Pushpak Shiva-Purana Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 4 - Die Ankunft von Vayu

Suta sprach:
Die glücklichen Weisen ehrten Lord Shiva mit demütigen Riten und begannen ihr Opfer. Und dieses Opfer ließ einen jeden staunen wie damals, als die Vishvashrijas ein Universum erschaffen wollten. Als die Zeremonie mit der Verteilung vieler Geschenke beendet war, kam Vayu höchstselbst daher, wie es Brahma gesagt hatte. Vayu, dieser Schüler von Brahma, kam zu den Weisen, der selbstgezügelte Herr, der alles direkt wahrnimmt, in dessen Dienst die 49 Maruts stehen, der als Lebensatem alle lebenden Körper erhält, der die achtfache Herrlichkeit besitzt, der mit seinen heiligen Händen die Welten trägt, der aus dem Raum geboren über die beiden Eigenschaften von Klang und Gefühl verfügt, und den die Philosophen die elementare Ursache des Feuer-Elements nennen.

Als ihn die Weisen in ihrer Einsiedelei erkannten, da erinnerten sie sich an Brahmas Worte und fühlten große Freude. Sie standen auf und verbeugten sich grüßend und ehrfürchtig vor dem hohen Gast. Dann boten sie ihm einen goldenen Sitz an, auf dem er sich niederließ. Er gratulierte den Weisen und erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden.

Vayu sprach:
Nun ihr Brahmanen, ich hoffe, es geht euch alle gut, zumal euer großes Opfer zu einem guten Ende kam. Ich hoffe auch, daß die Dämonen, diese Feinde der Götter und Opfervernichter, euch nicht quälen. Und daß es keine Notwendigkeit für Sühneopfer und keine Verwünschungen gibt. Ich hoffe, daß ihr alle Riten rechtens ausgeführt habt nebst der Verehrung der Götter und Ahnen und den Hymnen aus den Schriften. Was beabsichtigt ihr nun als nächstes?

Mit Freude im Herzen erachteten sich die Weisen als geheiligt und antworteten demütig dem Gott, der immer über Shiva meditiert:
Heute erfahren wir höchste Glückseligkeit und unsere Buße trägt süße Früchte, denn du kamst für unser Wohl zu uns. Höre, was geschah. Wir meditierten einst über Prajapati, als uns Dunkelheit überwältigte, obwohl wir doch vollkommene Erkenntnis anstrebten. Wir suchten Zuflucht beim allseits würdigen Brahma, der uns dafür segnete und sprach: Oh ihr Weisen, Rudra ist der Höchste über allen und die ultimative Ursache für alles. Nur der Höchste Geist kann ihn erkennen, über dessen wahre Natur nicht mehr diskutiert und nachgedacht werden kann. Hingabe erlangt man durch Gnade, und aus Gnade kommt Glückseligkeit. Also führt ein langes Opfer im Naimisha Wald aus zur Freude von Rudra. Ehrt ihn, diese erste Quelle, dann wird durch seine Gnade Vayu zu euch kommen. Und aus seinem Mund wird euch die vollkommene Erkenntnis gegeben.“ Das war das Gebot Brahmas, der uns hier an diesen Ort sandte. Wir haben so sehnlich auf deine Ankunft gewartet, oh du Glückseliger. Wir saßen und opferten für tausend himmlische Jahre. Nichts anderes wünschten wir, als dich zu sehen.

Nach diesen Worten freute sich Vayu sehr und blieb gern in der Mitte der Weisen sitzen. Und nach und nach erzählte er über die Herrlichkeit von Shiva, so wie ihn die Weisen darum baten. Dabei begann er mit der Schöpfung, um ihre Frömmigkeit zu mehren.


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