Hochbeseelten, die dies wissen, das herrliche Kind auch Vasudeva nennen. Er trägt viele Namen und Formen, je nach den Eigenschaften und Taten, mit denen er erscheinen will. Ich kenne sie, aber die gewöhnlichen Leute nicht. Als Kuhhirte und Sohn von Nanda wird dieses Kind alles tun, was für euch vorteilhaft ist. Mit seiner Hilfe werdet ihr alle Gefahren überwinden. Oh Führer der Hirten, immer, wenn das Dharma schwindet, beschützt er die Gerechten und Tugendhaften und besiegt die Übelgesinnten, um das Dharma wieder aufzurichten. Wie alle, die Vishnu treu sind, von den Dämonen nichts zu befürchten haben, so werden auch alle, die diesem Kind mit Liebe und Zuneigung begegnen, vor ihren Feinden beschützt. Deshalb, oh Nanda, achte besonders auf dieses Kind und pflege es gut. Bezüglich seiner Eigenschaften, Reichtümer, Namen und Ruhm ist dein Sohn so gut wie Narayana.“ So sprach Garga zu mir und kehrte wieder nach Hause zurück. Seitdem betrachte ich Krishna, der uns von allen Hindernissen befreit, als eine Verkörperung von Narayana.

Nachdem die Bewohner des Hirtendorfes von Nanda diese Worte des Heiligen Garga gehört hatten, legten sie ihre Verwirrung ab und verehrten Krishna als ihren Herrn und Beschützer. Oh König, so litt Indra unter dem Zorn über den Verlust seines Opfers und sandte den großen Regen. Und so litten auch die Hirten mit ihren Frauen, Kindern und Tieren unter Regen, Hagel, Sturm und Donnerblitzen. Doch Krishna wußte, daß er sie beschützen sollte, lächelte voller Mitgefühl und hob zum Schutz ihrer ganzen Gemeinschaft mit einer Hand den Berg hoch, wie ein Kind einen Pilz hochhält. Möge er, der Herr der Kühe und Vernichter der Einbildung des himmlischen Götterkönigs, auch mit uns zufrieden sein!


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