Pushpak Shiva-Purana Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 18 - Das Lichtlinga Omkara

Die Weisen sprachen:
Oh Suta, du Glücklicher, was war das für eine wunderbare Geschichte über das Mahakalesha. Oh bester Weiser, so sprich auch über das vierte Lichtlinga in Omkara, diesen Sündenvertilger.

Und Suta sprach:
Ich werde euch erzählen, wie sich das Linga Paramesha aus Omkara (die Silbe Om) manifestierte, ihr großen Weisen. Einst ging der heilige Weise Narada nach Gokarna und verehrte hingebungsvoll das dortige Linga. Danach begab er sich zum Berg Vindhya und wurde von diesem König der Berge ehrenvoll willkommen geheißen.

Im Laufe ihres Gesprächs meinte der Berg zum Weisen:
In mir ist alles. Ich kenne keinen Mangel.

Narada erkannte in dieser Rede Hochmut und seufzte schwer. Darauf fragte Vindhya:
Welchen Mangel kannst du in mir erkennen, wenn du so tief seufzt?

Da antwortete ihm Narada:
In dir ist alles vorhanden. Aber der Meru ist erhabener und gilt als Gott. Du nicht.

Nach diesen Worten ging Narada seines Weges und ließ einen kummervollen Berg zurück. Vindhya sprach zu sich:
Oh Schande über mein Leben! Ich werde Shiva verehren, Buße üben und ihn gnädig stimmen, diesen Herrn des Universums.

Freudig ging Vindhya dorthin, wo das Omkara gegenwärtig war. Dort machte er ein irdenes Linga und ehrte es für sechs Monate ohne Pause. Tief in Meditation über Shiva versunken verließ er nicht einmal diesen Ort der Buße. Hoch erfreut enthüllte ihm Shiva seine wahre Gestalt, die sogar für Yogis schwer erkennbar ist, und sprach zum Berg:
Sag mir, was in deinem Geist ist. Ich erfülle die Wünsche meiner Verehrer, und mit deiner Buße bin ich sehr zufrieden.

Vindhya gab zur Antwort:
Oh Herr der Götter, wenn du zufrieden bist, dann gewähre mir, daß ich immer mein Ziel erreichen kann.

Da dachte Shiva bei sich:
Oh-oh, Vindhyas Geist ist noch recht der Illusion geneigt. Er wird sich Dinge wünschen, die andere quälen. Was soll ich tun? Ich werde ihm solchen Segen geben, daß er für ihn heilsam und für andere nicht leidvoll ist.

Also sprach der Gott:
Oh Vindhya, König der Berge, tu, wie dir beliebt.

In diesem Moment erschienen die Götter, ehrten Shiva und baten ihn:
Du mußt hier bleiben.

Was Shiva gern zum Wohle der Welten gewährte. Das Linga Omkara ist zweifach. Es wird als Pranava und Omkara gerühmt (auch zwei Bezeichnungen für die heilige Silbe OM). Und was aus dem irdenen Linga entstand, wird Parameshvara (höchste Gottheit) genannt. Beide Lingas gewähren weltliche Freuden und geistige Erlösung. Die Götter und himmlischen Weisen führten ihre Verehrung aus, Shiva gewährte ihnen viele Segen, und Vindhya war sehr erfreut. Er fühlte keine Verzweiflung mehr und meinte sich am Ziel seiner Wünsche. So kehrten alle in ihre Reiche zurück. Und wer Shiva auf diese Weise ehrt, muß nicht wieder in einen Mutterleib. Alle seine Wünsche erfüllen sich, und daran gibt es keinen Zweifel. Das war die Geschichte über das Omkara, und als nächstes hört vom Lichtlinga Kedara, dieser vorzüglichen Gestalt Shivas.


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