Pushpak Shiva-Purana Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 46 - Ende des Kampfes

Sanatkumar sprach:
Der König der Dämonen verstand wohl, was Shiva meinte, packte seine Keule und eilte in den Kampf. Mit seiner Armee griff er den geschützten Eingang der Höhle an, und Viraka wurde mit mächtigen Waffen eingedeckt. Schnell waren Eingang, Blüten und Früchte, die schönen Wasserstellen und Pfade verwüstet, und sogar die sonnigen Gipfel der Berge wurden von den kämpfenden Dämonen zerstört. Sofort rief Lord Shiva seine Heerscharen herbei, und im nächsten Moment erschienen die mächtigen und bewaffneten Götter vor ihm, um mit gefalteten Händen seine Befehle abzuwarten. Die Himmlischen kamen auf Streitwagen, Elefanten, Pferden, Bullen, Kühen, Kamelen, Maultieren, großen Vögeln, Löwen, Tigern, Hirschen, Wildschweinen, Fischen, Krokodilen, sogar Fliegenschwärmen und Schlangen herbei und wurden begleitet von Geistern und Gespenstern, allen lebenden Wesen sowie Flüssen, Bergen und Seen. Da sie nun Gestalt angenommen hatten, ruhten sie und ihre Tiere eine Weile aus, dann sandte sie Lord Shiva in die Schlacht - entschlossen und nach Sieg verlangend. Sie kämpften tapfer, aber wurden schließlich vom zornvollen Dämonen Vighasa verschlungen. Brahma, Vishnu, Sonne und Mond verschwanden mit ihren Armeen und allen anderen Himmlischen im tiefen Schlund des nach Nahrung gierenden Kriegers. Nur Viraka blieb noch übrig.

Er verließ das Schlachtfeld, trat in die Höhle und berichtete Shiva niedergeschlagen, was geschehen war:
Oh Herr, unsere Heere wurden alle von Vighasa verschluckt. Auch Vishnu, diesen Lehrer der drei Welten und Vernichter von Dämonen, traf dieses Schicksal, genau wie Yama, Varuna, Vayu, Kuvera, Sonne und Mond. Nur ich, dein demütiger Diener, bin übrig. Was kann ich nun tun? Der Herr der Dämonen mit seinem Gefolge scheint unbesiegbar zu sein und jubelt gerade. Als Vishnu mit seinem Klauen Hiranyakashipu getötet hatte, da fühlte er sich unbesiegbar und so schnell wie der Wind. Auch sein Betragen war groß, als er den Mund öffnete, als ob er die drei Welten verschlingen wollte, obwohl er dem Guten zugetan war. Die sieben Weisen verfluchten ihn deswegen: „Du wirst für lange Zeit unter den Dämonen zu leiden haben.“ Vishnu suchte sie mit lieben Worten zu besänftigen und fragte: „Oh große Rishis, wann werde ich diesen gräßlichen Fluch wieder los sein?“ Und ihre Antwort war: „In schrecklichem Kampf wirst du mit Fäusten und Waffen geschlagen und von Vighasa verschlungen werden. Wenn du dich dann in der heiligen Residenz Shivas stabilisierst, wirst du von deinen Sünden erlöst sein.“ Seither wanderte er umher und bekämpft Dämonen. Doch die Dämonen haben Sukra, ihren Lehrer, der mit wunderbarem Zauber die von den Göttern getöteten Dämonen wieder zum Leben erweckt. Mit voller Kraft und von hunderten Wunden geheilt eilen sie zurück in den Kampf. Es scheint, es wäre besser, sein Leben im Kampf zu lassen, als es zu erhalten. Doch du, oh Herr, bist der Zeuge von allem und unser erwählter Führer in allen Handlungen.

Als Shiva diese Worte vernahm, da meditierte er einige Zeit, lachte dann und nahm einen herrlich strahlenden Körper an, der alle Dunkelheit vertrieb. Viraka sah das Licht, kehrte zurück und kämpfte wieder gegen die Dämonen, aber schließlich wurde auch er verschlungen. Nun bestieg Shiva seinen Bullen und erschien vor dem Dämonen Vighasa mit seinem offenen Schlund. Und welch Wunder wirkte er, als er mit bereitem Bogen die zauberhaften Saman Hymnen sang, die alle wieder hervorbrachten, welche zuvor vom Dämonen verschlungen wurden. Zuerst kam Viraka wieder aus dem Schlund hervor, dann Vishnu mit seiner Armee, der lotusgeborene Brahma, Indra und all die anderen Heerscharen. Sie waren hoch erfreut und warfen sich erneut in die Schlacht. Nun wurde die Armee der Dämonen besiegt, ihr Lehrer Sukra gebunden und vor Shiva geführt, welcher ihn verschlang. Endlich brach die Armee der Dämonen, denn niemand belebte die Toten wieder. Die Götter beherrschten siegreich die Szene. Gräßlich sah das Schlachtfeld aus: Aasfresser und Gespenster machten sich lachend und tanzend über die Leichname her, und die verbliebenen Dämonen flohen in die niederen Regionen, Schlupfwinkel und Höhlen in Bergen und Meeren.

Andhaka wurde von Vishnu schwer verletzt, doch auch ohne seine Keule kämpfte er immer weiter, denn seine Verdienste und Segen waren noch nicht erschöpft. Mit Fäusten und Felsen kämpfte er und forderte endlich sogar Shiva heraus. Alle Waffen, die er finden konnte, schleuderte er auf Shiva, und blieb standhaft, auch als er gräßlich vom Dreizack getroffen wurde, denn sein Segen schützte ihn. Kein Gott konnte ihn töten. Auch übte er Magie aus, denn plötzlich entstanden aus den Schweiß- und Bluttropfen seines Körpers viele Andhakas, seine Ebenbilder, die vernichtend kämpften. Vishnu bat Lord Shiva zurückzutreten und nahm die Gestalt einer Göttin an. Die Dame wurde von den Göttern geehrt und war so groß, daß ihre Füße das ganze Schlachtfeld bedeckten. Hungrig und zornig verschlang sie die neue Armee, die aus Blut und Schweiß entstanden war, bis nur noch Andhaka selbst, der Herr der Dämonen, übrig blieb. Standhaft griff er Shiva nun mit Fausthieben und Fußtritten an, bis Shiva ihn tief im Herzen traf. Er wurde auf den Dreizack gespießt und in die Luft gehoben. Der untere Teil seines Körpers wurde von der Sonne verbrannt, der obere hing in den Wolken und wurde mit kaltem Naß durchtränkt. So litt er viele Qualen, und seine Glieder waren zerschmettert. Doch Andhaka starb nicht. Sondern ehrte und pries Lord Shiva, bis dieser ihn erfreut aus seinen Qualen erlöste und ihm eine führende Position in seinem Geistergefolge gab. Auch die Götter priesen Lord Shiva erfreut und dankbar, welcher noch eine Weile mit Parvati und Viraka in der Höhle des schönen Berges verweilte.


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