Pushpak Shiva-Purana Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 21 - Das Lichtlinga Bhimeshvara

Suta fuhr fort:
Während also der König seine Verehrung vor dem Linga weiter fortführte, war Shiva unbemerkt die ganze Zeit bei ihm, um ihn zu beschützen. Doch dem Dämonen Bhima wurde gemeldet, daß sein Gefangener nicht ihn, sondern jemand anderen verehrte. Zornig packte er sein Schwert und stürmte zum Kerker, um den König zu töten. Er sah das Linga und schrie den König wütend an:
Oh du gemeiner König, was machst du hier? Sag mir die Wahrheit, ansonsten töte ich dich.

Im Vertrauen auf Shiva dachte der König bei sich:
Was mir bestimmt ist, wird geschehen. Nichts kann das verhindern, denn meine früheren Taten bestimmen meinen Lebensgang, und Shiva ist der, der die Ergebnisse verteilt. Der gnädige Herr ist sicherlich in diesem Linga anwesend. Er führt mich. Und wer ist schon dieser Dämon? Woher kam er wohl? Überall wird Shiva gelobt, daß er seinen Versprechen treu ist und seinen Verehrern beisteht. Und er hat immer gesagt: Wer meine Verehrer verfolgt und peinigt, den werde ich töten. Zweifelt nicht daran, daß ich meine Verehrer beschütze.

Dann wandte sich der König mit folgenden Gedanken an den großen Herrn:
Oh Herr, ich bin dein. Handle, wie es dir beliebt. Ich werde ihm die Wahrheit sagen, und du wirke so, daß es heilsam für mich ist.

Es sprach also der König zum wütenden Dämonen, während ihn die Schlinge der Wahrheit band:
Ich ehre Lord Shiva, der alle beschützt, die ihn verehren. Er ist der Herr aller Wesen und frei von jeglicher Ablenkung.

Donnernd gab da Bhima mit bebendem Körper zurück:
Ich kenne deinen Shiva. Was kann er mir schon anhaben? Er hat meinem Onkel (Ravana) als Diener gedient. Du denkst, du kannst mich mit seiner Kraft besiegen. Dann hättest du wirklich alles besiegt. Versuche es! Solange ich deinen Beschützer nicht sehe, kannst du ihm weiter dienen. Doch wenn ich ihn sehe, dann wird es sich zeigen, wer mächtiger ist. Deshalb solltest du lieber dieses Linga weglegen, sonst wirst du große Not leiden. Denn ich bin äußerst stark und mächtig und werde deinen Herrn schlagen.

Standhaft antwortete da der König:
In deinen Augen mag ich ein niederer und gemeiner Hund sein, doch ich werde mich niemals von Shiva lossagen. Denn mein vorzüglicher Herr wird sich niemals von mir lossagen.

Lachend gab da der Dämon zurück:
Er bettelt und ist jeden Tag berauscht. Er hat nicht einmal eine Ahnung von meinen Fähigkeiten. Und welchen Schutz kann ein Yogi seinen Anhängern schon geben? Denk daran und halt dich fern. Ich und dein Herr werden es schon ausfechten.

Doch furchtlos blieb der König und standhaft in seinem Vertrauen, als er nun sprach:
Oh du irrender Dämon, höre. Ich werde mich deinen Drohungen nicht beugen, denn wozu nützt dir deine Macht, wenn du vom Wege abkommst?

Da schleuderte der Dämon sein Schwert auf das Linga und rief spöttisch lachend:
Schau selbst, wie kraftvoll dein Herr ist, wenn er seinen Verehrern Liebes tut.

Doch bevor das Schwert das Linga berührte, manifestierte sich Lord Shiva aus dem Linga heraus. Er sprach:
Sieh mich an, ich bin das Linga Bhimeshvara. Ich habe mich offenbart und folge meinem alten Wort, das ich meine Verehrer immer beschütze.

Und er spaltete das Schwert mit Pfeilen von seinem Bogen Pinaka. Da schleuderte der Dämon einen Speer auf ihn, der wurde in hundert Teile zersplittert. Ebenso erging es einer Lanze und einer riesigen, eisernen Keule, die vom Dreizack Shivas zermahlen wurde. Sogleich erhob sich ein furchtbarer Kampf zwischen den Dämonen Bhimas und den Geistern Shivas. Wer ihn sah, fürchtete sich zu Tode, die Erde erbebte, Berge und Ozeane zitterten, und die Götter klagten: Wir haben Shiva umsonst um Frieden gebeten.

Da kam Narada, faltete seine Hände und bat Shiva mit gebeugtem Haupt:
Oh Herr, sei besänftigt, du Ursache dieser gräßlichen Aufregung. Warum sollte ein Dolch bemüht werden, um einen Grashalm abzuschneiden? Möge der Dämon bald sterben.

Da verbrannte Shiva den Dämon und all seine Heerscharen mit einem einzigen „Hum“ zu Asche. Wie in einer rasenden Feuersbrunst vergingen die Dämonen, während die Götter zuschauten. Von Bhima selbst blieb keine Spur, nicht einmal ein Häuflein Asche war noch zu sehen. Und Shivas reinigender Zorn verbreitete sich nach allen Seiten, verbrannte die Dämonen und ließ fruchtbare Asche zurück, aus der viele Kräuter sprossen. Den Menschen war die Asche sehr nützlich, denn sie vernichtete böse Geister und Kobolde und verwandelte damit die Menschen. Oh Brahmanen, mit dieser Asche kann man alles erreichen.

Die Himmlischen baten Shiva erfreut:
Oh Herr, du solltest hier bleiben, damit die Menschen in diesem verruchten Land durch deine Gegenwart Trost und Hilfe empfangen und glücklich sein können. Du wirst unter dem Namen Bhimashankara berühmt sein, und dein Linga wird immer verehrt werden, denn es wird Leiden lindern und Wünsche erfüllen.

Auf diese Bitte blieben Herr und Linga zum Wohle der Welten an diesem Ort.


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