Pushpak Bhagavata Purana Buch 8Zurück WeiterNews

8.10. Der Kampf zwischen Göttern und Dämonen

Der ehrenwerte Suka sprach:
Oh König Parikshit, so konnten es die Dämonen auch mit aller Kraft nicht schaffen, den Nektar der Unsterblichkeit zu gewinnen, weil sie sich von Vasudeva abgewandt hatten. Und nachdem das Amrit hervorgebracht und von den Göttern getrunken war, verschwand der Herr aller Wesen wieder, der auf dem Rücken von Garuda erschienen war. Als die Söhne von Diti nun sahen, wie ihre Feinde ein sicheres und glückliches Leben genossen, konnten sie es nicht lange ertragen und erhoben ihre Waffen, um gegen die Götter zu kämpfen. Und daraufhin ergriffen auch die Götter ihre Waffen, um sich zu verteidigen, denn unter dem Schutz von Narayana hatten sie durch das Trinken des Nektars neue Kraft gewonnen. Es gab einen überaus heftigen Kampf zwischen Göttern und Dämonen mit einem Tumult, der einem die Haare zu Berge stehenließ. Die feindlichen Krieger kämpften wütend mit Schwertern, Pfeilen, Keulen und vielen anderen Waffen gegeneinander. Dazu ertönten die Muschelhörner, Trommeln, Pauken und Trompeten zusammen mit dem Lärm der Elefanten, Pferde, Fußsoldaten und Streitwagen. Die Feinde kämpften auf dem Schlachtfeld gleichberechtigt gegeneinander: Wagenkämpfer gegen Wagenkämpfer, Fußsoldaten gegen Fußsoldaten, Reiter gegen Reiter und Elefanten gegen Elefanten. Andere kämpften auch auf Kamelen, Eseln, roten und weißen Affen, Tigern oder Löwen. Wahrlich, beide Parteien der Kämpfer standen sich mit unterschiedlichsten Arten von Trägertieren des Wassers, der Luft und der Erde gegenüber. Es gab Geier, Adler, Enten, Falken, Krähen, Wale, Affen, Büffel, Nashörner, Kühe, Bullen, Schakale, Ratten, Eidechsen, Kaninchen, Menschen und Ziegen, während andere auf Hirschen, Schwänen oder Wildschweinen kämpften. Mit ihren bunten Fahnen, Baldachinen und weißen Schirmen mit kostbaren Griffen voller Juwelen und Perlen sowie mit den üblichen Fächern, im Wind flatternden Kleidern, schönen Girlanden, strahlenden Ornamenten, Schilden und Waffen, die im Sonnenschein glitzerten, erschienen die beiden Parteien der Götter und Dämonen wie zwei wallende Ozeane.

Oh Nachkomme des Pandu, Vali, der Sohn von Virochana, fuhr auf einem Streitwagen von Maya, der Vaihayasa genannt wurde („durch die Lüfte fliegend“) und sich nach Wunsch bewegen konnte. Mit allen erdenklichen Waffen ausgerüstet war er schwer erkennbar und voller Überraschungen. Manchmal war er sichtbar, und dann verschwand er wieder vor aller Augen. Wohlgerüstet und geschützt saß er auf diesem vorzüglichen himmlischen Streitwagen unter einem königlichen Schirm im Kreise seiner Generäle. So erschien er herrlich und strahlend wie ein aufgehender Vollmond im Kreise der Sterne. Ringsherum sah man die Streitwagen der Kommandanten der Dämonenarmeen, wie Namuchi, Sambara, Vana, Viprachitti, Ayomukha, Dvimurdha, Kalanabha, Praheti, Heti, Ilwala, Shakuni, Kapila, Taraka, Sumbha, Nisumbha, Jambha, Utkala, Arishta, Arishtanemi, Maya, Tripuradhipa und die Führer der Pulomas, Kaleyas und Nivatakavachas, die alle keinen Anteil am Nektar der Unsterblichkeit bekommen hatten. Nachdem sie so viel Mühe gehabt hatten, aber keinen Erfolg, brüllten diese Feindevernichter und waren nun wie Löwen mit all ihrer Kraft bereit, gegen die Unsterblichen zu kämpfen, so daß ihre Muschelhörner laut zum Kampf ertönten.

