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5.29. Krishna besiegt den Dämon Naraka

Parasara fuhr fort:
Eines Tages kam Indra, der Herr der drei Welten, auf seinem mächtigen Elefanten Airavata nach Dwaraka, um Krishna zu besuchen. Und nachdem er die Stadt betreten und Hari geehrt und begrüßt hatte, berichtete er dem Helden die Taten des Dämons Naraka. Indra sprach:
Oh Madhu Vernichter und Herr der Götter, obwohl du eine sterbliche Hülle trägst, wird durch dich das Leiden gemildert. Du hast die Dämonen Arishta, Dhenuka, Chanura, Mushtika und Kesin besiegt, die sich bemühten, die hilflosen Menschen zu verletzen. Du hast Kansa, Kuvalayapida und die kinderfeindliche Putana getötet, wie auch andere Tyrannen der Welt. Durch deine Tapferkeit und Weisheit wurden die drei Welten bewahrt, und die Götter, die ihren Anteil an den Opfergaben der Frommen erhalten, genießen Befriedigung. Doch höre jetzt den Grund, weshalb ich zu dir gekommen bin, um deine Hilfe zu erbitten. Der Sohn der Erde namens Naraka, der über die Stadt Pragjyotisha herrscht, ist eine große Qual für alle Wesen geworden. Er trägt die Jungfrauen der Götter, Heiligen, Dämonen und Könige fort und sperrt sie in seinen Palast ein. Er hat den königlichen Schirm von Varuna gestohlen, der für Wasser ganz undurchlässig ist, den Juwelengipfel des Mandara und die Ohrringe meiner Mutter Aditi, von denen himmlischer Nektar tropft. Nun fordert er sogar meinen Elefanten Airavata. Damit habe ich dir, oh Govinda, die Tyrannei dieses Dämons erklärt. Du kannst am besten entscheiden, was in diesem Fall getan werden sollte.

Nach diesen Worten lächelte der göttliche Hari freundlich, nahm Indra bei der Hand und erhob sich von seinem vorzüglichen Sitz. Dann dachte er an den Verzehrer der Schlangen und sogleich erschien Garuda, auf dessen Rücken er zuerst seine Gattin Satyabhama setzte. Danach stieg er selbst auf und flog nach Pragjyotisha. Und auch Indra bestieg seinen Elefanten und begab sich vor den Augen der Bewohner von Dwaraka zurück zur Wohnstätte der Götter.

Die Umgebung von Pragjyotisha wurde von Schlingen beschützt, die der Dämon Mura gelegt hatte und deren Ränder ebenso scharf waren wie Rasiermesser. Aber Hari warf seinen Diskus und zerschnitt sie alle. Daraufhin erhob sich Mura, doch Kesava tötete ihn und verbrannte seine siebentausend Söhne wie Motten in den Flammen, welche der Rand seines Diskus versprühte. Nachdem er Mura wie Hayagriva und Panchajana geschlagen hatte, erreichte der weise Hari schnell die Stadt von Pragjyotisha. Dort entbrannte eine wilde Schlacht mit den Truppen von Naraka, in der Govinda tausende Dämonen vernichtete. Als dann auch Naraka auf dem Schlachtfeld erschien und den Gott mit allen Sorten von Waffen eindeckte, warf der Dämonen-Vernichter seinen Diskus und schnitt damit Naraka in zwei Hälften. Als Naraka geschlagen war, näherte sich die Göttin Erde dem Herrn der Welt. Sie trug die Ohrringe von Aditi in ihren Händen und sprach:
Als ich, oh Herr, von dir in Gestalt eines Ebers hochgehoben wurde, zeugte dein Kontakt diesen Sohn von mir, den du heute getötet hast. So nimm diese beiden Ohrringe und hege seine Nachkommenschaft. Du, oh Herr, dessen Wesen stets voller Gnade ist, bist in diesen Bereich als Verkörperung deiner selbst gekommen, um meine Last zu erleichtern. Du bist der ewige Schöpfer, Erhalter und Zerstörer des Universums. Du bist der Ursprung aller Welten und eins mit dem Weltall. Welches Lob könnte deiner angemessen sein? Du durchdringst alles und bist das, was durchdrungen wird. Du bist die Tat, der Täter und die Wirkung. Du bist der universale Geist aller Wesen. Welches Lob könnte deiner würdig genug sein? Du bist das eine Selbst, die empfindende und lebende Seele aller Wesen und das Unvergängliche. Wenn es nicht möglich ist, dich angemessen zu loben, warum so viele unnötige Worte machen? Hab Mitgefühl, oh universale Seele, und vergib all die Sünden, die Naraka begangen hat. Wahrlich, es geschah zum Segen deines Sohnes, daß er durch dich getötet wurde.

Und der Herr, der die Essenz aller Wesen ist, antwortete der Erde „So sei es!“, und erlöste auch die verschiedenen Juwelen aus dem Palast von Naraka. In den Gemächern der Frauen fand er 16.100 Jungfrauen. So erblickte er im Palast auch 6.000 große Elefanten mit je vier Stoßzähnen und 2.100.000 Pferde aus Kamboja und anderen ausgezeichneten Rassen. All diese sandte Govinda unter der Aufsicht der Diener von Naraka nach Dwaraka. Den Schirm von Varuna und den Juwelengipfel, die er ebenfalls wiedererlangte, legte er auf Garuda. Dann bestieg er ihn selbst, nahm Satyabhama mit sich, und erhob sich zum Himmel der Götter, um die Ohrringe an Aditi zurückzugeben.


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