Pushpak Shiva-Purana Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 17 - Die Schöpfung nimmt ihren Lauf

Vayu erzählte weiter:
Nachdem sich Brahma die große und ewige Shakti des Herrn gesichert hatte, nahm er selbst eine wunderbare Gestalt an: halb Mann und halb Frau. Von der weiblichen Hälfte wurde Satarupa (die Vielgestaltige) geboren und von der männlichen Hälfte Viraja, den man auch Swayambhu Manu nennt, die erste Schöpfung. Mit schwerster Askese gewann sich die sanfte Satarupa den ruhmreich strahlenden Manu zum Ehemann, und sie gebar ihm zwei Söhne namens Priyavrata und Uttanapada und zwei glückselige Töchter namens Akuti und Prasuti, von denen die ganze, restliche Schöpfung abstammt. Lord Manu gab seine Tochter Prasuti (Fruchtbarkeit) dem Daksha zur Frau, und Brahma übergab Akuti (Absicht, Wunsch) dem Ruchi. Ruchi war ein geistig gezeugter Sohn gewesen, und mit seiner Gattin Akuti bekam er den Sohn Yajna (Opfer) und die Tochter Dakshina (Opferlohn). Die beiden lassen das Universum kreisen. Und Daksha bekam mit seiner Gattin Prasuti 24 Töchter, die Mütter der Welt. Lord Dharma heiratete 13 dieser Töchter, nämlich Sraddha, Lakshmi, Dhriti, Pushti, Tushti, Medha, Kriya, Buddhi, Lajja, Vapu, Shanti, Siddhi und Kirti. Die anderen elf hießen Khyati, Sati, Asambhuti, Smrti, Priti, Kshama, Sannati, Anasuya, Urja, Svaha und Svadha. Sie wurden von den Weisen Bhrigu, Sarva, Marichi, Angiras, Pulaha, Kratu, Pulastya, Atri, Vasishta, Pavaka und den Pitris geheiratet. Mit Sraddha bekam Dharma 13 Söhne wie z.B. Kama und Yasas, welche alle Wohlstand und Glück vermehrten. Doch Himsa und Adharma bekamen Söhne wie z.B. Nikriti, welche Eigenschaften von Adharma (Untugend, Ungerechtigkeit) trugen, und damit das Unheilsame vermehrten. Sie übten keine Tugend und hatten weder Ehefrauen noch Nachkommen. Diese Tamas Schöpfung wurde von Dharma kontrolliert.

Dakshas Tochter Sati wurde die Gattin Rudras, und nachdem ihr Ehemann von Daksha ignoriert wurde, tadelte sie ihre Familie und legte ihren Körper ab. Sie wurde als Tochter von Mena und Himavat wiedergeboren. Und wie Rudra beim Anblick von Sati viele strahlende Rudras erschuf, habe ich euch schon berichtet. Bhrigu zeugte mit Khyati die schöne Tochter Lakshmi, welche Vishnus Gemahlin wurde. Die beiden bekamen die Söhne Dhatri und Vidhatri, welche die Manwantaras gründeten. Ihre Nachkommen sind zahlreich in Hunderten und Tausenden. Die Nachfahren von Bhrigu lebten im Swayambhuva Manwantara.

Sambhuti, ein Sohn Marichis, hatte einen Sohn namens Paurnamasa, und dieser hatte vier Töchter und reiche Nachkommenschaft. In diesem Geschlecht kam Kasyapa zur Welt, der auch viele Nachkommen hatte. Smriti gebar Angiras zwei Söhne namens Agnidhra und Sarabha und vier Töchter, die sich zahlreich vermehrten. Pulastya und seiner Gattin Priti wurde der Sohn Dantogni geboren, der in einer früheren Geburt im Swayambhuva Manwantara Agastya gewesen war. Seine Nachkommen waren als Paulastyas bekannt und sehr zahlreich. Kshama gebar ihrem Gatten Prajapati Pulaha drei Söhne. Ihre Namen waren Kardama, Asuri und Sahishnu, die wie das Opferfeuer strahlten. Ihr Geschlecht ist gut etabliert. Sannati, die Gemahlin von Kratu, gebar ihm Söhne, die ihm vollends glichen. Sie heirateten nicht und zeugten daher keine Kinder. Sie sind Gefährten des Sonnengottes, gehen seinem Wagenlenker voraus, sind 60.000 an der Zahl und heißen Valakhilyas. Atris Gattin Anasuya schenkte fünf Söhnen und einer Tochter namens Sruti das Leben. Die fünf sind als Atreyas bekannt und hießen Satyanetra, Havya, Apomurti, Sanaiscara und Soma. Die Kinder und Enkel der Atreyas gehen in die Hunderte und Tausende. Sie lebten im Swayambhuva Manwantara. Vasishta wurden von Urja sieben Söhne und die Tochter Pundarika geboren. Die Söhne waren Rajas, Gatra, Urdhvabahu, Savana, Anaya, Sutapas und Shukra. Die Nachfahren Vasishtas lebten im Swayambhuva Manwantara und gingen in die Millionen. Dies war die Schöpfung der Weisen, und es ist unmöglich, alles im Detail aufzuzählen.

