Pushpak Bhagavata Purana Buch 5Zurück WeiterNews

5.3. Das Leben von König Nabhi

Suka sprach:
Nabhi, der Sohn von Agnidhra, wünschte sich Kinder von Merudevi, und dafür verehrten sie den Höchsten Geist und Höchsten Herrn aller Opfer mit Achtsamkeit und Gebeten. Während er voller Vertrauen und Hingabe verehrt wurde, manifestierte sich der Höchste Herr aus reiner Liebe, um die Wünsche seiner Verehrer zu erfüllen, und zeigte sich in seiner herrlichen und unbesiegbaren Form, die dem geistigen Auge so angenehm erscheint und selbst durch große Opfer am rechten Ort und zur rechten Zeit mit Mantras, Priestern, Geschenken und Gelübden schwer zu erreichen ist. Er manifestierte sich als Höchster Herr in größtem Glanz mit vier Armen, in gelbe Seidenkleider gehüllt, mit dem schönen Srivatsa-Zeichen auf der Brust, mit Muschelhorn, Lotusblüte, Diskus und Keule in den Händen, mit Blumengirlande und Kaustubha-Juwel um seinen Hals, sowie mit Krone, Ohrringen, Armreifen, Gürtel und Halskette. König Nabi fühlte sich mit seinen Priestern und Ministern wie arme Menschen, die plötzlich mit größtem Reichtum beschenkt wurden, und alle verneigten sich mit ganzem Herzen zur Verehrung des Höchsten Herrn.

Und die Priester sprachen:
Wir bitten dich, oh Erhabener, nimm unsere beständige Verehrung an. Wir sind deine Diener, die den Geboten der Weisen folgen und sich allein vor dir verneigen, dem Höchsten Herrn. Welcher sterbliche Mensch könnte deine wahre Form, deinen wahren Namen und deine wahren Eigenschaften kennen, der du jenseits aller natürlichen Prinzipien bist? So können wir deine unvergleichlich strahlende Herrlichkeit, die jegliche Dunkelheit und Sünde vernichten kann, nur unvollkommen besingen und preisen. Oh Höchster Herr, du freust dich sehr über deine Diener, die mit stockender Stimme, aber mit ganzer Hingabe ihre Gebete darbringen und ihre Opfer mit Wasser, frischen Kräutern, Kusha-Gras und Tulsi-Blättern durchführen. Welchen anderen Nutzen (als deine Zufriedenheit) hätten all die Opfer mit den Opfergaben für dich? Du bist die Verkörperung des höchsten geistigen Reichtums (Purusharthas) der vier großen Lebensziele von Tugend, Verdienst, Liebe und Befreiung, der beständig und grenzenlos von dir selbst fließt. Deswegen verehren wir dich und wünschen deinen Segen, um deine Gnade zu gewinnen. Oh Höchster Geist über allen Göttern, wir können deine Gutheit (bzw. Wahrheit) nicht vollkommen erkennen und dich vollkommen verehren, weil wir von Unwissenheit beherrscht werden. Trotzdem bist du hier erschienen, um uns mit deiner unvergleichlichen Herrlichkeit den Weg der höchsten Befreiung zu zeigen, der alle unsere Wünsche erfüllt.

Oh Verehrungswürdigster, deine Erscheinung hier im Opfer von Nabhi vor den Augen deiner Verehrer ist wahrlich der größte Segen. Die Weisen, die durch Entsagung im Feuer der Erkenntnis unzählige Sünden verbrannt haben, erreichten die Zufriedenheit in deinem Wesen und haben uns viele heilige Geschichten über dich und dein Wesen erzählt, die zu diesem Segen führten. Wenn wir uns verirren, fallen, hungrig oder gelangweilt sind, in Not geraten, von Fieber gequält werden oder auf dem Sterbebett liegen und nicht mehr fähig sind, uns an dich zu erinnern, mögen wir dann immer von deinen Namen, Taten und herrlichen Eigenschaften hören, die jegliche Sünde vernichten können. Darüber hinaus bitten wir dich, erfülle den Wunsch dieses frommen Königs (Nabhi), der sich einen Sohn wünscht, der dir selbst gleicht, einen Gewährer von Segen und Führer zur himmlischen Befreiung. Ein solcher Sohn ist sein größter Wunsch im Leben, und deshalb bittet er dich, wie ein Bedürftiger einen Reichen um eine milde Gabe bittet. Welche Person in dieser Welt würde nicht von deiner unwiderstehlichen Illusions- und Schöpferkraft (Maya) überwältigt werden und ohne die Verehrung deiner Lotusfüße den heiligen Weg verlieren? Wessen Gedanken werden nicht von den sinnlichen Genüssen verwirrt, die wie Gift wirken? Und wer wird nicht von den karmischen Wirkungen in der Natur gebunden? Bitte vergib uns, daß wir dich als allgegenwärtige Gottheit speziell zu diesem Opfer eingeladen haben, um unsere Wünsche zu erfüllen. Und vergib uns unsere respektlose Unwissenheit deiner Göttlichkeit gegenüber, daß wir dich um weltliche Dinge bitten.

Der verehrte Suka fuhr fort:
Nachdem die Priester von Nabhi den Höchsten Herrn und Führer der Weisen mit dieser Rede verehrt und sich demütig zu seinen Füßen verneigt hatten, antwortete er ihnen freundlich.

Und der Höchste Herr sprach:
Oh ihr Weisen, ich bin zufrieden mit euch, und eure Worte werden niemals fruchtlos bleiben. Aber euer Wunsch nach einem Sohn des Königs, der mir gleicht, ist ein Segen, der sehr schwer zu gewähren ist. Denn ich bin mir immer nur selbst gleich, und außerhalb von mir gibt es nichts. Doch die Worte von euch Brahmanen sollten wahrhaft sein, denn die Brahmanen verkörpern meinen Mund. Nun, weil es niemand andres gibt, der mir gleich ist, werde ich selbst mit einem Teil von mir in den Sohn herabsteigen, den die Frau von König Nabhi gebären wird.

So sprach der Höchste Herr, so daß es auch König Nabhi, der Ehemann von Merudevi, hören konnte und verschwand vor den Augen aller. Oh Parikshit, zur Freude von König Nabhi verkörperte sich der Höchste Herr, den die Besten der Weisen in diesem vorzüglichen Opfer verehrten, und wurde von Merudevi als sein Sohn (Rishabha) geboren. So nahm die Gottheit eine unbefleckte Form aus reiner Güte an, um den Weisen und Frommen, die Entsagung und Gelübde üben, den Dharma-Weg der Tugend und Gerechtigkeit zu zeigen.


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