Pushpak Shiva-Purana Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 26 - Gautama bittet die Ganga herab und das Tryambaka Lichtlinga entsteht

Suta erzählte weiter:
Als Gautama und seine Gattin Ahalya die ganze Verehrung ausgeführt hatten, kam Shiva mit seinen Geisterscharen erfreut zu ihnen. Und der Herr sprach glücklich und voller Gnade:
Oh großer Weiser, sag mir den Segen, den du dir wünschst. Ich bin sehr zufrieden mit deiner Hingabe.

Der Weise verbeugte sich vor der wunderschönen Gestalt, die Shiva angenommen hatte, pries den Gott euphorisch und bat schließlich:
Oh Herr, befreie mich von der Sünde.

Noch freudiger gab Shiva der edlen Seele zur Antwort:
Du bist gesegnet, du Guter. Sei im Frieden, denn du bist bereits sündenlos. Deine hinterhältigen Mitbewohner haben dich getäuscht. In Wahrheit verliert derjenige seine Sünden, der dich erkennt. Du bist immer in die Hingabe an mich vertieft, wie könntest du ein Sünder sein? Die Sünder sind die, die dich mit gemeiner Absicht überlistet und gequält haben. Sie sind schon in Ungnade gefallen, und so gibt es keine Entsühnung für sie und diejenigen, die sie gerne schauen.

Danach erklärte ihm Shiva die Details der Geschichte, und Gautama war sehr überrascht. Dann faltete er seine Hände und sprach nach einer Verbeugung:
Oh Lord Shiva, und doch haben mir die Brahmanen einen guten Dienst erwiesen. Denn ohne sie würde ich dich jetzt nicht schauen. Oh, alle, die mich hintergangen haben, sind wahrlich gesegnet. Ihre sogenannten bösen Taten haben mich dem großen Ziel näher gebracht.

Liebevoll blickte da Shiva auf den Weisen und sprach:
Du bist wahrlich gesegnet, mein Lieber. Du bist der Beste unter allen Weisen. So wähle nun einen Segen, denn ich bin höchst entzückt.

Gautama dachte bei sich:
Die Sünde hat sich nun einmal verbreitet, und darum sollte ich auch angemessen handeln.

Dann beugte er sein Haupt und sprach laut:
Oh Herr, was du sagst, ist wahr. Doch was die fünf Anführer des Dorfes beschlossen haben, kann nicht umgangen werden. So laß geschehen, was geschehen muß. Und wenn du mit mir zufrieden bist, möge mir die Ganga zum Wohle der Welten gegeben werden. Ich verehre dich wieder und wieder.

Dann berührte Gautama die Lotusfüße des Herrn und wünschte der Welt alles Gute. Als einst die Essenz von Himmel und Erde extrahiert wurde, gab Brahma einen Teil davon Shiva zur seiner Hochzeit. Diesen Teil übergab nun Shiva dem Gautama. Die Wasser der Ganga nahmen die Gestalt einer Dame an und erschienen vor Gautama, und dieser pries sie ehrfurchtsvoll:
Oh gesegnete Ganga, du bist im Frieden, denn die ganze Welt wurde durch dich geheiligt. Heilige auch mich, sonst falle ich in die Hölle.

Auch Shiva bat:
Oh Ganga, höre. Du bist allen gut, so heilige auch den Gautama auf meine Bitte hin.

Ganga gab zur Antwort:
Oh Herr, nachdem ich den Heiligen und seine Familie geheilt habe, werde ich in mein Reich zurückkehren. Und dies ist die Wahrheit.

Doch Shiva bestand auf dem Wohle der Welten und seiner Verehrer und sprach:
Oh Göttin, bleibe hier bis zum Beginn des Kali Zeitalters, wenn der Sohn von Vivasvat der 28. Manu wird.

Da meinte die reinigende Göttin:
Oh großer Gott, wenn es meiner Tugend und Größe dient, dann bleibe ich hier, oh Vernichter von Tripura. Doch höre mich an, oh Herr. Bitte verweile hier gemeinsam mit mir, in deiner wunderschönen Gestalt, mit deiner Gefährtin und deinem Geistergefolge.

Voller Güte sprach Shiva:
Oh Göttin, du bist gesegnet. Höre, ich bin nicht getrennt von dir. Wenn du bleibst, bleibe auch ich.

Da akzeptierte sie voller Freude seine Worte, und die Götter, heiligen Flüsse und himmlischen Weisen versammelten sich freudig. Sie riefen: „Sei siegreich! Sieg!“ und ehrten Gautama, Ganga und Shiva auf vielerlei Art. Darüber freuten sich Ganga und Shiva und sprachen zu den Göttern:
Oh hervorragende Götter, welchen Segen wollt ihr von uns erfüllt haben?

Und sie gaben zur Antwort:
Oh Herr der Götter, oh bester Fluß, wir möchten auch, daß ihr hier bleibt und den Menschen Gutes tut. Erweist uns diese Gnade.

Da sprach die Ganga:
Warum bleibt ihr nicht hier zum Wohle und zur Freude aller Wesen? Dann kann ich Gautama heiligen und zurückkehren. Ich bleibe nur, wenn ihr mir besondere Ehren in einer besonderen Vorgehensweise erweist.

Da stimmten die Götter voller Ehrfurcht wie folgt zu:
Wenn der freundliche Jupiter den Tierkreis des Löwen erreicht, dann werden wir alle herkommen. Daran gibt es keinen Zweifel. Oh bester Fluß, für elf Jahre waschen wir die Sünden der Menschen ab und nehmen sie auf uns. Damit werden wir unrein werden. Und dann kommen wir zu dir, nehmen dreimal am Tag unser Bad und ehren Shiva, solange Jupiter im Sternzeichen des Löwen weilt. Das wird unsere Sünden abwaschen, und erst mit deiner Erlaubnis kehren wir wieder heim. Damit segnest du uns und die Welten und erfreust Shiva. Bleibe hier, oh Göttin, und du auch, oh Shiva.

Da war die Abmachung geschlossen, Ganga wurde als Fluß Gautami berühmt, und Shivas Linga wurde Tryambaka genannt. Beide vernichten große Sünden. Und wenn Jupiter in das Zeichen des Löwen eintritt, dann versammeln sich die Himmlischen, die heiligen Flüsse und Seen, die Weisen und heiligen Tempel und Schreine am Ufer der Gautami. In dieser Zeit haben sie an ihren ursprünglichen Orten keine Kraft, doch wenn sie wiederkehren, sind sie wieder rein und heilig. Das Tryambaka Linga am Ufer der Gautami ist heilig, wer es demütig erblickt und hingebungsvoll ehrt, wird von allen Sünden gereinigt. Damals wurde es auch von Gautama geehrt, und so gewährt es die Erfüllung aller Wünsche und die Erlösung hernach. Nun habe ich euch alles erzählt, wonach ihr gefragt habt, ihr Weisen. Was wollt ihr noch hören? Ich werde es euch sagen, daran gibt es keinen Zweifel.


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