Pushpak Bhagavata Purana Buch 4Zurück WeiterNews

4.31. Narada belehrt die Prachetas

Maitreya sprach:
Bald (nach ihrer Hochzeit und einer Zeit des Hauslebens) kamen die Prachetas zur höheren Einsicht, erinnerten sich an die Worte des Höchsten Herrn, gaben ihre Ehefrau in die Obhut ihres Sohnes (Daksha) und verließen ihr Haus. Sie gingen in westliche Richtung zur Küste des Ozeans, wo der Weise Jajali lebte, wurden seine Schüler und erreichten bald das große Ziel der Askese, die Erkenntnis der Höchsten Seele und das Verschmelzen in der Einheit des Brahman. Sie saßen im Yoga-Sitz, beherrschten Atem, Sinne, Gedanken und Worte, reinigten ihren Geist (vom angesammelten Karma), waren zufrieden und richteten ihre Sicht auf das höchste Brahman. Da erschien ihnen Narada, der sowohl von den Göttern als auch den Dämonen verehrt wird. Und wie sie ihn erblickten, erhoben sie sich, brachten ihre Verehrung dar, begrüßten den Heiligen mit allem Respekt und boten ihm einen vorzüglichen Sitz an.

Dann sprachen die Prachetas:
Sei gegrüßt, du Bester der himmlischen Weisen! Was für ein Glück, daß wir dich heute sehen dürfen. Oh Brahmane, du erscheinst hier wie eine Sonne am Himmel und zerstreust jegliche Angst. Während wir im Hausleben gebunden waren, vergaßen wir fast, was uns Shiva und Vishnu gelehrt hatten. So bitten wir dich, oh Meister, erkläre uns noch einmal das allumfassende Wissen, womit wir den gewaltigen Ozean der Unwissenheit überqueren können, der so schwer zu überqueren ist.

So wurde der himmlische Narada von den Prachetas gebeten, und er vertiefte seinen Geist im Höchsten Herrn und sprach:
Eure Geburt ist wahr, eure Taten sind wahr, euer Leben ist wahr, eure Worte sind wahr, und euer Geist ist wahr, soweit sie dem Höchsten Herrn dienen, der Seele des Universums. Welchen Nutzen hätte sonst die Geburt in den drei Welten durch geschlechtliche Vereinigung von Samen und Blut? Welchen Nutzen hätten Kindererziehung, die verschiedenen Initiationsriten der Veden und ein langes Leben auf der Erde oder sogar im Himmel? Welchen Nutzen hätten Veden-Studium, Entsagung, Gelehrtheit, Weisheit, Körperkraft und Geistesstärke? Welchen Nutzen hätten Yoga, Meditation, Gelübde, heilige Texte oder verdienstvolles Handeln, wenn sie nicht der Befriedigung des Höchsten Herrn und der Höchsten Seele dienen würden? Zweifellos ist die Höchste Seele das Ziel aller guten Taten, und der Höchste Herr ist die liebevolle Höchste Seele, die alle Lebewesen beseelt. Wie man durch das Wässern der Wurzel den Baum mit seinen Zweigen und Blüten nährt, oder wie man mit Nahrung den Körper mit allen Sinnen befriedigt, so befriedigt man auch die Götter und alle anderen Wesen, wenn man den Unvergänglichen verehrt. So wie die Sonne den Regen in den Himmel zieht und irgendwann wieder herabsendet, so kommen alle mehr oder weniger (geistig) beweglichen Geschöpfe in die Erden-Welt und werden durch die Eigenschaften der Natur vom Höchsten Herrn wieder zu sich gezogen.

Wie das Licht aus der Sonne erscheint, die Sinne aus den Elementen, die Tätigkeit aus der Stille und das Wissen aus der Unterscheidung, so erscheint das ganze Weltall aus der Höchsten Seele, die überall gegenwärtig ist. Wie die Wolken erscheinen und sich wieder auflösen und sich Tag und Nacht im Kreis drehen, so erscheint auch das Wechselspiel der drei natürlichen Qualitäten von Güte, Leidenschaft und Trägheit aus dem vollkommenen Brahman. Durch Seine geistige Illusions- und Schöpferkraft verkörpert ihr die natürlichen Eigenschaften und dient dem Höchsten Herrn, der sich als höchster Zeuge aus dem Meer der Ursachen (Pradhana) und dem Höchsten Geist (Purusha) in der Zeit erhebt, und niemand anderes ist, als die eine und grenzenlose Höchste Seele (Atman).

Wenn man zum Wohle aller Wesen lebt, umfassend zufrieden ist und die Sinne beherrscht, dann wird auch der Höchste Herr aller Wesen (Janardana) zufrieden sein. Wenn der Höchste Herr beständig im Herzen der Weisen erinnert wird, die von Begierde und Unwissenheit gereinigt wurden, kann er sich nicht mehr zurückziehen und bleibt anwesend, wie der Raum in einem Körper. Er liebt immer seine Verehrer und erfreut sich an ihrer Hingabe, solange sie aus reinem Herzen kommt. Er offenbart sich nie denen, die auf ihren persönlichen Besitz, ihr Wissen oder ihre Geburt stolz sind und kein Mitgefühl üben. Er ist die Vollkommenheit selbst, und so folgen ihm alle Wesen, vor allem die Göttin des Wohlstandes, und ihr folgen die Götter und Herrscher. Welcher dankbare Mensch würde Ihm nicht folgen, der seinen hingebungsvollen Verehrern einen so großen Dienst erweist?

Und Maitreya fuhr fort:
Oh Vidura, so belehrte der Heilige Narada, der Sohn von Brahma, die Prachetas über das Wesen des Höchsten Herrn und kehrte in sein Reich nach Brahmaloka zurück. Und nachdem sie aus dem Mund von Narada von der Herrlichkeit des Höchsten Herrn gehört hatten, der die weltliche Sünde vernichten kann, meditierten sie über seine Lotusfüße und erreichten seine Wohnstätte. Oh Vidura, damit habe ich dir als Antwort auf deine Fragen die Herrlichkeit des Herrn erklärt und von dem Gespräch zwischen Narada und den Prachetas berichtet.

Und der ehrenwerte Suka fuhr fort:
Oh Bester der Könige (Parikshit), damit habe ich dir die Nachkommen von Uttanapada, dem Sohn des Swayambhuva-Manu, erklärt. Höre nun auch über die Nachkommen von seinem Bruder Priyavrata. Auch er empfing von Narada das Wissen über die Höchste Seele, und nachdem er sich im Hausleben lange an der Welt erfreut hatte, teilte er die Erde unter seinen Söhnen auf und erreichte das Höchste. Und als Vidura diese wunderbaren Geschichten über den Unvergänglichen von Maitreya hörte, wuchs seine liebende Hingabe immer weiter an, so daß er mit dem Kopf die Füße des Weisen berührte und mit dem Herzen die Lotusfüße der Gottheit.

Dann sprach Vidura:
Oh Bester der Yogis, auf dem Weg, den du mir heute voller Mitgefühl offenbart hast, können wahrlich alle Menschen ihre Unwissenheit überwinden und frei von weltlicher Anhaftung den Höchsten Herrn erreichen.

Und Suka fuhr fort:
Nachdem Vidura von Maitreya ausführlich belehrt wurde, verehrte er den Weisen und bat mit beruhigtem Geist um Erlaubnis, nach Hastinapura zurückzukehren, um seine Familie wiederzusehen. Oh König, wer diese Geschichte über die Prachetas regelmäßig hört, die ihren Geist allein dem Höchsten Herrn gewidmet hatten, wird mit langem Leben, Reichtum, Wohlergehen und Ehre gesegnet und am Ende seines Lebens das Höchste erreichen.

Hier endet das 4. Buch des Shrimad Bhagavatam mit dem Titel: „Die Schöpfung der Menschen“


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