Als Indra die angriffslustigen Feinde erblickte, wurde er sehr zornig. Er erschien auf seinem Elefanten Airavat, dem der Saft von den Schläfen tropfte, so herrlich strahlend wie die aufgehende Sonne. Und um ihn herum versammelten sich alle anderen Götter mit Banner und Waffen auf ihren Trägertieren, alle himmlischen Krieger und die Götter der Luft, des Feuers und des Wassers. Dann begannen die Götter und Dämonen ihre Namen zu verkünden, tadelten sich gegenseitig und trafen sich zu den ersten Zweikämpfen. Vali kämpfte mit Indra, Taraka mit Kartikeya, Varuna mit Heti und Mitra mit Praheti. Yama kämpfte mit Kalanabha, Visvakarma mit Maya, Tvashta mit Sambara und Savitra mit Virochana. Aparajita kämpfte mit Namuchi, die beiden Aswins mit Vrishaparva, der Sonnengott Surya mit den hundert Söhnen Valis, die von Vana angeführt wurden, der Mondgott Soma mit Rahu, der Gott der Lüfte Anila mit Puloma, die höchst mächtige Göttin Bhadra Kali (Durga) mit Sumbha und Nisumbha, Vrishakapi (Shiva) mit Jambha und der Feuergott Vibhavasu mit Mahisha. Ivala kämpfte zusammen mit seinem Bruder Vatapi mit den Söhnen von Brahma, Durmarsha kämpfte mit dem Liebesgott Kama, Utkala mit den Matrika-Göttinnen, Vrihaspati mit Sukracharya und Sani (der Saturn) mit Naraka. Die Maruts kämpften mit den Nivatakavachas, die Vasus mit den Kalakeyas, die Viswadevas mit den Paulomas und die Rudras mit den Krodhavasas. So kämpften die Götter und Dämonen nacheinander auf dem Schlachtfeld und schlugen sich gegenseitig mit scharfen Schwertern, Pfeilen und Lanzen, um einen Sieg zu erringen. Dann griffen auch die Fußsoldaten, Reiter, Elefanten und Streitwagen an, bekämpften sich mit Feuerwaffen, Disken, Keulen, Speeren, Dreizacks, Stacheln, Äxten, Schwertern, Lanzen, Eisenknüppeln, Schlägern und Schlingen, schlugen sich die Köpfe und Arme ab, durchbohrten ihre Körper und zerfetzten ihre Fahnen, Waffen, Rüstungen und Ornamente. Ihr wildes Getrampel wirbelte den Staub in allen Himmelsrichtungen auf, der dann rotgedrängt vom umherspritzenden Blut wieder herabsank. Bald war das Schlachtfeld von abgetrennten Köpfen mit Helmen, Ohrringen, wütenden Augen und verbissenen Lippen sowie von Beinen und verzierten Armen übersät, die Elefantenrüsseln glichen und immer noch die Waffen in der Hand hielten.

Dann griff Vali den mächtigen Indra mit zehn Pfeilen an, dessen Reittier Airavat mit drei Pfeilen, die vier Wächter mit vier Pfeilen und den Elefantenführer mit einem Pfeil. Doch Indra war geschickt, zerschnitt die heranfliegenden Pfeile mit seinen eigenen, scharfen und breitköpfigen Pfeilen in Stücke und lächelte über diesen Angriff. Als Vali sah, wie erfahren Indra im Kampf war, ergriff er zornig seine Shakti-Waffe, doch die feuerflammende Waffe wurde noch in der Hand von Indras Pfeilen zerschmettert. Dann versuchter er seine Lanze, die Stachelkeule, den Speer und das Schwert, doch jede Waffe wurde vom mächtigen Indra zertrümmert. Oh Herr der Menschen, nun erzeugte der Götterfeind eine dämonische Illusion, so daß er verschwand und ein riesiger Berg über den Köpfen der Götterscharen erschien. Um die Feinde zu erschlagen, regnete es brennende Bäume und scharfe Felsen herab, aber auch tödliche Schlangen, Skorpione und andere giftige Geschöpfe oder wilde Tiger, Löwen, Eber und mächtige Elefanten, die alles zermalmen sollten. Viele Hunderte nackte und fleischfressende Dämonen schrieen mit dem Dreizack in der Hand: „Erstechen! In Stücke schneiden!“ Dann erschienen riesige Gewitterwolken am Himmel, die mit Sturm und Donnerschlägen Feuerglut herabregneten. Damit versuchten die Dämonen, einen gewaltigen Brand zu erzeugen, der vom Wind genährt dem Samvartaka-Feuer am Ende der Welt glich, um die göttlichen Krieger zu verbrennen. Danach erschien ein gewaltiges Meer mit riesigen Sturmwellen und Wirbeln, und die Krieger der Götter verloren ihren Mut durch diese Illusion im leeren Raum, die vom unsichtbaren Dämon als Meister der Täuschung geschaffen wurde. Sie wußten nicht mehr, was sie dagegen tun sollten, und richteten ihre Gedanken auf den Höchsten Herrn, den Schöpfer des Universums, der sogleich vor ihnen erschien.

Der Lotusäugige erschien in gelbe Kleider gehüllt auf dem Rücken von Garuda mit acht mächtigen Armen und Waffen, der schönen Göttin des Wohlstandes, seinem unschätzbaren Kaustubha-Juwel, strahlender Krone und glitzernden Ohrringen. Im gleichen Moment verschwanden die dämonischen Illusionen durch die Macht seiner Wahrhaftigkeit, als würde man aus einem Alptraum erwachen, so daß alle Gefahren im Nichts verschwinden. So mächtig ist die Erinnerung an den Höchsten Herrn. Als der Dämon Kalanemi, der von einem Löwen getragen wurde, den Herrn auf dem Schlachtfeld sah, warf er einen wirbelnden Dreizack gegen ihn. Dieser drohte den Kopf von Garuda zu treffen, doch wurde vom Herrn der drei Welten mit Leichtigkeit abgewehrt, so daß er zum Angreifer zurückkehrte und den Feind zusammen mit seinem Träger tötete. Kurz darauf fielen die überaus mächtigen Dämonen Mali und Sumali in der Schlacht, denn ihre Köpfe wurden vom Diskus des Höchsten Herrn abgeschlagen. Das gleiche Schicksal fand auch der feindliche Malyavan, als er mit seiner Stachelkeule auf einem brüllenden Löwen reitend den König der Vögel (Garuda) angriff.


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