Pushpak Shiva-Purana Buch 9Zurück WeiterNews

Buch 9 - Kotirudra Samhita (Die Millionen Rudras)

Kapitel 1 - Die Herrlichkeit der Lichtlingas und ihrer Upalingas

Immerwährende Verehrung dem so Strahlenden, dessen halber Körper von der Tochter des Berges verschönert wurde, der durch seine Magie und ohne Ablenkung die Gestalt der Welten annehmen kann, dessen liebevoller Blick Wohl und Glanz in Form von Himmel und Erlösung hervorbringt, den die Yogis in ihrem Herzen sehen als den Einen ohne ein Zweites und als innerstes Verstehen und Glückseligkeit. Möge dieser gewaltige Glanz - was immer er auch sei- für uns heilsam sein, diese Herrlichkeit, die aus Mitgefühl sanfte Augen hat, ein zauberhaft lächelndes Lotusantlitz und die Mondsichel als Schmuck. Der Glanz, der das schreckliche dreifache Leiden besiegt, dessen Existenz und Weisheit heilsames Licht verbreiten und den die Arme von Parvati, der Tochter des Berges, umschlingen.

Die Weisen sagten:
Oh Suta, die Größe der Inkarnationen Shivas hast du so gut und damit zum Wohle der Welten erklärt. Oh Lieber, möge es immer wieder erzählt werden, wie hervorragend Shiva und seine Lingas sind. Du bist so gesegnet und einer der besten Shiva Verehrer. Wenn wir von deinen Lotus- Lippen von der nektarreichen Pracht des Herrn hören, dann sind wir niemals gesättigt. Erzähl uns diese liebreizende Passage noch einmal. Oh du lieber Schüler Vyasas, habe das Wohl der Welten im Sinn und sprich zu uns noch ausführlicher von den himmlischen Lingas des großen Herrn, die an heiligen Orten überall auf Erden von Menschen verehrt werden.

Und Suta gab zur Antwort:
Oh ihr vorzüglichen und weisen Brahmanen, eure Bitte ist wahrlich gut. Und aus Zuneigung für euch und zum Wohle der Welten werde ich noch einmal darüber sprechen. Man kann die Lingas nicht zählen. Die Erde selbst, ja, das ganze Universum ist ein Linga. Auch die heiligen Orte der Menschen haben viele Abbilder von Lingas, in denen sich alles gründen kann. Es gibt keine genauen Angaben, doch ich werde euch einige aufzählen. Was immer man sieht, beschreibt oder erinnert, ist eine Form Shivas. Sonst hat nichts reale Existenz. Doch ich werde es euch erzählen, wie ich es gehört habe. Und so vernehmt mit Freude, daß jedes Abbild auf Erden, in den niederen Bereichen oder im Himmel Anlaß ist, daß die Götter, Dämonen und Menschen überall Shiva verehren. Alle Welten mit ihren Göttern, Dämonen und Menschen werden zu ihrem Wohl von Shiva durchdrungen. Und um die Welten zu segnen, nimmt Shiva hier und dort die Gestalt von Lingas an. Dabei inkarniert er dort, wo hingebungsvoll an ihn gedacht wird. Dann wirkt er zum Wohle der Wesen und bleibt. Die Gestalt des Lingas hat Shiva angezeigt, und wer diese Form mit tiefem Verständnis verehrt, wird Vollkommenheit erhalten. Nun, ihr Edlen, wie bereits gesagt, kann man die Lingas auf Erden nicht zählen, und so hört von einigen der Bedeutenden, was bereits Sünden vertreiben kann.

Wer die zwölf Namen der Lichtlingas jeden Morgen rezitiert, wird von allen Sünden gereinigt und erhält übernatürliche Kräfte (Siddhis). Hier sind sie: Somanatha in Saurastra, Mallikarjuna in Shrishaila, Mahakala in Ujjayini, Parameshvara in Omkara, Kedara im Himavat, Bhimashankara in Dakini, Vishvesha in Varanasi, Tryambaka am Ufer der Gautami, Vaidyanatha auf dem Verbrennungsplatz, Nagesha im Daruka Wald, Ramesha in Setubandha und Ghushmesha in Shivalaya.

Wer die Namen ohne Begehren, dafür mit reinem Geist rezitiert, der muß niemals wiedergeboren werden. Die Menschen aller Kasten können mit dieser Aufzählung ihre Leiden auflösen und hernach Befreiung erlangen. Die diesen Lingas geopferte Nahrung soll eingenommen und auch anderen zum Essen gegeben werden, denn solche Taten verbrennen die Sünde sogleich zu Asche. Doch der Verdienst, den man von der Verehrung der Lichtlingas erhält, kann nicht einmal von Brahma annähernd beschrieben werden. Eine beständige Verehrung der Lingas für sechs Monate kann schon die Wiedergeburt vermeiden. Wenn eine niedere Person das Linga anschaut, wird er in einer reinen und guten Familie wiedergeboren. Wer bereits in einer guten Familie seine Geburt nahm, wird reich und ein Meister der Veden werden. Wenn er noch glücksverheißende Riten durchführt, wird er ohne Hindernisse die Befreiung erreichen. Ja, ihr Weisen, sei es ein Eunuch, ein Ausgestoßener oder wer auch immer, er wird in eine Bramahnenfamilie geboren und befreit werden. Also sollte man ein Lichtlinga aufsuchen.

Von den Lichtlingas stammen die Upalingas ab, von denen ich euch jetzt einige aufzählen werde. Das Upalinga von Someshvara heißt Antakesha und steht am Zusammenfluß vom Ozean und dem Fluß Mahi. Das Upalinga von Mallikarjuna wird als Rudreshvara verherrlicht und steht in Bhrigukaksha. Das Upalinga von Mahakala ist bekannt als Dugdesha in Narmada und vertreibt alle Sünden. Das Upalinga von Omkara im Bindu See heißt Kardamesha und erfüllt alle Wünsche. Das Upalinga von Kedara ist Bhutesha am Ufer der Yamuna. Wer es besucht, wird von Sünden befreit. Das Upalinga von Bhimashankara heißt Bhimeshvara. Es ziert die Sahya Berge und gewährt große Kraft. Das Upalinga von Nagesha heißt Bhuteshvara, steht am Ufer der Mallikasrasvati und vernichtet Sünden beim bloßen Anschauen. Das Upalinga von Ramesha heißt Gupteshvara, und das von Ghuhsmesha heißt Vyaghreschvara.

Nun habe ich euch von den bedeutendsten Licht- und Upalingas erzählt, die Gutes wirken, wenn man sie demütig besucht oder an sie denkt. Doch es gibt noch mehr, hört nur gut zu.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter