Pushpak Shiva-Purana Buch 8Zurück WeiterNews

Kapitel 34 - Die Inkarnation Shivas als Tänzer

Nandi fuhr fort:
Nun höre, du Lieber, wie es mit der Sunartakanata Inkarnation weiterging, als Shiva als brahmanischer Tänzer auf Erden erschien. Nachdem Shiva seine Shakti nach ihrer langen Askese geprüft und ihr einen Segen angeboten hatte, sagte Parvati zu ihm:
Oh Herr der Götter, wenn du mit mir zufrieden bist, dann erfülle mir folgenden Wunsch. Sei mein Herr und Ehemann, oh Shiva. Mit deiner Erlaubnis gehe ich nun zurück in meines Vaters Haus. Dann trete vor meinen Vater in Gestalt eines Mönches, zeige ihm deine makellose Gestalt und erbitte mich von ihm. Dann gibst du dem Stand des Hausvaters alle seine Früchte. Oh Herr, damit die Götter ihre Aufgaben erfüllen können, heirate mich mit den rechten Riten. Du bist ohne Ablenkung, oh Shiva, ich bitte dich um die Erfüllung meines Wunsches. Ich bin allezeit deine Verehrerin, und du bist deinen Verehrern immer gnädig gesinnt.

Shiva sprach „So sei es!“ und verschwand. Damit hatte Parvati ihre Schönheit wieder Früchte tragen lassen und kehrte mit ihren Gefährtinnen in das Haus ihres Vaters zurück. Vater Himavat und Mutter Mena kamen ihr voller Freude entgegen, hießen sie herzlich willkommen und feierten ihre Rückkehr. Sie gaben den Brahmanen viele Geschenke und ließen sie glücksverheißende Mantras singen. Mena blieb mit ihrer Tochter im Palasthof bei den Feierlichkeiten, und Himavat begab sich zur Ganga, um ein Bad zu nehmen. Da kam Shiva zum Palast in Gestalt eines Tänzers, trug Horn und Trommel, einen Packen Kleider auf seinem Rücken und ein rotes Gewand. So trat er vor Mena hin, und fing an, zur Musik zu tanzen. Auch sang er lieblich, blies das Horn und zeigte eine solche Meisterschaft in Gesang und Tanz, daß alle Bürger sich um ihn scharten. Die Menge war ganz verzaubert und auch Mena völlig verzückt. Sie bot ihm euphorisch viel Juwelen und Gold an, doch der elegante Tänzer wollte nichts davon annehmen. Er bat um Parvatis Hand, und tanzte immer weiter fort. Mena war erst überrascht, dann zornig, und als nächstes wollte sie ihn hinauswerfen. Doch da kam Himavat von seinem reinigenden Bad zurück und erblickte den tanzenden Bettelmönch. Von seiner Gattin erfuhr er von der Bitte des fremden Mannes, wurde ebenfalls wütend und befahl, den Mann hinauszuwerfen. Doch niemand konnte ihn berühren, denn er war so strahlend wie Feuer. Dann zeigte sich der Tänzer dem Himavat erst in Gestalt von Vishnu, dann Brahma, der Sonne und dann sogar als Shiva mit Parvati an seiner Seite. Diese Erscheinung lachte und war wunderschön. Himavat war völlig überrascht und verwirrt. Noch einmal bat der Tänzer vor Mena und Himavat um die Hand von Parvati und verschwand vor aller Augen. Da erkannte Mena, wer da vor ihr getanzt hatte.

Sie dachte:
Es war Lord Shiva, der uns getäuscht hat, und jetzt in seine Region zurückgekehrt ist. Unsere Parvati sollte ihm gegeben werden, denn dafür hat sie harte Askese geübt.

Bei diesen Gedanken war Mena dem Shiva völlig hingegeben. Später spielte Shiva erneut das Spiel der Welt und heiratete Parvati nach allen Regeln und Traditionen. Nun habe ich dir auch diese wertvolle Inkarnation Shivas erzählt. Wer davon mit Freude hört, wird glücklich und erlangt die Befreiung.


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