Pushpak Shiva-Purana Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 52 - Das Festessen und die Nacht

Brahma sprach:
Es war die Zeit gekommen, daß der kluge Himavat im Palasthof alles vorbereiten ließ, um die Gäste zu beköstigen. Der Boden wurde sauber gefegt und gewischt und mit duftenden Substanzen angenehm gemacht. Himavats Söhne luden die Götter, Weisen und auch Shiva ein, sich satt zu essen. Und so strömten die Gäste herzu. Shiva und sein engstes Gefolge bekamen einen vorzüglichen Ehrenplatz, es wurde köstlich zubereitetes Essen aufgetragen, und Himavat bat seine Gäste mit gefalteten Händen und gebeugtem Haupt zuzugreifen. Was wir Götter und Shiva freudig und mit viel Lachen taten. Nandi, Bhringi, Virabhadra und seine Ganas saßen und aßen separat und mit großem Appetit. Die Götter um Indra unterhielten sich und machten Späße beim Essen. Bhrigu und die Weisen saßen ebenfalls beim Essen beisammen, und auch die Geisterwesen von Chandi speisten fröhlich. Nach dem Mahl spülten sich Vishnu und andere den Mund und zogen sich in ihre Gemächer zurück. Mena und die Damen baten Shiva höflich ins Schlafgemach, während sonst die Feierlichkeiten weitergingen.

Mena bot Shiva einen mit Edelsteinen verzierten Thron an, und dieser beschaute mit Freude das Schlafgemach. Es wurde von vielen, kostbaren Lampen hell erleuchtet, überall funkelten Gefäße und Perlen, Spiegel, weiße Wedel und Schmuck. Überirdisch war der Duft, der es durchströmte, die Betten waren mit Blumen überstreut, und dank Shivas Gnade glich es dem himmlischen Reich Shivas. Es gab so viele kostbare Dinge in allen Farben, denn Visvakarma hatte alles aus Juwelen und Edelsteinen geschaffen. Hier und da schien es eine Kopie der himmlischen Städte und Gärten der Götter zu sein. Man sah die Paläste von Indra, den anderen Himmelswächtern, mir und Vishnu, doch über allem strahlte der Kailash.

Shiva lobte Himavat und legte sich mit Vergnügen auf ein kostbares Lager. Dort verbrachte er die Nacht in süßem Schlaf, während Himavat seine Familie bewirtete und alle anderen Pflichten erledigte. So verging die Nacht und machte dem Morgen Platz. Mit den ersten Sonnenstrahlen spielten die Menschen sanfte Musik, die Götter erhoben sich und dachten freudig an Shiva. Sie bereiteten die Abreise vor und sandten den Gott Dharma zu Shiva. Der Yogi ging vor das Schlafgemach und sprach mit sanfter Stimme:
Steh auf, oh Herr der Scharen, und komm bitte in die Versammlungshalle, oh Herr. Erfreue die dort Wartenden.

Shiva hörte die Worte von Dharma und lächelte. Er ließ einen freundlichen Blick über Dharma schweifen und erhob sich. Dann sprach er immer noch lächelnd zum Boten:
Geh du voraus, ich komme gleich nach. Daran gibt es keinen Zweifel.

So kehrte Dharma zurück, und die Damen strömten freudig hinzu. Sie sangen süße Lieder und konnten ihre Blicke nicht von Shiva abwenden. Dieser folgte den weltlichen Traditionen und vollbrachte die Morgenriten. Dann begab er sich in die Versammlungshalle, wo ihn großer Jubel empfing. Vedische Mantras wurden laut rezitiert und Musikinstrumente gespielt. Shiva grüßte alle Anwesenden und wurde von ihnen ebenso verehrt, während der freudige Tumult weiterging.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter