Pushpak Shiva-Purana Buch 11Zurück WeiterNews

Kapitel 23 - Die Riten am 12. Tag nach dem Tod eines Asketen

Kartikeya sprach:
Der Asket steht am 12. Tag früh auf, nimmt sein Bad und erledigt seine morgendlichen Riten. Er lädt einige Shiva Asketen oder Brahmanen ein, und wenn sie ihr Bad genommen haben, dann werden sie gemäß den Regeln zu Mittag mit süßer und guter Nahrung bewirtet. In Anwesenheit von Paramesha werden sie mit dem Panchavarana (fünffarbigen) Ritus geehrt, nachdem die Atemübung erledigt ist. Und wie im Falle des Mahasamkalpa soll er den Samkalpa Ritus wie folgt ausführen: „Ich werde die Verehrung des Lehrers ausführen.“ Dann berührt er Kushagras, die Füße werden gewaschen, am Wasser wird genippt und sich gen Osten niedergesetzt. Es wird über die acht Götter (Sadashiva etc.) meditiert, und die Brahmanen werden mit Respekt behandelt. Dann meditiert der Asket über Parameshti Guru (göttlicher Lehrer) wie Samba mit seinem eigenen Namen und auch über Paramaguru (der Lehrer des Lehrers) und Parat Paraguru (der Lehrer des Lehrers des Lehrers). Dann sagt er: „Hier ist der Sitz.“, und bietet einen Sitz an. Dann kommt die Anrufung mit „OM - ich lade ein - der Name im vierten Fall - Verehrung“. Dann opfert er die Reisbällchen für die Ahnen, Wasser zum Gurgeln, das Willkommensessen für Gäste, Kleider, Düfte und Körner. Alles soll schön mit Blumen geschmückt sein. Dann nennt er die Namen im Dativ mit einem OM davor und ehrt sie mit duftenden Blumen. Als nächstes räuchert er, opfert Lichter und spricht: „Der ganze Ritus ist getan. Möge er vollkommen und beendet sein.“ Nach der Verehrung steht er auf, breitet Bananenblätter auf dem Boden aus und säubert sie mit Wasser. Reiner, gekochter Reis, Milchpudding, süße Kuchen, gekochte Bohnen, Erbsen oder Linsen, vegetarische Gerichte und anderes Essen werden darauf angerichtet mit Bananen, Kokosnüssen und Zucker. Unter jedem Blatt liegt Dharbagras und alles wird mit Wasser besprenkelt (Parisecana). Dann sagt der Asket: „Beschütze die Opfergaben von Vishnu.“ Er steht auf, opfert Wasser zum Trinken und bittet: „Mögen Sadashiva und alle anderen mit mir zufrieden sein und mir Segen gewähren.“ Danach rezitiert er das Mantra „Ye Deva“ und verstreut einige Körner. Er wirft sich nieder, steht wieder auf und sagt: „Möge überall Nektar sein.“ Damit stellt er sie zufrieden, spricht das Mantra „Gananamtva“ und rezitiert Rudra, Camaka, Rudrasukta und Panchasukta (diverse Hymnen). Nachdem die Brahmanen ihre Mahlzeit eingenommen haben, gibt er ihnen soviel Körner wie es Mantras gibt. Auch bietet er ihnen Wasser zum Trinken und zum Waschen von Händen, Füßen und Mund an. Wenn sie den Mund gespült haben, setzen sie sich bequem nieder. Wieder gibt man ihnen reines Wasser, auch Betelblätter mit Kampfer und ihren Lohn, wie Sandel, Decken, Blätter, Wedel, Holz oder Bambusstäbe. Dann umrundet er sie, verbeugt sich vor ihnen und empfängt ihren Segen. Mit viel Verehrung bittet er sie um stete Hingabe zum Lehrer, spricht „Mögen Sadashiva und alle anderen entzückt und wohl wieder heimkehren.“, und verabschiedet sich von ihnen. Er folgt ihnen bis zur Tür, und erst wenn sie ihm verwehren, mit ihnen weiterzugehen, soll er umkehren und selbst essen mit anderen Brahmanen, seiner Familie und den Bedürftigen. Und dann soll er sich zufrieden und glücklich fühlen.

Das wird sich niemals ändern, denn es ist die Wahrheit. Wer den Ritus zum Wohle des Lehrers jedes Jahr ausführt, erfreut sich großen Wohlstandes in dieser Welt und gelangt hernach ins Reich Shivas.

Und dann sprach der weise Kartikeya zu seinem gesegneten Schüler Vamadeva mit freudigem Geist:
Dies hat der Weise Vyasa damals den Heiligen im Naimisha Wald erklärt, und daher ist er unser erster Lehrer. Du bist der zweite ruhmreiche Lehrer in dieser Welt. Von deinen Lotuslippen wird es der große Weise Sanatkumar erfahren, der voller Hingabe zu Shiva ist, und Suka wird es von Vyasa erfahren. Jeder führende Weise wird vier Schüler haben, die zu Meistern der Veden werden und tugendhafte, heilige Riten etablieren. Die vier Schüler Vyasas sind Vaisampayana, Paila, Jaimini und Sumantu. Deine Schüler, oh Vamadeva, sind Agastya, Pulastya, Pulaha und Kratu. Die Schüler von Sanatkumar sind Sanaka, Sananda, Sanatanamuni und Sanatsujata, diese großen Yogis, Lieblinge von Shiva und Kenner der Veden. Das sind die großen, würdigen Lehrer, die vom Yogi Suka verehrt werden. Damit ist das Wissen vom Ritus Pranava ist in vier Klassen von Schülern gut gegründet. Es ist die Wurzel von großer Herrlichkeit und Erlösung in Varanasi. Das Mandala als Sitz des großen Shiva ist wunderbar. Alle Weisen ehren es, wenn sie die Essenz der Veden erkannt haben. Es ist vom Raum umgeben, wie es die Veden sagen. Möge es deinem Frieden nutzen und dem Wohle der Welt. Möge es Wohlstand und Pracht entfalten.

Dies hat mir Shiva einst enthüllt, und es ist die Lehre der Veden. Doch weil du es von mir vernommen hast, werden die Menschen es deine Lehre nennen. Der Asket, der diesem Pfad folgt, wird zu Shiva kommen wie ein Fluß ins Meer strömt. Wer unablässig übt und „Ich bin Shiva“ meditiert, der wird zu Shiva und kann allen Wesen Erlösung gewähren.

Nach dieser Belehrung dachte Kartikeya an die von Göttern geehrten Lotusfüße seiner Eltern und begab sich auf den Gipfel des Kailash. Vamadeva ehrte mit seinen Schülern den weisen Gott mit dem Pfau als Reittier und machte sich auch auf den Weg zum Gipfel. Als er vor Shiva stand, erblickte er die Füße des Gottes und der Göttin, welche die Illusion vernichten und Erlösung gewähren. Der Weise Vamadeva widmete sich mit großer Hingabe dem Gott, warf sich nieder, lobte den Herrn mit seiner Gattin und den Söhnen mit vielen Hymnen, setzte sich die Füße von Gott und Göttin auf das Haupt und blieb dort in ihrem Segen.

(Und Suta sprach:)
Ihr alle solltet auch die Bedeutung des Pranava Maheshvara lernen, das Innerste der Veden und des Taraka-Brahma, dem Gewährer von Erlösung. Verweilt hier in Frieden und erlangt die Befreiung, die unvergleichliche Vereinigung mit den Füßen Shivas. Ich werde in die Einsiedelei nach Badarika gehen, um den Lotusfüßen meines Lehrers zu dienen. Mögen wir bald wieder eine gute Gelegenheit für ein vorzügliches Gespräch haben.

OM - Ende des Kailasha Samhita


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