Pushpak Shiva-Purana Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 39 - Ende des Shivaratri- Ritus

Die Weisen baten:
Bitte erzähl uns noch genau das formelle Ende des Ritus, der Shiva so erfreut.

Und Suta sprach:
So hört vom Ende des Ritus mit Hingabe und Respekt, ihr Weisen. Denn damit wird die Buße wahrlich komplett. Der glücksverheißende Shivaratri- Ritus sollte 14 Jahre durchgeführt werden. Am dreizehnten Tag (Trayodashi) sollte man nur eine Mahlzeit zu sich nehmen und am 14. Tag (Chaturdashi) komplett fasten. Hat man zu Shivaratri seine tägliche Routine absolviert, gehe man in einen Shiva Tempel und führe dort die Verehrung aus. Dazu zeichne man das berühmte, mystische Diagramm namens Gauritilaka. In die Mitte desselben zeichne man die Diagramme Lingatobhadra und Sarvatobhadra. Wie im Prajapati Ritus stelle man heilsame Wassertöpfe auf, in Stoffe gehüllt, eine Kokosnuß darauf und die Gabe für den Lehrer darin (Dakshina). Die Töpfe gehören an die Seite des Altars, in die Mitte kommt entweder ein Diskus oder ein goldener Topf. Der Verehrer mache ein Linga aus Gold, welches Shiva und Uma zeigt, ungefähr ein Pala oder halb so schwer, wie er es sich leisten kann. Shiva sollte auf der rechten Seite sein und Uma auf der linken. Dieses Linga wird des Nachts verehrt. Dazu wird ein frommer Lehrer eingeladen mitsamt den Opferpriestern. Mit ihrer formellen Erlaubnis beginne der Ritus. Die Nacht verbringe er mit den Verehrungen, Gesängen und Tänzen aller drei Stunden. Dann besänftige er den Herrn, ehre ihn erneut am Morgen und führe das Homa durch. Die Prajapti- Riten führe er nach seinen Möglichkeiten aus. Er sollte mit Freuden die Brahmanen bewirten und ihnen, den Opferpriestern, ihren Frauen und den Armen Geschenke machen, wie schöne Kleider oder auch Schmuck. Mit den Worten „Möge Shiva zufrieden sein.“ schenke er seinem Lehrer (je nach Vermögen) eine Kuh mit ihrem Kalb und weitere, allseits nötige Dinge. Dann biete er seinem Lehrer den Wassertopf, das Linga und alle Ornamente auf einem Ochsen an.

Dann bete er demütig und voller Freude mit gefalteten Händen und gebeugtem Haupt zu Lord Shiva:
Oh großer Herr, Herr der Götter, der du deinen Verehrern immer gnädig geneigt bist, zeige mir dein Wohlwollen, was aus meiner Buße kommt. Oh Shiva, der Ritus wurde von mir nach meinen Möglichkeiten ausgeführt. Falls er mangelhaft war, dann möge deine Gnade ihn vollkommen machen, oh Herr. Das Singen der Mantras, die Verehrung und all die anderen Sachen habe ich so achtsam wie möglich ausgeführt. Möge es Früchte bringen, oh Shiva, dank deiner Gnade.

Nach diesen Worten opfere er der großen Seele die Handvoll Blumen, verbeuge sich vor Shiva und bete noch einmal. Dann ist der Ritus komplett und kein Makel wird ihm anhaften. Der Verehrer wird die Kräfte erlangen, die er sich wünscht. Daran gibt es keinen Zweifel.


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