Swaha, die Gattin des Feuergottes, dem geistigen Sohn Brahmas in Gestalt von Rudra, gebar drei äußerst strahlende Söhne. Sie heißen Pavamana, das Feuer, welches durch Reibung entzündet wird, Pavaka, das Feuer, welches durch einen Blitz entsteht, und Suci, das Sonnenfeuer. Ihre Söhne sind Havyavaha, Kavyavaha und Saharakshas, die Götter, Ahnen und Himmlischen. Deren Söhne und Enkelsöhne sind 49 an der Zahl. Sie werden durch drei Riten besänftigt, nämlich Nitya (tägliche Riten), Naimittika (zu diversen Gelegenheiten) und Kamya (mit gewisser Absicht). Das sind wahrlich heilige Riten. Sie haben die Gestalt von Rudra und sind ihm ergeben. Was man den Feuer opfert oder wer es auch tut, es ist immer ein Opfer für Rudra. Das ist so beschlossen.

Nun ihr Weisen, ich werde euch noch die Ahnen beschreiben, doch nicht im Detail. Die Ahnen herrschen über die Jahreszeiten. Daher sagen die Veden: Die Ahnen sind die Jahreszeiten. Alle Wesen werden in den Jahreszeiten erschaffen, und so sagen die Schriften: Die Früchte der Jahreszeiten sind die Ahnen. Edle Seelen gewinnen viel Wohlstand von den Ahnen, die über die Jahreszeiten herrschen und mit den Wolken in Verbindung stehen. Es gibt zwei Arten von Ahnen: Agnisvattas und Barhisads. Es gibt auch zwei Arten von Hausvätern, die nicht opfern und die opfern. Svadha gebar den Ahnen zwei Töchter, nämlich Mena und Dharani, welche das Universum erhalten. Mena war die Tochter der Agnisattvas und Dharani die Tochter der Barhisads. Mena wurde die Ehefrau des Himavat und gebar Mainaka, Krauncha, Ganga und Gauri (die Goldene, Parvati), welche durch die Umarmung Shivas geheiligt wurde. Dharani wurde die Frau Merus und brachte das Gebirge Mandara zur Welt, das voller himmlischer Kräuter und schöner, verschieden geformter Gipfel ist. Und Mandara, dieser glorreiche Sohn Merus, wurde dank kraftvoller Askese zur Heimstatt Shivas. Dharani gebar noch drei ruhmreiche Töchter: Vela, Niyati und Ayati. Ayati und Niyati wurden mit den Söhnen von Bhrigu verheiratet, und von deren Geschlecht habe ich schon im Swayambhuva Manwantara erzählt. Vela gebar ihrem Gatten Sagar die heilige Savarna (Samudri oder auch Samudratanaya), welche die Ehefrau von Prachinabarhis wurde. Dieser zeugte mit seiner Gattin zehn Söhne, welche die Prachetas genannt wurden und Meister im Bogenschießen waren. Der Daksha im Swayambhuva Manwantara wurde durch einen Fluch Shivas als Sohn der Prachetas im Chakshusha Manwantara wiedergeboren.

Nun habe ich euch von den himmlischen Geschlechtern erzählt, diesen edlen Söhnen Brahmas, auf welche die Götter achtgeben, oh Brahmanen. Sie folgen heiligen Riten, zeugten viele Nachkommen und sorgten für Wohlstand. Die Nachkommen der Prajapatis können nicht in Millionen Jahren aufgezählt werden, so viele sind es bis heute. Die heiligen königlichen Geschlechter teilt man in zwei Linien, nämlich die Sonnen- und die Monddynastie. Zu ihnen gehören wohlbekannte und ruhmvolle Könige wie Ikshvaku, Ambarisha, Yayati, Nahusha und viele andere, deren genaue Aufzählung wenig Sinn macht. Denn wer viel über Lord Shiva hören möchte, hat wenig Freude am übermäßigen Lob von Königen. Und so spreche ich wenig über dieses Thema. Was die Herrlichkeit der Schöpfung in Bezug zu Lord Shiva betrifft, habe ich euch alles erzählt. Laßt es nun gut sein.


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