Pushpak Bhagavata Purana Buch 8Zurück WeiterNews

8.17. Der Höchste Herr wird Aditis Sohn

Der ehrenwerte Suka sprach:
Oh König, so wurde Aditi von ihrem Ehemann Kasyapa beraten, folgte seinen Worten und führte dieses Gelübde über zwölf Tage konsequent durch. Mit ganzer Achtsamkeit und Beständigkeit vor dem Höchsten Herrn, mit gezügelten Sinnen, die wie Pferde vom Wagenlenker des Verstandes geführt wurden, und mit ganzheitlicher Vernunft, die auf den Höchsten Geist und die Höchste Seele gerichtet war, konzentrierte sie sich ganz und gar auf Vasudeva, um das Gelübde der Entsagung durchzuführen. Daraufhin erschien der Höchste Herr und Geist vor ihr in gelbe Kleider gehüllt und mit vier Armen, die Muschel, Diskus, Keule und Lotus hielten. Als sie ihn erblickte, stand sie sofort auf, brachte mit verzücktem Geist ihre Ehrerbietung dar und verneigte sich voller Respekt. Dann stand sie mit gefalteten Händen vor ihm und wollte ihn mit Gebeten verehren, aber vor glückseliger Verzückung konnte sie kein Wort sprechen, die Härchen sträubten sich am ganzen Körper, und sie zitterte mit Freudentränen in den Augen. Die Göttin starrte den Höchsten Herrn nur an, den Ehemann von Lakshmi, und ihre Augen konnten sich am Empfänger aller Opfer und Lehrer des Universums nicht sattsehen. Schließlich sprach sie mit stockender Stimme:
Oh Herr der Opfer und Verkörperung aller Opfer, oh Unfehlbarer zu dessen Füßen wir pilgern. Du wirst als höchste Zuflucht gepriesen und besungen. Du bist der Ursprüngliche, der sich verkörpert, um den hingebungsvollen Seelen im Meer der Existenzen zu helfen. Oh Höchster Herr und Meister, sei so gütig und gewähre uns das göttliche Glück, denn du bist die Zuflucht aller Unterdrückten. Verehrung sei dir als alldurchdringende Seele des ganzen Universums, als der völlig Unabhängige und Größte, der durch seine Illusions- und Schöpferkraft mittels der natürlichen Grundqualitäten für die Schöpfung, Erhaltung und Auflösung des Universums verantwortlich ist. Verehrung dem Höchsten Herrn, der aus dem Ewigen die ganzheitliche Erkenntnis gewährt, die jegliche Verdunklung der Seele zerstreuen kann. Oh Vollkommener und Grenzenloser, wenn du zufrieden bist, ist alles möglich, sei es eine Lebenszeit wie von Brahma, bestimmte Verkörperungen, vorzügliche Liebhaber, grenzenloser Reichtum, höhere oder niedere Welten, übernatürliche Yoga-Fähigkeiten (Siddhis), die drei Lebensziele von Tugend, Verdienst und Liebe (Dharma, Artha und Kama) oder höchstes spirituelles Wissen, ganz zu schweigen von Segnungen, um irgendwelche Feinde zu besiegen.

Oh König, so wurde der Höchste Herr mit den Lotusaugen, der Feldkenner aller Lebewesen, von Aditi gepriesen, und er antwortete ihr:
Oh Mutter der Götter, ich kenne deinen langgehegten Wunsch bezüglich deiner Söhne, die von ihren Rivalen besiegt und aus ihrem Reich vertrieben wurden. Du wünschst, daß diese übermächtigen Dämonen-Anführer, die so stolz auf ihre eigene Stärke sind, im Kampf besiegt werden und deine Söhne mit diesem Sieg ihre Herrlichkeit wiedergewinnen, so daß ihr wieder gemeinsam im Himmel leben könnt. Du möchtest die Tränen der trauernden Frauen der Feinde sehen, wenn sie von deinen Söhnen unter der Führung von Indra im Kampf getötet werden. Du willst sehen, wie deine Nachkommen wieder ihre Herrlichkeit, Ehre und Pracht im Himmel zurückerhalten und genießen. Doch all diese meisterhaften Dämonen-Krieger sind gegenwärtig so gut wie unbesiegbar, oh Göttin. Ich denke, keine Gewalt kann dir dein Glück zurückerobern, denn sie werden von den Brahmanen beschützt, die sich meiner Gunst erfreuen. Trotzdem werde ich mir etwas einfallen lassen, um dir zu helfen, denn ich bin mit dem Gelübde sehr zufrieden, das du eingehalten hast. Wer mich verehrt, verdient niemals, daß sein Vertrauen fruchtlos bleibt. Ich werde deine Wünsche erfüllen. Weil du mich mit hingebungsvoller Entsagung gemäß den Geboten von Kasyapa, dem Sohn von Marichi, um deiner Söhne willen mit diesem Gelübde verehrt und nach bestem Wissen und Gewissen angebetet hast, werde ich mit einem Teil von mir als dein Sohn geboren werden, um deine anderen Söhne zu beschützen. Oh liebenswürdige Dame, bedenke, daß ich in gleicher Weise auch in deinem Ehemann, dem makellosen Stammvater, gegenwärtig bin (der mich als deinen Sohn zeugen wird). Doch spricht darüber zu niemandem, auch wenn du gefragt wirst. Wir werden erfolgreich sein, wenn wir dieses Geheimnis unter den Göttern bewahren.

So sprach der Höchste Herr zu Aditi und verschwand wieder vor ihren Augen. Und die Mutter der Götter war glücklich über diese große Errungenschaft, daß der Höchste Herr von ihr geboren würde, und begab sich voller Hingabe zu ihrem Ehemann. Kasyapa erkannte durch seine wahrhaftige Yoga-Sicht, daß der Herr mit einem Teil seiner selbst in sie eingegangen war. Und wie der Wind ein Feuer anfacht, so spendete er mit konzentriertem Geist seinen Samen, den er während seiner Buße so lange zurückgehalten hatte, in den Mutterleib von Aditi. Als Brahma erkannte, daß sich der Höchste Herr im Mutterleib von Aditi verkörperte, pries er ihn mit seinen mystischen Namen.

Und Brahma sprach:
Verehrung dem Höchsten Herrn mit den herrlichen Taten, der über allem steht. Verehrung dem Herrscher über alle Eigenschaften der Natur, der sich immer wieder als reines Wesen verkörpert, in den Veden gepriesen wird und vollkommenes Wissen ist. Verehrung dem Herrn, aus dessen Nabel der Lotus der drei Welten wächst, der jenseits der drei Welten besteht und der Alldurchdringende, der im Herzen aller Wesen wohnt. Verehrung dem Höchsten Geist, dem grenzenlosen Meer der Möglichkeiten und der ursprünglichen Ursache für die Schöpfung, Erhaltung und Auflösung des Weltalls. Verehrung dem Höchsten Herrn, der die Zeit verkörpert, die das ganze Universum beherrscht und alle Wesen mit sich zieht, die in ihre Wellen gefallen sind. Verehrung dem Ursprung des Lebens aller Geschöpfe, dem ersten der Stammväter und höchsten Beschützer aller Lebewesen. Oh Gottheit, wie das Rettungsboot für einen Ertrinkenden, so bist du die einzige Zuflucht, um die Götter, die aus dem Himmel gefallen sind, vor ihrem Untergang zu retten.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter