Pushpak Bhagavata Purana Buch 5Zurück WeiterNews

5.19. Die Verkörperungen im Kimpurusha- und Bharata-Varsha

Der ehrenwerte Suka sprach:
Im Land von Kimpurusha betätigt sich Hanuman als größter und bester Verehrer gemeinsam mit den dortigen Bewohnern in der hingebungsvollen Verehrung des Höchsten Herrn in Form von Rama mit seiner geliebten Sita und seinem älteren Bruder Lakshmana. Zusammen mit dem Heiligen Arshtishena hören sie achtsam die höchst vorzüglichen Geschichten über ihren Herrn und Meister, die von einer Schar himmlischer Gandharvas gesungen werden, und beten zu Ihm:

Verehrung dem Höchsten Herrn, der in den heiligen Schriften besprochen wird und alle guten Eigenschaften besitzt, die man auch bei seinen vorzüglichen Verehrern findet. Verehrung dem Herrn der Sinne und Gedanken, der die Erinnerung gewährt und überall von allen verehrt wird. Verehrung sei dir als Prüfstein für alle Wahrheitssucher. Verehrung dem Höchsten Geist, der Gottheit der Brahmanen und dem König aller Könige! Wir beten zu Dir als reine und vollkommene Wahrheit, das einzige Maß für die Selbsterkenntnis, mit deren geistiger Kraft die Wirkungen der natürlichen Qualitäten besiegt werden können. Du bist der innere Frieden der Weisheit, den man durch die Befreiung von der Anhaftung an Namen, Formen und Ichbewußtsein erreicht. Du hast dich als Mensch (in Form von Rama) verkörpert, nicht nur als Allmächtiger, um den Dämon (Ravana) zu töten, sondern auch als Lehrer für die Sterblichen in der Welt. Welchen anderen Grund hätte das viele Leid von Sita gehabt, während sie von Ihm, dem Höchsten Herrn, getrennt war, als die Entwicklung der reinen Hingabe und Verehrung zur vollkommenen Gottheit? In Wahrheit ist Er, die Höchste Seele und der beste Freund aller Selbstverwirklichten, niemals an irgendetwas in den drei Welten gebunden. Er ist der Höchste Herr Vasudeva, der in Wahrheit nie darunter gelitten hat, von seiner Frau Sita getrennt zu sein, und auch niemals von seinem älteren Bruder getrennt war. Weder edle Geburt noch Reichtum, Beredsamkeit, Verstand oder Körperkraft können den Höchsten Herrn gewinnen, denn Rama hatte die Waldbewohner sogar ohne all diese Eigenschaften als seine Freunde akzeptiert, und diese Waldbewohner sind wir selbst. Gott oder Dämon, Mensch oder Tier, jeder, der von der Höchsten Seele belebt wird, sollte Rama verehren, den Höchsten Herrn, der so leicht zu befriedigen ist, sich als Mensch verkörperte und die Bewohner von Kosala zurück in sein himmlisches Reich führte.

Im Bharata-Varsha ist der Höchste Herr als Nara-Narayana bis zum Ende des Schöpfungstages (Kalpa) gegenwärtig. Als ein Wesen mit unvorstellbarer Herrlichkeit zeigt er dort seine uneigennützige Barmherzigkeit für alle, die nach Selbstverwirklichung streben und Entsagung üben, die dem Dharma der Tugend und Gerechtigkeit, der spirituellen Erkenntnis, der Nichtanhaftung, der Yoga-Meisterschaft, der Sinnesbeherrschung und der Befreiung von Ichhaftigkeit dient. Die Übung der analytischen Meditation, um das Wesen des Höchsten Herrn zu erkennen, wurde (im Kapitel 3.28) vom Heiligen Narada dem Savarni-Manu gelehrt, der mit seinem Gefolge in den vier Lebensweisen im Land von Bharata (Indien) lebt und mit ganzer liebevoller Hingabe den Höchsten Herrn wie folgt verehrt:

Verehrung dem Herrn der Sinne und Gedanken, der die Freiheit von persönlicher Bindung gewährt. Verehrung dem Höchsten Herrn, der der ganze Reichtum der Armen ist. Oh Nara-Narayana, du bist der Erhabenste aller Weisen, der höchst geistige Lehrer aller Hochbeseelten und der Höchste Geist aller Selbstverwirklichten. Höchste Verehrung sei Dir, denn Du bist der Träger aller Taten, der höchste Meister, der diese Schöpfung beschützt, aber nicht daran gebunden ist, auch wenn du dich als Mensch verkörperst, der unter Hunger, Durst und Müdigkeit leidet. Dein reines Bewußtsein als Seher von allem wird niemals von den natürlichen Eigenschaften verunreinigt. Verehrung dem ungebundenen, reinen und unergründlichen Zeugen! Nachdem man die persönliche Identifikation mit dem Körper aufgegeben hat, sollte man in der restlichen Lebenszeit seinen Geist mit liebevoller Hingabe (im Bhakti-Yoga) auf dich allein konzentrieren, der jenseits aller natürlichen Eigenschaften ist. Diese Hingabe ist die Vollkommenheit in der Yoga-Übung, wie sie vom allmächtigen Schöpfergott Brahma erklärt wurde. Wer von der Begierde getrieben wird, denkt voller Angst über die Gegenwart und Zukunft seiner Kinder, seiner Frau und seines Reichtums nach. Wer aber die Hoffnungslosigkeit innerhalb der vergänglichen Zeit erkannt hat, betrachtet solche Anhaftung als unsinnig, weil alles Körperliche unhaltbar ist. Deshalb, oh Höchster Herr und Meister, bete ich zu dir, daß wir bald diese hartnäckige Vorstellung von „Ich“ und „Mein“ in diesem trügerischen Fahrzeug der Zeit aufgeben können - diese illusorische Wirklichkeit, die so schwer zu überwinden ist - damit wir unser wahres Wesen verwirklichen.

Im Land von Bharata gibt es viele Berge und Flüsse. Zu den Bergen gehören Malaya, Mangala-Prastha, Mainaka, Trikuta, Rishabha, Kuthaka, Kollaka, Sahya, Devagiri, Rishyamuka, Shrishaila, Venkatha, Mahendra, Varidhara, Vindhya, Shuktiman, Rikshagiri, Pariyatra, Drona, Chitrakuta, Govardhana, Raivataka, Kakubha, Nila, Gokamukha, Indrakila, Kamagiri und tausende andere große und kleine Berge mit großen und kleinen Flüssen, die von ihren Hängen strömen. Die Bewohner von Bharata können sich mit all diesen Gewässern reinigen, indem sie darin baden oder einfach nur ihre Namen rezitieren. Zu den großen Flüssen gehören Candravasa, Tamraparni, Avathoda, Kritamala, Vaihayasi, Kaveri, Veni, Payasvini, Sharkaravarta, Tungabhadra, Krishnavenya, Bhimarathi, Godavari, Nirvindhya, Payoshni, Tapi, Reva, Surasa, Narmada, Charmanwati, Sindhu (Indus), die beiden Hauptflüsse Andha und Sona, Mahanadi, Vedasmriti, Rishikulya, Trisama, Kausiki, Mandakini, Yamuna, Sarasvati, Drishadvati, Gomati, Sarayu, Rodhasvati, Saptavati, Sushoma, Shatadru, Chandrabhaga, Marudvridha, Vitasta, Asikni und Vishva. In diesem Land führen die Menschen, die dort durch Güte, Leidenschaft und Unwissenheit (Sattwa, Rajas und Tamas) geboren wurden, gemäß ihrem angesammelten Karma ein göttliches, menschliches oder höllisches Leben. Entsprechend gibt es dort aufgrund der vergangenen Taten verschiedene Wege, die zur Befreiung führen können. Hier kann man die Gemeinschaft mit Verehrern des Höchsten Herrn finden, die auf den verschiedenen Wegen die liebevolle Hingabe üben, um sich von weltlicher Anhaftung zu lösen, von Unwissenheit zu befreien und die Höchste Seele zu erreichen, die frei von Angst und Leidenschaft jenseits aller Worte und Gedanken ist.

Und sogar die Götter singen:
Oh, welche verdienstvollen Taten haben diese Menschen vollbracht, daß der Herr mit ihnen so zufrieden war und sie gesegnet hat, daß sie im Bharata-Land geboren wurden, eine Geburt, die so günstig ist, um dem Höchsten Herrn zu dienen, der unser höchstes Ziel ist? Was nützt es, schwierige Rituale, Askese, Gelübde oder Wohltätigkeit zu üben und sogar das Himmelreich zu erlangen, wenn man aufgrund sinnlicher und gedanklicher Ablenkung die Erinnerung an die Lotusfüße von Narayana verliert? Viel wertvoller als tausende Jahre im Himmel ist die Geburt im Bharata-Land, um dort nur für hundert Jahre zu leben. Denn sie erkennen als Sterbliche in einer leidvollen Welt wie wichtig es ist, den Geist auf die Füße des Herrn zu konzentrieren und seine Region (in Vaikuntha) zu erreichen, wo es keine Angst mehr gibt. Jene Orte, wo der süße Nektar der Geschichten über Vaikuntha nicht fließt und keine Verehrer leben, die dem Höchsten Herrn dienen und opfern, sollte man nicht besuchen, selbst wenn dort Gottgleiche wohnen sollten. Wer in diesem Bharata-Land eine menschliche Geburt erreicht hat, über Vernunft, Handlungsfähigkeit und die nötigen Mittel verfügt, aber trotz dieser Errungenschaften nicht nach der Befreiung aus dem Kreislauf der Geburten strebt, fällt immer wieder in Knechtschaft und lebt wie ein Vogel im goldenen Käfig. Durch ihren Glauben folgen die Bewohner des Bharata-Landes unterschiedlichen Ritualen. Doch mit den Opfern an ihre jeweiligen Götter mit ihren jeweiligen Opfersprüchen wird doch immer nur die gleiche Gottheit mit unterschiedlichen Namen angesprochen, der höchste Gewährer aller Segnungen, der in sich vollkommen und ein Ganzes ist. Mit Sicherheit gewährt Er alles, um was der Mensch bittet, aber stets so, daß er in Zukunft nicht immer weiter bitten muß. Er gewährt seinen Verehrern freiwillig die Lotusblüte seiner Füße (bzw. das Leben auf der Erde), um alle Wünsche zu erfüllen und Zufriedenheit zu erreichen. Oh Höchster Herr, wenn nach unserem glückseligen Aufenthalt im Himmel noch ein Verdienst aus unseren vollbrachten Opfern, unseren Gebeten und guten Taten übrig ist, dann segne uns mit einer Geburt auf der Erde im Land von Bharata, wo wir uns wieder an den Höchsten Herrn erinnern können, der seinen Verehrern die Glückseligkeit gewährt.

Und Suka fuhr fort:
Oh König, um den Inselkontinent Jambudvipa gibt es, wie die Gelehrten sagen, noch acht kleine Inseln, die durch das Graben der Söhne von König Sagar geschaffen wurden, als sie versuchtem, das verlorene Opferpferd wiederzufinden (siehe Kapitel 9.8). Sie tragen die Namen Svarnaprastha, Chandrassukla, Avartana, Ramanaka, Mandara-Harina, Panchajanya, Sinhala und Lanka. Damit habe ich dir, oh Bester der Nachkommen von Bharata, die Aufteilung der Länder von Jambudvipa erklärt.


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