Pushpak Shiva-Purana Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 30 - Das Nagesha Lichtlinga

Suta fuhr fort:
Einmal sah einer der dämonischen Wächter Shivas Gestalt direkt vor sich. Als er seinem Anführer Daruka davon erzählte, befragte dieser Mächtige ganz aufgeregt den Händler Supriya:
Oh Händler, worüber meditierst du? Sag mir die Wahrheit, und du wirst nicht sterben. Auf mein Wort kannst du dich verlassen.

Supriya gab zur Antwort:
Ich weiß es nicht.

Das machte den Dämonen wütend und er befahl den Wächtern, den Gefangenen zu töten. Sie packten ihre Waffen und bereiteten alles vor, als Supriya mit schreckgeweiteten Augen Shivas Namen murmelte. Demütig flehte er in Gedanken:
Oh Shiva, rette mich. Oh Herr der Götter, rette mich. Oh Shiva, bewahre mich vor den Dämonen, oh Herr der drei Welten, der du dem Flehen deiner Verehrer immer geneigt bist. Du tötest die Üblen und bist mein einziger Reichtum. Ich gehöre dir, ich diene dir, und mein Leben ist immer in dir, oh Herr.

Da erschien ihm der strahlende Herr inmitten eines rechteckigen Tempels mit vier Türen und übergab ihm die Pasupati Waffe, mit der er sogleich alle Dämonen und ihre Waffen vernichtete. Danach segnete Shiva den Wald:
Mögen die Riten aller vier Kasten in diesem Wald immer erblühen. Möge hier niemals die Qualität der Dunkelheit (Tamas) herrschen, sondern die vorzüglichen Weisen sollen regieren, welche dem Shiva Kult aufrecht folgen.

Doch die Dämonin Daruka gedachte ehrend Parvati, welche sich freudig zeigte und fragte:
Was soll ich für dich tun?

Die Antwort war:
Beschütze mein Geschlecht, die Wesen der Dunkelheit.

Parvati sprach:
Ich werde dein Geschlecht beschützen. Damit sage ich dir die Wahrheit.

Dann wandte sich Parvati an Shiva, dessen Segen dem ihren scheinbar entgegenstand. Shiva sah die Göttin an und sagte lächelnd zu ihr:
Tu, was dir beliebt.

Und ebenfalls lächelnd gab Parvati zurück:
Deine Worte mögen am Ende des jetzigen Zeitalters wahr werden. Denn bis dahin sollte auch die Qualität von Tamas existieren, sonst hätten wir jetzt schon das Ende des Zeitalters und die große Auflösung. Oh Herr, laß meine Worte wahr sein. Ich gehöre dir. Ich hänge von dir ab. Die Dämonin Daruka ist meine eigene Shakti und die mächtigste Dämonin. Möge sie über ihr Reich herrschen. Die Frauen der Dämonen werden Söhne gebären, und ihnen allen habe ich erlaubt, freudig im Wald zu leben.

Erfreut stimmte Shiva seiner Gemahlin zu:
Oh Geliebte, du hast gesprochen, und höre nun auch meine Worte. Zum Schutz der Menschen werde ich im Wald bleiben. Und wer nach seinen Pflichten lebt und die Riten reinhält, wird mich schauen und ein Herrscher werden. Am Ende des Kali Zeitalters, im Übergang zum nächsten goldenen Zeitalter wird ein König mit einer Armee mich hier schauen. Es ist Virasena, der Sohn von Mahasena. Er ist ein großer Verehrer von mir und wird zum überragenden, mächtigen Herrscher werden.

So tauschte sich das himmlische Paar aus und entfaltete sein Wirken auf Erden. Das Lichtlinga, welches im Wald entstand, heißt Nageshvara und ist eine Form von Shiva. Parvati ist als Nageshvari bekannt. Beide werden von den guten Menschen hochgeehrt.

Da fragten die Weisen:
Oh Suta, du Kluger, wie wird Virasena zum Daruka Wald kommen und Shiva ehren? Bitte erzähl uns das genau.

Und Suta begann:
Virasena war der Sohn von Mahasena und ein Liebling Shivas. Er kam in einer Kriegerfamilie zur Welt im schönen Land Nishada. Für 12 Jahre übte er strenge Buße und ehrte ein irdenes Linga. Dann erschien ihm der Herr und gebot ihm voller Freude:
Baue ein hölzernes Kanu, das einem Fisch ähnelt. Dann überziehe es mit Metallen, und ich werde dir dazu die nötigen Yogakräfte zur Verfügung stellen. Dann besteige das Boot mit meinen Kräften und deinen Mannen und segle zur grünen Insel im westlichen Ozean. Finde das Nagesha Linga und ehre es. Sichere dir damit die Pashupata Waffe und vernichte die Dämoninnen und alle anderen dunklen Wesen. Wenn ich vor dir erscheine, dann wirst du alles vollbringen können. Parvatis kraftvolle Worte werden vollendet und die Bewohner des Waldes fromm und selig werden.

Damit segnete der Herr den Virasena und verschwand. Und Virasena war in der Lage, alles zu vollbringen, wie es der Herr vorgesehen hatte. Nun, dies war die Geschichte zum Nagesha Linga, indem der Herr den Wesen der drei Welten alles Gewünschte gewährt. Wer von seinem Ursprung mit Respekt hört, wird klug und zufrieden, und seine Sünden werden zerstreut.


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