Pushpak Shiva-Purana Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 20 - Die Weihe zum Lehrer

Upamanyu fuhr fort:
Wenn der Schüler den Pashupata Ritus geschafft und die rechten Eigenschaften entwickelt hat, sollte ihn sein Lehrer zum Lehrer ernennen. Dazu werden das Mandala gemacht, der Herr verehrt und die fünf Wasserkrüge in den Himmelsrichtungen und einer in der Mitte aufgestellt. Nivritti Kala wird im östlichen Krug angerufen, Pratishta Kala im westlichen, Vidya Kala im südlichen, Shanti Kala im nördlichen und Para Kala im mittleren. Es folgen die üblichen Riten zum Schutz wie Raksha, Mudrabandha oder die Geste der Kuh, das Murmeln der Mantras über den Gefäßen und das Homa bis zum Purnahuti. Barhäuptig läßt der Lehrer den Schüler das Mandala betreten. Dann werden die Riten Tarpana und die anderen ausgeführt. Der Herr wird verehrt und um Erlaubnis gebeten. Alsdann führt der Schüler das Wassergießen aus. Der Schüler wird als das fünffache Opfer an Früchten angesehen, mit den Kalas vereint und als Shiva empfunden und geehrt, denn ihm wurde das Mantra auf den Leib übertragen. Dann werden die Wasser aus den Krügen über dem Schüler ausgeschüttet mit Nivritti beginnend und in der Mitte endend, während die Namen von Shiva gesprochen werden. Der Lehrer legt die Hand auf den Kopf des Schülers und spricht dabei das Shiva Mantra. Und voller Mitgefühl nennt der Lehrer ihn Shivacharya (Verhalten, das zu Shiva führt). Dann wird er geschmückt und vom Lehrer im Mandala mit 108 Ahutis und dem Purnahuti geehrt. Der Lehrer legt sich auf den Boden, ehrt den Herrn und faltet die Hände über dem Kopf. Dann betet er zu Shiva:
Oh Herr, dank deiner Gnade wurde dieser Schüler von mir zum Lehrer erhoben. Oh Herr, segne ihn und übergebe ihm dein göttliches Gebot.

Dann verbeugen sich Lehrer und Schüler vor Shiva und ehren die heiligen Schriften über Shiva wie Shiva selbst. Mit Erlaubnis des Herrn ergreift der Lehrer das Buch Shivajnana mit beiden Händen und übergibt es dem Schüler. Der nimmt es mit gebeugtem Haupt an und legt diesen Weisheitsschatz auf einen Sitz, wo er ihn respektvoll verehrt. Der Lehrer übergibt ihm noch königliche Insignien, denn einer, der den Status eines Lehrers und Meisters (Acharya) erlangt hat, ist eines Königreiches würdig. Auch überträgt er ihm die Formen von Disziplin, welchen die Ehrwürdigen nach den Traditionen der Shiva Schriften folgen, und die von den Menschen hochgeachtet werden. Der Lehrer sollte zuvor den Schüler immer gut prüfen, bevor er ihn weiht und das Shiva Wissen weitergibt. Er lasse in reichem Strom alle guten Eigenschaften in ihn fließen, wie Reinheit, Vergebung, Mitgefühl, Großmut und strikte Abwesenheit von Neid. Dazu wird der Schüler stetig ermahnt, Shiva rituell vom Mandala verabschiedet, die Krüge, das Feuer und alle Anwesenden verehrt.

Alle Riten können auch vom Lehrer mit seinen Helfern zweimal ausgeführt werden. Dabei werden die Wasserkrüge aufgestellt wie im Ritus der Reinigung der Pfade, dann kommt die Samaya Weihe ohne die rituelle Waschung. Shiva wird nach der Reinigung der Pfade zweimal geehrt. Nach dem Homa wird der Tarpana Ritus ausgeführt. Nach dem Segen des Herrn wird dem Schüler das Mantra in die Hand gelegt und die verbleibenden Riten beendet.

Es kann auch mit der Weihe des Mantras begonnen werden und mit der rituellen Waschung enden, wenn der Lehrer die Pfade reinigt. Dann werden im Reinigungsritus der drei Prinzipien (Tattwas) die Riten für Kala Santyatita und die anderen ausgeführt. Shiva, Vidya und Atmantattwa - das sind die drei Tattwas. Shiva kommt aus der Shakti, Vidya aus Shiva und Atman aus Vidya. Shiva durchdringt den Santyatita Pfad, der nächste wird von Vidya durchdrungen und der restliche von Atman. Die klugen Meister der Shiva Schriften loben die Weihe durch die Shakti, denn die Weihe durch Shiva ist schwer zu erlangen. Oh Krishna, ich habe dir nun die vier Arten der Weiheriten aufgezählt. Was möchtest du noch hören?


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